Heft 1/2009 Themen u.a.: Wieder Arbeit, aber wie? - Regenbogen ...

Wörterbuch rund ums Arbeitsleben
von Sonja Auer
Die Erläuterungen vermitteln wichtige Basisinformationen.
Umfassende Rechtsauskünfte erteilen die
entsprechenden Behörden oder bei praxisbezogenen
Fragen die Regenbogen Arbeit gGmbH.
Unterstreichungen weisen auf erklärte Begriffe hin.
AA oder auch AfA
Agentur für Arbeit (früher: Arbeitsamt)
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM)
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen werden von der
AA und der ARGE für ein Jahr bewilligt. Die
Maßnahmeteilnehmer/innen sollen ihre
Arbeitsfähigkeit trainieren und Qualifizierung
erhalten. Die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
über die ARGEn laufen 2009. Die Agentur für
Arbeit bewilligt dagegen noch eine begrenzte
Anzahl dieser Maßnahmen.
Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung (ARGE)
Die Arbeitsvermittler/innen der ARGEn sind in
den regionalen Sozialbürgerhäusern Münchens
angesiedelt. Sie beraten die Bezieher von
Arbeitslosengeld II, unterstützen sie bei beruflichen
Fragen und sind zuständig für die Klärung
der finanziellen Sicherung des Lebensunterhaltes.
Arbeitslosengeld I (ALG I) und Arbeitslosengeld
II (ALG II)
ALG I erhalten Menschen, die innerhalb der letzten
drei Jahre mindestens ein Jahr sozialversicherungspflichtig
beschäftigt waren. Die
Bezugsdauer von ALG I richtet sich nach der
Dauer der Berufstätigkeit.
Arbeitslosengeld II (auch genannt Hartz IV) erhalten
Menschen, die weder ALG I beziehen noch
über genügend finanzielle Mittel verfügen, um den
eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. Für den
Bezug von Arbeitslosengeld II ist außerdem
Voraussetzung, mindestens drei Stunden pro Tag
arbeiten zu können.
14
Arbeitsmärkte
(1., 2., 3. 4., … Arbeitsmarkt)
Die Erklärungen zu den numerisch und hierarchisch
geordneten Arbeitsmärkten variieren.
Nachstehend die meist verbreitete Nutzung dieser
Begriffe: Als 1. Arbeitsmarkt (auch: „regulärer
Arbeitsmarkt“) gelten sozialversicherungspflichtige
Arbeitsverhältnisse in einem Wirtschaftsbetrieb.
Als 2. Arbeitsmarkt (auch: „öffentlich geförderter
Arbeitsmarkt“) gelten vor allem Sozialbetriebe, in
denen Langzeitarbeitslose beschäftigt werden.
Diese Betriebe erhalten von der öffentlichen Hand
Zuschüsse zu den Lohnkosten der Langzeitarbeitslosen,
Zuschüsse zu den Personalkosten des Fachpersonals
(Anleiter, Sozialpädagogen, Verwaltung
u. ä.) sowie zu den betrieblichen Kosten wie z. B.
Mieten und Arbeitsmaterial.
Als 3. Arbeitsmarkt werden seit neuestem die
bezuschussten Beschäftigungsverhältnisse (BEZ)
bezeichnet. Die Werkstätten für Behinderte
Menschen (WFbM) sind seither in der Bezeichnungshierarchie
vom 3. Arbeitsmarkt auf den 4.
Arbeitsmarkt gerutscht.
Bezuschusste Beschäftigung (BEZ)
auch „JobPerspektive“ genannt
Dieses Förderprogramm wurde 2008 bundesweit
für Langzeitarbeitslose mit besonderen Vermittlungshemmnissen
geschaffen. Zunächst werden
von den ARGEn zwei Jahre Laufzeit bewilligt.
Danach kann eine Verlängerung genehmigt werden,
wenn nach wie vor keine Aussicht auf einen
Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft besteht.
Fördervoraussetzungen sind: Langzeitarbeitslosigkeit
(mindestens ein Jahr) und mindestens
zwei gravierende zusätzliche Vermittlungshemmnisse
(z. B. keine Ausbildung, Schulden, über 50
Jahre alt, schlechte Deutschkenntnisse etc.). In
einer vorgeschalteten sechsmonatigen Testphase (z.
B. in einem Integrationsbetrieb im Rahmen von
MAW) muss außerdem festgestellt worden sein,
regenbogen-report 01/09