Hamburger Morgenpost Ausgabe vom 05.11.2014 (Vorschau)
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14 HAMBURG Mittwoch, 5. November 2014<br />
Darum sind wir<br />
Rahlstedt<br />
Sex-Täterfällt<br />
über Frau her<br />
Studiezur „Generation Mitte“: Große<br />
Mehrheit ist grundsätzlich glücklich<br />
Ein bisher unbekannter<br />
Mann hat gestern eine 29-<br />
Jährigeinder Straße Köderheide<br />
überfallen und vermutlich<br />
vergewaltigt. Die<br />
Frau fuhr mit dem Fahrrad<br />
zur Arbeit, als sie der Täter<br />
stoppteund mit einem Messer<br />
bedrohte. Der Mann fiel<br />
über sie her,die Polizei geht<br />
voneinem Sexualdelikt aus.<br />
Ein Passant entdeckte die<br />
Frau am Tatort. Beamte des<br />
Landeskriminalamtes ermitteln.<br />
Zeugen, die Hinweise<br />
für die Zeit zwischen<br />
5.10 und 7Uhr geben können,<br />
melden sich bei der Polizei:<br />
Tel. 428656789.<br />
Wissenschaftspolitik<br />
Uni-Gremium<br />
kritisiertdie Stadt<br />
Der Akademische Senat<br />
der Universität Hamburg<br />
hatsich kritisch zur aktuellen<br />
Wissenschaftspolitik<br />
geäußert. In einem Beschluss<br />
kritisiert das Gremium<br />
aus Uni-Angehörigen<br />
unter anderem den<br />
Sparkurs und die „verschleppten“<br />
dringend notwendigen<br />
Baumaßnahmen.<br />
„Diese Politik ist zum<br />
großen Schaden von Bildung<br />
und Wissenschaft“,<br />
heißtesineiner Erklärung.<br />
Das Gremium will die im<br />
Spätherbst anstehenden<br />
Studenten-Proteste unterstützen.<br />
PAUL<br />
Urteil<br />
Etappensieg für<br />
Reichstraßen-Bau<br />
Etappensieg für die Stadtin<br />
Sachen Verlegung der Wilhelmsburger<br />
Reichsstraße.<br />
Das Oberverwaltungsgericht<br />
hatnun zwei Eilanträge<br />
abgelehnt, mit denen die<br />
Verlegung verhindert werden<br />
sollte. Das Gericht<br />
sieht ein „überwiegend öffentliches<br />
Interesse“ am<br />
baldigen Baubeginn, da die<br />
bestehende Straße sanierungsbedürftig<br />
sei. Zudem<br />
sei das Lärmschutzkonzept<br />
nicht zu beanstanden, hieß<br />
es. Allerdings laufen gegen<br />
den Planfeststellungsbeschluss<br />
derzeit noch mehrere<br />
Klagen. PIN<br />
Deutschlands 30- bis 59-Jährige<br />
VonSTEPHANIE LAMPRECHT<br />
und VIKTORIA KÖNECKE<br />
Die Gesellschaftwirdimmer älter<br />
und das Internet immer<br />
mächtiger –das sind die beiden<br />
Themen, die den 30- bis 59-Jährigen<br />
Sorgen machen. Mit ihrer<br />
privaten Situation jedoch sind<br />
die meisten Mitglieder der „Generation<br />
Mitte“ganz zufrieden,<br />
wie eine Studie im Auftrag der<br />
Deutschen Versicherungswirtschaftnun<br />
herausfand.<br />
„Habe keine<br />
Zukunftsängste“<br />
Ole Kebing (35), Medienberater:<br />
„Ich habe keine Zukunftsängste.<br />
Unsere Generation<br />
hat den Auftrag<br />
zu handeln. Es werden<br />
neue, vor allem digitale<br />
Dinge entstehen, dafür<br />
wird jedoch auch viel Altes<br />
verschwinden. Ich<br />
kümmere mich auch<br />
schon heute um meine Altersvorsorge<br />
–vor allem<br />
wegen meiner drei Kinder.“<br />
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem<br />
Leben?<br />
90%<br />
Das fragte das<br />
Meinungsforschungsinstitut<br />
Allensbach<br />
1245 Personen<br />
im Alter von30<br />
bis 59 Jahren. sorgen sich wegendes demografischen<br />
Wandel –die meisten<br />
Ergebnis: Auf<br />
einer Skala von fühlen sich aber nicht betroffen.<br />
1bis 10 gaben<br />
die Befragten in Bezug auf die<br />
Lebenszufriedenheit eine glatte<br />
7. Dass 30- und 59-Jährige<br />
streng genommen zu zwei verschiedenen<br />
Generationen gehören,<br />
ist den Auftraggebern<br />
der Studie bewusst: „Gemeint<br />
sind diejenigen, die in<br />
die Sozialsysteme einzahlen“,<br />
erklärt ein Mitarbeiter<br />
der Deutschen Versicherer.<br />
„Für diese Gruppe erschien<br />
uns der Name ,Generation<br />
Mitte‘griffig.“<br />
Die Studie tituliert diese<br />
Generation außerdem als<br />
„Zukunftsmacher wider<br />
Willen“. Tatsächlich zeugen<br />
die Antworten von inneren<br />
Widersprüchen: Der digitale<br />
Wandel löst massives Unbehagen<br />
aus –90<br />
Prozent assoziieren<br />
mit dem<br />
Internet den<br />
Missbrauch<br />
persönlicher<br />
Daten. Andererseits<br />
kann<br />
sich nur jeder<br />
Fünfte vorstellen,<br />
ohne Weiteres<br />
ohne Internet auszukommen.<br />
Jeder Zweite (bei<br />
den unter 40-Jährigen sogar<br />
68 Prozent) ist in mindestens<br />
einem sozialen Netzwerk.<br />
Matthias (39), Verkaufsleiter,<br />
und Andrea Nieters, Krankenschwester:<br />
„Wir sind eine<br />
sehr glückliche Familie mit<br />
drei Kindern. Sichere Jobs<br />
und die Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie sind uns<br />
Fotos: Schimkus<br />
Dabei wird die Spaltung<br />
der Gesellschaft beschleunigt:<br />
Für 58 Prozent der höheren<br />
Schicht hat sich der Job<br />
durch die Digitalisierung gravierend<br />
verändert, in der<br />
niedrigen sozialen Schicht<br />
„Wir haben gute Jobs und drei Kinder“<br />
wichtig. Unsere Altersvorsorge<br />
ist geregelt und von<br />
der Krise waren wir nicht<br />
wirklich betroffen. Daher<br />
geben wir uns auf der Skala<br />
neun von zehn Zufriedenheitspunkten!“<br />
nur für 38 Prozent. Fast alle<br />
(90 Prozent) sind besorgt<br />
über den demografischen<br />
Wandel. Gleichzeitig glauben<br />
zwei Drittel, dassdie Auswirkungen<br />
auf sie persönlich keinen<br />
Einflusshaben werden.<br />
„Gesundheit ist<br />
sehr wichtig!“<br />
Christoph Specht (53), Arzt:<br />
„Ich blicke optimistisch<br />
in die Zukunft. Für mich<br />
sind eine gesunde Lebensweise<br />
sowie gute,<br />
fröhliche Gedanken das<br />
Wichtigste, um bis ins<br />
Alter tätig sein zu können.<br />
In Zeiten des technischen<br />
Fortschritts gewinnt<br />
derjenige, der die<br />
Medien sinnvoll nutzt.<br />
Man muss mit der Zeit<br />
gehen.“