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Ancient Space<br />

Ca. € 20,-<br />

23. September 2014<br />

Dünnes Bausystem: Nur an vorgegebenen Slots dürfen wir neue Abwehrtürme errichten.<br />

Ancient Space ist zwar nicht schlecht, aber viel zu mittelmäßig,<br />

um im Gedächtnis zu bleiben. Der Plot reißt mich nicht mit, dem<br />

Gameplay fehlt es an Tiefgang, der Inszenierung an Wucht. Dass<br />

ich es trotzdem durchgespielt habe, hat das Spiel seinem netten<br />

Missionsdesign und der hübschen Optik zu verdanken. Außerdem<br />

finde ich es löblich, wenn ein Entwickler sich voll auf die<br />

Einzelspielerkampagne konzentriert und dafür auf Multiplayer<br />

andergewürfelt ankommen oder zu<br />

weit von ihrem Zielpunkt entfernt<br />

herumschippern. Immerhin reihen wir<br />

per gedrückter Shift-Taste mehrere<br />

Kommandos aneinander, das erleichtert<br />

das Truppenmanagment deutlich.<br />

Außerdem pausiert ein Druck auf die<br />

Leertaste das Spielgeschehen, das<br />

gibt uns alle Zeit der Welt, um Einheiten<br />

aus dem Icongetümmel rauszufischen<br />

und gezielte Kommandos<br />

zu erteilen. Dadurch spielen sich die<br />

Schlachten viel komfortabler als sie<br />

aussehen. Und das, obwohl die Einheiten<br />

hin und wieder sogar mal an<br />

Levelobjekten hängen bleiben – ein<br />

Verdienst der mäßigen Wegfindung.<br />

Flottenmanager<br />

Unsere Flotte besteht aus Jägern,<br />

Bombern, Schlachtschiffen und mehr<br />

– insgesamt kommandieren wir 13<br />

verschiedene Schiffstypen, die sich<br />

in die vier Größenstufen S, M, L und<br />

XL unterteilen. Jede Einheit ist gegen<br />

manche Größentypen effektiv, gegen<br />

andere jedoch völlig nutzlos. Darum<br />

muss man stets passende Kontereinheiten<br />

produzieren. Zusätzlich kommandieren<br />

wir mehrere besonders<br />

starke Großkampfschiffe, die wir um<br />

jeden Preis verteidigen müssen. Dazu<br />

11 | 2014<br />

Meine Meinung | Felix Schütz<br />

„Passables Erstlingswerk, aber<br />

keine Gefahr für Homeworld & Co.“<br />

verfügt fast jede unserer Einheiten<br />

über Spezialkräfte, die – wenn richtig<br />

angewendet – selbst kniffligste<br />

Gefechte noch herumreißen können:<br />

Auf Knopfdruck erzeugt unser Wissenschaftsschiff<br />

etwa einen Energieschild<br />

um befreundete Einheiten, ein<br />

Kreuzer plättet Gegnergruppen mit<br />

einem Überlastungsfeld und unsere<br />

Aufklärer legen feindliche Truppen<br />

mit Energieschocks lahm. Dieses Mikromanagement<br />

verleiht den pausierbaren<br />

Kämpfen etwas taktische Tiefe.<br />

Nix für Bastler<br />

In jedem Level schweben kleine, rund<br />

markierte Bereiche, in denen unsere<br />

Rover-Baueinheiten an vorgegebenen<br />

Slots neue Gebäude errichten. Da es<br />

aber keinerlei Produktionsstätten<br />

gibt, basteln wir lediglich Abwehrtürme,<br />

Reparaturstationen und vielleicht<br />

mal einen Detektor, der getarnte<br />

Einheiten aufdeckt. Raffiniertes Rohstoffmanagement,<br />

Forschung oder<br />

zumindest ein paar Gebäudeverbesserungen<br />

sucht man vergebens. Auch<br />

auf ein Erfahrungspunktesystem wurde<br />

verzichtet, unsere Einheiten leveln<br />

nie auf. Wir dürfen lediglich in jedem<br />

Level mehrere umherschwebende Artefakte<br />

scannen – dadurch erhalten<br />

pfeift – denn wer fesselnde Mehrspielerschlachten will, ist mit<br />

Sins of a Solar Empire immer noch bestens bedient. Bei all seinen<br />

Macken zeigt Ancient Space außerdem viele gute Ansätze,<br />

die Ambitionen der Entwickler sind unverkennbar. Auch wenn<br />

ihr Erstlingswerk also kein großer Wurf ist, werde ich den Namen<br />

Creative Forge <strong>Games</strong> besser mal im Hinterkopf behalten. Ich<br />

