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40 MONAT ’13<br />

17 NOTIERT<br />

NOTIERT<br />

MELDUNGEN AUS DER THEATERSZENE<br />

Impressionen vom neuen Nachwuchsfestival „fünfzehnminuten“ an <strong>de</strong>r studiobühneköln:<br />

Ale Bachlechner Lapdance, Foto: Dirk Dorow<br />

3,9 MIO. EURO BETTENSTEUER ZURÜCK?<br />

In elf Städten ist sie bereits eingeführt und gilt als kluges Instrument,<br />

die Kultur zu för<strong>de</strong>rn: die „Bettensteuer“, also die<br />

Abgabe auf Hotelübernachtungen. So etwa in Berlin, Hamburg<br />

o<strong>de</strong>r Köln. Vielerorts wird aber auch dagegen geklagt. In<br />

Hamburg etwa. Dort wird ein rechtsgültiges Ergebnis, so Sören<br />

Fenner von <strong>de</strong>r neuen Hamburger „Koalition <strong>de</strong>r Freien<br />

Szene“ (siehe Seite 3), „aber erst in einigen Jahren erwartet“.<br />

Mit Verteilung und Auszahlung hat man trotz<strong>de</strong>m begonnen.<br />

In Köln ist die Situation an<strong>de</strong>rs: Die Erhebung <strong>de</strong>r Steuer,<br />

so wie sie in einer Satzung festgelegt wur<strong>de</strong>, ist rechtswidrig.<br />

Das hat am 23.1.2013 erneut das Oberverwaltungsgericht<br />

Münster bestätigt. Auch die Rechtsmäßigkeit <strong>de</strong>r neuen Satzung,<br />

die ab 2013 gilt, wird zumin<strong>de</strong>st von <strong>de</strong>r FDP angezweifelt.<br />

Die Stadt muss nun 3,9 Mio. Euro. zurückzahlen – nämlich<br />

jene Einnahmen <strong>de</strong>s ersten Quartals 2010. Danach wur<strong>de</strong><br />

die Steuer ausgesetzt. Birgitta von Bülow (Die Grünen), Vertreterin<br />

<strong>de</strong>r Bettensteuer, ist sich dagegen sicher: „Das Urteil<br />

ist im Prinzip nichts Neues. Aufgrund <strong>de</strong>r bereits vorliegen<strong>de</strong>n<br />

Urteile hatten wir die Satzung für das Jahr 2013 bereits<br />

verän<strong>de</strong>rt. Das ist noch nicht das En<strong>de</strong> dieser Abgabe“.<br />

SECHZIG MAL THEATER IN DREI TAGEN<br />

Drei Tage lang, sechzig Beiträge, jeweils „fünfzehnminuten“.<br />

Vom 25. bis zum 29. Januar hatte die studiobühneköln erstmals<br />

die Türen für Künstler aus ganz NRW geöffnet, die ihre<br />

Produktionen ein Wochenen<strong>de</strong> lang für je eine Viertelstun<strong>de</strong><br />

vor einem vollen Haus präsentierten. „Das Wochenen<strong>de</strong> war<br />

großartig“, so Dramaturg Tim Mrosek, „wir haben viele spannen<strong>de</strong><br />

Beiträge gesehen. Die Stimmung war toll, man konnte<br />

in je<strong>de</strong>m Moment spüren, dass alle richtig Lust und Spaß<br />

an „fünfzehnminuten“ hatten.“ Dietmar Kobboldt, Leiter <strong>de</strong>r<br />

studiobühneköln, sprach von überwältigen<strong>de</strong>r Resonanz, vor<br />

allen Dingen bei jungen und bis dahin studiobühnefernen<br />

Zuschauern. Ziel <strong>de</strong>s Festivals war die Nachwuchsför<strong>de</strong>rung<br />

und Vernetzung im Land. Drei Beiträge wer<strong>de</strong>n mit Unterstützung<br />

