Heft 1/2009 Themen u.a.: Wieder Arbeit, aber wie? - Regenbogen ...

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Die Inselkette Regenbogen: Haie und Riffe von Thomas Monkowski Es begann damit, mit der Suche nach einer Arbeit. Über Herrn Erdtmaier, der damals in der Caritas FFB noch aktiv war, nach einer langjährigen Irrfahrt auf der Suche nach einer Arbeitsstelle, stießen wir per Zufall auf das Neuland Regenbogen, neben Insel WH-Planegg. In der Hoffnung, das Jahr gut zu überstehen, holte ich die Segel ein und warf den Anker. Aus einem Jahr wurden vier Jahre. In diesen vier Jahren also lernte ich die dortige Besatzung und die Eingeborenen (Planegg-Bürger) gut kennen. Es war schwer für mich am Anfang, dieselbe Arbeit, derselbe Ärger und ein Gehalt von 380 Euro und eine Arbeitszeit von lächerlichen 20 Stunden, dafür Montag und Mittwoch frei. Als ich dort anfing, war ich voller Mut, bald wieder den Anker zu lichten und Segel auf der Suche nach einer weiteren Entdeckung, einen neuen Arbeitsplatz, zu finden. Mir war klar, hier kann ich nicht auf-, sondern absteigen. Bald gab ich diese Hoffnung wieder auf. Mit den Eingeborenen gab es gleich am Anfang deftig Ärger, heute ab und zu auch noch, was deren Sortieren des Mülls betrifft. Jedesmal das Gleiche. Da kann man die Platte, wo was hinkommt zweimal abspielen, also für mich keine Insel mit Zukunft. Mit den Admirälen (Chefs) komme ich gut zurecht, egal, was ist. Was soll ich über meine Mannschaft, mit der ich zusammen arbeite, sagen? Alle sind sie länger da als ich. Allen gefällt die Arbeit dort. Ich komme mit ihnen aus, mehr ist nicht zu sagen. Leider müssen wir unser Schiff, Kombüse und Mannschaftsräume selber reinigen, das zehrt an unserer Leistung, die wir auf dem Deck noch zu leisten haben, obwohl das in keinem Vertrag von uns festgelegt ist. Letztes Jahr holte ich mir die Erlaubnis von Herrn Admiral Schmidt, im neuen Jahr den Anker ein, setzte Segel und nahm Kurs auf die Insel Wertstoffhof Pullach zu Herrn Hobbie. Das war genau das Paradies, das ich gesucht, aber nicht gefunden hatte. – Da hatte ich es gefunden. Diese vierzehn Tage waren von der Arbeitszeit und den Kollegen die schönsten vierzehn Tage meines Lebens. Arbeitsmäßig gab es viel zu tun. Der Hof war klein. Aber hier half jeder jedem und das Verhältnis Chef und Angestellter war locker und nicht so steif, wie am WH Planegg. Für mich war auch die Anfahrt kürzer, nicht eine Stunde, wie bei Planegg hin und zurück, da die S-Bahn in Pullach direkt hinter dem Hof lag. Den Kollegen tat es leid, das ich nach dieser schönen Zeit wieder den Anker einholte und die Segel mit Kurs WH Planegg setzte, mir persönlich tat das auch leid (Versetzung ist nicht dran zu denken), in Pullach fühlte ich mich das erste Mal so richtig wohl. Eines schönen Tages lief ich wieder in der Werktag. 12 regenbogen-report 01/09
alten Insel WH Planegg ein. (Leider) Nebenher arbeite ich an der Regenbogen-Zeitung mit, die gut geworden ist. Diese Arbeit brachte mir eine Entwicklung. Ich veröffentlichte meinen ersten Roman in der Hoffnung, endlich hier so schnell wie möglich Anker zu lichten und Segel zu setzen. Der Ehrgeiz führt mich nicht nur weiter als je einen Menschen zuvor, sondern so weit, wie für den Menschen überhaupt möglich. Ich wage es nicht zu bezweifeln, das ich in dieser Arbeit eine Entwicklung machte. Ich kann sagen, dass diese Arbeit mein Selbstbewusstsein gestärkt hat. Ist der Regenbogen wirklich eine Alternative in einer Zeit von Finanzflauten oder ist er nicht ein Riff, auf das jeder mal aufläuft??? Wo andere Inseln (Unternehmen) sich weiter entwickelt haben in Form von Entlassungen, blieb die Inselwelt Regenbogen auf der Strecke der Evolution, Leute ohne Arbeit einzufangen und ihnen Arbeit zu geben. Gemäß dem Kurs Riffe, Back- Haifische Steuerbord oder Haifische Back- und Riffe Steuerbord oder Haifische auf beiden Seiten. Diese Arbeit macht mich nicht glücklich, auch wenn es ein Abstieg ist – ich bin froh, das ich sie habe….. *** »Bei weiterem Interesse beachten Sie bitte unsere Öffnungszeiten.« Ordner adé. regenbogen-report 01/09 13
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