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Zweiter Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

zur <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes


2 A. Zusammenfassung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

A. Zusammenfassung............................................................................................................................................4<br />

1. H<strong>in</strong>tergrund und Ziele.............................................................................................................................................. 4<br />

2. Ergebnisse des Monitor<strong>in</strong>gs..................................................................................................................................... 5<br />

2.1. Übergreifende E<strong>in</strong>schätzung............................................................................................................................ 5<br />

2.2. Überblick über die Fortschritte <strong>in</strong> den Maßnahmensäulen........................................................................ 5<br />

3. Aktueller Ausbaustand und E<strong>in</strong>schätzung zur Zielerreichung......................................................................... 7<br />

4. Empfehlungen zur Weiterentwicklung................................................................................................................. 8<br />

B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010...........................................................10<br />

1. Maßnahmensäule 1: Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau......................................................11<br />

1.1. Mitnutzung bestehender Infrastrukturen und E<strong>in</strong>richtungen optimieren...........................................11<br />

1.2. Aufbau e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses...............................................................................................................14<br />

1.3. Aufbau Baustellendatenbank.........................................................................................................................18<br />

1.4. Bedarfsorientierte Mitverlegung von Leerrohren und<br />

geme<strong>in</strong>samer Aufbau von Infrastrukturen..................................................................................................20<br />

1.5 Verbesserung der <strong>Breitband</strong>verteilung im Haus.........................................................................................22<br />

2. Maßnahmensäule 2: Unterstützende Frequenzpolitik.....................................................................................23<br />

2.1. Rasche Nutzung des Potenzials der digitalen Dividende 2010..................................................................23<br />

3. Maßnahmensäule 3: F<strong>in</strong>anzielle Förderung.......................................................................................................25<br />

3.1. Analyse verfügbarer Fördermittel.................................................................................................................25<br />

3.2. Verbesserte Förderbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben..........................................................27<br />

3.3. Infrastrukturausbau aus dem Konjunkturpaket II......................................................................................30<br />

4. Maßnahmensäule 4: Wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierte Regulierung...............................................31<br />

4.1. Mehr Planungssicherheit für Unternehmen................................................................................................32<br />

4.2. Grundzüge e<strong>in</strong>er wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierten Regulierung festlegen...........................34<br />

4.3. Anreiz- und <strong>in</strong>vestitionsorientierte Förderung im EU-Rechtsrahmen....................................................36<br />

5. Maßnahmensäule 5: Information und Transparenz..........................................................................................37<br />

5.1. Aktive und aktivierende Öffentlichkeitsarbeit............................................................................................37<br />

5.2. Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrums des Bundes.........................................................................40<br />

5.3 E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Bund-Länder-Arbeitsgruppe..........................................................................................41<br />

5.4 Erstellung e<strong>in</strong>es jährlichen Monitor<strong>in</strong>gberichts.........................................................................................42


A. Zusammenfassung<br />

3<br />

C. Ausbaustand und Zielerreichung.................................................................................................................43<br />

1. Ausbaustand zur Grundversorgung und E<strong>in</strong>schätzung zum Erreichen e<strong>in</strong>er Flächendeckung...............43<br />

2. Überblick über den Ausbaustand mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

und E<strong>in</strong>schätzung zur Zielerreichung 2014.........................................................................................................45<br />

D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie............................................................47<br />

1. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Strategie....................................................................................... 47<br />

2. Ansätze zur Verbesserung der bestehenden Maßnahmen...............................................................................51<br />

E. Anhang..............................................................................................................................................................60<br />

1. Abkürzungsverzeichnis..........................................................................................................................................60<br />

2. Quellenverzeichnis..................................................................................................................................................61


4 A. Zusammenfassung<br />

A. Zusammenfassung<br />

1. H<strong>in</strong>tergrund und Ziele<br />

Die <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes wurde im Februar<br />