<strong>de</strong>r Theater als abendfüllen<strong>de</strong> Stücke erarbeitet, um<br />

beim Festival west.off 2013 gezeigt zu wer<strong>de</strong>n. Wer das ist,<br />

darüber beraten die teilnehmen<strong>de</strong>n Theater (FFT Düsseldorf,<br />

theaterimballsaal Bonn und studiobühneköln) zur Stun<strong>de</strong>.<br />

Mehr auf www.theaterzeitung-<strong>koeln</strong>.<strong>de</strong>.<br />

WER WIRD KULTURDEZERNENT?<br />

Noch bis Mai ist Kultur<strong>de</strong>zernent Georg Quan<strong>de</strong>r im Amt.<br />

Nach<strong>de</strong>m SPD, Grüne und FDP seine Wie<strong>de</strong>rwahl abgelehnt<br />

Para<strong>de</strong>iser Productions: Violent Dancing, Foto: Till Böcker<br />

hatten, muss nun ein Nachfolger gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Zwei<br />

mögliche Kandidaten sind bereits im Gespräch. Zum einen<br />

Isabel Pfeiffer-Poensgen, Generalsekretärin <strong>de</strong>r Kulturstiftung<br />

<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r in Berlin. Zum an<strong>de</strong>ren Christian Esch,<br />

Direktor <strong>de</strong>s NRW-Kultursekretariats in Wuppertal, <strong>de</strong>ssen<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r Georg Quan<strong>de</strong>r übrigens ist. Genau wie Quan<strong>de</strong>r<br />

sind bei<strong>de</strong> parteiunabhängig. Der Leiter <strong>de</strong>r Theaterkonferenz,<br />

Dietmar Kobboldt, hat sich in<strong>de</strong>s für eine eigene<br />

Wahlempfehlung <strong>de</strong>r Kulturschaffen<strong>de</strong>n für die Kommunalwahl<br />

2014 ausgesprochen. Auch die Überlegung einer eigenen<br />

Kulturliste steht im Raum. „Wir wollen einen größeren<br />

Einfluss von sachkundigen Mitarbeitern auf die Kulturszene<br />

<strong>de</strong>r Stadt“, so Kobboldt. In<strong>de</strong>s wur<strong>de</strong> kurz vor Redaktionsschluss<br />

<strong>de</strong>r aKT bekannt, dass Isabel Pfeiffer-Poensgen<br />

nicht als Kultur<strong>de</strong>zernentin von Köln zur Verfügung steht.<br />

INTENDANTENSUCHE IM KELLER<br />

Es geht in die heiße Phase. Nach<strong>de</strong>m die offizielle Stellenausschreibung<br />

für die Intendanz <strong>de</strong>s Keller Theaters offenbar<br />

auf große Resonanz (bisher rund zehn Bewerber aus<br />

<strong>de</strong>m In- und Ausland, etwa Salzburg, Hamburg, Berlin) gestoßen<br />

ist, heißt es für <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Trägervereins<br />

Christian Esch, Kultursekretariat, Foto: © Henk Wittinghofer<br />

Ulrich Wackerhagen und seine Findungskommission nun,<br />

eine Entscheidung zu treffen. Mehrere Bewerbungsgespräche<br />

wur<strong>de</strong>n bereits geführt. Man suche jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />

künstlerisch zum Haus passe sowie ein kaufmännisches<br />

Gefühl dafür habe, wie man die angeschlagene Institution<br />

sanieren könne, so Wackerhagen. PiaMaria Gehle war während<br />

<strong>de</strong>s Insolvenzverfahrens <strong>de</strong>s Theaters im Dezember<br />

2012 als Intendantin zurückgetreten. Die Insolvenz ist inzwischen<br />

zurückgezogen wor<strong>de</strong>n.<br />

KARIN BEIERS HAMBURGER ERÖFFNUNG<br />

VERZÖGERT SICH<br />

Zur Spielzeit 2013/14 wird die Kölner Intendantin Karin Beier<br />

die Intendanz <strong>de</strong>s Deutschen Schauspielhauses Hamburg<br />

übernehmen – die erste weibliche Intendantin nach 110 Jahren<br />

männlicher Führung. Im Interview mit <strong>de</strong>m Hamburger<br />

Abendblatt verriet sie noch nicht viel über ihre Zukunft in<br />

Hamburg. Immerhin: Das Ensemble aus 33 Schauspielern ist<br />

komplett, die Regisseure <strong>de</strong>r ersten Spielzeit stehen fest, es<br />

wird we<strong>de</strong>r Oberspielleiter noch Hausregisseur geben. Auch<br />

Schwierigkeiten kündigen sich an: Die Sanierungsarbeiten<br />

am Schauspielhaus, die im September 2013 fertig sein sollten,<br />

verzögern sich um erhebliche Zeit – zwischen vier und<br />

acht Wochen. Grund ist laut taz ein kurzzeitiger Baustopp<br />

wegen <strong>de</strong>r Klage eines benachbarten Hotels. Die geplante Eröffnung<br />

