Kinder, Medien und Gewalt Ein Thema für die ... - GIZ
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Informationen. Das Wachstum des digitalen Datenbergs<br />
ist dabei unterschiedlich verteilt. So haben<br />
alle Weltregionen außerhalb von Nordamerika,<br />
Westeuropa <strong>und</strong> Japan nur einen Anteil von zehn<br />
Prozent am digitalen Universum. Das Wachstum<br />
wird dort aber künftig um 30 bis 50 Prozent größer<br />
sein als in den Industrienationen.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser abzusehenden Entwicklungen<br />
kann den neuen Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien<br />
im Rahmen der EZ eine zentrale<br />
Rolle zugesprochen werden. Ihre Bedeutung nimmt<br />
in Industrie, Medizin, Wissenschaft <strong>und</strong> Politik kontinuierlich<br />
zu.<br />
Es gilt jedoch darauf hinzuweisen, dass <strong>die</strong> alten <strong>Me<strong>die</strong>n</strong><br />
in ihrer Bedeutung nicht unterschätzt werden<br />
dürfen (UNESCO 2005: 37). So wird beispielsweise<br />
in weiten Teilen Afrikas das Radio voraussichtlich<br />
zunächst das zentrale Medium bleiben. Dies gilt es<br />
im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit anzuerkennen<br />
<strong>und</strong> weiterhin zu fördern, denn „[t]he<br />
radio alone, not the internet enables many disinherited<br />
and isolated communities to offer their members<br />
– particularly women – the possibility of making their<br />
voices heard, of participating in political life and of<br />
gaining access to a greater quantity of information<br />
and knowledge of particular use in everyday life.“<br />
(UNESCO 2005: 37).<br />
In Anbetracht dessen, dass das Internet als Hybridmedium<br />
charakterisierbar ist, kann von einer<br />
zunehmenden Bedeutung auch für <strong>die</strong> oralen Kulturen<br />
ausgegangen werden. <strong>Ein</strong>e Verbreitung <strong>und</strong><br />
zunehmende Nutzung des Internets wird dabei<br />
Auswirkungen auf <strong>die</strong> jeweiligen Kulturen nach<br />
sich ziehen. Die Annahme der Kommunikationswissenschaftler<br />
McLuhan <strong>und</strong> Innis, dass <strong>Me<strong>die</strong>n</strong><br />
<strong>die</strong> Art <strong>und</strong> Weise der Wahrnehmung, des Denkens<br />
<strong>und</strong> einer Kultur beeinflussen <strong>und</strong> damit <strong>die</strong> soziale<br />
Struktur einer Gesellschaft von ihren Kommunikationsmitteln<br />
bestimmt wird, scheint evident (vgl.<br />
McLuhan 1995a; Innis 1997).<br />
Verbreitung der <strong>Me<strong>die</strong>n</strong><br />
Richtet man einen Blick auf <strong>die</strong> Verfügbarkeit von<br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong> im weltweiten Vergleich, ist trotz einer zunehmenden<br />
Verbreitung der meisten <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>formen<br />
eine me<strong>die</strong>nübergreifende informationelle Spaltung<br />
zu konstatieren.<br />
Bislang liegen kaum länderübergreifende Erhebungen<br />
zur <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>verfügbarkeit <strong>und</strong> <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>nutzung<br />
von <strong>Kinder</strong>n vor. Bei den meisten Stu<strong>die</strong>n handelt<br />
es sich um länderspezifische Untersuchungen.<br />
Unter Rückgriff auf länderspezifische Daten sowie<br />
<strong>die</strong> Ergebnisse des InterMedia survey wird im Report<br />
des 4th World Summit on Media for Children and<br />
Adolescents (Gigli 2004) versucht, ein internationales<br />
Bild zu zeichnen:<br />
International betrachtet ist der Fernseher das dominante<br />
Medium bei <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen sowie<br />
Erwachsenen (Gigli 2004). Nach dem Fernseher ist<br />
das Radio das am weitesten verbreitete Medium.<br />
In vielen Ländern setzte im vergangenen Jahrzehnt<br />
ein regelrechter Boom ein, was als Folge der zunehmenden<br />
Erscheinung privater Radiostationen<br />
gesehen werden kann. Das Radio wird dabei meist<br />
zur Unterhaltung, aber auch für <strong>die</strong> Beschaffung<br />
von Informationen genutzt. In manchen Ländern<br />
ist <strong>die</strong> Nutzung der öffentlichen internationalen<br />
R<strong>und</strong>funksendungen (z. B. BBC, Deutsche Welle)<br />
unter Jugendlichen besonders verbreitet. Den<br />
kontinuierlichen Zuwachs <strong>die</strong>ser <strong>Me<strong>die</strong>n</strong> kontrastierend,<br />
nimmt <strong>die</strong> Bedeutung der Printme<strong>die</strong>n in<br />
vielen Ländern ab, was zum Teil auf <strong>die</strong> verbesserte<br />
Qualität <strong>und</strong> <strong>die</strong> Quantität der über Fernsehen <strong>und</strong><br />
Radio verfügbaren Informationen, aber auch auf <strong>die</strong><br />
deutlich höheren Kosten ihrer Produktion <strong>und</strong> Distribution<br />
zurückzuführen ist.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der oben skizzierten Veränderungen der<br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong>landschaft durch neue Technologien gilt es<br />
jedoch das Internet als das zentrale Medium (Leitmedium<br />
/ Basismedium) einerseits der Unterhaltung,<br />
der Informationsbeschaffung sowie der Kommunikation,<br />
andererseits aber auch der Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Logistik zu betrachten. Doch auch im Hinblick auf