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Ausgabe 7-8/2013 - ZMK-Aktuell

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Zahnheilkunde<br />

Centric Guide (Pluradent, Offenbach): Bei diesem neu<br />

auf der IDS <strong>2013</strong> vorgestellten System wird die Bestimmung<br />

der zentrischen Position durch eine Kraftmessung<br />

durchgeführt. Nach Aussage des Entwicklers Dr. Andreas<br />

Vogel wird hierdurch die höchste Position des Kondylus in<br />

der Fossa articulares bestimmt, ohne dass diese Kraftmessung<br />

die tatsächlich aufgewandten Zubeißkräfte wiedergibt.<br />

Da es sich um ein neu vorgestelltes System handelt,<br />

sind weitere Angaben bisher nicht erhältlich. Das System<br />

ermöglicht anscheinend ausschließlich die Bestimmung einer<br />

zentrischen Position nach der vorgegebenen Methode.<br />

DIR System (Gesellschaft für Funktionsdiagnostik DIR<br />

System, Essen) und IPR System (IPR-Systeme/Dental<br />

Balance, Ratzeburg): Beide, zurückgehend auf eine Entwicklung<br />

von Dr. Andreas Vogel, sind elektronische Varianten<br />

der intraoralen Stützstiftaufzeichnung nach Gerber beziehungsweise<br />

McGrain. Diese stellte eine Modifikation der<br />

von Gysi bereits 1908 vorgestellten Aufzeichnung des<br />

Inzisalpunktes dar. Bei beiden Systemen wird über eine<br />

Aufzeichnung der Unterkieferbewegungen im Bereich des<br />

Kauzentrums der sogenannte Gotische Bogen aufgezeichnet<br />

(Abb. 3). Hierbei wird bei beiden Systemen der aktuelle<br />

Zubeißdruck gemessen und angezeigt. Die Bestimmung<br />

der zentrischen Position wird durch die von beiden Systemen<br />

vorgegebene Vorgehensweise festgelegt. Die Aufzeichnungen<br />

erfolgen ausschließlich in horizontaler Ebene und<br />

geben keinerlei Hinweise auf die Bewegungsmuster der<br />

Kondylen. Durch diese Verfahren ist nur eine Festlegung<br />

der zentrischen Position nach einem einzigen, vorgegebenen<br />

Verfahren möglich.<br />

Abb. 3: Stützstiftaufzeichnung mit dem IPR-System. Bildnachweis:<br />

Dr. Ulrich Wegmann, Universität Bonn.<br />

K7 Registriersystem (Sinfomed, Hürth): Bei diesem<br />

System, welches auf der Magnetfeld-Messmethode des Sirognathographen<br />

nach Lewin (1972) basiert, wird die Bewegung<br />

des Unterkiefer-Inzisalpunktes, in dessen Bereich ein<br />

Permanentmagnet angeklebt wird, dreidimensional aufgezeichnet<br />

(Abb. 4). Parallel hierzu wird die Muskelaktivität<br />

durch eine mehrkanalige EMG-Aufzeichnung miterfasst.<br />

Hierdurch wird die Ermittlung der zentrischen Relation im<br />

Sinne einer Myozentrik angestrebt.<br />

Abb. 4: Das K7 Registriersystem. Bildnachweis: Sinfomed, Hürth.<br />

Die bisher genannten Systeme sind ausschließlich für die<br />

Festlegung der zentrischen Kondylenposition geeignet und<br />

geben keine Informationen über die Bewegungsbahnen<br />

der Kondylen. Sie sind daher nicht dazu ausgelegt, diagnostische<br />

Hinweise auf Bewegungsstörungen der Kiefergelenke<br />

zu geben und/oder Einstellparameter für einen mechanischen<br />

oder virtuellen Artikulator zu ermitteln.<br />

Neben der isolierten Darstellung des Inzisalpunktes existieren<br />

auch Systeme, die sich an den seit über hundert Jahren<br />

bekannten Methoden der mechanischen gelenknahen<br />

mehrdimensionalen Aufzeichnung der Kiefergelenkbewegungen<br />

orientieren. Die hierbei eingesetzten Schreibplatten<br />

und Stifte wurden bei den elektronischen Systemen durch<br />

in gleichartiger Anordnung angebrachte zweidimensionale<br />

Widerstandssensoren ersetzt. Diese elektronische Messmethode<br />

geht auf Meyer und dal Ri (1985) zurück. Basierend<br />

auf dieser Messmethode wird das System Gamma Dental<br />

(Gamma Medizinisch-wissenschaftliche Fortbildungs-GmbH,<br />

Klosterneuburg, Österreich) angeboten. Es erlaubt eine dreidimensionale<br />

Aufzeichnung und Darstellung der Kondylenbewegungen.<br />

Allerdings wird die laterale Bewegungskomponente<br />

durch seitlich angebrachte Wegaufnehmer erfasst,<br />

sodass das System nicht kontaktlos arbeitet.<br />

Die im Folgenden genannten Systeme sind gegenüber den<br />

bisher aufgeführten durch die Anordnung der Messsensoren<br />

in der Lage, dreidimensionale Bewegungen sowohl der<br />

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<strong>ZMK</strong> | Jg. 29 | <strong>Ausgabe</strong> 7-8 _______ Juli/August <strong>2013</strong>

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