MNR 2004-04.pdf - Missionswerk Mitternachtsruf
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Biblische Botschaft<br />
wir die Sorge und die Not des Nächsten<br />
nicht mehr sehen, wenn wir nicht mehr<br />
erkennen, dass er auf der Suche ist, dass<br />
er Hilfe und Unterstützung braucht<br />
– vielleicht sogar finanzielle Unterstützung<br />
–, wenn wir nicht mehr für den<br />
anderen da sein, für- und miteinander<br />
beten, aufeinander Acht haben können,<br />
dann liegt das an unserer Distanz zum<br />
Kreuz. Die Gemeinde Jesus besteht aus<br />
verschiedenen Völkern, Nationalitäten<br />
Die Gemeinde Jesu besteht aus verschiedenen Völkern, Nationalitäten<br />
und Rassen und doch ist sie zu einer Familie geworden<br />
und Rassen und doch ist sie zu einer<br />
Familie geworden.<br />
Vergegenwärtigen wir uns einmal die<br />
Gegensätze am Kreuz:<br />
• Die Menge spottet und grölt. – Was<br />
tut Jesus? Er redet Worte der Liebe.<br />
• Der Schächer flucht und schreit, er<br />
verwünscht sich selbst und alle anderen.<br />
– Jesus aber denkt fürsorglich an<br />
andere und führt sie zusammen.<br />
• Die Mutter Jesu steht selbst unendlich<br />
hilflos vor dem Kreuz. Sie sieht,<br />
wie Er leidet, Seine Lippen sind trocken,<br />
aber wegen der Soldaten wagt<br />
sie es nicht, Seine Lippen zu benetzen.<br />
– Was tut Jesus? Er schaut auf Seine<br />
Mutter und sorgt für ihre Zukunft,<br />
dass sie zu essen und zu trinken hat.<br />
Jesus sagt zu Seiner Mutter: «… siehe,<br />
dein Sohn!», und zum Jünger: «Siehe,<br />
deine Mutter!» Wie ist es bei uns – sehen<br />
wir denn noch den Anderen? Jesus<br />
macht uns zu Müttern, Vätern, Söhnen<br />
und Töchtern. In Johannes 15,17 sagt Er:<br />
«Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander<br />
liebt.» Und das umso mehr,<br />
je kälter es wird in dieser Endzeit, denn<br />
wir brauchen einander in dieser Welt,<br />
in der keine Wärme mehr ist, in der<br />
nur noch die Prinzipien der Ellbogen-<br />
Gesellschaft gelten und jeder sich selbst<br />
der Nächste ist. In einer<br />
Welt, in der Krieg und<br />
Hass herrschen, müssen<br />
wir als Gemeinde Jesu<br />
zusammenrücken.<br />
Das vierte Wort Jesu<br />
am Kreuz<br />
«Aber von der sechsten<br />
Stunde an kam eine<br />
Finsternis über das ganze<br />
Land bis zur neunten<br />
Stunde; um die neunte<br />
Stunde aber schrie Jesus<br />
mit lauter Stimme<br />
auf und sagte: Eli, Eli,<br />
lemá sabachtháni?<br />
Das heisst: Mein Gott,<br />
mein Gott, warum hast<br />
du mich verlassen?<br />
Als aber einige von den<br />
Umstehenden es hörten,<br />
sagten sie: Der ruft den<br />
Elia» (Mt 27,45-47). Jetzt<br />
kommt der Zorn Gottes<br />
für alle Menschen über<br />
Jesus Christus. Jesus<br />
wurde gekreuzigt, und die ersten drei<br />
Stunden zeigen den abgrundtiefen Hass<br />
der Menschheit<br />
auf den Sohn Gottes.<br />
Sie spotten,<br />
sie lästern, die<br />
Soldaten verteilen<br />
Seine Kleider<br />
usw. Aber dann,<br />
in den zweiten<br />
drei Stunden am<br />
Kreuz, wird es auf<br />
einmal finster. Die<br />
Sonne verfinstert sich, und Gottes Zorn<br />
legt sich auf den Sohn, denn Er trägt<br />
als Opferlamm die Versöhnung für die<br />
Welt. Jesus trägt den Zorn Gottes, den<br />
wir verdient haben.<br />
Könnte dies nicht auch ein prophetisches<br />
Bild sein für den anbrechenden<br />
Der Durst unseres Herrn<br />
Jesus am Kreuz ist auch<br />
ein Bild für die kommenden<br />
Gerichte am Tag des<br />
Herrn<br />
Tag des Herrn, die grosse Trübsal? Was<br />
geschieht nach dem Gemeindezeitalter,<br />
nachdem die Gemeinde von der Erde<br />
entrückt worden ist? Dann wird es dunkel,<br />
weil das Licht der Welt hinweggenommen<br />
wurde (Mt 5,14). Dürfen wir<br />
das vorherige Wort Jesu als Bild für die<br />
Gemeinde sehen und ihre Gemeinschaft<br />
durch alle Jahrhunderte hindurch, bis<br />
in die Endzeit hinein, so sehen wir uns<br />
jetzt prophetisch vor die dunkelste Stunde<br />
der Menschheit gestellt – die sechste<br />
Stunde der Menschheit. Ich frage mich:<br />
Stehen wir vor dieser Stunde? Wird es<br />
nicht finsterer – in jeder Beziehung?<br />
Die Menschen verachten das Evangelium<br />
Jesu gerade hier im so «gerechten»<br />
christlichen Abendland. Man verwirft<br />
Sein Wort: «Denn Gottes Zorn wird<br />
vom Himmel her offenbart über alles<br />
gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit<br />
der Menschen, die die Wahrheit<br />
durch Ungerechtigkeit niederhalten»<br />
(Röm 1,18).<br />
Fast 2 000 Jahre lang haben wir das<br />
Evangelium gehabt. Es gab Erweckungen<br />
– denken wir nur an das 19. Jahrhundert.<br />
Aber es wird finster in Europa, die<br />
Menschen lehnen die Wahrheit ab und<br />
der Zorn Gottes nähert sich unserer<br />
Welt. Auch in unseren Breitengraden<br />
werden sich dann schwerlich noch<br />
Menschen bekehren können, und es<br />
kommt die grosse Trübsal über die<br />
Menschen.<br />
Bemerkenswert bei diesem vierten<br />
Wort Jesu am Kreuz ist, dass Jesus<br />
nicht mehr nur spricht, sondern ruft, ja<br />
schreit! Der Herr sagte einmal: «Wer an<br />
den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.<br />
Wer aber dem Sohn nicht gehorsam<br />
ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern<br />
der Zorn Gottes bleibt über ihm»<br />
(Joh 3,36). Dieser Zorn Gottes wird sich<br />
manifestieren auf eine noch nie da gewesene<br />
Art und Weise<br />
in der letzten grossen<br />
Trübsal. Die<br />
«sechste Stunde»<br />
unserer Heils- und<br />
Weltgeschichte<br />
steht meines Erachtens<br />
unmittelbar<br />
bevor. In ihr<br />
wird sich düstere<br />
Nacht auf die Erde<br />
legen und Finsternis das Land bedecken.<br />
An ihrem Ende werden sogar Sonne und<br />
Mond ihren Schein verlieren.<br />
Israel wird in dieser Zeit ganz besonders<br />
zu leiden haben. Es wird eine<br />
Zeit sein, in der eine gottlose Welt von<br />
Gott verlassen wird. Die Worte: «Mein<br />
8<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> > April <strong>2004</strong>