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VonHierAus Dezember 2013 Seite 2 Im Blickpunkt Der Flughafen verstärkt seine Enteisungsflotte für den kommenden Winter mit zwei zusätzlichen Fahrzeugen Drittes Düsseldorfer Luftverkehrssymposium Die Wirtschaft wächst mit dem Flughafen Beim „Welcome Tag“ trafen sich die neuen Auszubildenden des Airports im Terminal. Siepmann für NRW, Siegloch für den Bund Thomas Schnalke, Geschäftsführer der Flughafen Düsseldorf GmbH, Prof. Dr. Richard Klophaus, Leiter des Zentrums für Recht und Wirtschaft des Luftverkehrs (ZFL), Klaus-Peter Siegloch, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), und Dr. Udo Siepmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf (v.l.n.r.). Mit rund 100 Teilnehmern fand Mitte November im Wöllhaff Konferenzcenter am Düsseldorfer Flughafen das 3. Düsseldorfer Luftverkehrssymposium statt. Tenor der Veranstaltung: Soll der Airport auch in Zukunft direkt und indirekt Wirtschaftsimpulse, Steuern und Arbeitsplätze generieren, braucht er Wachstumsperspektiven. Ihrem Titel entsprechend – „Düsseldorf Airport: Die Wirtschaft wächst mit dem Flughafen“ – stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der Bedeutung des Düsseldorfer Flughafens für die regionale Wirtschaft. In seiner Begrüßungsrede erklärte Udo Siepmann, Hauptgeschäftsführer der hiesigen IHK, stellvertretend für seine und sieben weitere Industrie- und Handelskammern aus NRW seine Zustimmung zum geplanten Antrag auf Kapazitätserweiterung, den der Flughafen bekanntermaßen Mitte kommenden Jahres beim NRW-Verkehrsministerium stellen will. Die Unternehmen in NRW, so Siepmann, seien in hohem Maße in die internationale Wirtschaft eingebunden und damit sehr auf ein funktionierendes und vor allem ausbaufähiges Angebot an innerdeutschen, innereuropäischen und interkontinentalen Flugverbindungen angewiesen (lesen Sie dazu auch den Gastbeitrag von Dr. Udo Siepmann auf Seite 6). Wie der Düsseldorfer Flughafen den geplanten Antrag begründet, welche Elemente er haben wird, wie er sich – die Zustimmung des Ministeriums vorausgesetzt – aller Voraussicht nach auswirken wird und welche Ausgleichsmaßnahmen der Flughafen plant, erklärte FDG-Geschäftsführer Thomas Schnalke. (Informationen zum geplanten Antrag gibt es auf der Flughafen-Website unter http://konzern.dus.com/nachbarflughafen/, „Verfahren zur Kapazitätserweiterung“) Während IHK-Chef Siepmann die Bedeutung des Luftverkehrs aus regionaler Sicht darstellte, nahm Klaus- Peter Siegloch das Thema aus gesamtdeutscher Sicht in den Blick. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) verwies in seinem Statement auf eine Untersuchung des Münchener ifo-Institutes, demzufolge für drei von vier Industrieunternehmen in Deutschland Flugverbindungen wichtig oder sehr wichtig sind. Siegloch: „Der Luftverkehr sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland weit über die eigene Branche hinaus.“ Mit Spannung wurde der Vortrag von Professor Dr. Richard Klophaus, Leiter des Zentrums für Recht und Wirtschaft des Luftverkehrs (ZFL) an der Fachhochschule Worms erwartet. Klophaus setzte sich mit der „regionalökonomischen Bedeutung des Flughafens Düsseldorf“ auseinander und zitierte aus einer von ihm und seinen Mitarbeitern durchgeführten Untersuchung. Seine Kernaussagen, bezogen auf Wertschöpfung und Beschäftigungseffekte des Flughafens allein im Jahre 2012, lauten: Mit Umsatzerlösen von rund 425,8 Mio. Euro und einem Jahresergebnis von 40,3 Mio. Euro (im Konzern) zählt die Flughafen Düsseldorf GmbH im Jahr 2012 zu den wenigen