Aktienanleihen - HSBC Trinkaus
Aktienanleihen - HSBC Trinkaus
Aktienanleihen - HSBC Trinkaus
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Inklusive<br />
Kursverhalten<br />
während der<br />
Laufzeit<br />
<strong>Aktienanleihen</strong><br />
„<strong>Aktienanleihen</strong> – seitwärts geht’s aufwärts“<br />
<strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong>: AA- Bonitäts-Rating (Fitch Ratings LT IDR)
<strong>Aktienanleihen</strong><br />
„<strong>Aktienanleihen</strong> – seitwärts geht’s aufwärts“<br />
www.hsbc-zertifikate.de
Inhalt<br />
1. Das Beste beider Welten –<br />
Aktieninvestment mit Kupon .................................................................. 8<br />
2. Mögliche Basiswerte............................................................................ 12<br />
3. Ausstattungsmerkmale und Funktionsweise ........................................ 13<br />
4. Der Einsatz von <strong>Aktienanleihen</strong> ........................................................... 20<br />
5. Szenarien für eine Aktienanleihe ......................................................... 21<br />
6. Kursverhalten einer Aktienanleihe während der Laufzeit ..................... 24<br />
7. Praxistipps............................................................................................ 28<br />
8. Varianten von <strong>Aktienanleihen</strong> ............................................................... 31<br />
9. Testen Sie Ihr Wissen! ......................................................................... 34<br />
10. <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> – Der Zertifikatepionier ............................................... 20
<strong>Aktienanleihen</strong><br />
Hohe Zinsen sind des Anlegers liebstes Kind. Umso erstaunlicher ist es, dass <strong>Aktienanleihen</strong> bislang in den Depots deutscher<br />
Anleger noch immer ein Schattendasein fristen. Konnte man dafür bisher noch die unvorteilhafte Besteuerung verantwortlich<br />
machen – bislang mussten Anleger Zinserträge und Kursgewinne von <strong>Aktienanleihen</strong> unabhängig von der<br />
Haltedauer mit ihrem persönlichen Steuersatz versteuern – so wurde dieser Nachteil mit Einführung der Abgeltungsteuer<br />
relativiert. Denn nun wird auch für <strong>Aktienanleihen</strong> der pauschale Steuersatz in Höhe von 25 Prozent<br />
zuzüglich Solidaritätszuschlag in Höhe von 1,375 Prozent (5,5 Prozent bezogen auf die<br />
Abgeltungsteuer) und ggf. Kirchensteuer (8 Prozent oder 9 Prozent jeweils bezogen auf die<br />
Abgeltungsteuer) zugrunde gelegt – sowohl für die erhaltenen Zinsen wie auch für etwaige<br />
Gewinne aus dem Investment in die Aktienanleihe.<br />
<strong>Aktienanleihen</strong> sind eines der am leichtesten verständlichen Anlageinstrumente am deutschen<br />
Zertifikatemarkt und weisen einen Zinssatz auf, der bei Emission in der Regel über<br />
dem üblichen Marktzins liegt, der für hinsichtlich Laufzeit und Emittentin vergleichbare<br />
Festsatzanleihen gezahlt wird. Die bei <strong>Aktienanleihen</strong> gewährte Verzinsung<br />
liegt oft sogar im zweistelligen Bereich. Zudem beziehen sie sich meist auf<br />
bekannte Aktien bzw. Aktiengesellschaften. Der Kurs der Aktie am<br />
Ende der Laufzeit ist für die Rückzahlung der Aktienanleihe von entscheidender<br />
Bedeutung. Notiert die unterliegende Aktie nämlich<br />
über einem bestimmten Niveau – dem Basiskurs –, wird die Anleihe<br />
zum Nennbetrag getilgt. Andernfalls erhalten Anleger eine<br />
vorab festgelegte Anzahl Aktien geliefert.<br />
Wie bei jedem Investment gehen höhere Performancechancen<br />
Hand in Hand mit höheren Risiken. Vor einem Kauf sollten Anleger<br />
sich deshalb zuerst eine Meinung über die Aktienmärkte und insbesondere<br />
über den relevanten Basiswert bilden, um einschätzen zu<br />
können, wo dessen Kurs am Ende der Laufzeit liegen könnte. Ideal ist es,<br />
wenn der Basiswert während der Laufzeit leicht positiv oder seitwärts tendiert,<br />
denn dann spielen <strong>Aktienanleihen</strong> ihre Stärken voll aus und können eine<br />
deutlich höhere Performance als z.B. Bundesanleihen oder Aktien erzielen. Diese<br />
Broschüre gibt Ihnen einen ersten Überblick über die Charakteristika und Funktionsweisen<br />
von <strong>Aktienanleihen</strong>.<br />
Mehr Informationen zu diesem und weiteren Produkten erhalten Sie auf unserer Homepage<br />
www.hsbc-zertifikate.de oder über unsere kostenlose Infoline 00800 / 4000 9100.<br />
www.hsbc-zertifikate.de
Zu Beginn ein Beispiel:<br />
Sie erwerben eine Aktienanleihe auf die Beispiel AG mit den folgenden<br />
Ausstattungsmerkmalen:<br />
Basiswert:<br />
Beispiel AG<br />
Zinssatz p.a.: 20,00%<br />
Nennbetrag:<br />
1.000,00 Euro<br />
Basiskurs:<br />
100,00 Euro<br />
Anzahl Aktien: 10,0000<br />
Die Aktienanleihe verbrieft einerseits eine Zinszahlung<br />
(Kupon) und andererseits das Recht einer<br />
Rückzahlung in Abhängigkeit vom Stand des<br />
Aktienkurses der Beispiel AG am 18.01.2010.<br />
Die Zinszahlung wird am jeweiligen Zinstermin<br />
unabhängig von der Kursentwicklung der Aktie<br />
an den Anleger gezahlt. Der Zinstermin entspricht<br />
in der Regel dem Fälligkeitstag.<br />
Feststellungstag: 18.01.2010<br />
Feststellungszeitpunkt:<br />
Es gilt der Schlusskurs der<br />
Aktie am Feststellungstag<br />
Fälligkeitstag: 25.01.2010<br />
Beginn Zinslauf: 16.07.2008<br />
Verkaufspreis/Briefkurs (clean-Notierung): 99,00%<br />
Referenzkurs (Aktienkurs bei Emission):<br />
100,00 Euro<br />
Bezüglich der Rückzahlung ist die Höhe des Aktienkurses zum Feststellungszeitpunkt maßgeblich. In Abhängigkeit vom Stand des<br />
Aktienkurses der Beispiel AG am 18.01.2010 bei Handelsschluss wird die Anleihe entweder durch Zahlung des Nennbetrages zurückgezahlt<br />
oder durch Lieferung einer vorab bestimmten Anzahl Aktien je Aktienanleihe getilgt. D.h. liegt der Aktienkurs der Beispiel AG<br />
zum Feststellungszeitpunkt über dem Basiskurs von 100,00 Euro, wird der Nennbetrag gezahlt. Notiert er darunter, werden am<br />
25.01.2010, dem Fälligkeitstag, je Aktienanleihe 10 Aktien der Beispiel AG geliefert; d.h. je Aktienanleihe im Nennbetrag von<br />
1.000,00 Euro werden dem Anleiheinhaber 10 Aktien der Beispiel AG in sein Depot gebucht. Der Börsenkurs der Aktien wird in der<br />
Regel unter dem rechnerischen Einstandspreis des Wertpapierinhabers je Anleihe (Erwerbspreis je Anleihe dividiert durch die festgelegte<br />
Anzahl der Aktien) liegen, sodass der Wertpapierinhaber aus der Tilgung einen Verlust erleidet. Die Höhe des Verlusts aus dem<br />
Erwerb der Aktienanleihe kann erst endgültig am Fälligkeitstag nach Einbuchung der gelieferten Aktien zum Einbuchungskurs festgestellt<br />
werden. Dabei sollte auch der Ertrag aus der Zinszahlung berücksichtigt werden. Denn Verluste der Wertpapiere aus Aktienlieferung<br />
können ggf. durch erhaltene Zinszahlungen kompensiert werden. Der Inhaber der Aktienanleihe erleidet dann einen Verlust,<br />
wenn die erhaltene Zinszahlung nicht ausreicht, um die negative Differenz zwischen dem Gegenwert der gelieferten Aktien und den<br />
Erwerbskosten (d.h. Kaufpreis<br />
zuzüglich sonstiger mit dem Kauf<br />
verbundener Kosten) der Aktienanleihe<br />
auszugleichen. Kurzum:<br />
Der Zinskupon wirkt als Risikopuffer.<br />
Die bei <strong>Aktienanleihen</strong> gewährte Verzinsung<br />
liegt oft sogar im zweistelligen Bereich.<br />
Zudem beziehen sich <strong>Aktienanleihen</strong> meist auf<br />
bekannte Aktien bzw. Aktiengesellschaften.<br />
5
Der Kaufpreis der Aktienanleihe entspricht dem aktuellen Briefkurs (clean-Notierung), ausgedrückt in Prozent des Nennbetrages,<br />
und beträgt in unserem Beispiel 990,00 Euro (99,00Prozent von 1.000,00 Euro). Er liegt somit unter pari, also unter<br />
100,00Prozent des Nennbetrages. Wird demnach bei Fälligkeit der Nennbetrag (100,00Prozent) gezahlt, erzielt der Anleger<br />
einen Gewinn. Die maximale Performance, die er mit dieser beispielhaften Anleihe erzielen kann, liegt bei 31,84Prozent<br />
über die gesamte Laufzeit gesehen. Aufs Jahr gerechnet ergibt sich somit eine Performance von 20,86Prozent p.a. Kursverluste<br />
können im Gegenzug durch die Zinszahlung sowie dem unter pari liegenden Kaufpreis geringfügig abgefedert werden.<br />
Erst bei Kursrückgängen der Beispiel AG in Höhe von ungefähr 37,75Prozent ausgehend vom Referenzkurs in Höhe<br />
von 110,00 Euro gerät der Investor an die Verlustschwelle. Fällt der Kurs der Beispiel AG weiter, entstehen Verluste.<br />
Schlusskurs der Aktie Gewinn/Verlust Gewinn/Verlust Tilgung der<br />
am Feststellungstag der Aktienanleihe* der Aktie Aktienanleihe<br />
(bei einem Einstiegspreis von 99,00 %) (bei einem Einstiegspreis von 110,00 Euro)<br />
130 Euro 31,90% 30,00% 100% des Nennbetrages<br />
120 Euro 31,90% 20,00% 100% des Nennbetrages<br />
100 Euro 31,90% 0,00% 100% des Nennbetrages<br />
90 Euro 21,80% -10,00% Übertragung von 10 Aktien<br />
80 Euro 11,70% -20,00% Übertragung von 10 Aktien<br />
70 Euro 1,60% -30,00% Übertragung von 10 Aktien<br />
* ohne Berücksichtigung von Erwerbsnebenkosten Quelle: <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong><br />
Hinweis: Bei der Berechnung des Gewinns bzw. Verlusts der Aktie werden Dividendenerträge nicht berücksichtigt. Die Betrachtung<br />
bezieht sich ausschließlich auf die Kursentwicklung der Aktie. Eventuelle zwischenzeitliche Dividendenzahlungen kommen<br />
Anleiheinhabern grundsätzlich nicht zugute.<br />
Lesen Sie auf den folgenden Seiten, wie Sie mit <strong>Aktienanleihen</strong> Ihre Performancechance optimieren können, und erfahren<br />
Sie anhand von Beispielrechnungen, auf welche Punkte Sie bei der Auswahl des passenden Produktes achten sollten.<br />
Neben klassischen <strong>Aktienanleihen</strong> stellen wir Ihnen weitere Varianten vor, die im Vergleich zu einem Aktieninvestment<br />
interessante Anlagealternativen darstellen können.<br />
7
1. Das Beste beider Welten –<br />
Aktieninvestment mit Kupon<br />
Aktien- und Indexanleihen (auch unter dem Namen „Reverse Convertibles“ oder „cash or share“ bekannt) sind<br />
festverzinsliche Wertpapiere, die den Anlegern einen Kupon weit über dem bei Emission gültigen Marktzins,<br />
häufig im zweistelligen Bereich, bieten. Die Verzinsung erfolgt unabhängig von der Kursentwicklung des Basiswertes<br />
und stellt für den Anleger somit einen Risikopuffer gegen Kursverluste dar.<br />
Bedeutung der Bonität der Emittentin<br />
bei <strong>Aktienanleihen</strong>investments<br />
<strong>Aktienanleihen</strong> sind Inhaberschuldverschreibungen. Rein rechtlich leiht der Anleger der Emittentin einen Geldbetrag,<br />
wodurch dieser sich verpflichtet, eine gewisse Leistung zu erbringen. Bei unserer Aktienanleihe auf die Beispiel AG<br />
umfasst die Leistung der Emittentin die Zahlung der Zinsen in Höhe von 20,00% p.a. und weiterhin die Rückzahlung der<br />
Aktienanleihe bei Fälligkeit. Kann die Emittentin den Verpflichtungen aus der Aktienanleihe nicht nachkommen, werden<br />
ausbleibende Zahlungen, anders als Girokonten oder Spareinlagen bei Banken, nicht durch den sogenannten Einlagensicherungsfonds<br />
übernommen. Deshalb ist die Bonität der Emittentin, also die Kreditwürdigkeit von Anleiheschuldnern,<br />
insbesondere für die Fähigkeit, ausstehende Zahlungen bei Fälligkeit zu leisten, vor und während der Investition ein wichtiger<br />
