Primarexpress November 2011 [PDF, 515 KB] - Primarschule
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Seite 08 | Schülerredaktion<br />
Seite 09 | Schülerredaktion<br />
Klassenlager in Aurigeno (TI)<br />
Wie James Bond über Mauern springen<br />
Am Knabenschiessen-Montag traf sich<br />
die 6.Klasse Wolfetsloh am Bahnhof<br />
Bonstetten – Wettswil. Mit grossen<br />
Koffern „bewaffnet” stiegen wir in den<br />
Zug ein und fuhren via Zug nach<br />
Locarno. In Locarno mussten wir gleich<br />
noch mal umsteigen, damit wir uns das<br />
schöne Spektakel anschauen konnten,<br />
wie sich Herr Froesch und der Busfahrer<br />
stritten. Als sie sich dann aber geeinigt<br />
hatten, konnten wir uns endlich im<br />
bequemen Bus nieder setzen. Der Bus<br />
fuhr uns aber nicht ganz ins Dörflein<br />
Aurigeno. Wir mussten also noch zirka<br />
fünf Minuten zu Fuss gehen bis wir in<br />
unserem Lagerhaus, einem ehemaligen<br />
Pfarrhaus, ankamen.<br />
Am Dienstag freuten sich alle riesig,<br />
denn wir unternahmen einen Ausflug zur<br />
Maggia. Nach einem halbstündigen Fussmarsch<br />
kamen wir zu einer der unzähligen<br />
Hängebrücken, die uns über die<br />
Maggia und zu unserem Badeplatz führte.<br />
So rasch als möglich zogen wir unser<br />
T-Shirt aus und sprangen ins kühle Nass.<br />
Die einen mutig, die anderen eher<br />
schüchtern.<br />
Am Mittwoch stand eine Wanderung ins<br />
Bavonatal auf dem Programm. Auf dem<br />
Weg ins Tal sahen wir viele Splüi<br />
(Ziegenställe) und Cantine (Vorratskammern),<br />
die typisch für diese Gegend<br />
sind.<br />
Der Donnerstag bot etwas für alle<br />
Geschmäcker. Die guten Zeichner freuten<br />
sich darauf, alte Tessinerhäuser abzuzeichnen.<br />
Die Geniesser konnten es<br />
kaum erwarten, in einem Grotto eine<br />
grosse Pizza zu verspeisen. Und die<br />
Party Freaks erwarteten sehnlichst den<br />
Abschlussabend, bei dem gespielt und<br />
getanzt wurde.<br />
Bevor wir am Freitag die Rückreise<br />
antreten konnten, musste das ganze<br />
Haus gesäubert werden, was wir mit<br />
grosser Begeisterung erledigten. Die<br />
Rückfahrt war genau so lustig wie die<br />
Hinfahrt. Das lustigste Erlebnis des<br />
Lagers passierte zwischen Bellinzona<br />
und Zug. Plötzlich hatten wir eine Tasche<br />
zu viel, weil Joel aus Versehen die<br />
Tasche eines Jungen aus einer anderen<br />
Klasse mitgenommen hatte. Zum Glück<br />
sorgte Herr Froesch dafür, dass der<br />
Junge seine Tasche wieder bekam.<br />
Jascha, 6. Klasse<br />
Schülerredaktion<br />
Parkour ist eine neue Sportart, bei der<br />
es darum geht schnell, flüssig, sicher<br />
und präzise Hindernisse ohne Hilfsmittel<br />
zu überwinden und möglichst schnell<br />
eine Strecke in Luftlinie zu bewältigen.<br />
Dazu greift der Läufer auf seine körperlichen<br />
und geistigen Fähigkeiten zurück.<br />
Er stellt sich immer wieder neuen<br />
Herausforderungen, die er zu meistern<br />
versucht.<br />
Die Sportart wurde Ende der 1980er-<br />
Jahre von einem Franzosen namens<br />
David Belle erfunden. In der Schweiz ist<br />
sie aber erst seit 2006 bekannt. Es wird<br />
viel mit Freerunning verwechselt. Überflüssige<br />
Drehungen, wie sie eher bei<br />
Freerunning genutzt werden, sind bei<br />
Parkour nur hinderlich. Freerunning ist<br />
ähnlich wie Parkour, das Ziel ist es dort,<br />
möglichst viele Kunststücke zu machen.<br />
Parkour-Elemente werden auch in Filmen<br />
eingesetzt. Besonders in „Prince of<br />
Persia“ bei dem der Erfinder von Parkour<br />
selbst die Stunts macht. Bei ein<br />
paar Szenen auch bei James Bond<br />
„Casino Royale“, „Mr. Bean macht<br />
Ferien“ und noch weiteren Filmen.<br />
Beim Parkour ist der Allrounder gefragt,<br />
der neben seinen Stärken auch an seinen<br />
Schwächen arbeitet. Dabei gewinnt<br />
man an physischer und mentaler Stärke.<br />
Der Konkurrenzgedanke aber spielt<br />
keine Rolle. Man tritt höchstens gegen<br />
sich selbst an. Springen muss man<br />
allein, doch für den Rest ist Parkour<br />
Teamsport und es werden Koordinationsfähigkeiten<br />
gefordert.<br />
Ich habe bei einem Parkour-Workshop,<br />
an welchem ich teilgenommen habe,<br />
den Parkourprofi Felix Iseli interviewt:<br />
Wie hoch ist die Verletzungsgefahr bei<br />
Parkour?<br />
„Die Verletzungsgefahr ist eigentlich<br />
nicht so hoch, weil man keinen Gegenspieler<br />
hat. Man hat nur den Boden und<br />
die Hindernisse, bei welchen man weiss<br />
wie sie sind. Der Boden z.B. ist hart, ich<br />
weiss wie sich der anfühlt und er bleibt<br />
hart und er verändert sich auch nicht<br />
plötzlich. Es gibt ganz verschiedene<br />
Bodenarten, diese kennen wir unterdessen<br />
und man lernt sie auch schnell kennen.<br />
Im Fußball z.B., hat man einen<br />
Gegner und man weiss nicht, ob er nach<br />
rechts oder links geht und durch das ist<br />
die Verletzungsgefahr eigentlich höher.<br />
Ich habe früher einmal Handball gespielt<br />
und mich viel mehr verletzt als jetzt bei<br />
Parkour.“<br />
Ab wie viel Jahren empfehlen Sie<br />
Parkour?<br />
„Grundsätzlich kann man Parkour in<br />
jedem Alter ausüben. Bei uns dürfen 12-<br />
jährige mit ParkourOne (Parkour-Club)<br />
beginnen, welche wir mit bis zu 40-jährigen<br />
zusammentun können.“<br />
Was wird bei Parkour am meisten trainiert?<br />
„Das ist schwierig zu sagen. Parkour ist<br />
so vielfältig. Grundsätzlich wird trainiert,<br />
um seinen eigenen Körper weiterzubringen.<br />
Aber es gibt halt extrem viele<br />
Varianten und am Schluss kann man<br />
nicht wirklich sagen, was am meisten<br />
trainiert wird.“<br />
Denken Sie, dass Parkour zu einer<br />
olympischen Disziplin wird?<br />
„Ich glaube nicht, weil Parkour kein<br />
Sport ist, bei dem es einen Gewinner<br />
gibt; im Gegensatz zu den olympischen<br />
Sportarten.“<br />
Ich mag Parkour sehr, weil man sich so<br />
frei bewegen kann und man die volle<br />
Konzentration braucht. Sogar auf dem<br />
Pausenplatz kann man Parkour<br />
machen...<br />
Micha, 5. Klasse<br />
Schülerredaktion