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SpO2-Überwachung - BRK

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9<br />

9SpO 2 -Überwachung<br />

Die PhilipsPulsoxymetrie misst unter Verwendung eines bewegungstoleranten Signalverarbeitungsalgorithmus,<br />

der auf der FAST-Technologie (Fourier Artefact Suppression Technology) basiert, folgende<br />

vier Parameter:<br />

• Arterielle Sauerstoffsättigung (SpO 2 ): Prozentsatz des oxygenierten Hämoglobins im Verhältnis zur<br />

Summe aus Oxyhämoglobin und Desoxyhämoglobin (funktionelle arterielle Sauerstoffsättigung).<br />

• Plethysmogramm: Optische Anzeige des Pulses.<br />

• Pulsfrequenz (abgeleitet aus Plethysmogramm): Erfasste Pulsschläge pro Minute.<br />

• Perfusionswert: Numerische Anzeige für den pulsatilen Teil des gemessenen Signals, der durch<br />

Arterienpulsation entsteht.<br />

Die Monitore sind auch mit SpO 2 -Technologien anderer Hersteller kompatibel. Nähere<br />

Informationen stehen in der Gebrauchsanweisung des jeweiligen Geräts.<br />

SpO 2 -Aufnehmer<br />

Je nach der erworbenen SpO 2 -Option können verschiedene Aufnehmer und Adapterkabel verwendet<br />

werden. Die Aufnehmer für die verschiedenen Optionen sind farbcodiert, damit sie den Anschlüssen<br />

zugeordnet werden können. Das Kapitel über Zubehör enthält eine Kompatibilitätstabelle.<br />

Machen Sie sich vor Gebrauch des Aufnehmers mit der beiliegenden Gebrauchsanweisung vertraut.<br />

Prüfen Sie insbesondere, ob der benutzte Aufnehmer für das Patientenalter und den Messort geeignet ist.<br />

ACHTUNG<br />

Verwenden Sie OxiCliq Einmal-Aufnehmer nicht in feuchter Umgebung (z. B. in Inkubatoren)<br />

oder in Gegenwart von Flüssigkeiten, da sie bei Kontakt mit dem Aufnehmer und den elektrischen<br />

Verbindungen zu unzuverlässigen Messungen oder Messunterbrechungen führen können. Bei<br />

bekannter Allergie gegen Haftmittel keine Einmal-Aufnehmer verwenden.<br />

Anbringen der Aufnehmer<br />

1 Nach der Gebrauchsanweisung für die SpO 2 -Aufnehmer vorgehen und alle mit „Warnung“ und<br />

„Achtung“ gekennzeichneten Hinweise beachten.<br />

2 Farbigen Nagellack vom Messort entfernen.<br />

3 Den Aufnehmer anbringen. Der Messort muss der Aufnehmergröße entsprechen, damit der<br />

Aufnehmer nicht abfällt oder übermäßigen Druck ausübt. Bei Verwendung des Finger-<br />

145


9 SpO 2 -Überwachung Anschließen der SpO 2 -Kabel<br />

Aufnehmers für Kleinkinder M1195A ist ein Finger oder ein Zeh mit einem Durchmesser<br />

zwischen 7 und 8 mm zu wählen. Bei Anbringung des Fuß-/Hand-Aufnehmers für Neugeborene<br />

darf das Band nicht zu fest angezogen werden.<br />

4 Darauf achten, dass Lichtsender und -empfänger einander genau gegenüber liegen. Das Gewebe<br />

muss vom gesamten Lichtstrahl des Senders durchdrungen werden.<br />

WARNUNG<br />

Aufnehmer zu locker: Wenn ein Aufnehmer zu locker sitzt, kann die optische Ausrichtung beeinträchtigt<br />

werden; außerdem könnte der Aufnehmer abfallen. Sitzt er zu fest, weil beispielsweise der Messort<br />

zu groß ist oder aufgrund eines Ödems anschwillt, wird möglicherweise zu viel Druck ausgeübt. Dies<br />

kann eine venöse Stauung distal des Messorts hervorrufen, die wiederum zu interstitiellen Ödemen,<br />

Hypoxämie und Unterversorgung des Gewebes führen kann. Wenn der Aufnehmer zu lange an einem<br />