Faktor. Das langfristige Rating von <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> wurde im Dezember 2007 von der Ratingagentur Fitch Ratings<br />
Ltd. auf AA- festgesetzt und im November 2008 bestätigt (Quelle: www.fitchratings.com). Die Einstufung der langfristigen<br />
Kreditverbindlichkeiten mit „AA-“ bedeutet, dass diese ein sehr geringes Kreditrisiko (Ausfallrisiko) bergen. Damit ist<br />
<strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> die von Fitch Ratings Ltd. am besten bewertete deutsche Geschäftsbank.<br />
Die Bonitätseinstufungen dienen lediglich der Entscheidungshilfe und sollen keine Grundlage für eine Kauf- oder Verkaufsentscheidung<br />
der Wertpapiere bilden. Bitte informieren Sie sich regelmäßig, z.B. auf unserer Homepage, über das aktuelle<br />
Rating von <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong>.<br />
Neben der Verzinsung zeigt sich der Anleihecharakter von <strong>Aktienanleihen</strong> auch bei der Anlagesumme. Anders als bei<br />
Anlagezertifikaten üblich, beziehen sich <strong>Aktienanleihen</strong> in der Regel auf einen Nennbetrag, beispielsweise in Höhe<br />
von 1.000,00 Euro. Dieser Betrag spiegelt somit eine Einheit der Aktienanleihe wider, eine Teilschuldverschreibung.<br />
Selbstverständlich ist es Anlegern möglich, ein Vielfaches davon zu erwerben. Für den Kauf einer Anleihe ist allerdings<br />
der Kaufpreis (Briefkurs) relevant. Dieser wird in der Regel als prozentualer Anteil des Nennbetrages angegeben.<br />
100,00 Prozent entsprechen genau dem Nennbetrag in Höhe von 1.000,00 Euro. Einen Kurswert auf Höhe des Nennbetrages<br />
bezeichnet man am Kapitalmarkt auch als „pari-Emission“. Liegt der Kurswert über 100,00Prozent, spricht<br />
man von „über pari-Emission“, liegt er darunter, von „unter pari-Emission“. Bei <strong>Aktienanleihen</strong>, die unter pari notieren, ist<br />
die maximal mögliche erzielbare jährliche Renditechance höher als der jährliche Kupon, da die Aktienanleihe – unter der<br />
Voraussetzung, dass die zugrunde liegende Aktie am Feststellungstag auf oder oberhalb des Basiskurses notiert – am<br />
Laufzeitende zum Nennbetrag getilgt wird. Für <strong>Aktienanleihen</strong>, die „über pari“ notieren, gilt der Umkehrschluss. Der<br />
8 www.hsbc-zertifikate.de
Kaufpreis oberhalb des Nennbetrages schmälert die (unter Berücksichtigung des jährlichen Kupons) maximal mögliche erzielbare<br />
Rendite.<br />
Bei <strong>Aktienanleihen</strong> ist die Rückzahlung zum Nennbetrag nicht garantiert. Die Aktienanleihe wird in Abhängigkeit des Aktienkurses<br />
zum Feststellungszeitpunkt entweder durch Zahlung des Nennbetrages oder durch Lieferung der genannten Anzahl<br />
von Aktien des jeweiligen Basiswertes je Teilschuldverschreibung getilgt. In diesem Punkt zeigt sich der Aktieninvestmentcharakter<br />
von <strong>Aktienanleihen</strong>. Die Rückzahlungsart und -höhe richtet sich dabei nach der Entwicklung des zugrunde liegenden<br />
Basiswertes und somit nach seinem Kurs zum Feststellungszeitpunkt. In unserem Beispiel würden je Aktienanleihe 10 Aktien<br />
geliefert werden, sofern der Aktienkurs<br />
der Beispiel AG am Feststellungstag<br />
unter dem Basiskurs<br />
von 100,00 Euro notiert. Liegt er<br />
darüber, wird die Anleihe zum<br />
Nennbetrag getilgt.<br />
Die Verzinsung erfolgt unabhängig von der<br />
Kursentwicklung des Basiswertes und stellt<br />
für den Anleger somit einen Risikopuffer<br />
gegen Kursverluste dar.<br />
Dieses Rückzahlungsprofil wird<br />
deutlicher, wenn man sich die<br />
Konstruktionsweise von <strong>Aktienanleihen</strong> veranschaulicht. Beim Kauf einer Aktienanleihe erwirbt der Anleger eine festverzinsliche<br />
Anleihe und „verkauft“ eine europäische Put-Option an die Emittentin. Die Emittentin hat damit das Recht, bei Fälligkeit<br />
die Aktien zu einem festgelegten Betrag (Basispreis der Option) zu verkaufen. In unserem Beispielfall könnte die Emittentin<br />
9
Für die Pflicht, am Ende der Laufzeit gegebenenfalls<br />
Aktien abzunehmen, erhält der Anleger im Gegenzug<br />
die Optionsprämie.<br />
dem Anleger entsprechend 10 Aktien zum Preis von 100,00 Euro verkaufen. Dieses Recht wird die Emittentin allerdings<br />
nur dann in Anspruch nehmen, wenn der Kurs der Aktie der Beispiel AG am Aktienmarkt unter 100,00 Euro<br />
liegt, da sie sonst am Aktienmarkt einen höheren Erlös erzielen könnte. Der Anleger nimmt im Vergleich zur Emittentin<br />
eine Stillhalterposition ein und ist somit der Träger des Aktienrisikos. Mit dem Verkauf der Put-Option geht<br />
der Anleger die Pflicht ein, der Emittentin bei Fälligkeit die Aktien abzunehmen. Liegt der Aktienkurs der Beispiel<br />
AG am Feststellungstag unter 100,00 Euro, ist er verpflichtet, der Emittentin die 10 Aktien „abzukaufen“.<br />
Steuerliche Behandlung von <strong>Aktienanleihen</strong><br />
Kennern wird auffallen, dass die Funktionsweise einer Aktienanleihe der eines Discountzertifikates sehr ähnlich ist. Diese<br />
hatten in der Gunst der Anleger in den letzten Jahren gegenüber den <strong>Aktienanleihen</strong> die Nase vorn. <strong>Aktienanleihen</strong> wurden<br />
vom Fiskus als Finanzinnovationen eingestuft und litten daher unter ihrer steuerlich nachteiligen Behandlung. Denn<br />
während die Kursgewinne von Discountzertifikaten nach einer Haltedauer von mehr als einem Jahr nach § 23 Abs. 1 Nr. 2<br />
EStG steuerfrei gewesen waren, mussten die Zinserträge aus Geschäften mit <strong>Aktienanleihen</strong> stets versteuert werden.<br />
Die erfolgte Einführung der Abgeltungsteuer hat dieser Ungleichbehandlung nun ein Ende bereitet. Denn nun wird auch<br />
für <strong>Aktienanleihen</strong> der pauschale Steuersatz in Höhe von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag in Höhe von 1,375 Prozent<br />
(5,5 Prozent bezogen auf 25 Prozent) und ggf. Kirchensteuer (8 Prozent oder 9 Prozent jeweils bezogen auf die Abgeltungsteuer)<br />
zugrunde gelegt. Für Kuponliebhaber ist dies eine gute Nachricht. Damit die Freude nicht getrübt wird, sollte<br />
den folgenden Zeilen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Denn für die steuerliche Behandlung der Erträge<br />
oder Verluste aus einer Aktienanleihe ist die Art der Rückzahlung entscheidend.<br />
Für die Zinszahlung während der Laufzeit oder bei Fälligkeit gilt, dass diese als Ertrag nach § 20 Abs. 1 Nr. 7 EStG der<br />
Abgeltungsteuer unterliegt. Wird die Aktienanleihe per Cash Settlement, also zum Nennbetrag zurückgezahlt, unterliegen<br />
die hieraus möglicherweise entstandenen Kursgewinne oder -verluste ebenfalls der Abgeltungsteuer. Sollten Kursverluste<br />
entstanden sein, weil die Anleihe beispielsweise über pari erworben wurde, wird dies als ein Verlust im Sinne<br />
des § 20 Abs. 2 Nr. 7 EStG bewertet. Dieser Verlust ist mit allen positiven Kapitalerträgen nach § 20 EStG verrechenbar.<br />
Dies gilt sowohl z. B. für Zinsen und Dividenden als auch für Veräußerungsgewinne aus Aktien und Anleihen. Gleiches gilt<br />
natürlich auch, sollte die Aktienanleihe vor Fälligkeit veräußert werden.<br />
Kommt es dagegen bei Fälligkeit zur Lieferung der bei Emission festgelegten Anzahl von Aktien, dem Physical Settlement,<br />
gilt, dass das Entgelt für den Kauf der Aktienanleihe als deren Veräußerungspreis und gleichzeitig als Anschaffungskosten<br />
der gelieferten Aktien gewertet wird. Hieraus folgt, dass der Verlust aus steuerlicher Sicht Null beträgt, auch wenn der<br />
Anleger de facto einen wirtschaftlichen Verlust erleidet. Dieser Verlust kann erst mit Veräußerung der gelieferten Aktien<br />
steuerlich realisiert werden. Anleger sollten in diesem Zusammenhang die nachteilige Verlustverrechnungsbeschränkung<br />
für Verluste aus Aktienveräußerungen beachten. Es gilt, dass Aktienverluste nur mit Aktiengewinnen verrechnet werden<br />
können und nicht mit sämtlichen Kapitalerträgen. Ein Verkauf der Anleihe kurz vor Fälligkeit kann somit unter Umständen<br />
aus steuerlicher Sicht attraktiver sein als die Tilgung der Aktienanleihe durch physische Lieferung der Aktien.<br />
10 www.hsbc-zertifikate.de
Notiert der Kurs der Aktie allerdings über 100,00 Euro, wird die Emittentin ihr Optionsrecht nicht ausüben und der Anleger<br />
erhält den Nennbetrag der Aktienanleihe. Durch das Aktienrisiko, das der Anleger eingeht, lässt sich also auch der bei<br />
Emission weit über dem Marktniveau liegende Zinssatz erklären. Für die Pflicht, am Ende der Laufzeit gegebenenfalls<br />
Aktien abzunehmen, erhält der Anleger im Gegenzug die Optionsprämie. Diese auf den marktüblichen Zins aufgeschlagen,<br />
ergibt den Kupon der Aktienanleihe.<br />
Es sei angemerkt, dass die Anzahl der möglicherweise bei Fälligkeit<br />
zu erhaltenen Aktien nicht immer eine glatte Zahl ergeben<br />
muss. In den meisten Fällen bezieht sich die Anzahl Aktien auf<br />
eine krumme Zahl mit vier Nachkommastellen. Da man an den<br />
Finanzmärkten keine Bruchteile von Aktien erwerben und liefern<br />
kann, wird dieser sogenannte Spitzenausgleich in bar ausgezahlt.<br />
Der Spitzenausgleich bzw. „Spitzenbetrag“ je Aktienanleihe wird<br />
durch Multiplikation des Bruchteils (bei 9,4826 Aktien wäre dies<br />
die Zahl 0,4826) mit dem maßgeblichen Kurs des Basiswertes am<br />
Feststellungstag ermittelt und kaufmännisch gerundet. Wie Aktien<br />
selbst können auch <strong>Aktienanleihen</strong> in der Regel börsentäglich gekauft<br />
und verkauft werden. <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> bietet für <strong>Aktienanleihen</strong><br />
üblicherweise den Handel zwischen 09:00 Uhr und 22:00 Uhr an.<br />
Das sollten Sie wissen:<br />
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Zinszahlung unabhängig von der Performance<br />
des Basiswertes<br />
Zinsen liegen zum Zeitpunkt der Emission<br />
meist deutlich über dem Marktzinsniveau<br />
Risikopuffer gegen Kursverluste in Höhe der<br />
erhaltenen Zinszahlung<br />
Zinszahlung sichert eine überproportionale<br />
Performance in Seitwärtsmärkten<br />
In der Regel börsentäglich handelbar<br />
Keine Teilnahme an Kursanstiegen des Basiswertes<br />
über den Basiskurs hinaus (maximale<br />
Rückzahlung in Höhe des Nennbetrages zuzüglich<br />
Zinsen)<br />
11
2. Mögliche Basiswerte<br />
Wie der Name „Aktienanleihe“ bereits vermuten lässt, bezieht sich der größte Teil der Produktgruppe auf Aktien als<br />
Basiswert. Es handelt sich bei <strong>Aktienanleihen</strong> um „derivative“ (abgeleitete) Wertpapiere, da der Wert der Aktienanleihe<br />
maßgeblich vom Kurs des Basiswertes abhängt. Aus diesem Grund sollten sich Anleger vor der Investition eine Meinung<br />
über den zukünftigen Kursverlauf des jeweiligen Basiswertes bilden, denn nicht nur die Rückzahlung bei Fälligkeit,<br />
sondern auch der Kurs der Aktienanleihe während der Laufzeit werden vom Basiswert beeinflusst.<br />
<strong>Aktienanleihen</strong> sind besonders attraktiv in leicht steigenden oder vor allem seitwärts tendierenden Märkten. Haben<br />
Anleger also das Gefühl, dass der Kurs des Basiswertes (z.B. die Beispiel AG) bei Fälligkeit unter dem Basiskurs notieren<br />
wird, könnte es ratsam sein, eine andere Aktie auszuwählen.<br />
Die Wahl des Basiswertes spielt auch für die Emittentin eine wichtige Rolle. <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> bietet nicht nur <strong>Aktienanleihen</strong><br />
