STUDIEREN Ab 50 WINTERSEMESTER 2010 / 11 - Otto-von ...
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Fakultätsveranstaltungen<br />
Fakultätsveranstaltungen<br />
Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften<br />
S-32 • Institut für Germanistik<br />
Dr. phil. Heike Steinhorst<br />
Neuere deutsche Literatur: Kleists Prosa<br />
32<br />
Heinrich <strong>von</strong> Kleist beabsichtigte ernsthaft, seine Novellen unter dem Titel<br />
„Moralische Erzählungen“ zu veröffentlichen, obwohl er ihnen doch mit hoher<br />
Bewusstheit alle herkömmliche Moral ausgetrieben und eine Erzählwelt<br />
entworfen hatte, in der es keine Gewissheiten und keine Sinnstiftung <strong>von</strong> außen<br />
mehr gibt. Damit steht der Autor an einem Schnittpunkt zur Moderne und eignet<br />
sich als exemplarischer Fall. Das Seminar thematisiert die Bedingungen und<br />
Konsequenzen Kleistschen Erzählens und geht den aufgeworfenen Problemen<br />
menschlicher Grenzerfahrung nach. Darüber hinaus tritt die für Kleist<br />
charakteristische Wahrnehmung <strong>von</strong> Defekten und Defiziten in den<br />
Verhaltenskonventionen der Zeit in den Blick, die der Autor auf der Ebene der<br />
Figurenrede ebenso sichtbar macht, wie in der Erzählstruktur und die sich nicht<br />
zuletzt in der Gestaltung <strong>von</strong> Familien- und Geschlechterbeziehungen, aber auch<br />
in grundsätzlichen Zweifeln an der Möglichkeit gelingender sprachlicher<br />
Verständigung ausdrücken. Vor Beginn des Seminars sollten folgende Texte<br />
Kleists gelesen worden sein: Michael Kohlhaas, Die Marquise <strong>von</strong> O., Das<br />
Erdbeben in Chili, Die Verlobung in St. Domingo, Der Findling. Ferner werden<br />
Auszüge aus dem Briefwechsel sowie einzelne Aufsätze einbezogen.<br />
dienstags, 13:00 - 15:00 Uhr (Seminar)<br />
Zschokkestraße 32, Gebäude 40, Raum 441<br />
GSE<br />
Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften<br />
GSE<br />
Veranst.-Nr.<br />
Dozent<br />
Veranst.-Nr.<br />
S-33 • Institut für Germanistik<br />
Thema<br />
Inhalt<br />
Dozent<br />
Thema<br />
Inhalt<br />
Wann<br />
Wo<br />
Dr. phil. Heike Steinhorst<br />
Neuere deutsche Literatur: Kunstmärchen<br />
Als Kunstmärchen werden Texte bezeichnet, die <strong>von</strong> einem konkreten Autor <strong>von</strong><br />
Beginn auf literarisch-schriftliche Kommunikation hin entworfen worden sind und<br />
die in ganz verschiedenem Bezug zum Volksmärchen stehen können. Während in<br />
der älteren Forschung dieser Bezug zuweilen sogar zum Wertmaßstab erhoben<br />
wurde, geht man heute eher da<strong>von</strong> aus, dass das Kunstmärchen bzw. seine<br />
vielfältigen Ausprägungen moderne Formen des Erzählens sind, die sich nicht<br />
einfach durch den Rückbezug auf vermeintliche Volksmärchen erfassen lassen.<br />
Das Seminar beschäftigt sich mit der Entstehung, Verbreitung und Veränderung<br />
des Kunstmärchens <strong>von</strong> der Aufklärung bis in das 20. Jahrhundert. Der<br />
Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Kunstmärchen in der Romantik. Gelesen<br />
werden unter anderem Texte <strong>von</strong> Wieland, Musäus, Novalis, Tieck, Brentano. E.T.<br />
A. Hoffmann, Theodor Storm und Hugo <strong>von</strong> Hofmannsthal. Dabei sollen die<br />
unterschiedlichen Bezüge zum Volksmärchen ebenso betrachtet werden, wie die<br />
Möglichkeiten und Funktionen eines Erzählens, das die Realdimension<br />
fortwährend überschreitet.<br />
donnerstags, 13:00 - 15:00 Uhr (Seminar)<br />
Zschokkestraße 32, Gebäude 40, Raum 430<br />
33<br />
Wann<br />
Wo