Messort belassen wird, können Hautreizungen oder -verletzungen entstehen. Zur Vermeidung von<br />

Hautreizungen oder -verletzungen den Messort regelmäßig inspizieren und diesen mindestens alle vier<br />

Stunden wechseln.<br />

Venenpulsation: Den Aufnehmer nicht zu fest anbringen. Durch den Blutstau kommt es sonst zu<br />

venösen Pulsationen, Durchblutungsstörungen und damit zu ungenauen Messwerten.<br />

Umgebungstemperatur: Bei erhöhten Temperaturen auf nicht gut perfundierten Messstellen<br />

vorsichtig sein, da bei längerer Verweildauer schwere Verbrennungen auftreten können. Bei einer<br />

Ausgangstemperatur der Haut von maximal 35 °C besteht bei keinem der genannten Aufnehmer die<br />

Gefahr, dass die Hauttemperatur über 41 °C ansteigt.<br />

Zu vermeidende Extremitäten: Den Aufnehmer nicht an einer Extremität anlegen, an der schon ein<br />

arterieller Katheter oder eine intravenöse Infusion liegt.<br />

Anschließen der SpO 2 -Kabel<br />

♦<br />

Das Aufnehmerkabel an den farbcodierten Anschluss am X2 anschließen. Einige Philips<br />

Aufnehmer können direkt am Messgerät angeschlossen werden. Andere Aufnehmer werden mit<br />

einem entsprechenden Adapterkabel angeschlossen.<br />

ACHTUNG<br />

Verlängerungskabel: Maximal ein Verlängerungskabel (M1941A) benutzen. Bei den wiederverwendbaren<br />

Aufnehmern und Adapterkabeln von Philips, deren Teilenummer auf -L endet (steht für “lange”<br />

Ausführung), kein Verlängerungskabel benutzen.<br />

Elektrische Störaussendungen: Zur Vermeidung elektrischer Störaussendungen Aufnehmerkabel und<br />

Stecker von Netzkabeln fernhalten.<br />

Feuchtigkeit: Bei Neugeborenen sicherstellen, dass sämtliche Aufnehmeranschlüsse und<br />

Adapterkabelstecker außerhalb des Inkubators liegen. Die darin herrschende Feuchtigkeit kann zu<br />

falschen Messwerten führen.<br />

SpO 2 -Messung<br />

1 Zur optimalen Berechnung der numerischen SpO 2 Werte und der Pulswerte die richtige<br />

Einstellung für das Patientenalter (Erwachsene/Pädiatrie und Neugeboren) auswählen.<br />

2 Während der Messung kontrollieren, ob der Messort<br />

146


Bewerten von auffälligen SpO 2 -Messwerten<br />

9 SpO 2 -Überwachung<br />

– einen pulsierenden Blutstrom aufweist, im Idealfall mit einem Perfusionswert über 1,0.<br />

– nicht angeschwollen ist (z. B. aufgrund eines Ödems) und der Aufnehmer nicht mehr gut sitzt.<br />

WARNUNG<br />

Die Haut am Messort alle zwei bis drei Stunden inspizieren und die Lage des Aufnehmers bei Bedarf<br />

korrigieren. Bei Hautveränderungen muss ein anderer Messort gewählt werden. Den Messort<br />

mindestens alle vier Stunden wechseln.<br />

ACHTUNG<br />

Injizierte Farbstoffe (z. B. Methylenblau) oder intravaskuläres Dyshämoglobin<br />

(z. B. Methämoglobin und Carboxyhämoglobin) können die Messwerte verfälschen.<br />

Störungen können durch folgende Situationen verursacht werden:<br />

• Intensives Umgebungs-, Stroboskop- oder Blitzlicht (z. B. Feuermeldeleuchten).<br />

(Tipp: Messort mit undurchsichtigem Material abdecken.)<br />

• Elektromagnetische Störungen.<br />

• Übermäßige Patientenbewegungen und Erschütterungen.<br />

Bewerten von auffälligen SpO 2 -Messwerten<br />

In der Vergangenheit wurde die Pulsfrequenz der SpO 2 -Messung mit der Herzfrequenz des EKGs<br />

verglichen, um die Gültigkeit des SpO 2 -Wertes zu bestätigen. Bei den neueren Algorithmen wie<br />

