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FSB 2009 - Freizeit und Spiel

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Neuinszenierung in Bayreuth<br />

Von Inszenierungen verstehen die Bayreuther ja Einiges. Schließlich ist die<br />

Stadt seit 1876 Schauplatz der Wagner-Festspiele. Seit 1888 haben sich die<br />

Bayreuther Festspiele im kulturellen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Leben Europas<br />

fest etabliert. Heute ist Bayreuth mit 74.000 Einwohnern die größte Stadt<br />

Oberfrankens <strong>und</strong> sieht sich den gleichen kommunalen Problemen gegenüber<br />

wie andere Städte auch. Eine zentrale Frage lautet: Wie lässt sich die Attraktivität<br />

der Innenstadt steigern?<br />

Schon vor einigen Jahren hat der Stadtrat beschlossen,<br />

einen Ideen- <strong>und</strong> Realisierungswettbewerbes<br />

zur Umgestaltung der Bayreuther<br />

Innenstadt auszuschreiben, um die Maximilianstraße<br />

zukunftsgemäß in Szene zu setzen.<br />

Die Zielsetzung aus diesem Wettbewerb war es,<br />

eine attraktive, frequenzbringende, vitale Weiterentwicklung<br />

der Innenstadt zu erreichen.<br />

Durch architektonisch-städtebauliche Maßnahmen<br />

<strong>und</strong> durch Marketing-Ideen sollte die<br />

Innenstadt eine Aufwertung des Erscheinungsbildes<br />

<strong>und</strong> der Aufenthaltsqualität erfahren. Als<br />

1. Preisträger gingen die Münchner Architekten<br />

Hirner & Riehl aus dem Wettbewerb hervor.<br />

Drei Elemente: Grün. Wasser. Licht<br />

Das Konzept des Architektenteams baut auf die<br />

Gr<strong>und</strong>elemente: Grün, Wasser <strong>und</strong> Licht. Vom<br />

Ehrenhof bis zum Beginn des so genannten<br />

Stadtparketts zieht sich eine Baumreihe auf der<br />

nördlichen Seite Marktplatzes hin. Dort geht sie<br />

in einen großen Schirm von dicht gepfl anzten<br />

Bäumen über. Am Neptunbrunnen wechselt die<br />

Baumreihe auf die Südseite.<br />

Vom Bereich des großen Baumschirms zurück<br />

bis zum Ehrenhof zieht sich ein Wasserlauf.<br />

Einen solchen gab es in der Maximilianstraße<br />

eigentlich nie, sieht man von einem künstlich<br />

eingeleiteten Bach zur Spülung der Kanalisation<br />

ab, der im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert existierte.<br />

Ursprünglich waren die Stadtbrunnen der Mittelpunkt<br />

der Straße. Im Zuge der Verkehrsentwicklung<br />

der 1960er Jahre wurden sie an den<br />

Straßenrand versetzt. Der Verkehr fl oss noch bis<br />

in die 1970er Jahre vierspurig durch die Innenstadt.<br />

Erst Ende des Jahrzehnts wurde die Straße<br />

verkehrsberuhigt. Heute werden die Brunnen<br />

wieder in die Mitte der Straße zurückverlegt<br />

<strong>und</strong> durch einem Wasserlauf miteinander verb<strong>und</strong>en.<br />

Die Linie von Brunnen <strong>und</strong> Wasserlauf<br />

schafft eine neue Gliederung <strong>und</strong> folgt dem<br />

Schwung der Bebauung wie ein Rückgrat – eine<br />

der Gr<strong>und</strong>ideen der Architekten. Die Wasserlinie<br />

als verbindendes Element zwischen den historischen<br />

Brunnen wird nachts indirekt mit LEDs<br />

beleuchtet <strong>und</strong> bildet die Bestuhlungsgrenze<br />

der Gastronomie. Sieben 150 cm breite Brücken<br />

queren den Wasserlauf.<br />

Was wäre Wasser ohne <strong>Spiel</strong>möglichkeiten? So<br />

gibt es einen Wasserspielplatz mit Archimedischer<br />

Schraube, Sprudel, Schleuse zum Aufstauen,<br />

Inselsteinen <strong>und</strong> Sitzbänken. Unweit<br />

davon lädt ein Klangspielplatz mit Meeresrauschen<br />

<strong>und</strong> einem Tanzglockenspiel zum Experimentieren<br />

mit Klängen ein.<br />

Mehr Leben auf dem Markt<br />

Der Viktualienmarkt zieht auf das Stadtparkett<br />

um <strong>und</strong> erhält eine Erweiterungsfl äche. Die<br />

Wagen <strong>und</strong> Stände werden dabei in Gruppen<br />

angeordnet. Jeder Gruppe erhält eine Strom-<br />

<strong>und</strong> Wasserversorgung aus einem versenkbaren<br />

Poller. Für Veranstaltungen wie Pop-Konzerte,<br />

K<strong>und</strong>gebungen oder Public Viewing sind vier<br />

temporäre Großschirme auf dem Stadtparkett<br />

mit einer überdachten Fläche von jeweils 8 x 8<br />

Metern geplant, deren Entwässerung über die<br />

Mittelsäule erfolgt. Insgesamt steht damit eine<br />

überdachte Fläche von 256 Quadratmetern bei<br />

einer lichten Raumhöhe von 4 - 4,5m zur Verfügung<br />

– Platz genug für bis zu 300 Besucher.<br />

Die Schirme sind leicht auf- <strong>und</strong> abzubauen<br />

<strong>und</strong> können auch für klassische Konzerte auf<br />

dem Ehrenhof genutzt werden.<br />

Fiat Lux!<br />

Die Lichtplanung der Bayreuther Innenstadt<br />

übernahm das Münchner Büro Werning Day &<br />

Light. Neu an dem Konzept sind zwei Reihen<br />

von Lichtstelen, die sehr variabel eingesetzt<br />

werden können. Neben ihrer eigentlichen Funktion<br />

lassen sie sich zur selektiven Fassadenanstrahlung,<br />

als Akzentbeleuchtung von Straßenecken<br />

<strong>und</strong> Stadtparkett, zur Baumanstrahlung<br />

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