Statusbericht Erneuerbare Energien - Remscheid ... - Kreis Mettmann
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Kapitel 2 7<br />
Klimaschutz<br />
und erneuerbare <strong>Energien</strong><br />
CO 2 -Minderungsziele für Deutschland<br />
Durch das Kyoto-Protokoll wurden im Jahre 2002 für die EU-Staaten unterschiedliche<br />
CO -Reduktionsziele festgesetzt. Die Bundesrepublik soll ihre CO -Emissio-<br />
2 2<br />
nen bis 2010 um 21 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 senken. Bis<br />
Ende 2007 konnten die jährlichen CO -Emissionen bereits um 22,4 % reduziert<br />
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werden, allerdings nach einem recht milden Winter. Das Ziel ist aber in greifbare<br />
Nähe gerückt. Ein Großteil des Rückgangs der CO -Emissionen vollzog sich in<br />
2<br />
den neuen Bundesländern bereits in den 1990er Jahren durch den Abbau ineffizienter<br />
Industrien und Energiebereitstellungsverfahren. Ein wachsender Teil der CO - 2<br />
Minderung in Deutschland - in 2007 bereits 114 Mio. Tonnen - geht erfreulicherweise<br />
auf den Einsatz erneuerbarer <strong>Energien</strong> (abgekürzt: EE) zurück (Abb. 2).<br />
Klimawandel als globale, nationale und kommunale Aufgabe<br />
Im ersten Quartal 2007 legten die wissenschaftlichen Gremien des International<br />
Panel for Climate Change (IPCC) in den Konferenzen von Brüssel, Paris und<br />
Bangkok alarmierende Prognosen über die weitere Entwicklung des Weltklimas<br />
vor. Danach wird die Weltdurchschnittstemperatur je nach Szenario zwischen 2,0<br />
und 5,4 Grad Celsius steigen. Neuere Beobachtungen über die Entwicklung der<br />
Durchschnittstemperaturen am Nordpol und das beschleunigte Abschmelzen des<br />
Eispanzers über Grönland im Sommer 2008 stützen diese Prognosen. Die Erhöhung<br />
der Weltdurchschnittstemperatur soll auf maximal zwei Grad Celsius bis<br />
zum Jahre 2100 begrenzt werden. Der ehemalige Chef der Weltbank, Sir Nicolas<br />
Stern, hatte 2006 für die britische Regierung die durch den Klimawandel erwartbaren<br />
volkswirtschaftlichen Schäden auf eine Bandbreite von fünf bis 20 Prozent<br />
des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (ca. 1,5 bis 6,3 Billionen Euro) geschätzt.<br />
Schon aus wirtschaftlichen Gründen ist es unabdingbar, sich mit den Folgen<br />
des Klimawandels und möglichen Präventionsstrategien auseinander zu setzen.<br />
Die Bundesregierung hat sich unter Würdigung dieser Erkenntnisse Mitte 2007<br />
weitgehende ehrgeizige Ziele für den nationalen Beitrag zur Stabilisierung des<br />
Weltklimas gesetzt. Bis 2020 – so Bundeskanzlerin Angela Merkel – sollen die<br />
CO -Emissionen in der Bundesrepublik um zirka 40 Prozent gegenüber dem<br />
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Bezugsjahr 1990 zurückgefahren werden. Nach den vom Bundesumweltministerium<br />
formulierten „Eckpunkten für ein integriertes Energie- und Klimaprogramm“<br />
(Meseberger Beschlüsse), die als Gesetze in den Bundestag eingebracht und<br />
verabschiedet wurden, sind 30 Maßnahmen vorgesehen, die eine Verminderung<br />
der CO -Emissionen von 36 Prozent erbringen sollen.<br />
2<br />
Die Energieversorgung der Zukunft<br />
Mit der Klimafrage verknüpft ist die Frage nach der künftigen Energieversorgung.<br />
Die Reichweite der fossilen Brennstoffe ist im globalen Maßstab absehbar, die<br />
eigenen Vorräte an Erdöl und Erdgas sind bald erschöpft. Die nachholende Industrialisierung<br />
Chinas und Indiens macht sich bereits spürbar auf dem Weltmarkt<br />
bemerkbar und führt neben drastisch steigenden Energiepreisen zu einer geopolitisch<br />
prekären Versorgungssituation, da die Abhängigkeit Mitteleuropas zunimmt.<br />
Die Technologien der EE bieten auch neue wirtschaftliche Chancen für unsere<br />
Region. Der Studie „Zur Lage der regenerativen Energiewirtschaft in Nordrhein-<br />
Abb. 1<br />
Das Weltklima steht vor einem<br />
gravierenden Wandel.<br />
Abb. 2<br />
114 Millionen Tonnen CO 2 wurden 2007<br />
in Deutschland durch den Einsatz<br />
erneuerbarer <strong>Energien</strong> vermieden.<br />
(Quellen: AfEE, UBA, BMU, 2008)<br />
Abb. 3<br />
Wofür private Haushalte Energie<br />
verbrauchen<br />
(Quellen: Solarwirtschaft.de, VDEW)<br />
E R N E U E R B A R E E N E R G I E N : R E M S C H E I D / S O L I N G E N / W U P P E R T A L / K R E I S M E T T M A N N 2 0 0 0 - 2 0 0 7<br />
Foto: Serwe