auf deutsche Aktien an, sondern auch auf europäische Werte. Es lassen sich aber nicht auf alle denkbaren<br />
Aktien sinnvolle Produkte ableiten, da für die Konstruktion einer Aktienanleihe Optionen genutzt werden, die je nach<br />
Basiswert und Ausstattungsmerkmalen der Aktienanleihe eine unterschiedliche Wirkung entfalten und unterschiedlich<br />
günstige oder ungünstige Konditionen aufweisen können.<br />
Viele Emittentinnen bieten auch „<strong>Aktienanleihen</strong>“ auf Indizes an, die entsprechend<br />
als „Indexanleihen“ bezeichnet werden. Häufige Basiswerte sind beispielsweise<br />
der DAX ® oder der Dow Jones EURO STOXX 50 ® . Der Vorteil eines<br />
Index als Basiswert liegt in seinem Diversifikationspotenzial. Anleger investieren<br />
nicht in eine einzelne Aktie, sondern streuen ihr Investment über<br />
die in dem Index enthaltenen Aktien. Da ein Index aus vielen Einzeltiteln<br />
aufgebaut sein kann, ist das mögliche Verlustpotenzial durch Kursrückgänge<br />
eines einzelnen Wertes deutlich abgemildert. Vor der Investition sollten sich<br />
Anleger aber genau wie bei <strong>Aktienanleihen</strong> auch eine Meinung über die<br />
Entwicklung des Index und somit über die in ihm enthaltenen Aktien bilden.<br />
Im Unterschied zu <strong>Aktienanleihen</strong> gestaltet sich die Rückzahlung von<br />
Indexanleihen bei Fälligkeit etwas anders. Indexanleihen werden<br />
üblicherweise entweder zum Nennbetrag oder durch Zahlung eines<br />
Rückzahlungsbetrages je Anleihe in Abhängigkeit vom maßgeblichen<br />
Kurs des Index am Feststellungstag getilgt. Eine Tilgung durch Übertragung<br />
einer entsprechenden Anzahl von Partizipationszertifikaten auf<br />
den jeweiligen Index bei Unterschreitung des Basiskurses ist aber<br />
ebenfalls denkbar und wird von einigen Emittentinnen angeboten. Die<br />
genaue Rückzahlungsart wird von den Emittentinnen im Prospekt bzw.<br />
in den Emissionsbedingungen festgelegt.<br />
12 www.hsbc-zertifikate.de
3. Ausstattungsmerkmale<br />
und Funktionsweise<br />
Bei der Emission von <strong>Aktienanleihen</strong> werden unterschiedliche Ausstattungsmerkmale festgelegt.<br />
Neben dem Basiswert, dem Fälligkeitstag, dem Feststellungstag, dem Beginn des<br />
Zinslaufs und der Höhe des Nennbetrages, kommt es für Anleger insbesondere auf den<br />
Basiskurs, die Anzahl der Aktien und den Zinssatz p.a. an.<br />
Die Rückzahlung einer Aktienanleihe bei Fälligkeit lässt sich in (i) eine Zinszahlung und<br />
(ii) eine Zahlung des Nennbetrages oder eine Lieferung von Aktien trennen. Ob der Nennbetrag<br />
gezahlt wird oder aber Aktien geliefert werden, ist maßgeblich vom Kurs des Basiswertes<br />
zum Feststellungszeitpunkt und dem bei Emission festgelegten Basiskurs der<br />
Aktienanleihe abhängig. Liegt der Kurs des Basiswertes zum Feststellungszeitpunkt über<br />
dem Basiskurs, wird die Emittentin die Aktienanleihe auf die Beispiel AG zum Nennbetrag<br />
tilgen. Der Basiskurs einer Aktienanleihe lässt sich durch Division des Nennbetrags<br />
durch die Anzahl der Aktien, auf die die Aktienanleihe lautet, bestimmen. Für unser<br />
Beispiel – Aktienanleihe mit einem Nennbetrag von 1.000,00 Euro auf 10 Aktien der<br />
Beispiel AG – ergibt sich somit ein Basiskurs von 100,00 Euro.<br />
Für die Rückzahlung der Aktienanleihe gilt daher: Solange der Aktienkurs der Beispiel AG am Feststellungstag über<br />
100,00 Euro liegt, wird die Emittentin die Aktienanleihe zum Nennbetrag tilgen. 10 Aktien zu einem Aktienkurs von<br />
100,00 Euro entsprechen genau dem Nennbetrag in Höhe von 1.000,00 Euro.<br />
Der Anleger partizipiert nicht an Kurssteigerungen<br />
der Aktie über den Basiskurs hinaus.<br />
Der Anleger partizipiert nicht an Kurssteigerungen der Aktie über den Basiskurs hinaus. Liegt der Aktienkurs des Basiswertes<br />
am Feststellungstag dagegen unter 100,00 Euro, wird die Emittentin die Aktienanleihe bei Fälligkeit durch Einbuchung<br />
der entsprechenden Anzahl Aktien in das Depot des Anlegers tilgen. Bei einem Aktienkurs von 90,00 Euro<br />
etwa entsprechen 10 Aktien einem Gesamtwert von 900,00 Euro. Angenommen, der Anleger hat eine Aktienanleihe zu<br />
einem Briefkurs von 100,00 Prozent also zu 1.000,00 Euro erworben und bekäme nur 900,00 Euro (90,00 Prozent des<br />
Nennbetrages) am Laufzeitende in Aktien wieder ins Depot gebucht, entstünde ein zunächst rechnerischer Verlust in<br />
Höhe von 10,00 Prozent. Entstandene Einnahmen durch die Zinszahlung am Laufzeitende müssen dem möglichen<br />
Verlust natürlich noch gegenübergestellt werden. Die Höhe des möglichen Verlustes aus dem Erwerb der Aktienanleihe<br />
kann aber erst endgültig am Fälligkeitstag nach Einbuchung der gelieferten Aktien zum Einbuchungskurs festgestellt<br />
werden.<br />
Eine weitere Möglichkeit, potenzielle Verluste bereits beim Kauf einer Aktienanleihe sinnvoll einzuschränken, ist, wenn<br />
Anleger die Aktienanleihe unter pari – also unter 100,00 Prozent des Nennbetrages – erwerben können. Kauft ein<br />
Anleger die Aktienanleihe auf die Beispiel AG zum Briefkurs von 99,00 Prozent, und notiert die Aktie am Feststellungstag<br />
über dem Basiskurs, erhält der Anleger neben der Zinszahlung auch den Nennbetrag, also 100,00 Prozent, gezahlt,<br />
und kann so einen zusätzlichen Gewinn in Höhe von 1,00 Prozent erzielen.<br />
13
Besonders attraktiv an <strong>Aktienanleihen</strong> ist deren überdurchschnittliche Verzinsung, die bei Verkaufsbeginn in der Regel<br />
über dem üblichen Marktzins liegt, der für hinsichtlich Laufzeit und Emittentin vergleichbare Festsatzanleihen gezahlt<br />
wird. Die Zinszahlung erfolgt somit unabhängig von der Entwicklung des Basiswertes am Fälligkeitstag. In diesem<br />
Zusammenhang sind für den Anleger neben der Höhe des Kupons vor allem die Bedingungen zu Kupon und<br />
Zinslauf interessant, wobei an dieser Stelle auf die maßgeblichen Angebotsbedingungen der Emittentin für das<br />
betreffende Produkt hingewiesen werden soll. Der Zinsertrag errechnet sich auf Basis des jeweiligen Nennbetrages<br />
der Aktienanleihe, dem Kupon sowie der Laufzeit der Anleihe. Der Zinssatz einer Aktienanleihe wird üblicherweise als<br />
jährlicher Zinssatz in „p.a.“ (per annum) angegeben. Das erhöht die Vergleichbarkeit zu anderen Anleihen oder anderen<br />
Anlageprodukten. Die Verzinsung erfolgt taggenau für die Zinsperiode, in der Regel die Zeit zwischen dem Beginn des<br />
Zinslaufes und dem Fälligkeitstag.<br />
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Für die Berechnung der Zinsen werden im Markt übliche Zinsberechnungsmethoden verwendet. <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> nutzt<br />
in der Regel die sogenannte actual/actual-Methode. Das heißt, dass die tatsächliche Anzahl der Tage eines Jahres und<br />
die Anzahl der abgelaufenen Tage der Zinsperiode für die Berechnung der Zinszahlung zugrunde gelegt wird. Berücksichtigt<br />
wird folglich auch, ob es sich um ein Schaltjahr (366 Tage) handelt oder nicht (365 Tage). Darüber hinaus existieren<br />
in der Praxis weitere Zinsberechnungsmethoden wie z. B. die sogenannte deutsche Zinsmethode 30/360 (jeder<br />
Monat wird mit 30 Tagen berücksichtigt, das Jahr standardmäßig mit 360 Tagen) oder die sogenannte europäische<br />
Zinsmethode actual/360 (taggenaue Berechnung bezogen auf 360 Tage eines Jahres).<br />
Die Zinszahlung erfolgt unabhängig von der Entwicklung des<br />
Basiswertes am Fälligkeitstag.<br />
Ein Kupon von 20,00 Prozent p.a. wie in unserem Beispiel bedeutet deshalb nicht unbedingt, dass der Anleger einfach<br />
20,00 Prozent bezogen auf den Nennbetrag von 1.000,00 Euro, also einen Zinsertrag von 200,00 Euro, erhält. Das<br />
wäre lediglich der Fall, wenn die Laufzeit der Aktienanleihe genau ein Jahr, also 365 Tage (bei einem Schaltjahr 366<br />
Tage), beträgt. Bei einer kürzeren Laufzeit ergibt sich ein geringerer absoluter Zinsertrag und bei einer Laufzeit von<br />
mehr als einem Jahr entsprechend ein höherer. Zur Berechnung der absoluten Höhe des Zinsertrages benötigen wir<br />
also zunächst die genaue Anzahl der Zinstage einer Aktienanleihe. Gezählt werden in der Regel die Tage vom Beginn<br />
des Zinslaufes bis einschließlich zum Tag vor dem Fälligkeitstag. Die Zinstage der Aktienanleihe auf die Beispiel AG<br />
ergeben sich aus den Tagen zwischen dem 16.07.2008 (Beginn Zinslauf) bis einschließlich zum 24.01.2010 (ein Tag vor<br />
dem Fälligkeitstag). Der Zinssatz wird also bezogen auf 558 Zinstage bezahlt. Der Zinsertrag in Euro über die gesamte<br />
Laufzeit der Aktienanleihe errechnet sich entsprechend nach der folgenden Formel:<br />
Zinsertrag =<br />
(Nennbetrag x Zinstage x Kupon p.a. (in %)<br />
365<br />
Für die Aktienanleihe auf die Beispiel AG ergibt sich entsprechend ein absoluter Zinsertrag von<br />
Zinsertrag =<br />
(1.000,00 Euro x 558 x 20,00%)<br />
365<br />
= 305,75 Euro<br />
15
Verrechnung der Zinsen während der Laufzeit<br />
Der gesamte Zinsertrag einer Aktienanleihe wird in der Regel bei Fälligkeit und somit an den letzten Inhaber der<br />
Aktienanleihe gezahlt. Erwirbt ein Anleger B die Aktienanleihe auf die Beispiel AG erst nach Beginn des Zinslaufes,<br />
beispielsweise am 10.01.2009 – 178 Tage nach Beginn des Zinslaufes –, so erhält er am Fälligkeitstag trotzdem den<br />
gesamten Zinsertrag von 305,75 Euro. Dementsprechend muss aber beim Kauf der Aktienanleihe durch Anleger B<br />
eine Verrechnung der bis dahin aufgelaufenen Zinsen erfolgen. Denn jeder Inhaber der Aktienanleihe erhält die Zinsen<br />
der Aktienanleihe genau für die Dauer, die er sie in seinem Depot hält. Verkauft Anleger A nun seine Aktienanleihe<br />
während der Laufzeit, bekommt er neben dem aktuellen Geldkurs (in Prozent) multipliziert mit dem Nennbetrag die<br />
sogenannten Stückzinsen, d. h. die Zinsen, die vom Beginn des Zinslaufes der Anleihe bis zum Tag des Verkaufs aufgelaufen<br />
sind. Anleger B, der die Aktienanleihe während der Laufzeit kauft, werden neben dem aktuellen Briefkurs (in<br />
Prozent) multipliziert mit dem Nennbetrag die entsprechenden Stückzinsen in Rechnung gestellt. Dabei handelt es<br />
sich um die Zinsen, die zwischen dem Beginn des Zinslaufs bis zum Kauf der Aktienanleihe angefallen sind. Die Stückzinsen<br />
sind also beim Erwerb einer Aktienanleihe zusätzlich zu zahlen. Anleihen können auf zwei Arten an der Börse<br />
notiert sein: Der Anleihekurs enthält keinen Kuponanteil (Stückzinsen) – auch „Clean Price“ genannt – oder der seit<br />
der letzten Zinszahlung aufgelaufene Anteil der Zinsen ist im Kurswert der Anleihe enthalten – auch als „Dirty Price“<br />
bzw. „flat“-Notierung bezeichnet.<br />
Die Stückzinsen einer Aktienanleihe berechnen sich nach der folgenden Formel:<br />
Stückzinsen =<br />
(Nennbetrag x Kupon p.a. (in %) x abgelaufene Zinstage)<br />
365<br />
16 www.hsbc-zertifikate.de
In unserem Beispiel müsste Anleger B zusätzlich zum aktuellen Briefkurs (in Prozent vom Nennbetrag) der Aktienanleihe,<br />
Stückzinsen in Höhe von 97,53 Euro bezahlen.<br />
Stückzinsen = (1.000,00 Euro x 20,00 % x 178) = 97,53 Euro<br />
365<br />
Angenommen, die Aktienanleihe auf die Beispiel AG notiert am 10.01.2009 „clean“ zu 99 Prozent. In diesem Fall muss<br />
Anleger B insgesamt 1.087,53 Euro (99 Prozent x Nennbetrag + Stückzinsen) für den Erwerb der Aktienanleihe investieren.<br />
