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Fotonachweis: © 2014 Shutterstock.com / Phil McDonald / Montage: <strong>PC</strong> <strong>Games</strong><br />
Extended 11|14<br />
Was bringt die Zukunft dem Genre der Online-Rollenspiele?<br />
Wir analysieren die Lage und wagen einen Ausblick.<br />
Online-Rollenspiele<br />
Ein Bericht zur Lage der MMORPG-Nation<br />
Titan ist tot. Blizzard hat den potenziellen Thronfolger von World of Warcraft eingestampft.<br />
Was bedeutet dies für das einst so mächtige Genre? Von: Benedikt Plass-Fleßenkämper/Jonas Gössling & Karsten Scholz<br />
D<br />
em oftmals sperrig mit<br />
„MMORPG“ betitelten<br />
Online-Rollenspiel geht<br />
es nicht gut. Zumindest erweckt die<br />
aktuelle Berichterstattung der Fachpresse<br />
diesen Eindruck: sinkende<br />
Spielerzahlen, eingestellte Titel,<br />
Innovationslosigkeit – der Abwärtstrend<br />
scheint eindeutig. Prominentestes<br />
Beispiel ist Titan: Branchenriese<br />
Blizzard hat nach knapp sieben<br />
Jahren Entwicklungszeit das Aus des<br />
vielversprechenden Projekts verkündet.<br />
Ein Spiel, das nie offiziell<br />
angekündigt wurde, und dennoch<br />
ein Hoffnungsträger vieler World of<br />
Warcraft-Fans war, die nach zehn<br />
Jahren, die sie im Online-Universum<br />
Azeroth verbracht haben, endlich<br />
etwas Neues haben wollen – in der<br />
gewohnten Blizzard-Qualität. Erste<br />
Artworks zeigten eine Steampunk-<br />
Welt mit laufenden Robotern und<br />
20er-Jahre-Flair.<br />
Doch daraus wird nun nichts.<br />
Durch mehrmalige Abbrüche und<br />
Neustarts entkam Titan nie der<br />
Prototypen-Phase. Der jetzige Entwicklungsstopp<br />
bedeutet das endgültige<br />
Ende. In einem Interview mit<br />
der US-Webseite Polygon begründet<br />
Blizzard die Entscheidung unter anderem<br />
damit, dass die ambitionierten<br />
Ideen unterm Strich einfach<br />
keinen Spaß gemacht haben. CEO<br />
Mike Morhaime: „Wir sind zu dem<br />
Schluss gekommen, dass das nicht<br />
das Spiel ist, das wir machen wollen.“<br />
Man wolle sich nun verstärkt<br />
auf den Ausbau von World of Warcraft<br />
(kurz: WoW) konzentrieren. Für<br />
Blizzard selbst reiht sich Titan damit<br />
„nur“ in die Riege unveröffentlichter<br />
Titel wie Warcraft Adventures oder<br />
Starcraft Ghosts ein. Den Fans sendet<br />
das Studio damit jedoch indirekt<br />
ein negatives Signal zur aktuellen<br />
Lage des Genres. Denn die WoW-<br />
Spielerzahlen sinken seit einiger Zeit<br />
kontinuierlich. Allerdings tummeln<br />
sich aktuell immerhin wieder 7,4<br />
Millionen Abonnenten in Azeroth,<br />
das sind 600.000 Spieler mehr als<br />
im Quartal davor.<br />
Steckt das Genre in der Krise?<br />
Macht sich unter den Spielern<br />
MMORPG-Müdigkeit breit? Und wohin<br />
geht der Weg für Online-Rollenspiele<br />
in der Zukunft? Um diese Frage<br />
zu beantworten, nehmen wir im<br />
Folgenden den Markt genauer unter<br />
die Lupe und berichten anhand von<br />
zehn prominenten Vertretern über<br />
den Stand der Dinge. Zudem haben<br />
wir uns angesehen, welche Alternativen<br />
abseits der renommierten<br />
MMORPGs existieren, und klären anschließend,<br />
wie vital sich das Genre<br />
aktuell präsentiert und ob der Titan-<br />
Tod tatsächlich ein Indikator dafür<br />
ist, dass sich Online-Rollenspiele auf<br />
dem absteigenden Ast befinden.<br />
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