Wettbewerbsvorteil Wissen - Www3.datacomm.ch
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<strong>Wettbewerbsvorteil</strong> <strong>Wissen</strong><br />
2.3.1 Was heißt organisationales Lernen?<br />
„Unter organisationalem Lernen ist der Prozess der Erhöhung und Veränderung der<br />
organisationalen Wert- und <strong>Wissen</strong>sbasis, die Verbesserung der Problemlösungsund<br />
Handlungskompetenz sowie die Veränderung des gemeinsamen Bezugsrahmens<br />
von und für die Mitglieder innerhalb der Organisation zu verstehen.“ 28<br />
Organisationales Lernen erfolgt über Individuen und deren Interaktion, die ein verändertes<br />
Ganzes mit eigenen Fähigkeiten und Eigens<strong>ch</strong>aften s<strong>ch</strong>affen. Somit ist individuelles<br />
Lernen Voraussetzung institutionellen Lernens, da eine Organisation ohne<br />
Individuen kein <strong>Wissen</strong> erzeugen kann 29 .<br />
Das Lernen eines sozialen Systems ist ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong> der Summe der individuellen<br />
Lernprozesse und Ergebnisse. Somit ist organisationales <strong>Wissen</strong> au<strong>ch</strong> <strong>Wissen</strong>, das<br />
si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t alleine auf <strong>Wissen</strong> und Fähigkeiten der Organisationsmitglieder zurückführen<br />
lässt, und damit eine sog. emergente Eigens<strong>ch</strong>aft der Organisation 30 . Organisationales<br />
Lernen besitzt eine eigenständige Qualität, die si<strong>ch</strong> von der des individuellen<br />
Lernens unters<strong>ch</strong>eidet. Der Unters<strong>ch</strong>ied ergibt si<strong>ch</strong> aus den We<strong>ch</strong>selwirkungen zwis<strong>ch</strong>en<br />
den Organisationsmitgliedern und deren Beziehung zum Ganzen. 31<br />
2.3.2 Auslöser organisationalen Lernens<br />
Organisationales Lernen findet dann statt, wenn Organisationsmitglieder eine Aufgabenstellung<br />
mit ihrer bisherigen Herangehensweise ni<strong>ch</strong>t lösen können oder diese<br />
Handlungstheorie 32 ni<strong>ch</strong>t das gewüns<strong>ch</strong>te Ergebnis erzielt. 33 Umwelt- und Bequemli<strong>ch</strong>keitsstress,<br />
Zweifel, aber au<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>enmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Konflikte führen dazu, dass<br />
das Auseinanderklaffen von Erwartung und Ergebnis dur<strong>ch</strong> kritis<strong>ch</strong>e Betra<strong>ch</strong>tung der<br />
eigenen oder anderer Handlungstheorien zu Lernen führt. 34<br />
Eine weitere Gruppe an Triggern liegt im Ressourcenrei<strong>ch</strong>tum einer Organisation<br />
(organizational slack). Freie Kapazitäten s<strong>ch</strong>affen die Flexibilität und den Innovationsfreiraum<br />
für organisationales Lernen. 35 Allerdings muss zum Ressourcenrei<strong>ch</strong>tum<br />
die entspre<strong>ch</strong>ende Motivation der Organisationsmitglieder hinzukommen.<br />
28 Vgl. Probst, G.; Bü<strong>ch</strong>el, B.: Organisationales Lernen, Wiesbaden 1994, S.17.<br />
29 Vgl. Senge, P.: Die fünfte Disziplin, 3.Aufl, Stuttgart 1996, S. 171.<br />
30 Vgl. Raub, S.; Bü<strong>ch</strong>el, B.: Organisationales Lernen und Unternehmensstrategie – core capabilities als Ziel und Resultat organisationalen<br />
Lernens, in: zfo 1/1996, S.28.<br />
31 Probst, G.; Bü<strong>ch</strong>el, B.: Organisationales Lernen, Wiesbaden 1994., S. 20.<br />
32 Handlungstheorie: verhaltensbezogene Hypothesen, die das mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Verhalten/Handeln prägen. Diese gehen von der eigenen Erkenntnis-<br />
bzw. <strong>Wissen</strong>sbasis aus. Vgl. Wahren, H.-K.: Das lernende Unternehmen; Berlin, New York 1996, S.46.<br />
33 Vgl. Wahren, H.-K.: Das lernende Unternehmen; Berlin, New York 1996, S.51.<br />
34 Vgl. Probst, G., Bü<strong>ch</strong>el, B.: Organisationales Lernen, Wiesbaden 1994, S.49.<br />
35 Vgl. Probst, G., Bü<strong>ch</strong>el, B.: Organisationales Lernen, Wiesbaden 1994, S.51.<br />
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