Anleger sollten sich bei den von Emittentinnen veröffentlichten Preisen über die Natur des Preises informieren,<br />
um beim Kauf der Aktienanleihe keine bösen Überraschungen zu erleben. Bei <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> werden die Preise einer<br />
klassischen Aktienanleihe in der Regel als Clean Price (in Prozent vom Nennbetrag) ohne Stückzinsen ausgewiesen.<br />
Anhand der Prozentnotierung (als „Clean Price“) ist sofort erkennbar, ob eine Anleihe unter oder über pari, also unter<br />
oder über 100 Prozent ihres Nennbetrages oder sogar pari (zum Nennbetrag) notiert.<br />
Sofern eine Aktienanleihe „dirty“ notiert, muss ein Anleger für den Erwerb der Anleihe den jeweils ausgewiesenen<br />
„Dirty Price“ (in Prozent vom Nennbetrag) aufwenden, d.h. der seit der letzten Zinszahlung aufgelaufene Anteil der<br />
Zinsen ist im Kurswert der Anleihe enthalten.<br />
17
Wichtige Kennzahlen für die Bewertung von <strong>Aktienanleihen</strong>:<br />
Hinweis: Bei den folgenden Berechnungen bezieht sich der Briefkurs (in Prozent) auf den „Clean Price“ der Aktienanleihe.<br />
Maximale Performance per annum<br />
Um die Performance von <strong>Aktienanleihen</strong> mit verschiedenen Charakteristika zu bewerten, kann die maximal mögliche<br />
Performance per annum zu Rate gezogen werden. Sie berücksichtigt den individuellen Einstiegspreis des Investors,<br />
sowie die Zinszahlung der Aktienanleihe und bezieht die erzielbare Performance auf ein Jahr. So werden Aktien- und<br />
Indexanleihen mit verschiedenen Kupons und Laufzeiten für den Anleger besser vergleichbar. Der Einfachheit halber<br />
kann man zunächst die erzielbare maximale Performance über die gesamte Laufzeit der Aktienanleihe errechnen und<br />
diese in einem nächsten Schritt annualisieren.<br />
Die maximal mögliche Performance der Aktienanleihe über die Gesamtlaufzeit errechnet sich nach der<br />
folgenden Formel:<br />
100% +<br />
Kupon p.a. (in %) x ausstehende Zinstage<br />
( 365 )<br />
– Briefkurs (in %)<br />
Maximale Performance =<br />
Briefkurs (in %)<br />
Die jährliche Performance ergibt sich dann als:<br />
Maximale Performance p.a. =<br />
Maximale Performance (in %) x 365<br />
ausstehende Zinstage<br />
Verlustschwelle*<br />
Bei <strong>Aktienanleihen</strong> steht der Zinszahlung ein möglicher Verlust bei Tilgung der Aktienanleihe durch Aktienlieferung gegenüber.<br />
Wird der Nennbetrag gezahlt, entspricht das dem maximalen Rückzahlungsbetrag, den Anleger neben der<br />
Zinszahlung erwarten können. Werden Aktien geliefert, geht das mit einer rechnerischen Rückzahlungssumme einher,<br />
die kleiner als der Nennbetrag ist und somit Verlustpotenzial birgt. Abgesehen von der Zinszahlung kann ein Kurs des<br />
Basiswertes am Feststellungstag in<br />
Höhe von null auch zu einem wirtschaftlichen<br />
Totalverlust führen. Nicht zwangsläufig<br />
erleiden Anleger immer Verluste,<br />
wenn bei Fälligkeit anstatt des Nennbetrages<br />
die jeweilige Anzahl Aktien<br />
geliefert wird. Für den Anleger stellt sich<br />
daher die Frage, wie tief die Aktie fallen<br />
darf, bevor er in die Verlustzone gerät.<br />
Die Verlustschwelle einer Aktienanleihe<br />
informiert Anleger darüber, ab welchem<br />
Kurs des Basiswertes der Anleger<br />
tatsächlich einen Verlust erleidet.<br />
Grundsätzlich müssen Anleger einen Verlust hinnehmen, wenn das für den Erwerb der Aktienanleihe aufgewendete<br />
Kapital (Kaufpreis [Briefkurs] zuzüglich sonstiger mit dem Kauf verbundener Kosten) höher ist als die Höhe der Rück-<br />
18 www.hsbc-zertifikate.de
zahlung bei Fälligkeit nebst Zinszahlung. Genau an dem Punkt, bei dem sich das aufgewendete Kapital auf gleicher<br />
Höhe mit der Rückzahlung bei Fälligkeit nebst Zinszahlung befindet, liegt die Verlustschwelle. Mögliche Verluste<br />
hängen in erster Linie vom individuellen Einstiegspreis des Anlegers und der zu erhaltenden Zinszahlung ab. Die individuelle<br />
„Verlustschwelle“ können Anleger ermitteln, indem sie vom gezahlten Briefkurs für die Anleihe die ihnen ab<br />
Erwerb zustehende Zinszahlung abziehen (sofern die Anleihe bis zur Fälligkeit gehalten wird) und diese Differenz ins<br />
Verhältnis zur Anzahl der zu liefernden Aktien setzen. Als Ergebnis erhalten sie den Aktienkurs, ab dem der Anleger<br />
Verluste erleidet.<br />
Bei allen Aktien- und Indexanleihen von <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> können Anleger die aktuelle Verlustschwelle im Internet unter<br />
www.hsbc-zertifikate.de einsehen.<br />
Die Verlustschwelle errechnet sich nach folgender Formel:<br />
Verlustschwelle* =<br />
Briefkurs (in %) – Kupon p.a. (in %) x ausstehende Zinstage x Nennbetrag<br />
( 365 )<br />
Anzahl Aktien<br />
Outperformancepunkt*<br />
Der maximale Rückzahlungsbetrag von <strong>Aktienanleihen</strong> ist auf den Nennbetrag zuzüglich Zinszahlung begrenzt. Den<br />
Anlegern wird damit die Chance auf eine Partizipation an Kursanstiegen oberhalb des Basiskurses genommen. Dementsprechend<br />
entfalten <strong>Aktienanleihen</strong> ihre Stärke in erster Linie in seitwärtslaufenden Märkten. In stark steigenden<br />
Märkten wird sich ab einem bestimmten Punkt eine<br />
Direktinvestition in die zugrunde liegende Aktie als<br />
lohnender erweisen. Dieser Punkt wird als Outperformancepunkt<br />
bezeichnet. Er gibt den Anlegern<br />
Auskunft darüber, ab welchem Kurs des Basiswertes<br />
ein Direktinvestment in die Aktie oder den Index insgesamt<br />
zu einer höheren Performance geführt hätte.<br />
Bei allen Aktien- und Indexanleihen von <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong><br />
können Anleger den aktuellen Outperformancepunkt im<br />
Internet unter www.hsbc-zertifikate.de einsehen.<br />
Der Outperformancepunkt errechnet sich nach der folgenden Formel:<br />
Der Outperformancepunkt einer<br />
Aktienanleihe informiert Anleger<br />
darüber, ab welchem Kurs des<br />
Basiswertes ein Direktinvestment<br />
die lohnendere Alternative wäre<br />
Outperformancepunkt*<br />
(Kupon p.a. (in %) x ausstehende Zinstage)<br />
100 % +<br />
(<br />
– Briefkurs (in %)<br />
365 ) x Nennbetrag<br />
=<br />
+ Referenzkurs<br />
Anzahl Aktien<br />
* Bei den Berechnungen der Verlustschwelle und des Outperformancepunktes werden eventuelle Opportunitätsgewinne in Form von<br />
Zins- und Dividendeneinnahmen nicht berücksichtigt. Darüber hinaus ist bei der Berechnung dieser Werte zu beachten, dass es sich<br />
bei diesen immer nur um eine Momentaufnahme handelt, denn Kursänderungen des Basiswertes und der Anleihe führen ebenfalls<br />
zu Änderungen der Verlustschwelle und des Outperformancepunktes.<br />
19
4. Der Einsatz von <strong>Aktienanleihen</strong><br />
Aktien- und Indexanleihen eignen sich vor allem für den Einsatz in stagnierenden, leicht steigenden und leicht fallenden<br />
Märkten. Vor dem Kauf einer Aktien- oder Indexanleihe sollten sich Anleger deswegen eingehend mit dem<br />
Aktienmarkt und den in Frage kommenden Basiswerten beschäftigen. Sie sollten sich für eine Aktie entscheiden,<br />
für die sie für die Laufzeit der Aktienanleihe eine entsprechend stabile Entwicklung erwarten. Denn nur wenn die<br />
Aktienanleihe zu 100 Prozent, d.h. durch Zahlung des Nennbetrages, zurückgezahlt wird, erzielen Anleger den maximalen<br />
Anlageerfolg. Anleger sollten sich jederzeit über das Unternehmen und seine Zukunft informieren können.<br />
Aktien- und Indexanleihen notieren in Prozent. Die Prozentangabe bezieht sich auf den Nennbetrag der Anleihe. Sie<br />
werden mit einem Basiskurs emittiert, der häufig unterhalb des aktuellen Kurses des unterliegenden Basiswertes<br />
liegt.<br />
Durch die Wahl eines entsprechenden Niveaus des Basiswertes können Anleger mit Aktien- und Indexanleihen<br />
unterschiedliche Chance- und Risiko-Profile umsetzen. Somit können <strong>Aktienanleihen</strong> sowohl für eher sicherheitsorientierte,<br />
neutrale oder für chancenorientierte Anleger eine interessante Anlageform darstellen.<br />
Für sicherheitsorientierte Anleger bieten <strong>Aktienanleihen</strong> eine größtmögliche Absicherung gegen mögliche Verluste,<br />
wenn eine Aktienanleihe gewählt wird, deren aktueller Kurs deutlich über dem Basiskurs liegt. Anleger erzielen dann<br />
bereits die maximale Performance, wenn sich der Kurs der Aktie des Basiswertes während der Laufzeit nicht ändert<br />
oder sogar leicht an Wert verliert. In diesem Fall schließt die Aktie über dem Basiskurs und die Aktienanleihe wird<br />
zum Nennbetrag getilgt. Darüber hinaus erhält der Anleger die Zinszahlung.<br />
Eine eher neutrale Strategie können Anleger verfolgen, indem sie einen Basiskurs wählen, der dem aktuellen Aktienkurs<br />
entspricht. In diesem Fall würde eine idealisiert angenommene Seitwärtsperformance zu einer Tilgung der Aktie<br />
zum Nennbetrag führen und damit zur maximal erzielbaren Rendite.<br />
Je höher das Risiko ist, am Ende der Laufzeit Aktien zu erhalten,<br />
desto höher ist die Risikoprämie in Form des Kupons.<br />
Chancenorientierte Anleger, die einen steigenden Aktienkurs erwarten, wählen einen Basiskurs, der sich oberhalb des<br />
aktuellen Aktienkurses befindet. Steigt der Aktienkurs bis zum Feststellungstag der Anleihe auf oder über den Basiskurs,<br />
erhalten Anleger die maximal erzielbare Performance in Form des Nennbetrages zuzüglich der Zinszahlung.<br />
Allgemein gilt: Je höher das Risiko ist, am Ende der Laufzeit Aktien zu erhalten, desto höher ist die Risikoprämie in<br />
Form des Kupons. Das Risiko hängt neben anderen Komponenten vor allem vom Basiskurs der in der Aktienanleihe<br />
enthaltenen Option im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs ab. Deswegen steht die Wahl des Basiskurses in enger<br />
Verbindung mit der Höhe des Kupons, den die Aktienanleihe bietet.<br />
20 www.hsbc-zertifikate.de
5. Szenarien für eine Aktienanleihe<br />
Szenario 1:<br />
Der Kurs der Aktie notiert am Feststellungstag auf oder über dem Basiskurs.<br />
Die gewünschte Kursbewegung tritt ein und der Aktienkurs notiert am Feststellungstag auf oder über dem Basiskurs. In diesem Fall<br />
erzielt der Anleger mit der Aktienanleihe die maximal mögliche Performance. Die Rückzahlung umfasst die Tilgung der Aktienanleihe<br />
zum Nennbetrag sowie die Zinszahlung.<br />
Beispiel:<br />
Ein Anleger erwirbt eine Aktienanleihe auf die Beispiel AG, ausgestattet mit einem Nennbetrag von 1.000,00 Euro, einer<br />
Anzahl Aktien von 10 und entsprechend einem Basiskurs von 100,00 Euro sowie einem Zinssatz von 20,00 Prozent p.a.<br />
zu einem Preis von 100,00 Prozent (bezogen auf den Nennbetrag). Zur Vereinfachung sei angenommen, dass die Laufzeit<br />
der Aktienanleihe genau ein Jahr beträgt. Die Aktie notiert zum Zeitpunkt des Kaufs bei 100,00 Euro. Beträgt der Aktienkurs<br />
am Feststellungstag 100,00 Euro oder mehr – wir gehen in unserem Beispiel von einem Kurs am Feststellungstag<br />
von 110,00 Euro aus –, erhält der Anleiheinhaber eine Rückzahlung in Höhe von 1.000,00 Euro zuzüglich 200,00 Euro<br />
Zinszahlung je Aktienanleihe. Die erzielte Performance aus dem Investment in die Aktienanleihe beträgt demnach insgesamt<br />
20,00 Prozent, während der Aktieninvestor für denselben Zeitraum nur eine Wertsteigerung von 10,00 Prozent<br />
verbuchen kann. Die Investition in die Aktienanleihe führte offensichtlich wesentlich eher zum maximalen Rückzahlungsbetrag,<br />