Flughafengesellschaften Deutschlands, die einen Gewinn ausweisen. Gesamtwirtschaftlich sind mit der Leistungserstellung am Flughafen Brutto-Wertschöpfung von fast 3,5 Mrd. Euro Düsseldorf direkt, indirekt und induziert 56.719 Arbeitsplätze verknüpft. Direkt am Flughafen Düsseldorf gibt es 19.729 Arbeitsplätze in 640 Betrieben. Im Vergleich zum Jahr 2005 ist die Zahl der Arbeitsplätze am Flughafenstandort bis zum Jahr 2012 um über 30 Prozent gestiegen. Das entspricht einer durchschnittlichen Zunahme der Beschäftigung um 679 direkte Arbeitsplätze pro Jahr. Aus Vorleistungskäufen von über 1,6 Mrd. Euro und Investitionen von 239,3 Mio. Euro ergibt sich ein Auftragsvolumen für Zulieferer außerhalb des Flughafengeländes von deutlich über 1,8 Mrd. Euro. Aus der direkten Beschäftigung und über das Auftragsvolumen für Zulieferer resultiert eine gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung von knapp 3,5 Mrd. Euro. Die Leistungserstellung am Flughafen Düsseldorf erzeugte im Jahr 2012 ein Steueraufkommen von 846,9 Mio. Euro. Davon erhält der Bund 429,4 Mio. Euro (vor Abzug der Abführungen an die EU), die Länder 302,3 Mio. Euro und die Gemeinden 115,2 Mio. Euro. Dem Land Nordrhein-Westfalen ist davon selbst bei konservativer Schätzung im Jahr 2012 ein Steueraufkommen von über 200 Mio. Euro zugeflossen. „Der Flughafen Düsseldorf hat eine unbestreitbare Bedeutung für Düsseldorf, für die Region und für weite Teile Nordrhein-Westfalens“, fasste Klophaus die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Forschungsstudie zusammen. „Diese Effekte strahlen nachhaltig in die gesamte Region aus.“ 22 junge Menschen starten ins Berufsleben Frischer Wind für DUS Der Flughafen setzt auf die Zukunft, denn in diesem Jahr starten dort fünf junge Menschen mehr als im vergangenen Jahr in das Berufsleben. So sind es diesmal insgesamt 22 neue Auszubildende, darunter ein junger Mann, der das neu geschaffene Duale Studium „Elektrotechnik“ aufnimmt. Insgesamt hat Düsseldorf Airport nun 51 Auszubildende. Davon sind 15 im kaufmännischen Bereich als Bürokaufleute und Kaufleute für Marketingkommunikation tätig. Weitere 36 arbeiten im gewerblichen Bereich als KFZ-Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker, Mechatroniker für Kältetechnik und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. „Wir setzen weiterhin bewusst auf unsere bewährte Ausbildung und möchten damit einem Fachkräftemangel entgegenwirken“, so Susanne Epping aus der Personalabteilung des Flughafens. Sie freue sich auf den „frischen Wind“, den die Azubis in das Unternehmen bringen und forderte sie bei ihrer Begrüßung auf, sich als Gruppe zu stützen und beispielsweise zusammen zu lernen. „Zusammenarbeit ist ein Thema, das bei uns groß geschrieben wird. Wir legen großen Wert auf Teamarbeit“, betonte Epping. Die Azubis 2013 sind: Franziska Heldmann, Moritz Hilger, India Jolina Kuhlmann, Carsten Liehr, Carina Nowakowski, Marina Crombach, Julia Pawlowitsch und Davinia Stichel. Sie beginnen ihre Ausbildung als Bürokaufleute, Victoria Schneider und Marie Wischkowski als Kaufleute für Marketingkommunikation. Benedikt Sauer nimmt sein Studium der Elektrotechnik auf. Marcel Beckmann, David Bytomski und Marcel Zimmermann machen die Ausbildung als KFZ-Mechatroniker, Swen Hemmersbach, Julian Kohnen, Marius Paulat, Hendrik Stringa und Oliver Schenke als Elektroniker für Betriebstechnik. Nils Schmellenkamp und Patrick Schubert fangen als Mechatroniker und Alexander Wetzel als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik an. „Während der Einführungswoche hat sich mein Eindruck, wie interessant der Flughafen ist, noch einmal verstärkt. Ich bin sehr gespannt und freue mich sehr auf meine Aufgaben“, berichtet Moritz Hilger. Für Nils Schmellenkamp, der seine Ausbildung als Mechatroniker macht, ist der Flughafen nicht neu. Der Mülheimer hat bereits zwei Praktika am Flughafen absolviert und ist überzeugt von seiner Wahl: „Es ist ein Super-Betrieb, in dem Kollegialität groß geschrieben wird. Ich freue mich, dass ich hier anfangen konnte.