Forcierung von Pfandsystemen Endbericht - Kurzfassung - Mehrweg
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<strong>Forcierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Pfandsystemen</strong><br />
<strong>Endbericht</strong> - <strong>Kurzfassung</strong><br />
9 <strong>Mehrweg</strong>systeme und Veranstaltungen<br />
Die bei öffentlichen Veranstaltungen anfallenden Abfallmengen sind beträchtlich.<br />
Zudem gibt es gerade in diesem Bereich ein großes Vermeidungspotential, das mit<br />
entsprechenden Maßnahmen, die auf kommunaler Ebene zu treffen sind,<br />
erschlossen werden kann. In Berlin fallen bei öffentlichen Veranstaltungen jährlich<br />
(1996) etwa 20.000 t an Abfällen an (ALBERS, 1996). Ausgehend vom<br />
Einwohnerverhältnis und den rund 20.000 t/a Veranstaltungsabfall die in Berlin<br />
anfallen, ergibt sich für Wien ein Abfall aus den Veranstaltungen <strong>von</strong> rund 9.000 t/a.<br />
Der gewichtsmäßig größte Anteil der bei Veranstaltung anfallenden Abfälle besteht<br />
aus Einweggeschirr, Einwegbesteck und Einweggetränkeverpackungen, gefolgt <strong>von</strong><br />
zahlreichen Portionsverpackungen und Hüllen. Neben dem Verpflegungsbereich<br />
stellen die temporären Einbauten (bei Veranstaltungen in Hallen, Messen oder<br />
ähnlichem) die Hauptmassen des nach Veranstaltungsende anfallenden Abfalls dar.<br />
Durch das Anordnung eines Einwegverbots bei Veranstaltungen können<br />
erhebliche Abfallmengen vermieden werden. Nach einer Einführungsphase können<br />
die üblicherweise anfallenden Abfallmengen um rund 70% oder mehr reduziert<br />
werden. Als begleitende Maßnahme ist eine konsequente Mülltrennung<br />
empfehlenswert. Die Veranstalter sollten mit konkreten Ratschlägen zur Umsetzung<br />
aller Maßnahmen unterstützt werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, daß<br />
die nötige Infrastruktur zu Verfügung (Wasser, Abwasser, Strom) steht.<br />
Die Verwendung <strong>von</strong> <strong>Mehrweg</strong>geschirr und –behältnissen hat neben der Vermeidung<br />
<strong>von</strong> Abfall auch noch andere ökologische Vorteile. Ein weiterer positiver Effekt des<br />
Einsatzes <strong>von</strong> <strong>Mehrweg</strong>systemen ist die Vorbildwirkung bei der Bevölkerung. Diese<br />
kann durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit verstärkt werden, die dazu dienen sollte,<br />
daß die getroffenen Maßnahmen bewußt wahrgenommen werden.<br />
9.1 Umsetzungsmöglichkeiten für Wien<br />
In Wien wird seit 1997 erfolgreich ein Geschirrmobil bei Veranstaltungen<br />
eingesetzt. Für eine Miete <strong>von</strong> ATS 2.400,- wird das Geschirrmobil samt<br />
Geschirrausstattung und Abwaschpersonal an Festveranstalter vermietet. Vom<br />
Veranstalter sind weiters Strom und Wasser zur Verfügung zu stellen. Die<br />
Auslastung des Geschirrmobiles ist zufriedenstellend. In den Sommermonaten<br />
besteht an den Wochenenden z.T. eine größere Nachfrage. Hier könnte die Stadt<br />
Wien überprüfen, inwieweit die Bereitstellung eines weiteren Geschirrmobiles<br />
organisatorisch und ökonomisch möglich ist. Durch eine intensivere Bewerbung<br />
dürfte die Nachfrage steigen.<br />
Eine der wichtigsten und wahrscheinlich effizientesten Möglichkeit zur<br />
Abfallvermeidung bei Veranstaltungen ist jene, rechtliche Grundlagen zur <strong>Forcierung</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Mehrweg</strong>systemen zu schaffen. Dies könnte durch die Festschreibung eines<br />
Einwegverbots im Wr. AWG (1994) erfolgen.<br />
Seite 18 Österreichisches Ökologie-Institut