nämlich bereits bei 100,00 Euro, wohingegen der Kurs der Aktie bis auf 120,00 Euro steigen müsste, um ebenfalls<br />
eine Wertsteigerung von 20,00 Prozent zu realisieren. Dieser Performanceunterschied zwischen Aktienanleihe und<br />
Direktinvestment in die Aktie, ergibt sich durch die Zinszahlung von 20Prozent p.a. bezogen auf den Nennbetrag, die der<br />
Anleger unabhängig von der Kursentwicklung der unterliegenden Aktie erhält.<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
-100<br />
Performance in %<br />
Basiskurs<br />
Kurs der Aktie am<br />
Feststellungstag 110 Euro<br />
Outperformancepunkt<br />
20 40 60 80 100 120 140 160 180<br />
Kurs der Aktie in Euro<br />
Hinweis: Die Grafik zeigt die Performance<br />
einer Aktienanleihe (inklusive Zinszahlung)<br />
im Vergleich zur Performance der zugrunde<br />
liegenden Aktie in Abhängigkeit des Kurses<br />
der Aktie am Feststellungstag.<br />
Performance Aktienanleihe<br />
Performance Direktinvestment<br />
21
Szenario 2:<br />
Der Kurs der Aktie notiert am Feststellungstag unter dem Basiskurs.<br />
Tritt die gewünschte Kursbewegung der Aktie nicht ein und deren Kurs notiert am Feststellungstag unterhalb des Basiskurses, wird<br />
die Aktienanleihe durch Lieferung der angegebenen Anzahl an Aktien getilgt. Darüber hinaus erhält der Anleger die Zinszahlung.<br />
Einen möglichen Verlust erleiden die Inhaber der Aktienanleihe erst dann, wenn der Aktienkurs unter die Verlustschwelle sinkt, d.h.<br />
wenn die Zinszahlung durch den Verlust aus der Aktienlieferung vollständig aufgezehrt wird. Für den Aktieninvestor entstehen dagegen<br />
bereits bei Kursen unter 100,00 Euro Verluste.<br />
Beispiel:<br />
Auch in diesem Szenario erwirbt ein Anleger die Aktienanleihe auf die Beispiel AG, mit einem Nennbetrag von<br />
1.000,00 Euro und einer Anzahl Aktien von 10 entsprechend einem Basiskurs von 100,00 Euro sowie einem Zinssatz<br />
von 20,00 Prozent p.a. zu einem Preis von 100,00 Prozent. Auch in diesem Beispiel sei zur Vereinfachung angenommen,<br />
dass die Laufzeit der Aktienanleihe genau ein Jahr beträgt. Die Aktie notiert zu diesem Zeitpunkt bei<br />
ca. 100,00 Euro. Am Feststellungstag notiert der Aktienkurs bei 90,00 Euro und somit unter dem Basiskurs. An<br />
Stelle des Nennbetrages erhält der Anleger bei Fälligkeit die vorab festgelegte Anzahl Aktien (10 Stück) geliefert<br />
und eine Zinszahlung von 200,00 Euro gezahlt. Angenommen, die Aktie notiert am Fälligkeitstag weiterhin bei<br />
90,00 Euro, erzielt der Anleger trotz Aktienlieferung eine positive Performance von 10,00 Prozent, denn er bekommt<br />
10 Aktien à 90,00 Euro (= 900,00 Euro) übertragen sowie eine Zinszahlung in Höhe von 200,00 Euro. Der<br />
Aktieninvestor würde für denselben Zeitraum einen Wertverlust von 10 Prozent erleiden. Dieser Performanceunterschied<br />
zwischen Aktienanleihe und Direktinvestment ergibt sich wiederum durch die Zinszahlung von 20 Prozent<br />
p.a. Sie fungiert in diesem Fall als Risikopuffer und federt den Verlust von 10 Prozent, den der Anleger aus der<br />
Aktienlieferung im Vergleich zu einer Tilgung zum Nennbetrag erleidet, ab, so dass er trotz gefallenen Aktienkurses<br />
immer noch eine positive Performance von 10 Prozent erreicht.<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
-100<br />
Performance in %<br />
Verlustschwelle<br />
Basiskurs<br />
20 40 60 80 100 120 140 160 180<br />
Kurs der Aktie am<br />
Feststellungstag 90 Euro<br />
Kurs der Aktie in Euro<br />
Hinweis: Die Grafik zeigt die Performance<br />
einer Aktienanleihe (inklusive Zinszahlung)<br />
im Vergleich zur Performance der zugrundeliegenden<br />
Aktie in Abhängigkeit des Kurses<br />
der Aktie am Feststellungstag.<br />
Performance Aktienanleihe<br />
Performance Direktinvestment<br />
22 www.hsbc-zertifikate.de
Aktienanleihe im Vergleich zur Aktie<br />
Nennbetrag ..............................................................1.000,00 Euro<br />
Kurs der Aktienanleihe bei Erwerb (Briefkurs)* ................ 100,00 %<br />
Basiskurs .................................................................100,00 Euro<br />
Anzahl Aktien ................................................................................10<br />
Aktienkurs bei Erwerb der Aktienanleihe ......................100,00 Euro<br />
Kupon ...............................................................20,00 % p.a.<br />
Laufzeit ..........................................................................1 Jahr<br />
* ohne Erwerbsnebenkosten<br />
Hinweis: Bei der Berechnung des Gewinns<br />
bzw. Verlusts der Aktie werden Dividendenerträge<br />
nicht berücksichtigt. Die Betrachtung<br />
bezieht sich ausschließlich auf die Kursentwicklung<br />
der Aktie. Eventuelle zwischenzeitliche<br />
Dividendenzahlungen kommen den<br />
Anleiheinhabern grundsätzlich nicht zugute.<br />
Gewinn/Verlust<br />
Gewinn/Verlust<br />
Aktienkurs am Feststellungstag der Aktie der Aktienanleihe<br />
(bei einem Einstiegspreis von 100,00 Euro pro Aktie) (bei einem Einstiegspreis von 100,00 %)<br />
125 +25,00% +20,00%<br />
120 +20,00% +20,00%<br />
115 +15,00% +20,00%<br />
110 +10,00% +20,00%<br />
100 0,00% +20,00%<br />
95 -5,00% +15,00%<br />
90 -10,00% +10,00%<br />
80 -20,00% 0,00%<br />
70 -30,00% -10,00%<br />
Quelle: <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong><br />
Die Tabelle zeigt anhand der Szenarien, wie sich der Gewinn bzw. Verlust der Aktienanleihe im Vergleich zur Direktinvestition<br />
darstellen kann. Bis auf den Fall einer sehr starken Kurssteigerung (im Beispiel über 20 Prozent) der Aktie entwickelt<br />
sich die Aktienanleihe in allen dargestellten Szenarien wesentlich besser.<br />
23
6. Kursverhalten einer Aktienanleihe<br />
während der Laufzeit<br />
<strong>Aktienanleihen</strong> orientieren sich während der Laufzeit in erster Linie an der Kursentwicklung des zugrunde liegenden<br />
Basiswertes. Ein steigender Kurs des Basiswertes führt unter der Annahme sonst konstanter Einflussfaktoren zu<br />
steigenden Kursen der Aktienanleihe. Neben diesem können jedoch auch weitere Faktoren Einfluss auf den Kurs der<br />
Anleihe nehmen. Hierzu zählen insbesondere:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
die Restlaufzeit der Aktienanleihe,<br />
die implizite Volatilität des Basiswertes,<br />
die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen sowie<br />
die Dividendenschätzungen des Basiswertes.<br />
Selbst wenn der Aktienkurs unverändert bleibt, kann der Kurs einer Aktienanleihe während der Laufzeit aufgrund sich<br />
ändernder Einflussfaktoren schwanken, gegebenenfalls trotz steigenden Aktienkurses sogar fallen und umgekehrt.<br />
Nachfolgend werden die wichtigsten Einflussfaktoren unter der Annahme, dass alle weiteren Faktoren außer dem<br />
Betrachteten konstant bleiben, erläutert.<br />
Grundsätzlich gilt für <strong>Aktienanleihen</strong>, dass deren Kurs bei Kursen des Basiswertes unterhalb des Basiskurses (und<br />
einem Kurs der Anleihe unter pari) stärker von der Entwicklung des Basiswertes als von der Entwicklung weiterer<br />
Einflussfaktoren beeinflusst wird. Notiert der Kurs des Basiswertes weit über dem Basiskurs und die Anleihe in<br />
diesem Fall in der Regel pari bzw. leicht darüber, so wird unter sonst konstanten Einflussfaktoren tendenziell die Zinsentwicklung<br />
einen relativ gesehen größeren Einfluss auf das Kursverhalten haben. Die Bedeutung der enthaltenen<br />
Optionskomponente ist in diesem Fall häufig nur sehr gering.<br />
Der Einfluss der abnehmenden Restlaufzeit auf den Kurs der Aktienanleihe<br />
Betrachtet man ausschließlich den Einfluss einer abnehmenden Restlaufzeit bei sonst konstanten Einflussfaktoren,<br />
so wird der Kurs einer Aktienanleihe – ausgedrückt als „Clean Price“ ohne Stückzinsen gegen den inneren Wert der<br />
Anleihe konvergieren. Der innere Wert (in Prozent) einer Aktienanleihe entspricht dem Tilgungsbetrag bei Fälligkeit<br />
(ohne Zinsen) bezogen auf den Nennbetrag. Dieser entspricht je Teilschuldverschreibung in der Regel dem maßgeblichen<br />
Aktienkurs am Feststellungstag multipliziert mit der Bezugsmenge, maximal jedoch den Nennbetrag. Sofern<br />
der Kurs des Basiswertes über dem Basiskurs notiert, liegt der innere Wert somit bei 100 Prozent. Ob der „Clean<br />
Price“ sich dem inneren Wert der Aktienanleihe von oben oder unten nähert, hängt in erster Linie vom aktuellen Kurs<br />
der Aktie im Vergleich zum Basiskurs ab. Notiert der Kurs der Aktie um den Basiskurs, nähert sich der Wert der<br />
Aktienanleihe ohne Stückzinsen dem inneren Wert in der Regel von unten. Liegt der Aktienkurs dagegen weit unteroder<br />
weit oberhalb des Basiskurses, tendiert der „Clean Price“ mit abnehmender Restlaufzeit in der Regel von oben<br />
gegen den inneren Wert. Für den Fall, dass eine Aktienanleihe „dirty“ notiert, gilt für diese, dass sich ihr Kurs mit<br />
abnehmender Restlaufzeit einem Wert annähert, der den inneren Wert der Anleihe sowie den Kupon umfasst.<br />
24 www.hsbc-zertifikate.de
Der Einfluss der Volatilität des Basiswertes auf den Kurs einer Aktienanleihe<br />
Um den Einfluss der Volatilität auf den Kurs einer Aktienanleihe verstehen zu können, sollte Anlegern der Unterschied<br />
zwischen der historischen und der impliziten Volatilität geläufig sein. Die historische Volatilität eines Basiswertes<br />
ist ein statistisches Maß für die Schwankungsbreite z. B. eines Aktienkurses. Während die historische<br />
Volatilität lediglich in der Rückschau ermittelt wird – beispielsweise für einen Betrachtungszeitraum von 360 Tagen –<br />
und eine Aussage über die Schwankungsbreite des Basiswertes in der Vergangenheit ermöglicht, ist für die Kursentwicklung<br />
einer Aktienanleihe die implizite Volatilität entscheidend. Sie drückt die Erwartungen an die zukünftige<br />
Entwicklung der Schwankungsbreite der Aktie aus. Verfügt eine Aktie beispielsweise über eine implizite 360-Tage-<br />
Volatilität von 25 Prozent, erwarten die Marktteilnehmer im Schnitt eine Kursschwankung der Aktie um das aktuelle<br />
Niveau von 25 Prozent auf Jahressicht. Um eine exakte Aussage über den Einfluss sich ändernder Volatilitäten einer<br />
Aktie auf den Kurs einer Aktienanleihe treffen zu können, müssten sämtliche bereits genannten Einflussfaktoren, die<br />
bei der Kursbildung einer Aktienanleihe eine Rolle spielen, betrachtet werden. Zum besseren Verständnis ist es jedoch<br />
sinnvoll, diese anderen Parameter auszuklammern, sodass der Effekt der Volatilitätsänderung isoliert betrachtet<br />
werden kann. Daher werden die im Folgenden allgemein gehaltenen Aussagen unter der Annahme sonst konstanter<br />
Einflussfaktoren getätigt.<br />
Steigende implizite Volatilität des<br />
Basiswertes<br />
Bei Emission einer Aktienanleihe wirken hohe implizite Volatilitäten<br />
unter sonst konstanten Einflussfaktoren tendenziell<br />
positiv auf die Ausgestaltung der Parameter. Denn die in einer<br />
Aktienanleihe enthaltenen Optionskomponenten gewinnen in<br />
diesem Fall an Wert. Dieser Mehrwert kann in Form eines<br />
höheren Kupons an den Anleger weitergegeben werden.<br />
Während der Laufzeit einer Aktienanleihe führt eine steigende<br />
Volatilität des Basiswertes (unter sonst konstanten Einflussfaktoren)<br />
tendenziell zu einem sinkenden Wert der Aktienanleihe. Die Inhaber einer Aktienanleihe müssen dann<br />
