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Gutachten - Landeszentrale für Medien und Kommunikation ...

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selbst zu bestreiten <strong>und</strong> als aktiv Handelnde am Leben der Gesellschaft mitzuwirken,<br />

sind die wichtigsten Rollenmodelle für Kinder“ (Bertram e.a. 2011, 1).<br />

Und: Es gibt erhebliche regionale Unterschiede. Die Lebenssituation der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen,<br />

ihre Schulleistungen, Hoffnungen <strong>und</strong> Ängste unterscheiden sich gravierend<br />

– je nachdem, wo sie in Deutschland aufwachsen, wovon ihre Familie lebt <strong>und</strong> welche<br />

Unterstützung sie in ihrem konkreten Lebensumfeld, durch die Politik <strong>und</strong> ihre Gemeinden<br />

erfahren. 25<br />

2.1.3 Lebenszufriedenheit <strong>und</strong> Wirtschaftswachstum: Gibt es ein „Glücks-BIP“?<br />

Auch wenn die Bef<strong>und</strong>e zur Lebenszufriedenheit für „unsichere Zeiten“ erstaunlich gut<br />

sind, ist es dennoch erforderlich, dass „der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum,<br />

Lebensqualität <strong>und</strong> Wohlfahrt wieder neu diskutiert (wird) <strong>und</strong> .. in der aktuellen<br />

politischen <strong>und</strong> wissenschaftlichen Debatte weit oben auf der Tagesordnung“ steht (Datenreport<br />

2011, 6) - vor allem vor dem Hintergr<strong>und</strong> des oben zitierten Bef<strong>und</strong>es, dass<br />

die Wirtschaftsleistung, der Zuwachs des Bruttoinlandproduktes (BIP), allenfalls indirekten<br />

Einfluss auf die Lebenszufriedenheit hat.<br />

Welche Faktoren zur Lebenszufriedenheit <strong>und</strong> zum Wohlbefinden beitragen bzw. sie<br />

vermindern, ist Gegenstand der Glücksforschung, einem noch jungen Forschungsfeld<br />

der Ökonomie (van Suntum e.a. 2010, 3). 26 Denn vor allem aus ökonomischer Sicht entwickelte<br />

sich die Einsicht, dass ein höherer materieller Wohlstand nicht notwendigerweise<br />

glücklich macht <strong>und</strong> das Wohlergehen der Menschen nicht unbedingt zunimmt,<br />

wenn die Wirtschaft eines Landes wächst. 27 Diese Einsicht ist keineswegs neu – auch<br />

wenn sie in der breiten Öffentlichkeit <strong>und</strong> in der Politik immer noch eher zögerlich<br />

wahrgenommen werden (BMFSFJ 2009 a, 6) -, sondern seit den 1970er-Jahren als<br />

25 Da die Unterschiede zum Teil zwischen den B<strong>und</strong>esländern sogar größer sind als zwischen den OECD-<br />

Staaten, haben nationale Durchschnittswerte, zum Beispiel zur Kinderarmut, nur begrenzte Aussagekraft.<br />

„Für eine wirksame Kinder- <strong>und</strong> Jugendpolitik müssen diese um regionale <strong>und</strong> kommunale Analysen ergänzt<br />

werden“ (Bertram e.a. 2011, 4).<br />

26 Ein Überblick über die Erkenntnisse der theoretischen <strong>und</strong> empirischen Glücksforschung findet sich bei<br />

van Suntum e.a. 2010 <strong>und</strong> beim BMFSFJ 2009 a.<br />

27 Zumal dann nicht, wenn das Wirtschaftswachstum nicht automatisch allen Bevölkerungsgruppen<br />

zugute kommt, sondern Ungleichheiten vergrößert (s.u. Kap. 2)<br />

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