WIR WERDEN ACHTZEHN ... - Stadtgespräche Rostock
WIR WERDEN ACHTZEHN ... - Stadtgespräche Rostock
WIR WERDEN ACHTZEHN ... - Stadtgespräche Rostock
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wohnkonzepte, die Lebenskonzepte sind<br />
„Ich glaube ja, dass das individuelle Haus ein Irrtum ist. Ein Haus kann nur eine Hülle sein<br />
für das individuelle Leben. Um dieses Leben geht es eigentlich - und inhaltsreiches, individuelles<br />
Leben schafft kein Erker am Haus und keine Säule vor der Tür, das ist nur Schein!<br />
Ebenso glaube ich, dass das private Grundstück in einem Gebiet mit anderen privaten<br />
Grundstücken kein guter Lebensraum ist, wenn es nicht bewusste und damit im Zusammenhang<br />
geplante, land-schaftliche und eigentlich auch bauliche Kommunikationsräume<br />
gibt. Aber das will doch heute gar keiner mehr. Überall gibt es nur Nachbarschaftsstreit! -<br />
Sind wir da schon wieder bei den Individualisten?“<br />
Gerd Vogt in „Neue Wohnformen bauen?“, Heft 23 (2001)<br />
Blässliche Protestkultur im Mai 2001<br />
„Die Tatsache, dass auch die NPD-Kundgebung selbst nicht mehr als ein Daherstolpern eines<br />
mitleiderregenden Völkchens wurde, kann kaum als Entschuldigung gelten. Auch wenn<br />
ihr Aufmarsch eindrucksvoller organisiert gewesen wäre, hätte die Protestdemonstration<br />
nicht anders ausgesehen. […] Verfährt man weiter so wie auf dieser Veranstaltung, untergräbt<br />
dies Eigeninitiative, befreit vom Gefühl der Mitverantwortung und richtet so erheblichen<br />
Schaden an. Was eine Stadt unterbinden sollte, wenn es ihr um tatsächliche Bürgerbeteiligung,<br />
um die Mitarbeit politisch aktiver, reflektierter und selbstbewusster Menschen<br />
geht. An diesem Samstagvormittag hat „Bunt statt Braun“ mit verhindert, dass - jenseits von<br />
Gewaltbereitschaft, Polizeipräsenz und Militanz - der Eindruck eines echten Widerwillens<br />
der Stadt gegen NPD-Aktivitäten jeglicher Art entsteht. Ein Eindruck, den die immer noch<br />
durch den Begriff „Lichtenhagen“ charakterisierte Stadt dringend gebraucht hätte.“<br />
Kristina Koebe in „Grau gegen Braun? Ein Erinnerungsprotokoll“, Heft 24 (2001)<br />
Krieg und Frieden<br />
„Krieg kann kein Mittel zur Bestrafung der Schuldigen sein, weil er viel mehr Unschuldige<br />
zu Opfern macht. Ich kann von militärischen Mitteln keine Friedensförderung erwarten.<br />
Militärschläge, wie wir sie gegenwärtig wieder erleben, richten in uns und um uns her auch<br />
Verstörungen der Seelen und apathische Gewöhnung an. Die Kinder sind dem am meisten<br />
ausgeliefert.“<br />
Fred Mahlburg in „Frieden. Biblische Erinnerungen für die Gegenwart“, Heft 25 (2001)<br />
Gute Lehrer und Bildungspolitik<br />
„Neben Souveränität im eigentlichen Fach gehören heute mehr denn je profunde Kenntnisse<br />
in Diagnostik und Psychologie zum Handwerk des Lehrers. Da er als Einzelkämpfer auf<br />
verlorenem Posten steht, muss er lernen, mit anderen Lehrern zusammenzuarbeiten. (Teamfähigkeit<br />
ist eine Kompetenz, die nicht nur von Schülern zu erwerben, sondern auch von<br />
Lehrern zu praktizieren ist. Nur so wird sie auch als erfolgreich erlebt - auf beiden Seiten.)<br />
Das zu organisieren, gehört zu den Hauptschwierigkeiten in der Arbeit eines Schulleiters -<br />
wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Außerdem benötigen Lehrer erfahrene Schulpsychologen<br />
an ihrer Seite, und Sozialarbeiter und, und ... Wollen wir den Herausforderungen der<br />
Wissensgesellschaft optimistisch begegnen, müssen wir mehr leisten als bisher, auf allen Seiten.<br />
Dennoch: eine Vor-aussetzung kann für sich oberste Priorität beanspruchen - die Finanzpolitik.<br />
Danach kommt aber sofort das Ethos des Lehrerberufes und das vermag vieles -<br />
aber eben nicht alles.“<br />
Ulrich Peper in „Randbemerkungen zur Pisa-Studie oder Warum ausgerechnet Finnland zu<br />
den Besten gehört“, Heft 26 (2002)