“ Impressum Herausgeber Flughafen Düsseldorf GmbH Redaktion Marcus Schaff, Peter Nengelken, Felicitas Daum Redaktionelle Mitarbeit Christian Hinkel, Verena Wefers, Janine Franke, Stefani Kleeberg Fotos FDG bzw. Autorenvermerk Gestaltung Michael Nentwig Druckvorstufe/Druck DVZ, Hagen Verteilung WAZ-Logistik NRW, Essen Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht der Meinung des Herausgebers entsprechen. Nachdruck mit Quellenangabe gestattet. Leserbriefe bitte an die Redaktion VON HIER AUS, Postfach 300353, 40403 Düsseldorf E-Mail: vonhieraus@dus.com Verstärkung für die Enteisungsflotte des Airports Neue Elephanten am Airport Im Kampf gegen Eis und Schnee kann die Enteisungsflotte des Düsseldorfer Flughafens in diesem Winter auf zwei zusätzliche Fahrzeuge zugreifen: zwei große „Elephant Beta 15“ des dänischen Herstellers Vestergaard. Damit verfügen die rund 60 speziell ausgebildeten Mitarbeiter des Enteisungsteams der Flughafen Düsseldorf Ground Handling GmbH (FDGHG) nun über insgesamt zwölf dieser im Winter so wichtigen Spezialfahrzeuge. ie neuen Enteisungsfahrzeuge „Dzeichnen sich besonders durch ihre extreme Höhe aus. Die Dreiachser können sehr große Flugzeuge – wie zum Beispiel den Airbus A380 – mühelos enteisen“, berichtet Abteilungsleiter Werner Busch. „Für die Zukunft versprechen wir uns durch die Anschaffung der zusätzlichen Fahrzeuge noch mehr Flexibilität auf den Enteisungspositionen, den so genannten „Remote Areas.“ Die Kabine des Elephant Beta 15 erreicht eine Höhe von bis zu 15 Metern. Die Sprühdüse kann sogar bis auf 23 Meter ausgefahren werden – das sind vier Meter mehr als bei den anderen Beta-Enteisungsfahrzeugen. Die Enteisungssaison für Flugzeuge beginnt jeweils im Oktober. Im Winter müssen die Maschinen wieder unter die „Frostschutzdusche“, weil mögliche Schnee- und Frostansätze auf Rumpf- und Tragflächen die Aerodynamik und das Flugverhalten beeinträchtigen. Bis zu vier Teams können am Düsseldorfer Airport zeitgleich im Einsatz sein, damit die Flugzeuge anschließend sicher und zügig in die Luft gehen. Erst wenn die Flugzeuge schnee- und eisfrei sind, dürfen sie starten. Ist die Maschine erst einmal in der Luft, verhindern unter anderem bordeigene Systeme eine Vereisung. Die neuen Fahrzeuge des Typs „Elephant Beta 15“ sind die Stars der Enteisungsflotte am Düsseldorfer Flughafen. Besucherterrassen Neue Öffnungszeiten Die Besucherterrasse auf dem Dach von Flugsteig B des Düsseldorfer Flughafens lädt in den Wintermonaten täglich von 10 bis 19 Uhr zum Besuch ein. Die zweite Plattform am Flughafenbahnhof hat in der kalten Jahreszeit immer sonn- und feiertags geöffnet – ebenfalls von 10 bis 19 Uhr. Mit Beginn des Winterflugplans Ende Oktober hatte der Airport die Öffnungszeiten der beiden Besucherterrassen geändert. Die neuen Öffnungszeiten orientieren sich zum einen am Nutzungsverhalten der Gäste. Zum anderen schafft der Düsseldorfer Flughafen so die Voraussetzung dafür, das Angebot trotz gestiegener Sicherheitsauflagen auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten weiter aufrechtzuerhalten. Weitere Informationen zu Öffnungszeiten und Preisen unter dus.com
