Schott Technische Gläser
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chem.<br />
techn.<br />
Großgeräte<br />
Rechenwert<br />
für normale<br />
Glaskonstruktionen<br />
99<br />
95<br />
80<br />
60<br />
50<br />
40<br />
20<br />
10<br />
6<br />
4<br />
2<br />
F / % ––><br />
σ . = 0,01 0,1 1 10 100 1000 N/(mm 2 ·s)<br />
σE / N/mm2 3 5 7<br />
1<br />
10 20 30 50 70 100<br />
––><br />
200 300<br />
Glaskeramikartikeln im Bereich von 20–200 N/mm 2 , je<br />
nach Oberflächenzustand (Abb. 7) und Belastungsbedingungen.<br />
Dabei findet man für Silicatgläser nur eine<br />
geringe, in der Regel vernachlässigbare Abhängigkeit von<br />
der chemischen Zusammensetzung.<br />
Belastungsgeschwindigkeit<br />
Bei der Prüfung und Anwendung von Zugfestigkeitswerten<br />
erweisen sich besonders Belastungsgeschwindigkeit<br />
und Größe der maximal angestrengten Glasfläche als<br />
bedeutsam. Im Gegensatz zum schnellen Spannungsanstieg,<br />
wie er beispielsweise beim Stoß vorliegt, können<br />
bei langsamer Zugspannungszunahme oder bei Dauerbelastung<br />
von <strong>Gläser</strong>n oberhalb gewisser Grenzwerte kritische<br />
Oberflächenverletzungen und Risse infolge Spannungsrißkorrosion<br />
weiterlaufen und damit ihre Kerbwirkung<br />
steigern. Dadurch entsteht eine Zeitabhängigkeit<br />
der Zugfestigkeit sowie eine Abhängigkeit von der Lastanstiegsrate<br />
– vornehmlich wichtig bei Prüfbelastungen –<br />
wie sie in Abb. 8 dargestellt ist. Unabhängig von Oberflächenschädigungen<br />
bzw. Ausgangszugfestigkeit führt<br />
hiernach ein Anstieg der Belastungsgeschwindigkeit um<br />
eine Zehnerpotenz zur Festigkeitssteigerung um ca. 15%.<br />
Dauerbelastung<br />
Bruchmechanische Analysen über die Wirkung und das<br />
Verhalten von Rissen in <strong>Gläser</strong>n und Glaskeramiken<br />
ermöglichen weitere Aussagen über den Zusammenhang<br />
von einer experimentell ermittelten Zugfestigkeit σ E, die<br />
σ D / N/mm 2 ––><br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Abb. 8 Abhängigkeit der Verteilungsfunktion<br />
(Ausfallwahrscheinlichkeit F)<br />
bei unterschiedlichen Spannungsanstiegsraten<br />
σ . für eine Vorschädigung<br />
mit 600er Korn und einer<br />
belasteten Fläche von 100 mm 2 .<br />
Lebensdauer:<br />
10 2 s (1,7 min)<br />
10 5 s (1,2 Tage)<br />
10 8 s (3,17 Jahre)<br />
10 11 s (3170 Jahre)<br />
σE / N/mm2 0 20 40 60 80 100 120 140<br />
––><br />
Abb. 9 Zeitstandsfestigkeit σ D (Festigkeit bei Dauerbelastung) in<br />
Abhängigkeit von der experimentellen Festigkeit σ E bei 10 N/(mm 2 ·s)<br />
Spannungsanstieg mit der Lebensdauer t L als Parameter in normaler<br />
Luftfeuchte (Natron-Kalk-Glas).<br />
normalerweise bei rasch zunehmender Belastung gemessen<br />
wird, mit der bei Dauerbelastung zu erwartenden Zugfestigkeit<br />
(= Zeitstandfestigkeit) σ D (Abb. 9).<br />
Je nach Glasart kann hiernach als Festigkeit für Dauerbelastung<br />
σ D (Belastung über Jahre) nur etwa 1/2 bis 1/3<br />
der experimentellen Zugfestigkeit σ E in Rechnung gestellt<br />
werden.<br />
13<br />
Prüfung und Bedeutung wichtiger Glaseigenschaften