FAST-SpO 2 ist dies kein gültiges Kriterium mehr, weil die richtige Berechnung des SpO 2 nicht<br />

direkt mit der richtigen Erkennung der einzelnen Pulse in Verbindung steht.<br />

Wenn die Pulsfrequenz sehr niedrig ist oder eine schwere Arrhythmie vorliegt, kann die<br />

SpO 2 -plethysmografische Pulsfrequenz von der anhand des EKGs berechneten Herzfrequenz<br />

abweichen, ohne dass dies auf einen ungenauen SpO 2 -Wert hinweist.<br />

Bei Zweifeln am gemessenen SpO 2 -Wert sollte stattdessen der Perfusionswert zur Bewertung der<br />

Signalqualität verwendet werden.<br />

HINWEIS<br />

In der Pulsoxymetrie können Bewegungen des Aufnehmers, Umgebungslicht (besonders Stroboskop- oder<br />

Blitzlicht) oder elektromagnetische Interferenzen zu unerwarteten Messwertunterbrechungen führen,<br />

wenn der Aufnehmer nicht am Patienten angebracht ist. Besonders Aufnehmer, die mit einem<br />

Verband befestigt werden, können leicht herabhängen und sich so bewegen.<br />

Erläuterung von SpO 2 -Alarmen<br />

An dieser Stelle werden SpO 2 -spezifische Alarmfunktionen behandelt. Im Abschnitt „Alarme“<br />

sind allgemeine Informationen zu Alarmfunktionen zu finden. Bei SpO 2 -Messungen können<br />

Alarmober- und -untergrenzen eingestellt werden; darüber hinaus ist ein Desat-Alarm (Abfall der<br />

Sauerstoffsättigung) mit hoher Priorität verfügbar. Die untere Alarmgrenze kann nicht unter der<br />

Desat-Alarmgrenze liegen.<br />

147


9 SpO 2 -Überwachung Plethysmogramm<br />

ACHTUNG<br />

Wenn SpO 2 an einer Extremität mit einer aufgeblasenen Blutdruckmanschette gemessen wird, kann<br />

die Störungsmeldung „SpO 2 KEIN PULS“ ausgegeben werden. Wenn der Monitor so konfiguriert ist,<br />

dass dieser Alarm unterdrückt wird, verzögert sich ggf. die Signalisierung eines kritischen Patientenstatus<br />

(z. B. plötzlicher Pulsverlust oder Hypoxie) um max. 60 Sekunden.<br />

Alarmverzögerungen<br />

Der Alarm für ein physiologisches Ereignis am Messort wird am Monitor mit einer Verzögerung<br />

angezeigt. Diese Verzögerung hat zwei Ursachen:<br />

• die Zeit zwischen dem Auftreten des physiologischen Ereignisses und der Anzeige des Ereignisses<br />

durch numerische Werte. Diese Verzögerung beruht auf der Verarbeitung durch den Algorithmus<br />

und der konfigurierten Mittelung. Je länger die Mittelung eingestellt ist, desto länger ist der<br />

Zeitraum zwischen dem Auftreten des physiologischen Ereignisses und der numerischen Anzeige.<br />

• die Zeit zwischen der Verletzung einer Alarmgrenze durch die angezeigten numerischen Werte und<br />

der Alarmsignalisierung am Monitor. Diese Verzögerung ist eine Kombination aus der<br />

konfigurierten Alarmverzögerung und der allgemeinen systembedingten Verzögerungszeit (siehe<br />

„Monitor – Leistungsdaten“ auf Seite 241).<br />

Einstellen der Alarmgrenzen<br />

Im Menü SpO 2 Einstellen:<br />

• Die obere Grenze auf der Alarmgrenzen-Menüschaltfläche berühren. Die obere Alarmgrenze aus der<br />

daraufhin angezeigten Popup-Liste wählen.<br />

• Die untere Grenze auf der Alarmgrenzen-Menüschaltfläche berühren. Die untere Alarmgrenze aus<br />

der daraufhin angezeigten Kontextliste wählen.<br />

WARNUNG<br />

Ein hoher Sauerstoffgehalt kann bei einem Frühgeborenen eine retrolentale Fibroplasie hervorrufen.<br />

