Forcierung von Pfandsystemen Endbericht - Kurzfassung - Mehrweg
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<strong>Forcierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Pfandsystemen</strong><br />
<strong>Endbericht</strong> - <strong>Kurzfassung</strong><br />
Abbildung 5.1 zeigt die Interaktionen der Akteure (Abfüller, Lebensmittelketten,<br />
Lebensmitteleinzelhandel, Konsumenten) untereinander und zu den gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen. Die Interaktionsebenen sind durch Pfeile gekennzeichnet und<br />
lassen sich wie folgt beschreiben:<br />
Interaktion zwischen Abfüllern und Lebensmittelketten:<br />
� Die Abfüller sehen einen unbedingten Wunsch der Lebensmittelketten, in<br />
Zukunft nur mehr Einwegverpackungen anzubieten. Die Lebensmittelketten<br />
fordern massiv eine Ausrichtung der Abfüller nach der Situation des Marktes.<br />
Dabei glauben sie am Markt verstärkte Nachfrage nach Einwegverpackungen<br />
und –produkten der Konsumenten zu orten. Zudem sind die Vertreter der<br />
Lebensmittelketten der Meinung, daß die Abfüller den Rückzug aus den<br />
<strong>Mehrweg</strong>systemen planen. Bezüglich einer Verbesserung und effizienteren<br />
Gestaltung der <strong>Mehrweg</strong>systeme sehen die Lebensmittelketten die Abfüller<br />
oftmals als zu wenig kooperativ (keine <strong>Forcierung</strong> der Normflaschen).<br />
Interaktion zwischen Abfüllern und Konsumenten:<br />
� Die unterschiedlichen Konsumstile, die <strong>von</strong> den Abfüllbetrieben angenommen<br />
werden, drücken sich in der Vielzahl der unterschiedlichen angebotenen<br />
Verpackungsformen aus. <strong>Mehrweg</strong>glasflaschen werden durch die Ref-PET-<br />
Flasche immer mehr zurückgedrängt. Es gibt die Gefahr, daß für den<br />
Konsumenten die <strong>Mehrweg</strong>flasche immer weniger <strong>von</strong> Einwegflaschen<br />
unterscheidbar und dadurch nicht erkennbar wird. Der Preis ist das<br />
entscheidende Kriterium bei der Wahl eines Produktes, jedoch sind bei<br />
Qualitätsmehrwegprodukten auch mit hohen Preisen Marktanteile zu halten.<br />
Interaktion zwischen Lebensmittelketten und Konsumenten:<br />
���� Das funktionale und passive Bild der Konsumenten bestärkt die<br />
Lebensmittelketten, den eingeschlagenen Weg (Trend zu Einweg)<br />
weiterzuführen. Der Konsument entscheidet laut Lebensmittelketten nur<br />
aufgrund des Preis- und des Convenience-Faktors. Die <strong>Mehrweg</strong>konsumenten<br />
werden nur noch als Minderheit angesehen und dementsprechend wird die<br />
Produktpräsentation ausgerichtet. Als Problem bezüglich der Pfand- und<br />
<strong>Mehrweg</strong>systeme wird auch die „schlampige“ Haushaltsführung der<br />
Konsumenten gesehen, die es nur durch zusätzlichen Energie- und manuellen<br />
Sortieraufwand möglich machen würde, funktionsfähige <strong>Mehrweg</strong>systeme<br />
anzubieten.<br />
Interaktion zwischen Lebensmitteleinzelhandel und Konsumenten:<br />
� Trotz des Angebots <strong>von</strong> qualitativ hochwertigen Produkten in Pfand- und<br />
<strong>Mehrweg</strong>systemen werden bei den befragten Betrieben des<br />
Lebensmitteleinzelhandels <strong>von</strong> Konsumenten diese nur selten nachgefragt. Es<br />
gibt nur eine kleine Kundenschicht, die sich sehr positiv zu <strong>Mehrweg</strong>systemen<br />
äußert. Es wird auch hier der Trend zu Einweg sichtbar. Gründe werden<br />
teilweise in der Bequemlichkeit der Konsumenten gesehen.<br />
Seite 8 Österreichisches Ökologie-Institut