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Gutachten - Landeszentrale für Medien und Kommunikation ...

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Gerechtigkeit noch einige Schattenseiten, insbesondere hinsichtlich der<br />

Arbeitsmarktinklusion von Langzeitarbeitslosen <strong>und</strong> Geringqualifizierten.<br />

Hinsichtlich der Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit liege Deutschland auf<br />

dem vorletzten OECD-Platz.<br />

Soziale Kohäsion <strong>und</strong> Gleichheit: Die Ungleichverteilung der Einkommen habe<br />

in Deutschland innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte so stark zugenommen wie<br />

in kaum einem anderen OECD-Mitgliedsstaat. „Mit Blick auf den Zusammenhalt<br />

einer Gesellschaft ist eine solche Polarisierungstendenz bedenklich“. Auch bei der<br />

Integration von Zuwanderern erhalte Deutschland eher mäßige Noten:<br />

“Zuwanderung wird in der öffentlichen Debatte häufig mehr als Risiko denn als<br />

Chance betrachtet.“<br />

Generationengerechtigkeit: Dieses Prinzip sei in Deutschland vergleichsweise<br />

gut verwirklicht. Es bestehe jedoch weiterhin umweltpolitischer<br />

Handlungsbedarf <strong>und</strong> auch die öffentlichen Ausgaben für Forschung <strong>und</strong><br />

Entwicklung, die maßgeblich über die Innovationsfähigkeit eines Landes <strong>und</strong><br />

damit auch über dessen Wohlstand entschieden, seien ausbaufähig.<br />

Bei der Bewertung dieser „Zieldimensionen“ komme einer wirksamen Vermeidung<br />

von Armut eine Schlüsselrolle bei der Bemessung sozialer Gerechtigkeit zu: „Unter<br />

den Bedingungen von Armut sind soziale Teilhabe <strong>und</strong> ein selbstbestimmtes Leben<br />

schwer möglich ... Die Vermeidung von Armut ist somit gewissermaßen eine conditio<br />

sine qua non für soziale Gerechtigkeit <strong>und</strong> damit gerechtigkeitstheoretisch den anderen<br />

Dimensionen vorgelagert“ (2010, 12). Und: Der internationale Vergleich zeige eindeutig,<br />

dass sich soziale Gerechtigkeit <strong>und</strong> marktwirtschaftliche Leistungsfähigkeit keineswegs<br />

gegenseitig ausschlössen.<br />

„Insgesamt gilt: Die Herstellung gleicher Teilhabechancen ist nicht nur eine ethisch-soziale<br />

Verpflichtung im Sinne gesellschaftlicher Solidarität <strong>und</strong> gegenseitiger Verantwortung,<br />

sondern sie ist auch eine gr<strong>und</strong>legende Investition in die Zukunftsfähigkeit unserer<br />

Gesellschaften überhaupt. Deutschland kann es sich moralisch, politisch <strong>und</strong> ökonomisch<br />

nicht leisten, große Potentiale gegenwärtiger <strong>und</strong> zukünftiger Generationen dadurch zu<br />

verspielen, dass viele Menschen hinsichtlich der Teilhabe an Bildung <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit<br />

strukturell benachteiligt sind.“ (2010, 32).<br />

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