<strong>de</strong>r Spielzeit im Oktober steht damit in Frage, wobei<br />

je<strong>de</strong> weitere Woche Verzögerung für Karin Beier laut Abendblatt<br />

„einer schieren Katastrophe“ gleichkäme.<br />

SPAREN, SPAREN, SPAREN<br />

Die am 9. Januar 2013 veröffentlichte „Rote Liste bedrohter<br />

Kultureinrichtungen“ <strong>de</strong>s Deutschen Kulturrats sieht<br />

die Opern Köln und Bonn in Gefahr. Obwohl die Machbarkeitssstudie<br />

auf Grund öffentlichen Drucks seitens <strong>de</strong>r<br />

Kulturverbän<strong>de</strong> erst einmal abgesagt ist, steht eine Fusion<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Opern Häuser nach wie vor in <strong>de</strong>r Diskussion.<br />

Auch viele Bürger in Köln sind <strong>de</strong>r Meinung, dass<br />

an Kultur in Köln gespart wer<strong>de</strong>n sollte. Auf <strong>de</strong>r Internetseite<br />

<strong>de</strong>r Stadt Köln, auf <strong>de</strong>r Sparvorschläge für <strong>de</strong>n Haushalt<br />

2013/14 abgegeben wer<strong>de</strong>n können, stimmten bereits<br />

fast 250 Bürger <strong>de</strong>m Vorschlag zu, Presse- und sonstige<br />

Freikarten für die städtischen Bühnen zu streichen. Auch<br />

ein Sponsoring für die Oper, wie man es zum Beispiel<br />

von Fußballstadien kennt, o<strong>de</strong>r gleich die komplette Privatisierung,<br />

sind unter <strong>de</strong>n Vorschlägen zu fin<strong>de</strong>n. Infos:<br />

buergerhaushalt.stadt-<strong>koeln</strong>.<strong>de</strong><br />

AKADEMIE VERGIBT PROJEKTFÖRDERUNG<br />

Die Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Künste <strong>de</strong>r Welt vergibt wie<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>r.<br />

Die Themen <strong>de</strong>r eingereichten Projekte sollten mit <strong>de</strong>m<br />

Profil <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie übereinstimmen, die sich mit inter/transkulturellen<br />

Thematiken, Migration und Gastfreundschaft,<br />

Verantwortung o<strong>de</strong>r nicht-westlicher und vormo<strong>de</strong>rner Kunst<br />

beschäftigt. Lokale und internationale Künstler, institutionelle<br />

Initiativen, Gruppen und Kulturschaffen<strong>de</strong> können Anträge<br />

einreichen. Die Höhe <strong>de</strong>r Zuschüsse liegt in <strong>de</strong>r Regel bei<br />

20.000 Euro, die maximale För<strong>de</strong>rung beträgt 40.000 Euro. Es<br />

ist die zweite Ausschreibung <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie. Abgabefrist ist<br />

am 20. März 2013. Infos: www.aca<strong>de</strong>mycologne.<strong>de</strong>. Außer<strong>de</strong>m<br />

zieht die Aka<strong>de</strong>mie ab <strong>de</strong>m 15. Februar aus <strong>de</strong>m Kulturamt<br />

aus. Die neue Adresse ist: Im Mediapark 7, 50670 Köln. Die<br />

spannen<strong>de</strong>n und diskursiven Salons fin<strong>de</strong>n in<strong>de</strong>s immer<br />

noch an wechseln<strong>de</strong>n Orten statt, nächste Termine: 5., 20., 27.<br />

(siehe Kalen<strong>de</strong>r am 5.2.)<br />

Isabel Pfeiffer-Poensgen hat als Kultur<strong>de</strong>zernentin von Köln bereits wie<strong>de</strong>r abgesagt.<br />

Foto: © Kulturstiftung <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r

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