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Schott Technische Gläser

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Floaten von Borosilicatglas.<br />

Die ersten Stadien bedeuten für technische Laborgläser<br />

nur ein Ästhetikum, sie beeinträchtigen die Funktionstüchtigkeit<br />

in keiner Weise. Für optische <strong>Gläser</strong> können<br />

sie jedoch bereits Unbrauchbarkeit bedeuten und auch<br />

der Einsatz von <strong>Gläser</strong>n für elektrotechnische Zwecke<br />

könnte dadurch erheblich gestört sein.<br />

Unbrauchbarkeit tritt in allen Fällen natürlich dann ein,<br />

wenn das letzte Stadium erreicht ist. Dazwischen liegt das<br />

große Feld von optisch bereits erkennbaren, aber für die<br />

Praxis völlig unbedeutenden Oberflächenveränderungen<br />

und solchen, die bereits beachtet werden müssen. – Bei<br />

weniger resistenten <strong>Gläser</strong>n kann vor allem Wasser im<br />

Unterschuß (Luftfeuchte, Kondensation) unter Mitwirkung<br />

von Kohlensäure und Schwefeloxiden zu Oberflächenschäden<br />

führen. Bei empfindlichen <strong>Gläser</strong>n reichen auch<br />

Handschweiß oder Verunreinigungen durch übliche Spülmittel<br />

gelegentlich zur Entstehung von festhaftenden<br />

Schäden aus, die zumeist als Flecken erkennbar werden.<br />

Wenn derartig verschmutzte Glasoberflächen nochmals<br />

erhitzt werden (> 350–400 °C), kann es zum Einbrennen<br />

solcher Stoffe bzw. einiger ihrer Bestandteile in die Oberfläche<br />

kommen. Hier vermögen normale Reinigungsprozeduren<br />

nichts mehr auszurichten, dann muß die gesamte<br />

Oberflächenschicht (z.B. durch Ätzen) abgetragen werden.<br />

10<br />

2.3.4 Erwünschte chemische Wechselwirkungen<br />

mit der Glasoberfläche („Ätzen“)<br />

Sehr starke chemische Wechselwirkungen zwischen wässrigen<br />

Agenzien und Glas können zur radikalen Glasreinigung<br />

benutzt werden. Die vollständige Abtragung von<br />

Glasschichten führt hierbei zur Ausbildung einer neuen<br />

Oberfläche.<br />

Am stärksten wirkt Flußsäure auf Glas. Da sie mit einer<br />

Reihe von Glasbestandteilen schwerlösliche Fluoride bildet,<br />

ist sie häufig nur verdünnt anzuwenden. Ein Zusatz<br />

einer anderen Säure, wie Salz- oder Salpetersäure, ergibt<br />

meist die beste Ätzwirkung. So hat sich für ein mäßig<br />

starkes Abätzen insbesondere der resistenten Borosilicatgläser<br />

eine Mischung aus sieben Raumteilen Wasser, zwei<br />

Raumteilen konzentrierter Salzsäure (~38%) und einem<br />

Raumteil Flußsäure (~40%) bewährt. Bei Einwirkung<br />

während 5 min. bei Raumtemperatur unter Rühren der<br />

Lösung werden von weniger beständigen <strong>Gläser</strong>n (z.B.<br />

8245, 8250) bereits Schichtdicken von etwa 1 bis 10 µm<br />

abgetragen, es verbleibt eine klare, glatte, völlig neue<br />

Oberfläche.<br />

Da Laugen ebenfalls Glas abtragen, gibt es auch den<br />

alkalisch geführten Ätzprozeß, der jedoch erheblich weniger<br />

wirksam ist.

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