Das Sakrament der Busse und der Versöhnung - Gemeinschaft vom ...
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DAS SAKRAMENT DER BUSSE UND DER VERSÖHNUNG<br />
Versöhnung mit <strong>der</strong> Kirche<br />
1443 Während seines öffentlichen Lebens vergab Jesus nicht nur Sünden,<br />
son<strong>der</strong>n zeigte auch die Wirkung <strong>der</strong> Vergebung: Er glie<strong>der</strong>te die Sün<strong>der</strong>,<br />
denen er verziehen hatte, wie<strong>der</strong> in die <strong>Gemeinschaft</strong> des Gottesvolkes ein,<br />
aus <strong>der</strong> die Sünde sie entfernt o<strong>der</strong> sogar ausgeschlossen hatte. Ein offensichtliches<br />
Zeichen dafür ist es, daß Jesus Sün<strong>der</strong> an seinen Tisch lädt, ja daß<br />
er sich selbst an ihren Tisch setzt – eine Handlung, die auf ergreifende Weise 545<br />
zugleich die Vergebung durch Gott (1) <strong>und</strong> die Rückkehr in den Schoß des<br />
Volkes Gottes (2) zum Ausdruck bringt.<br />
1444 Indem <strong>der</strong> Herr den Aposteln seine eigene Vollmacht, Sünden zu ver- 981<br />
geben, mitteilt, gibt er ihnen auch die Autorität, die Sün<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Kirche zu<br />
versöhnen. Dieser kirchliche Aspekt ihrer Aufgabe äußert sich vor allem im<br />
feierlichen Wort Christi an Simon Petrus: „Ich werde dir die Schlüssel des<br />
Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im<br />
Himmel geb<strong>und</strong>en sein, <strong>und</strong> was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im<br />
Himmel gelöst sein“ (Mt 16,19). Es steht „fest, daß jenes Amt des Bindens<br />
<strong>und</strong> Lösens, das Petrus gegeben wurde, auch dem mit seinem Haupt verb<strong>und</strong>enen<br />
Apostelkollegium zugeteilt worden ist“ (3) (LG 22).<br />
1445 Die Worte binden <strong>und</strong> lösen besagen: Wen ihr aus eurer <strong>Gemeinschaft</strong> 553<br />
ausschließen werdet, wird Gott auch aus <strong>der</strong> <strong>Gemeinschaft</strong> mit sich ausschließen;<br />
wen ihr von neuem in eure <strong>Gemeinschaft</strong> aufnehmen werdet, wird<br />
auch Gott wie<strong>der</strong> in die <strong>Gemeinschaft</strong> mit sich aufnehmen. Die Versöhnung<br />
mit <strong>der</strong> Kirche läßt sich von <strong>der</strong> Versöhnung mit Gott nicht trennen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Sakrament</strong> <strong>der</strong> Vergebung<br />
1446 Christus hat das Bußsakrament für alle sündigen Glie<strong>der</strong> seiner Kirche<br />
eingesetzt, vor allem für jene, die nach <strong>der</strong> Taufe in schwere Sünde gefallen 979, 1856<br />
sind <strong>und</strong> so die Taufgnade verloren <strong>und</strong> die kirchliche <strong>Gemeinschaft</strong> verletzt<br />
haben. Ihnen bietet das <strong>Sakrament</strong> <strong>der</strong> Buße eine neue Möglichkeit, sich zu<br />
bekehren <strong>und</strong> die Gnade <strong>der</strong> Rechtfertigung wie<strong>der</strong>zuerlangen. Die Kirchen- 1990<br />
väter stellen dieses <strong>Sakrament</strong> dar als „die zweite [Rettungs]planke nach<br />
dem Schiffbruch des Verlusts <strong>der</strong> Gnade“ (K. v. Trient, Dekret über die<br />
Rechtfertigung, K. 14: DS 1542) (4). 1395<br />
(1) Vgl. Lk 15. – (2) Vgl. Lk 19,9. – (3) Vgl. Mt 18,18; 28,16–20. – (4) Vgl. Tertullian,<br />
pæn. 4,2.