VonHierAus Dezember 2013 Seite 3 Im Blickpunkt Düsseldorf Airport baut Pilotanlage zur Sanierung des mit PFT belasteten Grundwassers Mehrere hundert Trauergäste erwiesen verstorbenem Flughafengeschäftsführer die letzte Ehre Bewegender Abschied von Christoph Blume Anfang Oktober verstarb Christoph Blume, langjähriger Sprecher der Geschäftsführung des Düsseldorfer Flughafens und ehemaliger Stadtdirektor der Landeshauptstadt, im Alter von 61 Jahren plötzlich und unerwartet. In einer bewegenden Trauerfeier haben die Familie, Freunde, Kollegen und Wegbegleiter den verstorbenen Flughafengeschäftsführer verabschiedet. In der Andreaskirche in der Düsseldorfer Altstadt erwiesen Christoph Blume mehrere hundert Trauergäste die letzte Ehre. Die Belegschaft des Flughafens gedachte in einer Schweigeminute an den Verstorbenen. In seiner Position als Arbeitsdirektor war Christoph Blume Ansprechpartner für den Betriebsrat des Flughafens. Dabei war es ihm stets ein besonderes Anliegen, sich den vielfältigen Aufgabenstellungen im Zusammenhang mit den Arbeitnehmergremien der Flughafen Düsseldorf GmbH im Sinne einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zu stellen. Christoph Blume galt als Geschäftsführer, der ein offenes Ohr für die Belange der Belegschaft hatte. „Wir trauern um den Menschen Christoph Blume. Unsere Gedanken Gemeinsames Andenken sind bei seiner Frau und seiner Familie“, hieß es vom Betriebsrat des Flughafens. Persönlich betroffen zeigte sich auch Flughafengeschäftsführer Thomas Schnalke, der den Werdegang sowie die Leistungen von Christoph Blume würdigt. „Ich denke, dass der Tod meines langjährigen Christoph Blume, langjähriger Sprecher der Flughafengeschäftsführung, verstarb Anfang Oktober völlig unerwartet. Kollegen für uns alle ein Schock war. Wir wollen ihm ein gemeinsames Andenken bewahren und – sicherlich ganz in seinem Sinne – näher zusammenrücken, um gemeinsam die zukünftigen Herausforderungen anzugehen.“ Der Aufsichtsratsvorsitzende der Flughafen Düsseldorf GmbH, Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers, reagierte ebenfalls tief betroffen und fassungslos auf die Nachricht vom Tode Christoph Blumes: „Mit tiefer Bestürzung habe ich vom Tod Christoph Blumes erfahren. Es schmerzt, wenn ein langjähriger Vertrauter und Freund aus dem Leben scheidet. Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat ihm viel zu verdanken. Als Stadtdirektor hat Christoph Blume die Entwicklung der Landeshauptstadt maßgeblich mitgeprägt und als langjähriger Sprecher der Geschäftsführung des Flughafens entscheidend zum Erfolg des Flughafens Düsseldorf beigetragen. Mein Mitgefühl gilt seiner Frau und seiner Familie. Ihnen wünsche ich viel Kraft und Gottes Segen.“ Diplom-Ingenieur Christoph Blume, Jahrgang 1952, wechselte 2001 als Geschäftsführer zur Flughafen Düsseldorf GmbH, nachdem er von 1997 bis 2001 Stadtdirektor der Landeshauptstadt war. 2006 wurde er zum Sprecher der Geschäftsführung ernannt. In Blumes Amtszeit fällt unter anderem die Entwicklung des Düsseldorf Airports zum Drehkreuz- Flughafen, die Entwicklung des Langstreckennetzes sowie die Entwicklung der Airport City zu einem attraktiven Bürostandort. In den Jahren 2011 und 2012 amtierte Blume ehrenamtlich als Präsident des Flughafenverbandes ADV, dessen stellvertretender Präsidiumsvorsitzender er bis zu seinem Tode war. Seit 2011 war Christoph Blume außerdem Präsidiumsmitglied des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. HOCHTIEF AirPort (HTA) mit neuem Namen HTA wird zu