tendenziell einen sinkenden Wert ihres Investments hinnehmen. Für den Erwerber einer Aktienanleihe ergibt sich<br />
folglich ein günstigerer Einstiegspreis.<br />
Sinkende implizite Volatilität des Basiswertes<br />
Eine sinkende implizite Volatilität des Basiswertes hat eine tendenziell gegensätzliche Wirkung auf den Kurs einer<br />
Aktienanleihe. Somit ergibt sich unter sonst konstanten Einflussfaktoren häufig ein höherer Kurs der Aktienanleihe.<br />
Für den Erwerber einer Aktienanleihe folgt daraus ein höherer Einstiegspreis, wohingegen Anleiheinhaber aufgrund<br />
eines steigenden Kurses der Aktienanleihe eher profitieren.<br />
25
Der Einfluss des Kapitalmarktzinsniveaus auf den Kurs einer Aktienanleihe<br />
Die Erwartung sich ändernder Kapitalmarktzinsen findet bereits bei Emission einer Aktienanleihe in deren<br />
Kupon Berücksichtigung. Eine zu diesem Zeitpunkt bereits von der Europäischen Zentralbank (EZB) angekündigte<br />
Zinsänderung beispielsweise wird folglich keinen Einfluss mehr auf den Kurs der Anleihe haben, wenn<br />
sie wie erwartet in dessen Laufzeit eintritt. Fallen Zinsänderungen jedoch stärker oder schwächer aus als<br />
erwartet, so können sich diese auf den Wert einer Aktienanleihe auswirken. Besonders bei lang laufenden<br />
<strong>Aktienanleihen</strong> kann dieser Einfluss von Bedeutung sein. Wie bei normalen festverzinslichen Anleihen oder<br />
Zerobonds (Nullkupon-Anleihen) beeinflusst eine Erhöhung des Zinsniveaus den Kurs der Aktienanleihe negativ.<br />
Der Zins entfaltet gegenüber anderen Faktoren bei über pari notierenden Anleihen die stärkste Wirkung.<br />
Dies wird deutlich, wenn man sich die Bestandteile einer Aktienanleihe in Erinnerung ruft: Konstruiert man<br />
diese aus einer festverzinslichen Anleihe und einer verkauften Put-Option, dann sinken durch den steigenden<br />
Zins die Kosten für die Anleihe. Eine Put-Option wird durch den gestiegenen Zins günstiger. Die preiswertere<br />
Nullkupon-Anleihe führt zu einem sinkenden Preis der Aktienanleihe, während die geringeren Erträge aus<br />
dem Verkauf der Put-Option einen Anstieg<br />
des Preises zur Folge haben. Insgesamt<br />
ergibt sich ein sinkender Kurs der Aktienanleihe,<br />
da der Einfluss der Zinsentwicklung<br />
auf die Nullkupon-Anleihe wertmäßig<br />
stärker ausfällt.<br />
Eine stärker als erwartet ausfallende<br />
Zinssenkung führt zu einem steigenden<br />
Kurs der Aktienanleihe.<br />
Durch die entgegengesetzte Wirkung steigender Zinsen auf die verschiedenen Komponenten der Aktienanleihe<br />
fällt der Zinseffekt im Allgemeinen umso schwächer aus, je weiter der Kurs des Basiswertes unter<br />
dem Basiskurs notiert – und damit die Aktienanleihe unter pari –, da die in der Aktienanleihe enthaltene<br />
Optionskomponente in diesem Fall stärker ins Gewicht fällt.<br />
Für stärker als angenommen ausfallende Zinssenkungen gilt ceteris paribus eine gegensätzliche Wirkung auf<br />
den Kurs einer Aktienanleihe. Eine stärker als erwartet ausfallende Zinssenkung führt zu einem steigenden<br />
Kurs der Aktienanleihe.<br />
Der Einfluss von Änderungen der Dividendenerwartung<br />
des zugrunde liegenden Basiswertes<br />
Die Höhe der erwarteten (impliziten) Dividenden, die während der Laufzeit der Aktienanleihe von einer Aktiengesellschaft<br />
auf den Basiswert ausgeschüttet werden, findet bereits bei Emission der Aktienanleihe Berücksichtigung<br />
in deren Kurs. Da <strong>Aktienanleihen</strong>inhaber nicht dividendenberechtigt sind, führen Änderungen dieser<br />
Erwartungen unter der Annahme, dass weitere Einflussfaktoren konstant bleiben, zu Kursänderungen der<br />
Aktienanleihe, da sie in die Preisberechnung von am Optionsmarkt gehandelten Optionen einfließen. Daher<br />
haben Änderungen der Dividendenerwartungen einen Einfluss auf den Preis der in einer Aktienanleihe enthal-<br />
26 www.hsbc-zertifikate.de
tenen Optionskomponenten. Steigende Dividendenerwartungen haben tendenziell<br />
einen sinkenden Kurs der Aktienanleihe zur Folge, da diese dem Inhaber<br />
der Aktienanleihe nicht zugerechnet werden. Sinkende Dividendenerwartungen<br />
führen hingegen zu steigenden Kursen einer Aktienanleihe. Mit abnehmender<br />
Restlaufzeit verliert dieser Einfluss jedoch an Bedeutung. Das Ausmaß der<br />
jeweiligen Kursänderung kann nur situationsabhängig nach Betrachtung sämtlicher<br />
Einflussfaktoren bestimmt werden.<br />
Im Hinblick auf die Ausschüttungen von Dividenden während der Laufzeit einer Aktienanleihe<br />
gibt es für Anleger noch einen wichtigen Punkt zu beachten. Denn auch wenn die<br />
Dividendenausschüttung den Kurs der Aktienanleihe nicht direkt beeinflusst, da zu erwartende Dividendenzahlungen<br />
bereits eingepreist sind, so hat sie aber in der Regel Auswirkungen auf den Kurs des Basiswertes.<br />
Dividendenausschüttungen erfolgen bei deutschen Aktiengesellschaften am ex-Tag, dieser entspricht in der Regel<br />
dem Tag nach der Hauptversammlung. Zeitgleich mit der Ausschüttung der Dividende erfolgt ein Abschlag der Bruttodividende<br />
vom Börsenkurs der Aktie. In der Regel ist dadurch der Aktienkurs unmittelbar nach der Dividendenzahlung<br />
geringer als unmittelbar davor. Sofern der Aktienkurs durch den Dividendenabschlag am Feststellungstag<br />
unterhalb des Basiskurses notiert, wird die Emittentin die entsprechende Anzahl an Aktien liefern. Das Risiko, dass<br />
der Kurs der Aktie aufgrund des Dividendenabschlags unter dem Basiskurs notiert, sollten Anleger auf jeden Fall<br />
berücksichtigen.<br />
Verwässerungsschutz bei Kapitalmaßnahmen<br />
Während der Laufzeit einer Aktienanleihe kann es zu Kapitalmaßnahmen im Basiswert kommen (z.B. Aktiensplits,<br />
Kapitalerhöhungen etc.), die dessen Kurs beeinflussen. Um Inhaber einer Aktienanleihe vor einer Kapitalverwässerung<br />
zu schützen, werden wesentliche Bestandteile der Wertpapiere, z. B. der Basiskurs und die Anzahl der Aktien,<br />
mit dem Ziel angepasst, die Inhaber wirtschaftlich betrachtet unmittelbar nach Durchführung der Kapitalmaßnahme<br />
nicht schlechter zu stellen als unmittelbar vor der Kapitalmaßnahme („Verwässerungsschutz“). Der Nennbetrag bleibt<br />
hiervon allerdings unberührt.<br />
Einflussfaktoren auf den Preis einer Aktienanleihe während der Laufzeit<br />
Abnehmende(r)…<br />
Preis der Aktienanleihe<br />
Kurs des Basiswertes<br />
Restlaufzeit<br />
Volatilität<br />
Zinsen<br />
Dividendenerwartung des Basiswertes<br />
Verwässerungsschutz bei Kapitalmaßnahmen<br />
27
7. Praxistipps<br />
Wie Anleger die passende Aktienanleihe auswählen<br />
An erster Stelle sollte die Wahl eines geeigneten Basiswertes stehen. Zwar müssen Anleger nicht ein Szenario erwarten,<br />
in dem der Kurs des Basiswertes, beispielsweise einer Aktie, einen enormen Kursanstieg verzeichnet, denn<br />
<strong>Aktienanleihen</strong> bieten bekanntlich besonders in seitwärts tendierenden, moderat fallenden oder leicht steigenden<br />
Märkten attraktive Gewinnchancen. Doch sollten sie zumindest eine stabile Entwicklung des Basiswertes erwarten.<br />
Als interessant stellen sich oft auch Basiswerte heraus, die eine verhältnismäßig hohe Volatilität erwarten lassen.<br />
Denn diese haben ceteris paribus einen höheren Kupon zur Folge.<br />
Kupon vs. Basiskurs<br />
In der Regel gilt für die Festlegung der Parameter bei Emission: Je höher der Kupon einer Aktienanleihe, desto größer<br />
das Risiko, dass dem Anleger bei Fälligkeit Aktien angedient werden und dieser somit nicht den Nennbetrag erhält.<br />
Das Risiko hängt neben anderen Komponenten vor allem vom Verhältnis des Basiskurses der in der Aktienanleihe enthaltenen<br />
Option zum aktuellen Aktienkurs ab. Für Aktien auf den gleichen Basiswert mit ansonsten gleichen Auszahlungsmerkmalen<br />
würde für Basiskurs und Kupon der folgende, exemplarisch dargestellte Zusammenhang gelten:<br />
Basiskurs Anzahl Aktien Kupon p.a.<br />
12,00 83,3333 25,70<br />
10,75 93,0233 21,10<br />
9,75 102,5641 17,60<br />
8,75 114,2857 14,40<br />
7,50 133,3333 11,30<br />
Annahme: Aktueller Aktienkurs 10,23 Euro<br />
Bei einem Basiskurs von 7,50 Euro, der 26,68 Prozent unterhalb des aktuellen Aktienkurses liegt, ist eine Tilgung zum<br />
Nennbetrag sehr viel wahrscheinlicher als bei einem Basiskurs von 12,00 Euro, der über dem aktuellen Kurs liegt. Im<br />
zweiten Fall müsste die Aktie noch um rund 17,3 Prozent steigen, bevor die Tilgung durch Zahlung des Nennbetrages<br />
erfolgt. Dieses höhere Risiko wird durch eine höhere Optionsprämie und entsprechend durch einen höheren Kupon<br />
vergütet.<br />
Der Anleger sollte aber nur eine Aktienanleihe wählen, bei der der aktuelle Kurs des Basiswertes unterhalb des<br />
Basiskurses liegt, wenn er eine entsprechend positive Entwicklung der Aktie erwartet. Denn eine Tilgung in Aktien<br />
birgt einen potenziellen Verlust für den Anleger, der die durch den Kupon erzielte Performance schmälert oder sogar<br />
vollständig aufzehrt.<br />
28 www.hsbc-zertifikate.de
Der Anleger sollte nur eine Aktienanleihe wählen,<br />
bei der der aktuelle Kurs des Basiswertes unterhalb<br />
des Basiskurses liegt, wenn er eine entsprechend<br />
positive Entwicklung der Aktie erwartet.<br />
Anlagehorizont<br />
Vor diesem Hintergrund spielt auch der persönliche Anlagehorizont eine<br />
wichtige Rolle. Er sollte nach Auswahl des Basiswertes mit der Laufzeit der<br />
Aktienanleihe abgestimmt werden. Denn erst bei Fälligkeit der Aktienanleihe<br />
kommen Anleger in den Genuss der vollständigen Zinszahlung.<br />
Angenommen der geplante Anlagehorizont für die auf die Beispiel AG bezogene<br />
Aktienanleihe beträgt ca. ein Jahr. Wenn Sie erwarten, dass die Aktie der<br />
Beispiel AG innerhalb des nächsten Jahres um beispielsweise 10,00 Prozent steigen<br />
wird, können Sie eine Aktienanleihe mit einem Basiskurs wählen, der ca. 10,00 Prozent<br />
oberhalb des aktuellen Aktienkurses liegt und einen entsprechend höheren Kupon bietet.<br />
Wenn Sie hingegen glauben, dass die Kursentwicklung der Beispiel AG im kommenden Jahr eher seitwärts verlaufen<br />
oder leicht sinken wird, sollten Sie eine Aktienanleihe mit einem Basiskurs wählen, der auf oder leicht unterhalb des<br />
aktuellen Aktienkurses liegt. In diesem Fall ist der Kupon entsprechend geringer. Für die Auswahl Ihrer Aktienanleihe<br />
bietet <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> unter www.hsbc-zertifikate.de ständig aktuelle Kursdaten und Kennzahlen der angebotenen<br />
<strong>Aktienanleihen</strong>. Hier finden Anleger auch die Rubrik „Unsere Besten … <strong>Aktienanleihen</strong>“, die bereits eine Vorauswahl<br />
aufgrund attraktiver Kennzahlen bereitstellt. Auch in dem monatlich erscheinenden Kundenmagazin „Marktbeobachtung“<br />
finden Anleger regelmäßig ausgewählte <strong>Aktienanleihen</strong>.<br />
Der Handel mit <strong>Aktienanleihen</strong> in der Praxis<br />
Für den Erwerb einer Aktienanleihe benötigen Anleger lediglich ein Depot bei ihrer Hausbank oder einen Zugang zu<br />
einem Online-Broker. Die Erteilung einer Order erfolgt, wie beispielsweise bei einem Aktieninvestment, unter Angabe<br />
der entsprechenden WKN oder ISIN. Hierbei müssen Anleger sich entweder für eine börsliche oder eine außerbörsliche<br />
Order entscheiden.<br />
Börsliche Kauf- und Verkaufsaufträge werden entweder über die Börse Stuttgart (EUWAX) oder die Börse Frankfurt<br />
