MNR 2004-04.pdf - Missionswerk Mitternachtsruf
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Auftrag ihrer Herren gefangen nehmen.<br />
Sie sahen Jesus und hörten Ihn reden. Da<br />
machten sie auf dem Absatz kehrt und<br />
gingen wieder zurück. Die Pharisäer waren<br />
verblüfft: «Warum habt ihr ihn nicht<br />
gefangen hierher gebracht?» Die Antwort<br />
dieser Knechte ist tief bewegend: «Nie<br />
hörten wir einen Menschen so reden, wie<br />
diesen Menschen.» Das war ein Schlag ins<br />
Gesicht der hochmütigen Pharisäer. Täglich<br />
haben sie gelehrt und unterrichtet;<br />
nun kommen ihre eigenen Knechte und<br />
sagen ihnen ins Gesicht, dass sie noch nie<br />
einen Mann so reden gehört hätten wie<br />
Jesus Christus, und deshalb hätten sie Ihn<br />
nicht gefangen nehmen können.<br />
Die Worte des Herrn sind reine Worte.<br />
In Psalm 12,7 heisst es weiter, dass<br />
Seine Worte Silber sind. Warum Silber<br />
und nicht Gold? Warum verwendet die<br />
Bibel hier nicht das Wort «Gold»? Nein,<br />
Seine Worte werden hier als «Silber»<br />
bezeichnet, weil Silber in der Bibel für<br />
die Erlösung steht und Gold für die Herrlichkeit<br />
Jesu Christi. Unser Herr wurde<br />
ja mit 30 Silberlingen verraten. Im Alten<br />
Testament, in 2. Mose 30,11ff. steht geschrieben,<br />
dass die Israeliten, wenn sie<br />
das 20. Lebensjahr erreicht hatten, als<br />
«Lösegeld» einen halben Silberschekel<br />
geben mussten. Dadurch waren sie<br />
«freigekauft», gelöst. Silber ist ein Bild<br />
für die Erlösung.<br />
Ist es nicht Jesus, das Fleisch gewordene<br />
Wort, der reine Worte sprach? Ist<br />
Er es nicht, der «am Eingang zur Erde»<br />
kam – «in den irdenen Tiegel», wie es<br />
die Schlachterbibel übersetzt? In Jesaja<br />
53,2 sagt der Prophet über den Messias:<br />
«Er schoss auf vor ihm wie ein Reis und<br />
wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich.»<br />
Vielleicht sind damit auch die verborgenen<br />
Jahre Jesu gemeint. Neun Monate<br />
trug Maria Ihn unter ihrem Herzen, dann<br />
Er erlitt und erduldete<br />
wohl in diesen sechs<br />
Stunden am Kreuz mehr,<br />
als wir uns je vorstellen<br />
können<br />
kam Er auf diese Welt, und bis zu Seinem<br />
30. Lebensjahr weiss man kaum etwas<br />
über Ihn. Er kam in den «irdenen Tiegel»<br />
dieser Welt hinein, in den «Tiegel» der<br />
Sünde. In Psalm 12,7 heisst es weiter:<br />
«Silber, am Eingang zur Erde geläutert.»<br />
Jesus wurde geläutert – und wie! Er hatte<br />
es im Grunde gar nicht nötig, denn<br />
Er war ja der Reine, der Unfassbare,<br />
eigentlich auch der Unnahbare, aber Er<br />
ist für uns der Nahbare geworden. Er<br />
war der Sündlose, und doch hat Er an<br />
dem, was er litt, Gehorsam gelernt, sagt<br />
uns die Bibel (vgl. Hebr 5,8). Er ist voll<br />
und ganz Mensch geworden. «Die Worte<br />
des Herrn sind reine Worte – Silber, am<br />
Eingang zur Erde geläutert, siebenmal<br />
gereinigt» (Ps 12,7). Die Schlachterbibel<br />
übersetzt: «… siebenmal bewährt».<br />
Jesus hat sich bewährt in Seinem<br />
ganzen irdischen Leben. Am Kreuz von<br />
Golgatha, als Er dann das Werk vollbrachte,<br />
hat Er sich ebenso bewährt. Er<br />
Jesus streckte Seine Hände freiwillig aus<br />
hat alles, was im Alten Testament über<br />
Ihn und Seine erste Ankunft, über Sein<br />
Leiden, geschrieben steht, am Kreuz erfüllt.<br />
Er hat sich bewährt als der Sohn<br />
Gottes, sieben Mal bewährt – ein Ausdruck<br />
dafür sind Seine sieben Worte am<br />
Kreuz. Wir können nicht erfassen, was<br />
der Herr Jesus am Kreuz von Golgatha<br />
für uns getan hat. Er erlitt und erduldete<br />
wohl in diesen sechs Stunden am Kreuz<br />
mehr, als wir uns je vorstellen können.<br />
Jesus Christus hat, prophetisch gesehen,<br />
die ganze Menschheitsgeschichte – alle<br />
Zeitepochen bis ans Ende – auf sich genommen.<br />
Das zeigen uns diese sieben<br />
Worte vom Kreuz, und deshalb habe ich<br />
sie auch als «das Wunder der Worte vom<br />
Kreuz» bezeichnet.<br />
Das erste Wort Jesu am Kreuz<br />
In Lukas 23,33-34 lesen wir: «… als<br />
sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte<br />
nennt, kreuzigten sie daselbst<br />
ihn und die Übeltäter, den einen zur<br />
Rechten, den andern zur Linken. Jesus<br />
aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn<br />
sie wissen nicht, was sie tun!» Der<br />
Herr Jesus Christus spricht dieses erste<br />
Wort ganz überlegt – in dem Moment,<br />
als man Seine Hand nimmt und an das<br />
Kreuz legt.<br />
Stellen Sie sich vor, wie die ganze<br />
Schar mit Jesus zur Richtstätte Golgatha<br />
kam. Wahrscheinlich lag der<br />
Querbalken des Kreuzes schon auf der<br />
Erde. Dann legte man Jesus auf diesen<br />
Querbalken. Man musste ja nicht wie<br />
bei den beiden anderen, die mit Ihm<br />
gekreuzigt wurden, die Hände Jesu<br />
gewaltsam auf das Kreuz pressen und<br />
dann die Nägel durchschlagen. Jesus<br />
streckte Seine Hände freiwillig aus.<br />
Dann nahmen Seine Henker die Nägel<br />
und schlugen sie durch. Damit Sühnt<br />
Jesus den Sündenfall dort, wo die Sünde<br />
in die Welt kam. Deshalb ist es nicht<br />
ohne Bedeutung, dass das ausgerechnet<br />
in dem Moment geschieht, in dem Er<br />
Seine Hand ausstreckt, auf den «Baum»<br />
legt, an das Holz des Kreuzes, das ja aus<br />
einem Baum gemacht wurde. Exakt in<br />
dem Moment, als die Nägel Seine Hand<br />
durchdringen, sagt Er dieses Wort: «Vater,<br />
vergib ihnen, denn sie wissen nicht,<br />
was sie tun!»<br />
Das Holz im Paradies und das Holz<br />
auf Golgatha<br />
Wussten denn Adam und Eva, was sie<br />
tun? Es ist ihnen zwar gesagt worden,<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> > April <strong>2004</strong><br />
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