AviAlliance HOCHTIEF AirPort (HTA) firmiert unter dem neuen Namen Avi- Alliance. Die Umbenennung markiert den Neustart des Unternehmens, das vom HOCHTIEF-Konzern verkauft wurde. Neuer Eigentümer der AviAlliance GmbH ist eine Tochtergesellschaft des kanadischen Pensionsfonds Public Sector Pension Investment Board (PSP Investments). Flankiert wird die Umfirmierung von einem überarbeiteten Erscheinungsbild des Unternehmens. Derzeit hält AviAlliance Anteile an den Flughäfen Düsseldorf, Athen, Budapest, Hamburg und Tirana. Die Anteile am australischen Flughafen Sydney hat PSP Investments zuvor als Direktbeteiligung übernommen. Im Mai hatte die HOCHTIEF Aktiengesellschaft einen Vertrag mit einer Tochtergesellschaft von PSP Investments über den Verkauf aller Anteile der HOCHTIEF AirPort GmbH unterzeichnet (Von- HierAus berichtete). Bei dem kanadischen Pensionsfonds handelt es sich um einen Investor, der an einer langfristigen, stabilen Wertanlage interessiert ist. Auf das operative Flughafengeschäft hatte der Wechsel keinen direkten Einfluss. Die Stadt Düsseldorf und Air Rianta bleiben unverändert ebenfalls Gesellschafter der Düsseldorfer Flughafen GmbH. Maßnahmen gegen PFT-Belastung DUS installiert Pilotanlage zur Grundwasserreinigung Geruchsbegehung im Düsseldorfer Norden Selten Gerüche durch Flughafen Der Flughafen Düsseldorf hat mit dem Aufbau einer Pilotanlage zur Sanierung des mit der Stoffgruppe Perfluorierte Tenside (PFT) belasteten Grundwassers begonnen. Anfang Dezember wird die Anlage am ehemaligen Feuerlöschbecken ihren Betrieb aufnehmen. Ziel des etwa sechsmonatigen Probebetriebs ist es, die bestmögliche Konfiguration der Filteranlage herauszufinden, um das Grundwasser effizient und möglichst umfassend von den PFT reinigen zu können. Die Pilotanlage ist eine weitere Maßnahme des Flughafens, um die PFT-Verunreinigungen auf dem Betriebsgelände zu reduzieren. In einem Sanierungskonzept werden weitere Schritte festgehalten. Anfang Dezember hat der Flughafen seine Pläne im Rahmen einer Informationsveranstaltung der Landeshauptstadt Düsseldorf den Bürgern in Kaiserswerth vorgestellt. „Unser oberstes Ziel ist es, die Auswaschung von PFT in die Nachbarschaft weitgehend zu unterbinden“, betont Flughafengeschäftsführer Thomas Schnalke. „Den hierfür notwendigen Reinigungsgrad des Grundwassers versprechen wir uns durch ein spezielles Reinigungsverfahren.“ Weltweit gibt es nur wenige Erfahrungen bei der PFT-Sanierung. Der Pilotversuch soll daher über eine Dauer von bis zu sechs Monaten betrieben werden. In dieser Zeit müssen eine Reihe hydraulischer und schadstoffspezifischer Basisdaten erhoben und immer weiter Sechsmonatige Pilotphase optimiert werden, bis am Ende die ideale Zusammensetzung der Filter feststeht. Über einen Förderbrunnen wird hierbei das Grundwasser im Abstrom der Belastungsstelle aus einer Tiefe von zehn Metern hochgepumpt. Zur Aufbereitung des Förderwassers soll in der Reinigungsanlage eine Kombination aus Kiesbett- und Wasseraktivkohle sowie Ionenaustauschharze eingesetzt werden. Ziel ist es, eine PFT-Konzentration im Ablauf der Anlage von 300 Mikrogramm pro Liter oder weniger zu erreichen. Dieser Wert wird wissenschaftlich als unbedenklich eingestuft. Mithilfe mehrerer Messstellen wird der Pumpversuch begleitet und überprüft. Nach der Aufbereitung ist eine Einleitung des gereinigten Wassers in das Kanalnetz des Flughafens vorgesehen. Während der Pilotphase bereitet der Flughafen zeitgleich den Einsatz von drei Großanlagen zur Grundwasserreinigung vor. Diese sollen in der zweiten Jahreshälfte 2014 an den