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FSB 2009 - Freizeit und Spiel

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Einfl uss auf die Freiraumgestaltung. Dieses Jahr<br />

können die Bürger <strong>und</strong> Besucher von Oldenburg<br />

beispielsweise die Wissenschaftsgärten erleben.<br />

An verschiedenen Orten der Stadt sind Themengärten<br />

angelegt, die zum einen Wissenschaft<br />

visualisieren <strong>und</strong> zum anderen den Blick auf<br />

die Stadt ebenso verändern wie das Lebensgefühl.<br />

Außerdem können die Menschen an einer<br />

temporären Installation auf einem zentralen<br />

Platz viele interessante Details zum Energiebedarf<br />

der Stadt erfahren. Wie viel Strom wird in<br />

diesem Moment benötigt <strong>und</strong> wie hoch ist der<br />

Anteil der Windenergie bei der bereitgestellten<br />

Strommenge? Das führt die Menschen auf den<br />

Platz <strong>und</strong> sorgt für Diskussionsstoff: Auch das<br />

ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Stadt zur<br />

Bühne werden kann. (Detailinformationen zum<br />

Projekt: S. 30)<br />

Entscheidend: Der nachhaltige Nutzen<br />

Der Stifterverband legt schon in der Ausschreibung<br />

Wert darauf, dass die Ideen in der Stadt<br />

der Wissenschaft <strong>und</strong> der Region weiterwirken.<br />

Nach den ersten fünf Jahren der Durchführung<br />

mit den Preisträgern Bremen, Dresden, Braunschweig,<br />

Jena <strong>und</strong> eben Oldenburg wird derzeit<br />

an einer Evaluation gearbeitet, die aufzeigt,<br />

welchen langfristigen Nutzen das Engagement<br />

den Städten gebracht hat. Erste Ergebnisse<br />

wurden im Juni in Saarbrücken, bei einem<br />

Workshop zur neuen Ausschreibung vorgestellt.<br />

Es zeigt sich, dass der Wettbewerb in vielen<br />

Fällen als Impulsgeber diente <strong>und</strong> die neuen Allianzen<br />

der tatsächliche Gewinn der Städte war.<br />

Die Netzwerke, die im Rahmen der Bewerbung<br />

gebildet wurden, halten die Themen präsent<br />

<strong>und</strong> geben weitere Anregungen für die Zukunft.<br />

Davon profi tieren sogar vielfach Städte, die<br />

sich um den Preis beworben haben, aber nicht<br />

ausgezeichnet wurden. So hat beispielsweise<br />

die Stadt Rostock mit dem gegründeten Verein<br />

„Rostock denkt 365 Grad“ basierend auf dem<br />

Bewerbungskonzept ein eigenes Wissenschaftsjahr<br />

realisiert <strong>und</strong> wurde dafür aktuell mit dem<br />

Preis für bestes Standortmarketing ausgezeichnet.<br />

Auch die Städte Konstanz <strong>und</strong> Kreuzlingen<br />

haben ihr Konzept im Jahr <strong>2009</strong> umgesetzt <strong>und</strong><br />

machen sich für die Wahrnehmung der Region<br />

als Wissenschafts- <strong>und</strong> Bildungsstandort stark.<br />

Diese beiden Beispiele zeigen, dass der Prozess,<br />

der alleine durch die Bewerbung losgetreten<br />

wird, letztendlich wesentlich ist <strong>und</strong> unabhängig<br />

von der Fördersumme <strong>und</strong> der Auszeichnung<br />

einen wichtigen Wert darstellt.<br />

Andrea Frank weist auf weitere Nutzen für<br />

die „Stadt der Wissenschaft“ hin: „Neben den<br />

Netzwerken bleibt in vielen Städten nach dem<br />

Aktionszeitraum dauerhaft ein zentraler Anlaufpunkt,<br />

um den Dialog zwischen Wissenschaft,<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft fortzusetzen.<br />

Braunschweig <strong>und</strong> Bremen haben zum<br />

Beispiel ihr Haus der Wissenschaft bestens in<br />

die Stadtkultur integriert. Neben diesen Orten<br />

übernehmen die Städte auch die interessanten<br />

Formate der Wissenschaftsvermittlung für die<br />

Zukunft.“<br />

Bilderbogen im Internet<br />

Nach all diesen breit angelegten städtebaulichen<br />

Konzepten <strong>und</strong> durchdachten Maßnahmen<br />

ist es vielleicht inspirierend, kleinere gute<br />

<strong>und</strong> schlechte Beispiele aus dem täglichen<br />

Alltag nicht aus den Augen zu verlieren. Dabei<br />

kann eine Website helfen, die eigentlich<br />

nicht an Stadt- oder Freiraumplaner adressiert<br />

ist. Das fotografi sche „Baukultur ABC“ (www.<br />

baukultur-abc.de) im Netz lenkt den Blick auf<br />

die Vielzahl der von Menschen für Menschen<br />

gestalteten Orte, Plätze <strong>und</strong> Landschaften in<br />

unseren Städten. Die Internetplattform visualisiert<br />

wie ein fotografi scher Bilderbogen die<br />

gestaltete Umwelt <strong>und</strong> versteht sich als Schritt<br />

zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die<br />

gebaute Umwelt – von der unterbewussten<br />

Wahrnehmung zur Bewussteren. Die Art der<br />

Präsentation hat Charme <strong>und</strong> lädt auch dazu<br />

ein, eigene Beispiele einzureichen.<br />

Viele Städte überzeugen derzeit in ihrer Rolle<br />

als „Bühnenbildner“ in eigener Sache. Ein guter<br />

Teil der jetzt sichtbaren Veränderungen, wurde<br />

jedoch in den wirtschaftlich glücklichen Zeiten<br />

in die Wege geleitet. Es bleibt zu hoffen, dass<br />

nicht zu viele der positiven Entwicklungen den<br />

dramatisch sinkenden Gewerbesteuereinnahmen<br />

zum Opfer fallen. Jede Bühne braucht ihr<br />

Budget. A.M.<br />

Hightech <strong>und</strong><br />

Heimatk<strong>und</strong>e<br />

Die Zusammenarbeit funktioniert,<br />

wenn umtriebige<br />

„Schnittstellenaktivisten“,<br />

Unternehmer <strong>und</strong> in alle Richtungen<br />

bewegliche Forscher<br />

zusammentreffen <strong>und</strong> neue<br />

Verbindungen eingehen. Das<br />

Buch zeigt, wie wichtig die<br />

regionale Verankerung von<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Hochschulen<br />

ist, die wechselseitig<br />

Problemlöser sein können.<br />

Im Mittelpunkt stehen jene<br />

Regionen, die man nicht ohne<br />

Weiteres als Innovationsschmieden<br />

auf der Rechnung<br />

hat: das Ruhrgebiet, die Städte<br />

der Wissenschaft Bremen,<br />

Oldenburg <strong>und</strong> Braunschweig,<br />

Deutschlands „forscher Osten“<br />

(Jena <strong>und</strong> Dresden), Berlin <strong>und</strong><br />

Brandenburg.<br />

Susanne Weiss –<br />

Hightech <strong>und</strong> Heimatk<strong>und</strong>e<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

in den Regionen<br />

Edition Stifterverband.<br />

Essen <strong>2009</strong><br />

176 Seiten.<br />

ISBN 978-3-922275-27-5<br />

24,90 Euro<br />

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