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Schott Technische Gläser

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7. Einschmelzgläser<br />

7.1 Allgemeines<br />

<strong>Gläser</strong> sind zur Herstellung mechanisch zuverlässiger und<br />

hochvakuumdichter Schmelzverbindungen mit Metallen,<br />

Keramiken und Glimmer bevorzugt geeignet. Besonders<br />

günstige Voraussetzungen bilden hierbei das glas-spezifische<br />

Viskositätsverhalten sowie die gute direkte Benetzbarkeit<br />

vieler kristalliner Werkstoffe durch <strong>Gläser</strong>. Demzufolge<br />

zeichnet sich die Technologie zur Herstellung solcher<br />

Schmelzverbindungen durch unkomplizierte Verfahrensweisen<br />

mit wenigen, einfach überschaubaren und<br />

leicht kontrollierbaren Verfahrensschritten aus. [4]<br />

Voraussetzung für die Haltbarkeit und mechanische<br />

Belastbarkeit von Glasschmelzverbindungen ist die<br />

Begrenzung mechanischer Spannungen im Glasteil für die<br />

in Herstellungsprozeß und Anwendung auftretenden Temperaturen.<br />

Die hierzu notwendige sogenannte Verschmelzanpassung<br />

– hierunter versteht man die Abstimmung der<br />

Wärmekontraktion beider Verschmelzpartner unterhalb<br />

der Einfriertemperatur des Glases – führt vielfach zu<br />

speziell zusammengesetzten <strong>Gläser</strong>n und Glasgruppen,<br />

die als Einschmelzgläser bezeichnet werden. Neben der<br />

Komponenten für Autohalogenlampen.<br />

Gangunterschied in nm / cm ––><br />

Zug<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

-200<br />

-400<br />

Druck<br />

100<br />

200 300 400 500 600<br />

Temperatur /°C ––><br />

Abb. 26 Einfluß der Abkühlgeschwindigkeit auf die Temperaturabhängigkeit<br />

der Verschmelzspannung in einer Verbindung 8516–52 Ni/Fe.<br />

Verschmelzanpassung genügen diese <strong>Gläser</strong> vielfach<br />

weiteren Anforderungen, wie hoher elektrischer Isolation,<br />

speziellen optischen Eigenschaften usw. Prüfung und<br />

Bewertung von Verschmelzanpassungen lassen sich<br />

durch spannungsoptische Messungen im Glasteil einer<br />

Verschmelzprobe relativ genau und sicher ausführen<br />

(ISO 4790). [5]<br />

Neben den Stoffkennwerten, wie thermischer Längenausdehnungskoeffizient,<br />

Transformationstemperatur und<br />

elastische Eigenschaften können Kühlgeschwindigkeit<br />

(Abb. 26) und Formgebung Höhe und Verteilung der<br />

Verschmelzspannungen wesentlich beeinflussen. Die für<br />

SCHOTT-<strong>Gläser</strong> empfohlenen Schmelzverbindungen mit<br />

Metallen und Keramiken sind in Abb. 28 dargestellt.<br />

7.2 Typengruppen von Einschmelzgläsern<br />

Entsprechend den Ausdehnungskoeffizienten technisch<br />

genutzter Einschmelzmetalle wie Wolfram, Molybdän,<br />

sowie den Legierungen aus Ni-Fe-Co, Ni-Fe-Cr und<br />

anderen Sonderwerkstoffen, ergeben sich Schwerpunkte<br />

für Typengruppen zugehöriger Einschmelzgläser, die unter<br />

diesen Gesichtspunkten als „Wolfram-Einschmelzgläser“,<br />

„Kovargläser“ usw. bezeichnet werden. (Siehe Tabelle 5).<br />

Für besonders in Hochleistungslampen verwendete<br />

Wolfram- und Molybdäneinschmelzungen sind Erdalkali-<br />

Borosilicatgläser (8486, 8412) sowie vor allem Aluminosilicatgläser<br />

(8252, 8253) geeignet, welche die hierzu<br />

notwendige Verschmelzanpassung und Temperaturbelastbarkeit<br />

aufweisen.<br />

25<br />

Spezielle Eigenschaften und Anwendung technischer <strong>Gläser</strong>

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