Standorten Feuerwache Nord, Altes Löschbecken und Südbahn installiert werden und in Summe 38.500 Liter Grundwasser pro Stunde säubern. Anfang 2015 werden die Anlagen ihren Betrieb aufnehmen. „Durch die Sanierung des Grundwassers wird die Austragung der PFT in die benachbarten Stadtgebiete bestmöglich unterbunden. Eine weitere Belastung des Grundwassers wird somit ausgeschlossen“, erklärt Schnalke weiter. „Ergänzend zur Grundwassersanierung erörtern wir in einem zweiten Schritt derzeit Verfahren zur Bodensanierung auf unserem Gelände, um nachhaltig die Auswaschung der PFT aus den belasteten Böden ins Grundwasser zu verhindern.“ Für die Bodensanierung kommen unterschiedliche Verfahren in Betracht. Abhängig von den Witterungsverhältnissen im Winter werden die Detailuntersuchungen bis Anfang 2014 dauern. Im Sommer 2014 soll der mit der Aufsichtsbehörde abgestimmte Sanierungsplan gemäß Bundesbodenschutzgesetz vorliegen, so dass ebenfalls 2015 mit der Bodensanierung begonnen werden kann. Wie oft kann man den Flughafen riechen? Seltener, als man vielleicht denkt. Im Rahmen einer aktuellen Geruchsmessung des Odenthaler Instituts deBakom im Düsseldorfer Norden (VonHierAus berichtete) konnten nur an zwei von insgesamt 43 Messpunkten häufiger Gerüche gemessen werden, die durch den Betrieb des Flughafens verursacht werden. An den meisten Stellen war vom Flugbetrieb nichts zu riechen. Von Januar bis Juli nahmen Prüfer des auf dem Gebiet der Geruchsmessungen erfahrenen Instituts deBakom bei 52 Begehungen an insgesamt 43 Messorten in Düsseldorf- Lohausen, Stockum und Unterrath zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten Geruchsproben. Abgase von Triebwerken bei niedrigen Betriebszuständen, der Betrieb von Hilfstriebwerken, Tankvorgänge oder das Tanklager sind im Wesentlichen Ursachen für Gerüche, die durch den Flughafenbetrieb im direkten Umfeld des Flughafens entstehen können. So werden erhöhte Konzentrationen von Kohlenwasserstoffen überwiegend im niedrigen Lastbereich der Triebwerke, also im Leerlauf und während der Rollvorgänge emittiert. Im westlichen und südlichen Teil des untersuchten Gebietes liegen die relativen Häufigkeiten der Geruchsstunden, die durch die aufgetretenen flughafenspezifischen Gerüche verursacht wurden, zwischen Null und 0,06. Eine relative Häufigkeit der Geruchsstunden von beispielsweise 0,06 bedeutet, dass an sechs Prozent der 8.760 Stunden eines Jahres Gerüche, 52 Begehungen an 43 Messorten die eindeutig zuzuordnen sind, wahrgenommen werden können. Eine Geruchsstunde wird als positiv gewertet, wenn innerhalb einer Stunde in einem Zehntel der Zeit, also in sechs Minuten, erkennbare Gerüche vorliegen. So trat der Geruch von Flugzeugabgasen vornehmlich im Nahbereich und westlich und südlich des Flughafens auf. Die Messpunkte, an denen der Geruch am häufigsten auftrat, lagen auf einem Parkplatz vor der Flughafenverwaltung in direkter Nähe zum Flugsteig C und in Lohausen in unmittelbarer Nähe zum Flugfeld. Dabei bewerteten die Prüfer den Geruch nach Flugzeugabgasen als „sehr schwach“ bis „schwach“ und stuften ihn als „leicht unangenehm“ ein. Ein Geruch von unverbranntem Kerosin wurde während der Geruchsmessung gar nicht von den Prüfern wahrgenommen. Die Immissionswerte der zur Beurteilung hilfsweise herangezogenen Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL) sind im Untersuchungsgebiet unterschritten. Die Messergebnisse wurden erreicht, obwohl es im Messzeitraum einen relativ hohen Anteil von nördlichen Windrichtungen gab.
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