glaube, von denen werden wir in Zukunft noch hören!<br />

wir Upgrade-Punkte, die wir zwischen<br />

den Missionen in unsere Schiffe investieren.<br />

Da sich diese Verbesserungen<br />

aber auf winzige Statusboni<br />

beschränken, verliert das Upgrade-<br />

System viel zu schnell an Reiz.<br />

Grafisch ist Ancient Space dafür<br />

recht hübsch geraten, die farbenfrohen<br />

Weltall-Levels und das solide<br />

Schiffsdesign sorgen für gelungene<br />

Sci-Fi-Stimmung. Der Sound allerdings<br />

dämpft die Freude wieder – neben<br />

den dünnen Soundeffekten stört<br />

vor allem die nervige, in der Endlosschleife<br />

dudelnde Hintergrundmusik.<br />

Für Solisten und Sparfüchse<br />

Ancient Space lässt sich auf dem<br />

leichtesten der drei Schwierigkeitsgrade<br />

in rund 12 Stunden durchspielen.<br />

Wer eine höhere Stufe wählt,<br />

dürfte zwar länger beschäftigt sein,<br />

muss sich dann aber auf einige knüppelharte<br />

Missionen einstellen, die<br />

sich nicht mehr für Gelegenheitsstrategen<br />

eignen. Nach der Kampagne<br />

gibt’s nur noch einen kleinen Scharmützel-Modus,<br />

der mit gerade mal<br />

drei Szenarien keinen Langzeitspaß<br />

verspricht. Für den fairen Preis von<br />

20 Euro geht das Gesamtpaket aber<br />

trotzdem völlig in Ordnung.<br />

Zahlen und Fakten<br />

Genre: Strategie<br />

Entwickler: Creative Forge <strong>Games</strong><br />

Publisher: Paradox<br />

Sprache: Engl. Sprecher, dt. Texte<br />

Kopierschutz: Ancient Space ist nur<br />

als Download über Steam erhältlich.<br />

Grafik, Sound und Steuerung<br />

Grafik: Hübsche Weltall-Umgebungen<br />

und solides Schiffsdesign. Die Waffeneffekte<br />

wirken manchmal lieblos.<br />

Sound: Einige Musikstücke sind atmosphärisch,<br />

andere völlig daneben.<br />

Alle Tracks wiederholen sich viel zu<br />

oft. Die englischen Sprecher sind gut,<br />

reden aber sehr ruhig und unterkühlt.<br />

Steuerung: Frei belegbare Tasten.<br />

Praktische Pausefunktion, Befehle<br />

lassen sich aneinander reihen.<br />

Hardware-Anforderungen<br />

Minimum (Herstellerangabe): Windows<br />

Vista 64 Bit/ Win 7/ Win 8, 3.10 GHz<br />

Core i3-2100 oder vergleichbare<br />

CPU, 4 GB RAM, Geforce GTX 460<br />

oder vergleichbare Grafikkarte<br />

Jugendeignung<br />

USK: Nicht geprüft<br />

In den Kämpfen schießen Raumschiffe<br />

aufeinander. Es gibt keine detaillierten<br />

Tötungsszenen und Dialoge<br />

bleiben auf harmlosen Niveau – wir<br />

rechnen mit einer USK-12-Freigabe.<br />

Die Test-Abrechnung<br />

Testversion: Retail (2. Patch)<br />

Spielzeit (Std.:Min.): 12:00<br />

Nach zwei Patches lief Ancient<br />

Space viel flüssiger als bei seinem<br />

Release und das Balancing war<br />

fairer. Vereinzelte Wegfindungs- und<br />

KI-Probleme blieben aber bestehen.<br />

Pro und Contra<br />

Abwechslungsreiche Missionen<br />

Grafisch gelungen<br />

Spielgeschehen lässt sich<br />

jederzeit pausieren<br />

Gute englische Sprecher<br />

Ausreichend Schiffe und Skills<br />

Freie 3D-Kamera<br />

Fairer Preis (ca. 20 Euro)<br />

Meist uninteressante Story<br />

Spannungsarmer Spielverlauf<br />

Gelegentliche Probleme in der<br />

Wegfindung<br />

Einheiten landen nicht immer da,<br />

wo sie hinbeordert wurden<br />

Zu simpler Basisbau<br />

Upgrade-System motiviert nicht<br />

Schiffe leveln nicht auf<br />

Eintönige Musikuntermalung<br />

Enttäuschendes, offenes Ende<br />

Einzelspieler-Testurteil<br />

<strong>PC</strong> <strong>Games</strong><br />

SPIELSPASS<br />

Wertung63<br />

85

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