2009 von der Bundesregierung beschlossen<br />

und <strong>in</strong> den Meseberger Beschlüssen vom Herbst<br />

2009 bestätigt. Bis Ende 2010 sollten die weißen<br />

Flecken <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>abdeckung bundesweit<br />

beseitigt und Bandbreiten von m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s<br />

flächendeckend verfügbar se<strong>in</strong>.<br />

Mittel- bis langfristig sollen die Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetze<br />

kont<strong>in</strong>uierlich ausgebaut werden. 2014<br />

sollen 75 Prozent der bundesdeutschen Haushalte<br />

Bandbreiten von 50 Mbit/s und mehr verfügbar<br />

haben. Möglichst bald danach sollen hochleistungsfähige<br />

<strong>Breitband</strong>anschlüsse flächendeckend verfügbar<br />

se<strong>in</strong>. (Abbildung 1)<br />

Der Bund setzt <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf e<strong>in</strong>en Breibandausbau<br />

durch Wettbewerb. Öffentliche Fördermittel<br />

sollen lediglich ergänzend und <strong>in</strong>sbesondere für<br />

den Ausbau <strong>in</strong> ländlichen Regionen herangezogen<br />

werden. Ausbaumaßnahmen sollen das Pr<strong>in</strong>zip der<br />

Technologieneutralität berücksichtigen. Die Bundesregierung<br />

setzt <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie <strong>in</strong>sbesondere<br />

auf Maßnahmen, die die Ausbauakteure unterstützen.<br />

Hierfür wurden fünf Maßnahmensäulen<br />

def<strong>in</strong>iert:<br />

1. Nutzung von Synergien beim<br />

Infrastrukturausbau<br />

2. Unterstützende Frequenzpolitik<br />

3. F<strong>in</strong>anzielle Förderung<br />

4. Wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierte<br />

Regulierung<br />

5. Information und Transparenz<br />

Zielsetzung des vorliegenden Monitor<strong>in</strong>gberichts ist<br />

es, aufbauend auf den Ergebnissen des Berichts 2010,<br />

die Darstellung der erreichten Umsetzungs- und<br />

Ausbaufortschritte sowie die Empfehlung von Verbesserungsansätzen<br />

für die bestehende <strong>Breitband</strong>strategie<br />

aufzuzeigen. Im Monitor<strong>in</strong>gbericht 2011<br />

liegt darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong> besonderer Schwerpunkt<br />

auf der Weiterentwicklung der Strategie vor dem<br />

H<strong>in</strong>tergrund der sich verändernden Herausforderung<br />

beim Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen.<br />

Abbildung 1: Ziele des <strong>Breitband</strong>ausbaus <strong>in</strong> Deutschland und Europa<br />

2010<br />

Ziel der<br />

Bundesregierung<br />

Flächendeckende<br />

Verfügbarkeit von<br />

≥ 1 Mbit/s<br />

2014<br />

Ziel der<br />

Bundesregierung<br />

Verfügbarkeit von<br />

≥ 50 Mbit/s für<br />

75 % der Haushalte<br />

2020<br />

Ziel der<br />

Europäischen Union<br />

Verfügbarkeit von<br />

≥ 30 Mbit/s flächendeckend<br />

europaweit für alle Haushalte<br />

Quelle: Roland Berger


A. Zusammenfassung<br />

5<br />

2. Ergebnisse des Monitor<strong>in</strong>gs<br />

2.1. Übergreifende E<strong>in</strong>schätzung<br />

Seit der Veröffentlichung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

konnten im <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong> Deutschland deutliche<br />

Fortschritte erzielt werden. Dazu hat die Ausgestaltung<br />

der Strategie sowie der zugehörigen<br />

Maßnahmen <strong>in</strong> den fünf Maßnahmensäulen e<strong>in</strong>en<br />

wichtigen Beitrag geleistet. Die Befragungen im<br />

Rahmen der Monitor<strong>in</strong>gberichte 2010 und 2011<br />

haben deutlich gemacht, dass die Strategie neben<br />

der Wirkung e<strong>in</strong>zelner Maßnahmen auch übergreifend<br />

Lenkungswirkung entfaltet hat. Das Thema<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau konnte auf die politische und<br />

