Kinder, Medien und Gewalt Ein Thema für die ... - GIZ
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ausdifferenziert werden. Die informative Dimension<br />
umfasst Wissensbestände über <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>. Im Zentrum<br />
stehen hier beispielsweise folgende Fragen: Wie arbeiten<br />
Journalisten? Wie kann ich einen Computer<br />
für meine Zwecke effektiv nutzen? Die instrumentell-qualifikatorische<br />
Dimension meint <strong>die</strong> Fähigkeit,<br />
mit den technischen Mitteln umgehen zu können.<br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong>kritik <strong>und</strong> <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>k<strong>und</strong>e umfassen <strong>die</strong> Dimension<br />
der Vermittlung. Die Dimension der Zielorientierung<br />
liegt im Handeln der Menschen:<br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong>handlung ist einerseits <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>nutzung, <strong>die</strong><br />
in doppelter Weise gelernt werden muss: <strong>Ein</strong>erseits<br />
rezeptiv, anwendend (Programm-Nutzungskompetenz),<br />
anderseits interaktiv, anbietend.<br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong>handlung ist aber auch <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>gestaltung,<br />
welche einerseits als innovativ zu verstehen ist<br />
(Veränderungen, Weiterentwicklungen des <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>systems<br />
innerhalb der angelegten Logik) <strong>und</strong><br />
andererseits als kreativ <strong>und</strong> damit über <strong>die</strong> Kommunikationsroutine<br />
hinausgehend begriffen werden<br />
kann.<br />
Die vier Dimensionen der <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>kompetenz nach<br />
Baacke finden sich in zahlreichen weiteren <strong>und</strong> weiterentwickelten<br />
Definitionen wieder (vgl. Buckingham<br />
2005: 4; Schorb 2005: 259). Auch im Rahmen<br />
der politischen Diskussion wird einem differenzierten<br />
Begriff der <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>pädagogik <strong>und</strong> der <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>kompetenz<br />
als zentrales Ziel me<strong>die</strong>npädagogischer<br />
Interventionen vermehrt Platz eingeräumt (vgl. z. B.<br />
Die Empfehlungen an <strong>die</strong> UNESCO, verabschiedet<br />
von der Wiener Konferenz Educating for the Media<br />
and the Digital Age 1999; Europäische Charta für<br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong>kompetenz).<br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong>pädagogische Anforderungen<br />
Aus <strong>die</strong>ser Definition der <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>kompetenz sowie<br />
den thematisierten Gefahren <strong>und</strong> Chancen ergeben<br />
sich bestimmte Anforderungen an me<strong>die</strong>npädagogische<br />
Bemühungen im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Die Bemühungen der Verbreitung<br />
von Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien<br />
mit dem Ziel einer Überwindung der digitalen<br />
bzw. informationellen Kluft, müssen ergänzt werden<br />
durch: (1) <strong>die</strong> Förderung von <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>wissen, (2)<br />
<strong>die</strong> Förderung der Fähigkeit zur <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>kritik <strong>und</strong><br />
(3) <strong>die</strong> Unterstützung bei der Herausbildung der Fähigkeit<br />
zum <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>handeln, damit <strong>die</strong> Chancen der<br />
Verbreitung genutzt <strong>und</strong> <strong>die</strong> damit einhergehenden<br />
Gefahren eingedämmt werden können.<br />
Diese drei Aspekte sind als Dimensionen zu betrachten,<br />
<strong>die</strong> aufeinander aufbauen <strong>und</strong> miteinander<br />
interagieren. <strong>Ein</strong>er aktiven <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>pädagogik, verstanden<br />
als „wesentliche Methode handlungsorientierter<br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong>pädagogik, <strong>die</strong> auf Erkenntnis <strong>und</strong><br />
Reflexion gesellschaftlichen Seins <strong>und</strong> auf Kommunikation-<br />
<strong>und</strong> Handlungsfähigkeit der Subjekte<br />
zielt“ (Schell 2005: 10), wird dabei vermehrt ein<br />
zentraler Stellenwert zugesprochen.<br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong>ethik – Verantwortung<br />
der <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>produzierenden<br />
Gesetzlicher Jugendschutz <strong>und</strong> <strong>die</strong> Förderung von<br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong>kompetenz sollten idealerweise durch eine<br />
ethische Orientierung der am <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>prozess beteiligten<br />
Berufsgruppen ergänzt werden.<br />
In Baackes Definition von <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>kritik wird auch<br />
der Bereich der <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>ethik als Verantwortung der<br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong>nutzer thematisiert. Diese tragen einerseits<br />
<strong>die</strong> Verantwortung für sich selbst <strong>und</strong> ihre <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>nutzung,<br />
aber auch <strong>die</strong> Verantwortung für <strong>die</strong><br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong>nutzung von ihnen anvertrauten Personen –<br />
d. h. im Besonderen von <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />
Die Rezipienten können jedoch nicht <strong>die</strong> alleinige<br />
Verantwortung übernehmen. Diese liegt darüber<br />
hinaus einerseits bei den <strong>Me<strong>die</strong>n</strong>schaffenden, d. h.<br />
z. B. bei den Journalisten, Autoren, Redakteuren,<br />
andererseits bei den Besitzern <strong>und</strong> Betreibern von<br />
Massenme<strong>die</strong>n (Debatin 1998: 121–124; Funiok<br />
2005).<br />
So haben sich etwa Journalisten an allgemeine<br />
Prinzipien zu halten, <strong>die</strong> zum Teil in nationalen