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Masterarbeit Dr. med. I. Schuppert: „Die Behandlung von Brustkrebs ...

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Das Verständnis und die Unterstützung durch nahestehende Verwandte und<br />

Familienmitglieder waren allen Patientinnen sehr wichtig.<br />

„Wie in allen Lebenskrisen erweist sich auch hier das gefühlsmäßige Dasein<br />

wichtiger Bezugspersonen als enorm hilfreich“ (Tschuschke 2002: 120). Alle<br />

befragten Patientinnen hatten einen engen Kontakt zu einer oder mehreren<br />

Personen aus dem engsten Familienkreis, die den Erkrankungsverlauf beobachteten<br />

und die Patientinnen in ihrer Entscheidung unterstützten, der Therapieempfehlung<br />

nicht nachzukommen bzw. die Therapie abzubrechen und nach neuen Wegen zu<br />

suchen.<br />

So berichtete Frau B „meine Familie hat da sehr hinter mir gestanden, weil mein<br />

Bruder und meine Schwester auch <strong>von</strong> Chemotherapie nicht viel halten, meine<br />

Mutter auch nicht.“ Auch ihre Brüder waren in früher Kindheit mit der<br />

Krebserkrankung des Vaters und der mit starken Nebenwirkungen verbundenen<br />

Chemotherapie konfrontiert worden. Ähnlich ging es den Geschwistern <strong>von</strong> Frau N.<br />

Hier war die Mutter im Alter <strong>von</strong> 54 Jahren an <strong>Brustkrebs</strong> erkrankt. „Und dann<br />

haben wir es ja bei meiner Mam gesehen, das ging ruckzuck. (…) Und <strong>von</strong> daher<br />

wissen die ja: Chemo- und Bestrahlung..und es hat ja auch nichts gebracht.“ Und so<br />

haben die Brüder gesagt „wenn du das machen möchtest.., das ist deine<br />

Entscheidung und das klingt gut. Wir würden dir nie dagegen reden. Wir ziehen das<br />

durch und alles wird gut“, obgleich Frau N weiß, dass ihre eigene Erkrankung den<br />

Brüdern „an die Nieren geht“. Beide Familien haben die Erfahrung mit krebskranken<br />

Eltern und den Folgen einer Chemotherapie gemacht. Beide Eltern haben unter<br />

enormen Nebenwirkungen gelitten, gestorben sind beide kurz darauf.<br />

Frau S´s Tochter ist Ärztin und arbeitet in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Auch<br />

sie steht der erkrankten Mutter sehr nahe und fängt sie auf, als diese einen<br />

Nervenzusammenbruch hat. Sie informiert sich über die Erkrankung ihrer Mutter<br />

und sucht nach <strong>Behandlung</strong>smöglichkeiten. Die Entscheidung der Mutter, sich nicht<br />

bestrahlen zu lassen, akzeptiert sie. „Egal, wie du dich entscheidest, wir werden dir<br />

nie Vorwürfe machen, wenn doch mal was ist.“ Frau S schätzt diese Unterstützung<br />

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