öffentliche Agenda gesetzt werden; verschiedene<br />

Prozesse, wie etwa die Versteigerung der digitalen<br />

Dividende, wurden erheblich beschleunigt sowie<br />

Vernetzung und Austausch zwischen den Beteiligten<br />

verbessert. Zahlreiche Kommunen haben sich<br />

verstärkt für den Ausbau engagiert und mehrere<br />

Länder haben Maßnahmen und Ziele der Strategie<br />

auf ihre Agenda gehoben.<br />

Bereits 2010 waren fast alle Maßnahmen, die auf die<br />

Erfüllung des Ziels 2010 zielten, weitgehend umgesetzt.<br />

Im laufenden Jahr konnten nun auch wichtige<br />

Impulse für den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

gesetzt werden, die sich direkt aus den Maßnahmen<br />

der <strong>Breitband</strong>strategie ergeben. Die Abbildung<br />

2 fasst die wichtigsten Impulse im Berichtsjahr<br />

zusammen:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Mehr Transparenz zu Synergiepotenzialen<br />

Stärkere Beteiligung von Akteuren außerhalb<br />

der Telekommunikations<strong>in</strong>dustrie (u. a. Energieversorger,<br />

Deutsche Bahn, VKU)<br />

Schaffung technischer und vertragsrechtlicher<br />

Grundlagen für den NGA-Ausbau<br />

2.2. Überblick über die Fortschritte <strong>in</strong> den<br />

Maßnahmensäulen<br />

Im Folgenden werden die wichtigsten Fortschritte<br />

beim <strong>Breitband</strong>ausbau seit dem Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

2010 <strong>in</strong> den fünf Maßnahmensäulen zusammenfassend<br />

dargestellt. Die Zusammenfassung fußt auf der<br />

detaillierten Analyse der Maßnahmen <strong>in</strong> Kapitel B<br />

und greift die wichtigsten übergreifenden Aspekte<br />

je Maßnahmensäule auf:<br />

Abbildung 2: Impulse 2010–2011 für den Ausbau von Hochleistungsnetzen<br />

Mehr Transparenz<br />

zu Synergien<br />

ƒ Synergiesstudie<br />

ƒ Infrastrukturatlas II<br />

ƒ Dezentrale<br />

Baustellendatenbanken<br />

Stärkere Beteiligung<br />

ƒ Deutsche Bahn<br />

ƒ Energieversorger<br />

ƒ VKU & Stadtwerke<br />

Technische und<br />

rechtliche E<strong>in</strong>igung<br />

ƒ NGA-Forum<br />

ƒ Kooperationsmodelle<br />

Verstärkter<br />

Ausbau von<br />

Hochleistungsnetzen<br />

Impulsgeber Politik<br />

Quelle: Roland Berger


6 A. Zusammenfassung<br />

Maßnahmensäule 1: Nutzung von Synergien<br />

beim Infrastrukturausbau<br />

Seit 2010 konnten wichtige Voraussetzungen für die<br />

Nutzung von Synergien im Infrastrukturausbau<br />

geschaffen werden. Zum e<strong>in</strong>en hat die Synergiestudie<br />

des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und<br />

Technologie Infrastrukturen identifiziert, deren Mitnutzung<br />

e<strong>in</strong>e besonders hohe Hebelwirkung für den<br />

Ausbau mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen entfalten<br />

kann und so mehr Transparenz über das Potenzial<br />

der Mitnutzung <strong>in</strong> Deutschland geschaffen. Zum<br />

anderen haben verschiedene Bundesländer dezentrale<br />

Baustellendatenbanken errichtet, um den Ausbau<br />

<strong>in</strong> ihrer Region über die Offenlegung möglicher<br />

Mitverlegungsoptionen voranzutreiben. Neben Synergiestudie<br />

und den Baustellendatenbanken auf<br />

Länderebene konnten auch beim Infrastrukturatlas<br />

Fortschritte erzielt werden: Er konnte <strong>in</strong> die zweite<br />

Ausbaustufe starten – allerd<strong>in</strong>gs zunächst noch<br />

ohne die Daten der Deutschen Telekom. Zuletzt wurde<br />

über die Erweiterung der Bundesrahmenregelung<br />

Leerrohre auf die Anwendung <strong>in</strong> „schwarzen<br />

Flecken“ e<strong>in</strong> weiterer Beitrag zur Förderung des Ausbaus<br />

von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen geleistet.<br />

Trotz dieser Fortschritte bestehen weiterh<strong>in</strong> ungenutzte<br />

Potenziale zur Kostensenkung beim Ausbau,<br />

weil Synergien über Mitverlegung und Mitnutzung<br />

nicht ausreichend ausgeschöpft werden. Die Bereitschaft,<br />

Synergienutzung <strong>in</strong> eigenen Netzen zu<br />

ermöglichen, muss sowohl bei privaten als auch<br />

öffentlichen Infrastruktureignern erhöht werden –<br />

sei es durch e<strong>in</strong>e Klärung der Haftungsfragen der<br />

Deutschen Telekom oder e<strong>in</strong>e Öffnung des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Netze der Bundesautobahnen<br />

