Masterarbeit Dr. med. I. Schuppert: „Die Behandlung von Brustkrebs ...
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der Patientin konnten nicht beantwortet werden. Einzig einen Termin für die erste<br />
Chemo sollte schon vereinbart werden. Den Port könne man später noch legen. Das<br />
Ergebnis der zweiten Tumorkonferenz wurde Frau N zugeschickt. „Und dann stand<br />
drinne: Chemo laut Studie“. In den Unterlagen, die ihr ausgehändigt worden waren,<br />
konnte sie zuhause lesen, dass ein Zufallsgenerator entscheiden würde, wie viele<br />
Zyklen sie bekommen würde. Ob sie an der Studie teilnehmen wollte oder nicht,<br />
wurde <strong>von</strong> keiner Seite gefragt. Auf dem Zettel, den sie erhielt „standen die ganzen<br />
Nebenwirkungen, wenn sie alle drinstanden, drin“.<br />
Im Februar habe ich selbst an einer Tumorkonferenz teilgenommen. Dabei wurden<br />
keine Patienten aus unserer Praxis vorgestellt. Da unsere Praxis einen anerkannten<br />
onkologischen Schwerpunkt hat, sind wir verpflichtet, regelmäßig an diesen<br />
Konferenzen teilzunehmen.<br />
An der Tumorkonferenz sind ein/e Pathologe/ Pathologin, ein/e<br />
Onkologe/Onkologin und ein/e Strahlentherapeut/in sowie einige nicht-ärztliche<br />
Koordinatoren beteiligt. Hinzu kommen ärztliche Kollegen. Dies sind zum einen die<br />
niedergelassenen Ärzte aus den onkologischen Praxen, deren Patienten/<br />
Patientinnen hier vorgestellt werden. Zum anderen sind es Ärzte aus den Kliniken.<br />
Hier stellen entweder der Chefarzt oder die Oberärzte ihre Patienten vor. Die<br />
Pathologin stellt die zu den Patienten dazugehörigen Präparate als Photo vor.<br />
Gemeinsam wird dann, soweit es noch nicht klar ist, das Tumorstadium nach der<br />
TNM-Klassifikation diskutiert und erstellt. Aus diesem Tumorstadium ergibt sich die<br />
onkologische Therapie nach den Vorgaben der Leitlinien. Mein Eindruck war, dass<br />
sehr konzentriert jeder Fall besprochen wurde, wenn auch der Zeitaufwand für<br />
jeden Fall erstaunlich gering war. Dabei wurde, je nach Tumorart und<br />
Tumorstadium festgelegt, welches Chemotherapie-Konzept und ob eine<br />
Bestrahlung empfohlen wurde. Einige Patienten/innen wurden dabei in Studien<br />
aufgenommen und bestimmten Studien zugeordnet.<br />
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