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MNR 2004-04.pdf - Missionswerk Mitternachtsruf

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Im Blickfeld<br />

Den Haag ist in aller<br />

Munde – wegen Israel<br />

In Psalm 58,2-3 lesen wir: «Seid ihr denn wirklich stumm, wo ihr Recht<br />

sprechen, wo ihr ein richtiges Urteil fällen solltet, ihr Menschenkinder?<br />

Statt dessen schmiedet ihr Unrecht im Herzen, im Lande teilen eure Hände<br />

Misshandlungen aus.»<br />

Der Internationale Gerichtshof in<br />

Den Haag ist 1946 als oberste<br />

Rechtsinstanz der UNO gegründet<br />

worden. Das Weltgericht hat zwei<br />

Aufgaben: Es kann Streitfragen zwischen<br />

Staaten auf der Grundlage des<br />

Völkerrechts entscheiden, wenn die<br />

betroffenen Staaten die Zuständigkeit<br />

des Schiedsgerichts akzeptiert haben.<br />

Ferner erstellt das Gericht Rechtsgutachten<br />

für die UNO und deren Unterorganisationen.<br />

Dabei handelt es sich um<br />

Empfehlungen, die keinen bindenden<br />

Charakter haben.<br />

Seit seiner Gründung wurde das von<br />

seinen Kritikern als machtlos gescholtene<br />

Gericht 99 Mal angerufen. Bisher<br />

wurden 78 Urteile gesprochen, vor<br />

allem zu Grenzfragen<br />

und Verstössen gegen<br />

internationale Verträge.<br />

Gutachten haben die<br />

Richter in 24 Fällen<br />

abgegeben. 1<br />

Wussten Sie um die<br />

Existenz dieses Internationalen<br />

Gerichtshofs?<br />

Ist Ihnen irgendeines<br />

der 78 gefällten Urteile<br />

bekannt? – Aber jetzt,<br />

wo es um die Grenzen<br />

Israels geht, ist er in<br />

aller Munde. Alle Medien<br />

berichten davon,<br />

bringen Analysen und<br />

Kommentare zum aktuellen<br />

Verfahren.<br />

Warum ist das so? Der<br />

Grund steht in Psalm<br />

2,1-3: «Warum toben die Heiden und<br />

reden die Völker vergeblich? Die Könige<br />

der Erde stehen zusammen, und<br />

die Fürsten verabreden sich wider den<br />

Herrn und wider seinen Gesalbten: ‹Wir<br />

wollen ihre Bande zerreissen und ihre<br />

Fesseln von uns werfen!›» F.P. <br />

Vor dem Internationalen Gerichtshof: Israelische Demonstranten zeigen ein grosses<br />

Poster mit allen bis dahin betroffenen 927 Opfern<br />

Der Internationale Gerichtshof in Den<br />

Haag ist populär wie nie zuvor, und das<br />

nur deshalb, weil er sich in den vergangenen<br />

Monaten mit Israel befasst hat.<br />

Wieder einmal scheiden sich an Israel<br />

die Geister. Immer wieder wird gegen<br />

das jüdische Volk Stimmung gemacht und<br />

immer wieder werden umstrittene Resolutionen<br />

herausgegeben. Im Blick auf<br />

die eingangs zitierten Psalmverse können<br />

wir sagen: Da wo sie Recht sprechen sollten,<br />

verhalten sie sich stumm; wo sie ein<br />

richtiges Urteil fällen sollten, nämlich in<br />

Sachen des unmenschlichen Terrorismus,<br />

da wagen sie kein gradliniges und deutliches<br />

Urteil zu sprechen. Die Haltung<br />

des Internationalen Gerichtshofs und<br />

der UNO gibt dem Terrorismus nur Aufschwung<br />

und dient dazu, dass die Misshandlung<br />

unschuldiger Opfer im Land<br />

Israel zunehmen; die Verantwortlichen<br />

in diesen Gremien laden sich dadurch<br />

eine nicht geringe Mitschuld auf.<br />

In einem Bericht heisst es: «Als die<br />

15 Richter im Weltgerichtshof in Den<br />

Haag ihre Plätze einnahmen, um die<br />

Anklage gegen Israels Sicherheitszaun<br />

anzuhören, veröffentlichte die Hilfsorganisation<br />

‹Israel Emergency Fund,<br />

One Family› folgende Stellungnahme<br />

im Namen der Terroropfer Israels:<br />

‹Während die Welt über den Zaun<br />

debattiert, begräbt Israel seine Toten.›<br />

‹Flugzeugladungen voller hinterbliebener<br />

Angehöriger, die Fotos der<br />

israelischen 927 Terroropfer und die<br />

Überbleibsel eines weiteren ausgebombten<br />

Busses waren vom israelischen Aussenministerium<br />

nach Holland gebracht<br />

worden, um deutlich zu machen, dass<br />

das wahre Friedenshindernis im Nahen<br />

Osten nicht der Zaun ist, sondern der<br />

Terror selbst.›<br />

‹Opfer auf der Anklagebank›<br />

Sicherer oder nicht, für Lola Cohen,<br />

eine Rentnerin, die eine enge<br />

Freundin beim Gilo-Busanschlag 2002<br />

verlor, kann nichts die unerbittliche<br />

Feindseligkeit ausgrenzen, die Israel<br />

angesichts des fortdauernden Terrorismus<br />

entgegenschlägt. ‹Ich bin wütend,<br />

dass die Welt uns dafür kritisiert, dass<br />

wir etwas bauen, um uns zu verteidigen<br />

– und verletzt›, fügt sie hinzu, während<br />

sie sich wundert, dass die Schuld niemals<br />

der palästinensischen Führung<br />

gegeben wird.<br />

Finanzminister Benjamin Netanjahu<br />

äusserte sich ähnlich: ‹Nicht die Mörder<br />

und ihre Hintermänner werden vor Gericht<br />

gestellt, sondern<br />

die Opfer.› Gleichzeitig<br />

kritisierte er den Weltgerichtshof<br />

dafür, das<br />

‹moralische Gewissen<br />

des Jüdischen Volkes›<br />

spielen zu wollen.<br />

‹Solange die palästinensische<br />

Führung<br />

nicht ihren eigenen<br />

Leuten mehr helfen<br />

will als Israel zu zerstören,<br />

wird es niemals<br />

Frieden geben›,<br />

fügt Lola Cohen mutlos<br />

hinzu.» 2<br />

Psalm 2 bekommt in<br />

diesem Licht gesehen<br />

höchste Aktualität:<br />

«So nehmet nun Verstand<br />

an, ihr Könige,<br />

und lasst euch warnen, ihr Richter der<br />

Erde! Dienet dem Herrn mit Furcht und<br />

frohlockt mit Zittern» (V 10-11). N.L. <br />

1<br />

Der Zürcher Oberländer, 24.2.<strong>2004</strong><br />

2<br />

ICEJ, 24.2.04<br />

18<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> > April <strong>2004</strong>

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