Wenn diese Gefahr besteht, sollte die Alarmobergrenze NICHT auf 100 % eingestellt werden, was<br />

einer Deaktivierung der Alarmfunktion entspricht.<br />

Einstellen der Desat-Alarmgrenze<br />

Der Desat-Alarm ist ein (roter) Alarm mit hoher Priorität, der einen möglicherweise<br />

lebensbedrohlichen Abfall der Sauerstoffsättigung signalisiert.<br />

1 Im Menü SpO 2 Einstellen Desat-Grenze wählen.<br />

2 Die Grenze festlegen.<br />

Plethysmogramm<br />

Das Plethysmogramm wird automatisch auf maximale Anzeigegröße skaliert. Es verkleinert sich nur<br />

bei sehr schlechter Signalqualität. Es ist NICHT direkt proportional zum Pulsvolumen. Zur Anzeige<br />

einer Änderung des Pulsvolumens den Perfusionswert heranziehen.<br />

148


Perfusionswert<br />

9 SpO 2 -Überwachung<br />

Mindestgröße für zuverlässigen SpO 2 -Wert<br />

Perfusionswert<br />

Der Perfusionswert (Perf) zeigt einen Wert für den pulsatilen Teil des gemessenen Signals an, der<br />

durch die pulsierende Arteriendurchblutung entsteht.<br />

Da die Pulsoxymetrie auf den pulsierenden Eigenschaften des Signals beruht, kann man den Perfusionswert<br />

auch als Qualitätsindikator für die SpO 2 -Messung nutzen. Ein Wert über 1 ist optimal, Werte<br />

zwischen 0,3 und 1 sind akzeptabel. Unter 0,3 ist grenzwertig; in diesem Fall den Aufnehmer neu<br />

platzieren oder einen anderen Messort auswählen.<br />

Perfusionsverlaufsanzeige<br />

Die Perfusionsverlaufsanzeige ist ein grafisches Symbol, das die Veränderung des Perfusionswerts<br />

bezüglich eines festzulegenden Referenzwerts anzeigt.<br />

Anleitung zum Festlegen der aktuellen Perfusion als Referenzwert:<br />

♦ Im Menü SpO 2 einstellen die Option PERF-Ref. wählen wählen.<br />

Nach Festlegen eines Referenzwerts wird die Perfusionsverlaufsanzeige neben dem Perfusionswert<br />

angezeigt.<br />

Perfusionsverlaufsanzeige<br />

Festlegen von SpO 2 /Pleth als Alarmquelle<br />

1 Im Menü SpO 2 einstellen die Option Puls (SpO 2 ) auswählen, um das Menü Puls<br />

einstellen aufzurufen.<br />

2 Im Menü Puls einstellen die Option Puls f.Alarm und dann in der Kontext-Liste die<br />

Option SpO 2 auswählen.<br />

149


9 SpO 2 -Überwachung Einstellen der Tonmodulation<br />

Einstellen der Tonmodulation<br />

Bei eingeschalteter Tonmodulation wird der QRS-Ton tiefer, wenn der SpO 2 -Gehalt sinkt. Je nach<br />

der ausgewählten aktiven Alarmquelle wird der QRS-Ton entweder von der Herzfrequenz oder vom<br />

Puls abgeleitet.<br />

♦ Im Menü SpO 2 einstellen die Option Tonmod. auswählen, wo zwischen Ja (für Ein) und<br />

Nein (für Aus) umgeschaltet werden kann.<br />

Für die Tonmodulation besteht ein US-Patent mit der Kennzeichnung US 4,653,498, das Nellcor<br />

Puritan Bennett Incorporated, einem Unternehmen der Tyco Healthcare, gehört.<br />

Einstellen der QRS-Lautstärke<br />

♦ Im Menü SpO 2 einstellen die Option QRS-Lautst auswählen und die gewünschte<br />

QRS-Lautstärke einstellen.<br />

Wenn der X2 an einen Host-Monitor angeschlossen ist, wird kein QRS-Ton ausgegeben.<br />

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