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Forcierung von Pfandsystemen Endbericht - Kurzfassung - Mehrweg

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10 <strong>Mehrweg</strong>windeln<br />

<strong>Forcierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Pfandsystemen</strong><br />

<strong>Endbericht</strong> - <strong>Kurzfassung</strong><br />

Die durch Einwegwindeln verursachten Abfallmengen machen einen erheblichen<br />

Anteil des Abfallaufkommens aus (in Wien 3,4% des Restmüllaufkommens oder rund<br />

16.000 t Windelmüll pro Jahr). Pro Kind und Wickelphase wird beim Wickeln mit<br />

Wegwerfwindeln rund eine Tonne Abfall verursacht. Durch Förderungen <strong>von</strong><br />

<strong>Mehrweg</strong>windelsystemen und/oder Windeldiensten kann der <strong>Mehrweg</strong>anteil<br />

erhöht werden, was sich direkt auf das Müllaufkommen auswirkt.<br />

Auf keinen Fall zu vernachlässigen sind auch die finanziellen Ersparnisse, die der<br />

Einsatz <strong>von</strong> <strong>Mehrweg</strong>windeln mit oder ohne Förderung den Eltern bringt (zwischen<br />

ATS 15.000,- bis 20.000,- pro Kind).<br />

Umsetzungsmöglichkeiten und Auswirkungen für Wien<br />

In Wien sollte die Verwendung <strong>von</strong> <strong>Mehrweg</strong>windeln in Kinderkrippen und Spitälern<br />

forciert werden, wobei die Reinigung <strong>von</strong> Windeldiensten durchgeführt werden<br />

sollte. Die Windeldienste müßten am Anfang gefördert werden, bis sie sich am freien<br />

Markt behaupten können.<br />

Die Abfallmengen, die bei der Verwendung <strong>von</strong> <strong>Mehrweg</strong>windeln in Kinderkrippen<br />

eingespart werden können, hängen <strong>von</strong> der Anzahl der Kinder ab, die in den<br />

Tagesstätten versorgt werden. In Wien gibt es insgesamt rund 10.000<br />

Kinderkrippenplätze. Da<strong>von</strong> fallen 5.400 auf öffentliche Heime und 4.600 auf Private.<br />

In Berlin verbrauchen 23.000 Krippenkinder 70.000 Einwegwindeln am Tag bzw.<br />

15,5 Millionen Stück pro Jahr mit Berücksichtigung der Ferien und sonstiger<br />

Fehlzeiten (FLANZ und ERDELBROCK, 1997). Umgerechnet auf Wien mit 10.000<br />

Kindern in Kinderkrippen wären das rund 30.400 Windeln pro Tag oder 6,7 Millionen<br />

Stück pro Jahr.<br />

Bei einem durchschnittlichen Windelgewicht <strong>von</strong> 0,25 kg (KLEMENT, 1997) sind das<br />

1.675 t pro Jahr. Da<strong>von</strong> stammen rund 900 t aus Kinderkrippen der Stadt Wien.<br />

Diese Menge könnte bei einer allgemeinen Einführung <strong>von</strong> <strong>Mehrweg</strong>windeln in den<br />

städtischen Kinderkrippen beinahe vollständig eingespart werden.<br />

Durch die Vorbildwirkung und eine zusätzliche Information könnten die Eltern dazu<br />

motiviert werden, auch zu Hause <strong>Mehrweg</strong>windeln einzusetzen, was die vermiedene<br />

Abfallmenge zusätzlich erhöhen würde. Von der Umweltberatung Wien wurde bereits<br />

ein Pilotprojekt zur Einführung <strong>von</strong> <strong>Mehrweg</strong>windeln in Verbindung mit einem<br />

Windeldienst in Kinderkrippen durchgeführt. Das Pilotprojekt fand zuerst in sieben<br />

Kindertagesstätten statt. Zusammen wurden dabei rund 100 Kinder versorgt.<br />

In den Bereichen Pflege und Spital ist ebenfalls ein großes Vermeidungspotential<br />

<strong>von</strong> Einwegwindeln vorhanden. Konkret ist dabei an die eingesetzten Windeln bei<br />

den Geburtenstationen zu denken (zuzüglich jenen Windeln, die für an Inkontinenz<br />

leidende Menschen in Pflege- und Altenheimen benötigt werden).<br />

Seite 20 Österreichisches Ökologie-Institut

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