(Scoach) abgewickelt. <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> stellt als sogenannter „Market Maker“ in Übereinstimmung mit den einschlägigen<br />
Regelwerken der jeweiligen Handelsplätze unter gewöhnlichen Marktbedingungen während der üblichen Handelszeiten<br />
eines Wertpapiers in der Regel Geld- und Briefkurse. Sollten Anleger beim Versuch, ein von <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong><br />
emittiertes Wertpapier zu handeln, keinen Kurs bekommen, ist es empfehlenswert, sich umgehend mit uns in Verbindung<br />
zu setzen. In der Regel verfügen die Emittentinnen über eine Info-Hotline (die kostenlose Info-Hotline von<br />
<strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> erreichen Sie unter: 00800/4000 9100), die im Falle einer Handelsstörung darüber Auskunft geben<br />
kann. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, direkt mit der Emittentin zu handeln. Um den außerbörslichen Handel<br />
29
nutzen zu können, benötigen Anleger lediglich ein Konto bei einer der angeschlossenen Direktbanken (Handelspartner).<br />
Mit welchen Anbietern <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> eine Direktbankverbindung unterhält, können Anleger unter<br />
www.hsbc-zertifikate.de einsehen. Im Vergleich zum börslichen Handel haben Anleger beim Direkthandel die Möglichkeit,<br />
bereits im Frühhandel ab 08:00 Uhr und auch nach Börsenschluss, im Späthandel bis 22:00 Uhr, Wertpapiergeschäfte<br />
zu tätigen. Außerdem haben Anleger auf diesem Weg den Vorteil, direkt auf die Kurse der Emittentin handeln<br />
und abschließen zu können, ohne – wie an der Börse – auf die Ausführung ihrer Order warten zu müssen.<br />
Vor- und Nachteile des börslichen und außerbörslichen Handels auf einen Blick:<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Börslicher Handel Limitorder möglich Kürzere Handelszeiten<br />
Wird von jeder Bank angeboten Maklercourtage<br />
Preistransparenz Teilausführungen möglich<br />
Börsenaufsicht Kein Sekundenhandel möglich, da auf<br />
Bestätigung des Ausführungskurses und<br />
der Stückzahl gewartet werden muss<br />
Außerbörslicher Handel<br />
Sofortige Ausführung Limitorder je nach Broker möglich<br />
Keine Courtage Keine Börsenaufsicht<br />
<br />
<br />
Längere Handelszeiten<br />
Keine Teilausführungen<br />
Quelle: <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong><br />
30 www.hsbc-zertifikate.de
8. Varianten von <strong>Aktienanleihen</strong><br />
Neben klassischen <strong>Aktienanleihen</strong> stehen dem Investor als Investmentalternative auch Doppel-, Multi-, Quanto-,<br />
Protect- und Partial Time-Protect-<strong>Aktienanleihen</strong> zur Auswahl. Die Grundkonstruktionen dieser Weiterentwicklungen<br />
unterscheiden sich nicht wesentlich von den bereits bekannten Strukturen, daher werden im Folgenden nur die entscheidenden<br />
Unterschiede in kurzer Form dargestellt.<br />
Doppel-<strong>Aktienanleihen</strong><br />
Wie der Name bereits vermuten lässt, beziehen sich Doppel-<strong>Aktienanleihen</strong> nicht auf einen einzelnen Basiswert,<br />
sondern auf zwei verschiedene Basiswerte, z. B. Aktien. Die Doppel-Aktienanleihe wird zum Nennbetrag getilgt,<br />
wenn beide Aktien am Feststellungstag über dem für sie maßgeblichen Basiskurs notieren. Dieser entspricht jeweils<br />
dem Quotienten aus Nennbetrag und der Anzahl der zu liefernden Aktien je Basiswert. Notieren eine oder beide<br />
Aktien am Feststellungstag unterhalb ihrer Basiskurse, erfolgt die Rückzahlung durch Lieferung einer vorab festgelegten<br />
Anzahl einer der beiden Aktien.<br />
Im Vergleich zu klassischen <strong>Aktienanleihen</strong> ist das Risiko, nicht den Nennbetrag ausgezahlt zu bekommen, bei<br />
Doppel-<strong>Aktienanleihen</strong> aufgrund zweier Basiswerte, die zu berücksichtigen sind, höher, wofür Anleger im Gegenzug<br />
einen höheren Kupon erhalten. Je geringer die Korrelation der beiden Aktien, d.h. je unabhängiger die Kursbewegungen<br />
voneinander sind, desto höher fällt tendenziell der gewährte Kupon aus.<br />
An Stelle von zwei verschiedenen Basiswerten können sich <strong>Aktienanleihen</strong> auch auf mehr als zwei Basiswerte<br />
beziehen. Die sogenannten Multi-<strong>Aktienanleihen</strong> unterscheiden sich ansonsten nicht von den beschriebenen Doppel-<br />
<strong>Aktienanleihen</strong>.<br />
Quanto-<strong>Aktienanleihen</strong><br />
Quanto-<strong>Aktienanleihen</strong> beziehen sich auf Basiswerte, die nicht in Euro notieren. Der Zusatz „Quanto“ bedeutet, dass<br />
sowohl das Währungsrisiko als auch die Währungschance ausgeschaltet sind (Währungsabsicherung). Quanto-<strong>Aktienanleihen</strong><br />
bieten eine Absicherung gegen unerwünschte Wechselkursentwicklungen. Bei nicht währungsgesicherten<br />
<strong>Aktienanleihen</strong> kann es im Rahmen der Währungsumrechnung vorkommen, dass der Anleger von einer Kurssteigerung<br />
des Basiswertes nicht profitiert, wenn gleichzeitig die Währung des Basiswertes gegenüber dem Euro an Wert<br />
verliert.<br />
31
Protect-<strong>Aktienanleihen</strong><br />
Protect-<strong>Aktienanleihen</strong> besitzen neben den bekannten Ausstattungsmerkmalen<br />
einer klassischen Aktienanleihe einen Schwellenkurs (Barriere), der bei Emission<br />
auf einem Niveau unterhalb des Basiskurses definiert wird. Solange der Aktienkurs<br />
diese Barriere während der gesamten Laufzeit nicht unterschreitet, erhält der<br />
Anleiheinhaber bei Fälligkeit eine Rückzahlung in Höhe des Nennbetrages plus Zinszahlung,<br />
unabhängig ob der Aktienkurs am Feststellungstag über dem Basiskurs notiert<br />
oder nicht. Sofern der Aktienkurs die Barriere während der Laufzeit unterschreitet, erfolgt<br />
die Rückzahlung wie bei einer klassischen Aktienanleihe, nämlich in Abhängigkeit des Aktienkurses<br />
am Feststellungstag entweder durch Zahlung des Nennbetrages oder durch Übertragung von Aktien. Mit<br />
dieser Chance nähert sich die Aktienanleihe in ihrer Eigenschaft damit einer traditionellen festverzinslichen Anleihe<br />
an. Entsprechend dem geringeren Risiko für den Anleger wird eine Protect-Aktienanleihe mit einem geringeren<br />
Kupon ausgestattet als eine klassische Aktienanleihe.
Rückzahlungsszenarien für eine Protect-Aktienanleihe, deren Barriere während<br />
der Laufzeit nicht unterschritten wurde<br />
Die Grafik zeigt den Kursverlauf der Aktie während der Laufzeit der Protect-Aktienanleihe. Der Aktienkurs notiert<br />
während der gesamten Laufzeit oberhalb der Barriere, sodass unabhängig vom Aktienkurs am Feststellungstag die<br />
Rückzahlung in Höhe des Nennbetrages zuzüglich der Zinszahlung erfolgt.<br />
Kurs der Aktie<br />
Basiskurs<br />
Barriere<br />
Szenario 1:<br />
Tilgung zum<br />
Nennbetrag am<br />
Fälligkeitstag +<br />
Kupon<br />
Szenario 2:<br />
Tilgung zum<br />
Nennbetrag am<br />
Fälligkeitstag +<br />
Kupon<br />
Hinweis: Wird die Barriere während<br />
der Laufzeit unterschritten,<br />
erfolgt die Rückzahlung einer<br />
Protect-Aktienanleihe analog der<br />
einer klassischen Aktienanleihe.<br />
Feststellungstag<br />
Laufzeit<br />
Kurs des Basiswertes<br />
Partial Time-Protect-<strong>Aktienanleihen</strong><br />
Die Funktionsweise von Partial Time-Protect-<strong>Aktienanleihen</strong> entspricht der von Protect-<strong>Aktienanleihen</strong>. Der einzige Unterschied<br />
liegt in der zeitlich begrenzten Gültigkeit der Barriere. Der Zeitraum, in dem das Unterschreiten der Barriere<br />
für die Rückzahlungsart maßgeblich ist, ist kürzer als die Laufzeit der Aktienanleihe, beispielsweise die letzten drei<br />
Monate vor dem Feststellungstag. Unterschreitet der Aktienkurs während der übrigen Laufzeit der Protect-Aktienanleihe<br />
die Barriere, notiert der Aktienkurs in dem zeitlich begrenzten Zeitraum jedoch stets oberhalb der Barriere,<br />
erfolgt die Tilgung der Aktienanleihe in jeden Fall zum Nennbetrag. Durch den verkürzten Zeitraum, in dem die Barriere<br />
von Bedeutung ist, ergibt sich eine potenziell höhere Chance, bei Fälligkeit – neben der Zinszahlung – die Tilgung zum<br />
Nennbetrag zu erhalten. Demgegenüber fällt bei Partial Time-Protect-Anleihen der Kupon geringer aus als bei klassischen<br />
<strong>Aktienanleihen</strong>.<br />
Es existiert auch eine Sondervariante der Partial Time-Protect <strong>Aktienanleihen</strong> am Markt, bei der das Schwellenereignis<br />
lediglich zum Schlusskurs des Basiswertes am Feststellungstag eintreten kann. Bei <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> wird dieser<br />
Typus Aktienanleihe unter dem Namen „Protect Aktienanleihe Pro“ emittiert. Die Gültigkeit der Barriere beschränkt<br />
sich somit auf einen einzigen Zeitpunkt am Ende der Laufzeit. Dadurch ergibt sich für den Anleger eine potenziell<br />
noch größere Aussicht auf eine Tilgung der Aktienanleihe zum Nennbetrag. Wird der Schwellenkurs der Aktienanleihe<br />
während der Laufzeit unterschritten und steigt er bis zum Feststellungstag wieder über die Schwelle, erhält der<br />
Anleger am Fälligkeitstag den Nennbetrag zuzüglich Zinszahlung ausgezahlt. Aufgrund des geringeren Risikos für<br />
den Eintritt des Schwellenereignisses, fällt der Kupon der Protect Aktienanleihe Pro geringer aus als bei klassischen<br />
<strong>Aktienanleihen</strong> oder Partial Time-Protect-<strong>Aktienanleihen</strong> mit einer längeren Gültigkeit der Schwelle.<br />
33
9. Testen Sie Ihr Wissen!<br />
1. Welche Chancen bieten <strong>Aktienanleihen</strong>?<br />
a<br />
b<br />
c<br />
Einen Kupon über Marktzinsniveau bei Emission<br />
Unbegrenzte Partizipation bei steigenden Kursen<br />
Risikopuffer bei moderaten Kursrückgängen des Basiswertes<br />
2. Wesentliche Ausstattungsmerkmale einer klassischen Aktienanleihe sind:<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
Basiskurs<br />
Schwellenkurs<br />
Nennbetrag<br />
Kupon<br />
3. Welchen Einfluss haben Dividendenausschüttungen einer Aktiengesellschaft während<br />
der Laufzeit einer Aktienanleihe auf deren Kurs?<br />
a<br />
b<br />
c<br />
Der Kurs einer Aktienanleihe steigt, da die Dividende diesem hinzugerechnet wird<br />
Der Kurs sinkt, da <strong>Aktienanleihen</strong> mit einem Abschlag gehandelt werden<br />
Dividendenausschüttungen haben in der Regel keinen Einfluss auf den Kurs einer<br />
Aktienanleihe<br />
d<br />
Der meist niedrigere Aktienkurs nach einer Dividendenausschüttung kann Ursache dafür sein,<br />
dass der Aktienkurs am Feststellungstag nicht über, sondern unter dem Basiskurs notiert<br />
4. Der Kurs des Basiswertes notiert am Feststellungstag weit oberhalb des Basiskurses.<br />
<strong>Aktienanleihen</strong>inhaber erhalten bei Fälligkeit:<br />
a<br />
Den wirtschaftlichen Gegenwert des am Feststellungstag ermittelten Kurses des<br />
betreffenden Basiswertes<br />
b<br />
c<br />
Zinszahlung und Nennbetrag<br />
Die Lieferung des Basiswertes unter Berücksichtigung der Anzahl Aktien zuzüglich<br />
Zinszahlung<br />
34 www.hsbc-zertifikate.de
5. Der Kurs des Basiswertes notiert am Feststellungstag unter dem Basiskurs.<br />
Inhaber einer Aktienanleihe mit einer Aktie als Basiswert erhalten bei Fälligkeit:<br />
a<br />
Nichts, da <strong>Aktienanleihen</strong> wertlos verfallen, wenn der Kurs des Basiswertes am<br />
Feststellungstag nicht auf oder über dem Basiskurs notiert<br />
b<br />
Die Zinszahlung zuzüglich des wirtschaftlichen Gegenwertes des am Feststellungstag<br />
