Heft 1/2009 Themen u.a.: Wieder Arbeit, aber wie? - Regenbogen ...
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Interview mit Frau Prof. Albus<br />
von Christine Numberger<br />
Was ist Ihre Funktion im Krankenhaus?<br />
Ich bin seit 01 .01.2007 ärztliche Direktorin am<br />
Isar-Amper-Klinikum Klinikum München Ost.<br />
Wo haben Sie studiert und wo haben Sie gearbeitet?<br />
Ich habe mein Medizin-Studium an der LMU in<br />
München gemacht von 1972 bis 1978, dann<br />
Staatsexamen. Dann war ich ein Jahr am Max-<br />
Planck-Institut für Psychiatrie hier in München.<br />
Dann war ich von 1980 bis 1983 in der<br />
Psychiatrischen Klinik in der Nußbaumstraße.<br />
Dann 1983, 1984 in der Neurologischen Klinik in<br />
Großhadern und dann war ich ein Jahr in Betesta<br />
in Amerika in Merlins. Das ist ein Vorort von<br />
Washington. Und dann war ich <strong>wie</strong>der zurück in<br />
der psychiatrischen Klinik in der Nußbaumstraße<br />
bis 1989. Bin dann am 01.0l.l989 ans damalige<br />
Bezirkskrankenhaus Haar gekommen. Ich bin hier<br />
seit 1989. Erst war ich Leiterin des damaligen A-<br />
Bereiches, Akut-Bereich und dann 1993 mit der<br />
Umstrukturierung war ich dann Leiterin der<br />
Allgemeinen Psychiatrie Nord Dann war ich noch<br />
2 1/2 Jahre in London bei einer Institution, die<br />
Rehabilitation von psychisch Kranken und<br />
Unfallopfern machte und bin dann da im<br />
November 1994 <strong>wie</strong>der zurückgekommen und seither<br />
<strong>wie</strong>der hier.<br />
Was möchten Sie am Krankenhaus verbessern?<br />
Also, was mir am meisten am Herzen liegt, ist das<br />
Haus 12 zu ersetzen. Die Aufnahmeklinik ist ja in<br />
den 70er Jahren erbaut worden und ist jetzt an<br />
einem somatischen Modell orientiert, was für die<br />
Patienten alles andere als eine gute Atmosphäre<br />
bietet. Auch die vielen Wachbereiche, in denen4 bis<br />
5 Betten liegen. Damit verbunden ist <strong>aber</strong> auch ein<br />
anderer wichtiger Punkt, den ich verbessern will,<br />
eine Verbesserung der Aufnahme- und Entlassungssituation.<br />
Angefangen bei der Eingangstüre<br />
hierher, wäre es prima, wenn möglichst viele<br />
Aufnahmen direkt auf den Stationen erfolgen würden,<br />
bei denen die Patienten dann auch bleiben<br />
würden. Und natürlich auch eine gute Entlassvorbereitung,<br />
bei der der Termin beim Weiterbehandler<br />
schon fest ist. Das alles geklärt ist, auch die<br />
Termine bei der Tagesstätte oder beim Sozialpsychiatrischen<br />
Dienst. Dass das alles schon da ist, der<br />
Patient den Arztbrief mitbekommt und ohne<br />
Brüche in die ambulante Weiterbehandlung kommen<br />
kann.<br />
Was ist schon geschehen?<br />
Geschehen ist schon, denk ich, dass wir derzeit<br />
dran sind, eine fürs gesamte Klinikum mögliche<br />
Patientenaufnahmeplanung zu machen, an<br />
welchem Ort es für den Patienten die bestmöglichen<br />
Behandlungsangebote gibt. Die<br />
Entlassplanung, da sind wir schon so weit, dass bei<br />
vielen, ich glaube etwa bei 80 %, die Patienten bereits<br />
zum Entlasstag ihren Arztbrief mitbekommen.<br />
Weiterhin ist mit festgelegt, dass die ambulanten<br />
Termine bestätigt sein sollen, dass für die<br />
medikamentöse Weiterbehandlung gesorgt ist, und<br />
dass eben auch die ambulant komplementäre<br />
Weiterbehandlung eingeleitet wird.<br />
Was halten Sie von einer Psychiatrie ohne Medizin?<br />
Das Problem ist, dass bei vielen psychischen<br />
Erkrankungen, Medizin, also sprich Psychopharmaka<br />
ein absolut wichtiger Behandlungspfeiler<br />
sind. Also jemand, der jetzt psychotisch ist, unter<br />
Stimmen leidet, unter Verfolgungswahn, ist ja in<br />
aller Regel auch voller Angst. Und da ist es sicher-<br />
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regenbogen-report 01/09