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Kinder, Medien und Gewalt Ein Thema für die ... - GIZ

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zugänglich sind. <strong>Ein</strong>erseits durch <strong>die</strong> Bestellung<br />

bei Versendern, andererseits aber auch durch das<br />

Herunterladen auf den Computer. <strong>Gewalt</strong>haltige<br />

Computerspiele zum kostenlosen <strong>und</strong> anonymen<br />

Download werden vielfach angeboten.<br />

Gefahren, via Internet Opfer von <strong>Gewalt</strong> zu<br />

werden<br />

<strong>Ein</strong>e Stu<strong>die</strong> in Großbritannien kommt zu dem Ergebnis,<br />

dass über zehn Prozent der <strong>Kinder</strong> zwischen<br />

11 <strong>und</strong> 15 Jahren Opfer von „Cyber-Bullying“, aber<br />

auch von <strong>Gewalt</strong>androhungen oder von der Veröffentlichung<br />

falscher Informationen im Internet sind<br />

(Microsoft 2006). <strong>Gewalt</strong>androhungen, Verleumdung<br />

sowie Cyber-Bullying sind erst aufgr<strong>und</strong> der<br />

hohen Anonymität des Internets in <strong>die</strong>ser Ausprägung<br />

möglich. Das Phänomen des Cyber-Bullyings<br />

geht dabei beispielsweise Hand in Hand mit der<br />

Verbreitung von Mobiltelefonen.<br />

Des Weiteren besteht <strong>die</strong> Gefahr Opfer sexueller<br />

<strong>Gewalt</strong> zu werden. Die zahlreichen Chat-Rooms für<br />

<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche, in denen <strong>die</strong>se sich unter<br />

Gleichgesinnten glauben, werden bewusst von Pädophilen<br />

aufgesucht, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> sexuell belästigen,<br />

auch mit dem Ziel ein reales Treffen zu provozieren.<br />

Aufrufe zur <strong>Gewalt</strong><br />

Das Internet wird auch von rassistischen, rechtsextremen<br />

oder terroristischen Gruppierungen als<br />

Plattform für <strong>die</strong> Veröffentlichung ihrer Ideologien<br />

sowie den gezielten Aufruf zur <strong>Gewalt</strong> genutzt. Allgemein<br />

ist <strong>die</strong> Politisierung des Internets, besonders<br />

<strong>die</strong> Nutzung jenseits völkerrechtlich-demokratischer<br />

Prämissen, als zentrale Gefahrenquelle zu<br />

betrachten.<br />

Anleitung zur Ausführung violenter Handlungen<br />

Wie Kochrezepte finden sich im Internet auch Anleitungen<br />

zum Bau von Bomben, zum Mixen von<br />

Schießpulver, aber auch Anleitungen zum Mord <strong>und</strong><br />

Selbstmord.<br />

Neben den Risiken von <strong>Gewalt</strong>darstellungen <strong>und</strong><br />

den von Kunczik <strong>und</strong> Zipfel identifizierten vielfältigen<br />

Gefahren im Hinblick auf das Internet, gilt<br />

es auf einige weitere Aspekte zu verweisen, <strong>die</strong> ein<br />

Gefahrenpotential in sich bergen.<br />

Realitätsverlust <strong>und</strong> Suchtverhalten<br />

Verbreitet ist <strong>die</strong> Annahme, dass mit einem übermäßigen<br />

Konsum von <strong>Me<strong>die</strong>n</strong> ein zunehmender Realitätsverlust<br />

bzw. der Verlust einer „primären Welterfahrung“<br />

einhergeht. Diskutiert wird <strong>die</strong>ser Aspekt<br />

vor allem im Zusammenhang von Computerspielen<br />

<strong>und</strong> dem <strong>Ein</strong>tauchen in <strong>die</strong> virtuellen Welten des<br />

Internets, wie etwa dem Internet-Spiel Second Life.<br />

Empirisch ließen sich <strong>die</strong>se Annahmen jedoch noch<br />

nicht bestätigen.<br />

Wissenschaftlich kontrovers diskutiert wird auch<br />

<strong>die</strong> These, dass eine exzessive Nutzung von Internet<br />

<strong>und</strong> Computerspielen (online / offline) zu Suchtverhalten<br />

führen kann. Auf Untersuchungen der<br />

Berliner Humboldt-Universität beruhenden Schätzungen<br />

zufolge, sind ca. drei Prozent der deutschen<br />

Internetnutzer süchtig. Diese äußere sich in einer<br />

Verengung des Verhaltensraums, Kontrollverlust,<br />

Toleranzentwicklung (d. h. Nutzung wird gesteigert,<br />

damit ein konstantes positives Gefühl erhalten<br />

bleibt) <strong>und</strong> Entzugserscheinungen.<br />

Vermittlung problematischer Weltbilder<br />

Richtet man sein Interesse auf potentielle Gefahren<br />

von <strong>Me<strong>die</strong>n</strong> im Entwicklungskontext, gilt es zu<br />

beachten, dass sowohl das Internet als auch das<br />

Fernsehprogramm oder Kino bislang weitestgehend<br />

westlich geprägt sind. Bei Film <strong>und</strong> Fernsehen handelt<br />

es sich zumeist um US-amerikanische Produktionen,<br />

<strong>die</strong> weltweit Verbreitung finden. Auf Gr<strong>und</strong><br />

mangelnder Ressourcen für eigene Produktionen<br />

wird in Entwicklungsländern verstärkt auch <strong>die</strong><br />

Mehrzahl der Programme für <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche<br />

importiert: „Unfortunately much of the content<br />

contains characters and messages that, at best, are<br />

simply not relevant to local cultures, and at worst

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