ermittelten Kurses des Basiswertes<br />
c<br />
Die Zinszahlung und eine Lieferung des Basiswertes unter Berücksichtigung der Anzahl Aktien<br />
6. Eine Aktienanleihe hat folgende Ausstattungsmerkmale:<br />
Nennbetrag:<br />
1.000,00 Euro<br />
Emissionskurs der Aktienanleihe: 100,00%<br />
Anzahl Aktien 10<br />
Basiskurs<br />
100,00 Euro<br />
Aktienkurs am Emissionstag:<br />
100,00 Euro<br />
Kupon p.a. 15,00%<br />
Frage: Der Aktienkurs notiert am Feststellungstag bei 104,00 Euro. Wie hoch ist die erzielte Performance<br />
der Aktienanleihe im Vergleich zur Direktinvestition?<br />
Lösung:<br />
1. a), c) 2. a), c), d) 3. c), d) 4. b) 5. c)<br />
6. Performance der Aktienanleihe: (100% + 15% - 100%) / 100% = 15%<br />
Performance der Direktanlage: (104-100)/100 = 4%<br />
35
10. <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> –<br />
Der Zertifikatepionier<br />
<strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> ist mit ihrer mehr als 200-jährigen Geschichte eines der führenden Bankhäuser für traditionelle und<br />
innovative Finanzprodukte. Einen Schwerpunkt der geschäftlichen Aktivitäten bildet das Wertpapiergeschäft. Die<br />
Einbindung in die <strong>HSBC</strong>-Gruppe, eine der größten Bankengruppen der Welt, sichert den Kunden den Zugang zu allen<br />
wichtigen Finanzplätzen.<br />
<strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> zählt zu den führenden Emittentinnen für intelligente Finanzprodukte im deutschen Markt. So emittierte<br />
die Bank 1989 den ersten „gedeckten Optionsschein“ in Deutschland, 1995 den ersten Power-Optionsschein<br />
und 2002 den ersten Outperformance-Optionsschein. Zudem gab es im Dezember 2002 erstmals Turbo-Optionsscheine<br />
auf Zinsterminkontrakte. Auch im Zertifikatemarkt setzt <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> Maßstäbe. So gibt die Bank dem<br />
deutschen Zertifikatemarkt immer wieder neue Impulse: Das erste Discountzertifikat 1995, die ersten Doppel-<br />
Discountzertifikate 1999, das erste Währungs-Discountzertifikat 2002 und Vectis Zertifikate sind hierfür nur wenige<br />
Beispiele. Seit 2006 bietet <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> auch aktiv gemanagte Zertifikate an.<br />
<strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong>:<br />
<br />
<br />
Anteilseigner:<br />
78,6% <strong>HSBC</strong> Holdings plc, London<br />
20,3% Landesbank Baden-Württemberg<br />
Rating: <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> & Burkhardt AG (Aktuelles<br />
Rating: Fitch Ratings LT IDR: AA-)<br />
Quelle: www.fitchratings.com<br />
<br />
Ca. 1.800 Mitarbeiter an 7 Standorten in<br />
Deutschland (Düsseldorf, Baden-Baden,<br />
Berlin, Frankfurt a.M., Hamburg, München,<br />
Stuttgart) sowie Luxemburg<br />
Angaben zum 15. Januar 2009<br />
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mich einverstanden, dass die von mir angegebenen Daten für an mich gerichtete<br />
Werbung etc. gespeichert und genutzt werden. Unterschreibe ich<br />
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Bezeichnete zusenden.<br />
Ort, Datum<br />
Unterschrift<br />
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<strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong>.<br />
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Kontakt<br />
<strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> & Burkhardt AG<br />
Marketing Retail Products<br />
Königsallee 21/23<br />
40212 Düsseldorf<br />
kostenlose Info-Hotline: 00800/40 009100<br />
Hotline für Berater: +49(0)211/910-47 22<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> & Burkhardt AG<br />
Heiko Weyand (v.i.S.d.P.)<br />
Königsallee 21/23<br />
40212 Düsseldorf<br />
Telefon: +49(0)211/910-4636<br />
Telefax: +49(0)211/910-1936<br />
E-Mail: heiko.weyand@hsbctrinkaus.de<br />
Handelsregistereintragung:<br />
Amtsgericht Düsseldorf,<br />
Handelsregister-Nr. HRB 20 004<br />
USt-ID-Nr.: DE 121310482<br />
Vorstand:<br />
A. Schmitz (Sprecher)<br />
P. Hagen<br />
Dr. O. Huth<br />
C. Gräfin von Schmettow<br />
Aufsichtsbehörde:<br />
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
Graurheindorferstr. 108<br />
53117 Bonn<br />
38 www.hsbc-zertifikate.de
Steuerliche Hinweise<br />
Die Ausführungen zu den mit den Wertpapieren verbundenen einkommensteuerlichen<br />
Wirkungen, die von einem in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtigen<br />
Privatanleger gehalten werden, stellen lediglich allgemeine<br />
steuerrechtliche Hinweise dar. Sie entsprechen nach Einschätzung der Emittentin<br />
dem Stand der steuerlichen Praxis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung<br />
dieses Informationsmaterials. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass<br />
einzelne Finanzbehörden oder Gerichte im Einzelfall eine von den nachfolgenden<br />
Hinweisen abweichende Ansicht vertreten. Ebenso wenig kann<br />
ausgeschlossen werden, dass die steuerlichen Grundlagen durch die Gesetzgebung,<br />
die Rechtsprechung oder die Finanzverwaltung während der<br />
Laufzeit der Wertpapiere und/oder gegebenenfalls bis zur Bestandskraft<br />
des jeweiligen Einkommensteuerbescheides zum Nachteil des Privatanlegers<br />
verändert werden. Die steuerliche Behandlung hängt auch von<br />
den persönlichen Verhältnissen des Anlegers ab und kann künftig Änderungen<br />
unterworfen sein. Der Privatanleger sollte daher vor Erwerb der<br />
Wertpapiere den Rat eines mit seinen persönlichen Vermögens- und Steuerverhältnissen<br />
vertrauten sach- und fachkundigen Rechts- oder Steuerberaters<br />
einholen.<br />
Rechtliche Hinweise<br />
Diese Publikation wurde von <strong>HSBC</strong><strong>Trinkaus</strong> & Burkhardt AG (<strong>HSBC</strong>) erstellt.<br />
Diese Publikation dient ausschließlich Informations- und Aufklärungszwecken.<br />
Die enthaltenen Informationen und Einschätzungen zu den Wertpapieren<br />
stellen weder eine Anlageempfehlung, noch eine Anlageberatung<br />
oder eine Finanzanalyse dar und sind rechtlich nicht verbindlich.<br />
Mit dieser Publikation wird weder ein Angebot noch eine Einladung zum<br />
Verkauf, Kauf oder zur Zeichnung eines Wertpapiers oder Anlagetitels unterbreitet.<br />
Die in dieser Publikation gegebenen Informationen und Aussagen<br />
beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, jedoch keiner neutralen<br />
Prüfung unterzogen haben; <strong>HSBC</strong> übernimmt keine Gewähr und keine Haftung<br />
für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen<br />
und Aussagen.<br />
Die in dieser Publikation vertretenen Meinungen stellen ausschließlich die<br />
Auffassungen des Autors und der Redakteure von <strong>HSBC</strong> dar und können<br />
sich jederzeit ändern; solche Meinungsänderungen müssen nicht publiziert<br />
werden. Die in der Publikation enthaltenen Informationen und Meinungen<br />
basieren auf öffentlich zugänglichen Informationen und den zum Zeitpunkt<br />
der Veröffentlichung gültigen Regularien, die jedoch zeitweiligen Veränderungen<br />
unterliegen. Angaben über Wertentwicklungen in der Vergangenheit,<br />
Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für<br />
die künftige Wertentwicklung.<br />
Anleger mit Sitz in der Schweiz haben zu beachten, dass dieses Dokument<br />
keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a bzw. 1156 OR oder vereinfachten<br />
Prospekt im Sinne von Art. 5 KAG darstellt.<br />
© Copyright. <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> & Burkhardt AG 2008, ALLE RECHTE VOR-<br />
BEHALTEN. Diese Publikation darf weder vollständig noch teilweise nachgedruckt<br />
oder in ein Informationssystem übertragen oder auf irgendeine<br />
Weise gespeichert werden, und zwar weder elektronisch, mechanisch, per<br />
Fotokopie noch auf andere Weise, außer im Falle der vorherigen schriftlichen<br />
Genehmigung durch <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> & Burkhardt AG.<br />
Verkaufsbeschränkungen<br />
Die Wertpapiere dürfen innerhalb eines Landes oder mit Ausgangspunkt<br />
in einem Land nur angeboten, verkauft oder geliefert werden, wenn dies<br />
nach den Gesetzen und anderen Rechtsvorschriften des betreffenden<br />
Landes zulässig ist und der Emittentin daraus keinerlei Verpflichtungen<br />
entstehen.<br />
Die Wertpapiere dürfen innerhalb der Vertragsstaaten des Europäischen<br />
Wirtschaftsraums ab dem Zeitpunkt, zu dem die „Richtlinie 2003/71/EG<br />
des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. November 2003<br />
betreffend den Prospekt, der beim öffentlichen Angebot von Wertpapieren<br />
oder bei deren Zulassung zum Handel zu veröffentlichen ist, und zur<br />
Änderung der Richtlinie 2001/34/EG“ („Prospektrichtlinie“) in den betreffenden<br />
Vertragsstaaten umgesetzt wird, nur in Übereinstimmung mit<br />
den Bestimmungen der Prospektrichtlinie und den in den betreffenden<br />
Vertragsstaaten zur Umsetzung der Prospektrichtlinie erlassenen Gesetzen<br />
und Vorschriften öffentlich angeboten und veräußert werden.<br />
Die Emittentin wird mit Ausnahme der Veröffentlichung und Hinterlegung<br />
des Wertpapierprospektes in Deutschland und, soweit in Österreich auch<br />
ein öffentliches Angebot vorgesehen ist, in Österreich (einschließlich der<br />
Meldung zum Emissionskalender gemäß § 13 Österreichisches Kapitalmarktgesetz)<br />
keinerlei Maßnahmen ergreifen, um das öffentliche Angebot<br />
der Wertpapiere oder ihren Besitz oder den Vertrieb von Angebotsunterlagen<br />
in Bezug auf die Wertpapiere in irgendeinem Land zulässig zu<br />
machen, in dem zu diesem Zweck besondere Maßnahmen ergriffen werden<br />
müssen.<br />
Anwendbares Recht gemäß den Emissionsbedingungen: Recht der Bundesrepublik<br />
Deutschland<br />
Prospekt<br />
Der für Deutschland und für Österreich maßgebliche Basisprospekt gemäß<br />
§ 6 WpPG wird zur kostenlosen Ausgabe bei der <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> & Burkhardt<br />
AG, Marketing Retail Products, Königsallee 21/23, 40212 Düsseldorf,<br />
bereitgehalten und ist unter www.hsbc-zertifikate.de einsehbar und/oder<br />
in elektronischer Form abrufbar. Die Bereithaltung und Abrufbarkeit der<br />
Endgültigen Bedingungen erfolgt mit dem öffentlichen Angebot.<br />
Die für die Schweiz maßgebliche Programm Dokumentation und die<br />
Endgültigen Bedingungen bzw. das dem vereinfachten Prospekt entsprechende<br />
Dokument können bei der <strong>HSBC</strong> <strong>Trinkaus</strong> & Burkhardt AG,<br />
Marketing Retail Products, Königsallee 21/23, 40212 Düsseldorf, Bundesrepublik<br />
Deutschland, kostenlos bezogen werden und sind unter<br />
www.hsbc-zertifikate.ch einsehbar und/oder in elektronischer Form<br />
abrufbar.<br />
Lizenzvermerke<br />
Die Bezeichnung „DAX ® “, ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse<br />
AG („der Lizenzgeber“). Die auf den Indizes basierenden Finanzinstrumente<br />
werden vom Lizenzgeber nicht gesponsert, gefördert, verkauft oder auf<br />
eine andere Art und Weise unterstützt. Die Berechnung der Indizes stellt<br />
keine Empfehlung des Lizenzgebers zur Kapitalanlage dar oder beinhaltet<br />
in irgendeiner Weise eine Zusicherung des Lizenzgebers hinsichtlich<br />
einer Attraktivität einer Investition in entsprechende Produkte.<br />
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Stand: 24. April 2009