Das Sakrament der Busse und der Versöhnung - Gemeinschaft vom ...
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DAS SAKRAMENT DER BUSSE UND DER VERSÖHNUNG<br />
IV • Die innere Buße<br />
1430 Wie schon die Auffor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Propheten zielt auch <strong>der</strong> Ruf Jesu zu<br />
Umkehr <strong>und</strong> Buße zunächst nicht auf äußere Werke, „Sack <strong>und</strong> Asche“, Fasten<br />
<strong>und</strong> Abtötungen, son<strong>der</strong>n auf die Bekehrung des Herzens, die innere Buße. 1098<br />
Ohne sie bleiben Bußwerke unfruchtbar <strong>und</strong> unehrlich. Die innere Umkehr<br />
drängt jedoch dazu, diese Haltung in sichtbaren Zeichen, in Handlungen <strong>und</strong><br />
Werken <strong>der</strong> Buße (1) zum Ausdruck zu bringen. 1888 2608<br />
1431 Innere Buße ist radikale Neuausrichtung des ganzen Lebens, Rückkehr,<br />
Umkehr zu Gott aus ganzem Herzen, Verzicht auf Sünde, Abwendung <strong>vom</strong><br />
Bösen, verb<strong>und</strong>en mit einer Abneigung gegen die bösen Taten, die wir 1451<br />
begangen haben. Gleichzeitig bringt sie das Verlangen <strong>und</strong> den Entschluß mit<br />
sich, das Leben zu än<strong>der</strong>n, sowie die Hoffnung auf das göttliche Erbarmen<br />
<strong>und</strong> das Vertrauen auf seine Gnadenhilfe. Diese Umkehr des Herzens ist von<br />
heilsamem Schmerz <strong>und</strong> heilen<strong>der</strong> Traurigkeit begleitet, die die Kirchenväter<br />
„animi cruciatus“ [Seelenschmerz], „compunctio cordis“ [Herzensreue] 368<br />
nannten (2).<br />
1432 <strong>Das</strong> Herz des Menschen ist schwerfällig <strong>und</strong> verhärtet. Gott muß dem<br />
Menschen ein neues Herz geben (3). Die Umkehr ist zunächst Werk <strong>der</strong> Gnade 1989<br />
Gottes, <strong>der</strong> unsere Herzen zu sich heimkehren läßt: „Kehre uns, Herr, dir zu,<br />
dann können wir uns zu dir bekehren“ (Klgl 5,21). Gott gibt uns die Kraft zu<br />
einem Neubeginn. Wenn unser Herz die Größe <strong>und</strong> Liebe Gottes entdeckt,<br />
wird es von Abscheu vor <strong>der</strong> Sünde <strong>und</strong> von ihrer Last erschüttert. Es beginnt<br />
davor zurückzuschrecken, Gott durch die Sünde zu beleidigen <strong>und</strong> so von ihm<br />
getrennt zu werden. <strong>Das</strong> Menschenherz bekehrt sich, wenn es auf den schaut,<br />
den unsere Sünden durchbohrt haben (4).<br />
„Blicken wir hin auf das Blut Christi <strong>und</strong> erkennen wir, wie wertvoll es seinem<br />
Vater ist; denn um unseres Heiles willen vergossen, brachte es <strong>der</strong> ganzen Welt<br />
die Gnade <strong>der</strong> Buße“ (hl. Klemens v. Rom, Kor. 7,4). 1041<br />
1433 Seit Ostern „überführt“ <strong>der</strong> Heilige Geist die Welt „<strong>der</strong> Sünde“ (5), das 729<br />
heißt er deckt auf, daß die Welt nicht an den glaubte, den <strong>der</strong> Vater gesandt hat.<br />
Der gleiche Geist, <strong>der</strong> die Sünde entlarvt, ist aber auch <strong>der</strong> Beistand (6), <strong>der</strong> 692, 1848<br />
dem Herzen des Menschen die Gnade <strong>der</strong> Reue <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umkehr schenkt (7).<br />
(1). Vgl. Joël 2,12–13; Jes 1,16–17; Mt 6,1–6.16–18. – (2) Vgl. K. v. Trient, Lehre über das<br />
<strong>Sakrament</strong> <strong>der</strong> Buße, Kan. 5: DS 1676–1678; ebd., Kanones zu <strong>der</strong> Lehre über das <strong>Sakrament</strong><br />
<strong>der</strong> Buße, Kan. 5: 1705; Catech. R. 2,5,4. – (3) Vgl. Ez 36,26–27. – (4) Vgl. Joh 19,37;<br />
Sach 12,10. – (5) Vgl. Joh 16, 8–9. – (6) Vgl. Joh 15, 26. – (7) Vgl Apg 2,36–38; DeV 27–48.