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Ausgabe 7-8/2013 - ZMK-Aktuell

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Zahnheilkunde<br />

Abb. 10: Oralchirurgische Therapie im Unterkiefer mit Entfernung<br />

von 41 und 42.<br />

Abb. 11: Prothetische Versorgung des Oberkiefers.<br />

Abb. 12: Prothetische Versorgung des Unterkiefers.<br />

junger Patient war erstmalig nach 4 Monaten schmerzfrei.<br />

Nachfolgend entschied ich mich für die Platzierung von adhäsiv<br />

befestigten Glasfaserstiften bei 31 und 32, zur Versorgung<br />

der Unterkiefersituation für ein adhäsiv befestigtes laborgefertigtes<br />

Langzeitprovisorium aus Komposit im Sinne einer<br />

Klebebrücke. Da es mir nicht möglich war, metallische Kronen<br />

oder Brücken zu generieren, hielt ich diese glasfasermattenverstärkte<br />

Variante für indiziert. Im Oberkiefer erschien<br />

mir die zu überbrückende Spanne zu extendiert für eine<br />

gleichartige Versorgung, daher fertigte ich hierfür eine Teilprothese<br />

mit gebogenen Klammern an. Nach 5 Sitzungen<br />

und vielen nächtlichen Stunden in unserem bescheiden<br />

eingerichteten Laboratorium gliederten wir die Arbeiten<br />

ein und waren aufgrund der improvisierten zahntechnischen<br />

Mittel sehr zufrieden mit dem Resultat (Abb. 11 u. 12).<br />

Sehr zu unserer Verwunderung teilte unser Patient diese<br />

Meinung nicht mit uns. Er war keineswegs zufrieden, hoffte<br />

offensichtlich auf eine Restauration, die seiner natürlichen<br />

Situation vor seinem Martyrium gleichen würde, und überschätzte<br />

dabei unsere prothetischen Möglichkeiten gewaltig.<br />

Wir konnten unsere Enttäuschung ganz und gar nicht verbergen,<br />

aber auch diese negativen Gefühle sind Teil dieser<br />

Erfahrung und ein Grund mehr, dass diese Situation uns<br />

sicher noch oft ins Gedächtnis kommen wird.<br />

Zusammenfassend bin ich dankbar über jeden Patienten,<br />

der unsere Praxis lächelnd verlassen hat – unabhängig von<br />

seiner Herkunft und der Schwere der Verwundung oder<br />

Erkrankung. Das Besondere an der zahnärztlichen Tätigkeit<br />

in einem Auslandseinsatz ist die gelebte Kameradschaft.<br />

Sie ist essenziell, ersetzt sie doch die unerreichbare Zuneigung<br />

der Lieben daheim, spendet Trost und hilft über<br />

schwere Tage hinweg. Viele meiner Kameraden hier haben<br />

etliches Leid gesehen und leider haben wir auch einen<br />

Kameraden aus unserer Mitte verloren. Jeder Einzelne in<br />

unserer Kompanie war unersetzbar, da er eine Fähigkeit<br />

mitbrachte, die nur er beherrschte. Daher waren wir auch<br />

als zahnärztliches Team einerseits mit großer Verantwortung<br />

betraut, andererseits aufgrund des Gefühls, überaus<br />

nützliche Arbeit leisten zu können, sehr zufrieden mit<br />

unserem Auftrag.<br />

Korrespondenzadressen:<br />

Oberstabsarzt Christiane Reinke<br />

Sanitätsstaffel Viereck, Zahnarztgruppe<br />

Kürassier-Kaserne<br />

Pasewalker Chaussee<br />

17309 Stallberg<br />

E-Mail: ChristianeReinke@bundeswehr.org<br />

Abb. 13: Panoramaschichtaufnahme nach Behandlungsabschluss.<br />

Oberfeldarzt Dr. Michael Lüpke<br />

Bundeswehrkrankenhaus Hamburg<br />

FU VIIa – Zahnmedizin/Oralchirurgie/Parodontologie<br />

Lesserstraße 180<br />

22049 Hamburg<br />

E-Mail: MichaelLuepke@bundeswehr.org<br />

450<br />

<strong>ZMK</strong> | Jg. 29 | <strong>Ausgabe</strong> 7-8 _______ Juli/August <strong>2013</strong>

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