sowie der Deutschen Bahn.<br />

Maßnahmensäule 2: Unterstützende Frequenzpolitik<br />

Die Versteigerung der Digitalen Dividende und der<br />

<strong>in</strong> der Folge zügig begonnene Ausbau der Prioritätsgebiete<br />

(Verfügbarkeit von <strong>Breitband</strong>anschlüssen<br />

mit m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s bei weniger als 95 Prozent<br />

der Haushalte) ist e<strong>in</strong>er der zentralen Fortschritte <strong>in</strong><br />

der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie der Bundesregierung.<br />

Besonders die zügige Aufrüstung von<br />

bestehenden Funkstationen zu Multistandardstationen<br />

hat die Anb<strong>in</strong>dung von ländlichen Regionen<br />

vorangetrieben. Bereits im ersten Halbjahr 2011<br />

haben Funktechnologien deshalb den größten Beitrag<br />

zur Schließung weißer Flecken geleistet. Diese<br />

Dynamik wird sich im zweiten Halbjahr absehbar<br />

noch verstärken.<br />

Der Ausbau der LTE-Versorgung über die Aufrüstung<br />

bestehender Stationen führt dazu, dass die Versorgung<br />

<strong>in</strong> unterversorgten Gebieten ergänzt wird<br />

und <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Maße bisher vollständig unversorgte<br />

Gebiete mit <strong>Breitband</strong> angeschlossen werden.<br />

Neben der Reichweite wird durch die Aufrüstung<br />

auch die Leistungsstärke der Netze erhöht. E<strong>in</strong>e weitere<br />

Herausforderung ist die Nutzbarkeit der Frequenzen<br />

<strong>in</strong> den Grenzregionen der Bundesrepublik:<br />

E<strong>in</strong>ige Nachbarstaaten nutzen die <strong>in</strong> Deutschland<br />

für den Mobilfunk freigegebenen Frequenzen noch<br />

für Fernseh- bzw. Radiosignale. Die Grenzkoord<strong>in</strong>ation<br />

läuft und ist für e<strong>in</strong>ige Nachbarstaaten bereits<br />

abgeschlossen.<br />

Maßnahmensäule 3: F<strong>in</strong>anzielle Förderung<br />

Die Bereitstellung von f<strong>in</strong>anziellen Fördermitteln<br />

durch die Europäische Union, den Bund und die<br />

Länder hat <strong>in</strong> den letzten Jahren zur gestiegenen<br />

Ver füg barkeit von <strong>Breitband</strong>anschlüssen <strong>in</strong> Deutschland<br />

beigetragen. Insgesamt standen <strong>in</strong> der Förderperiode<br />

von 2008 bis 2010 rund 273 Millionen Euro<br />

zur Verfügung. Bis 2013 wird die Gesamtsumme um<br />

weitere 181 Millionen auf <strong>in</strong>sgesamt 454 Millionen<br />

EUR anwachsen. Dabei s<strong>in</strong>d Überträge aus der ersten<br />

Förderperiode 2008 bis 2010 nicht e<strong>in</strong>gerechnet.<br />

Am Ende der Förderperiode 2008 bis 2010 war e<strong>in</strong>e<br />

Abrufquote von 84 Prozent zu verzeichnen. Auch <strong>in</strong><br />

der laufenden Periode s<strong>in</strong>d die Abrufquoten bereits<br />

hoch – nach e<strong>in</strong>em halben Jahr s<strong>in</strong>d 28 Prozent der<br />

verfügbaren Mittel bewilligt. In der aktuellen Förderperiode<br />

2011–2013 ist außerdem der Abruf von Fördermitteln<br />

der Europäischen Union deutlich höher,<br />

als dies <strong>in</strong> der vorherigen Förderperiode der Fall war.<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d die verfügbaren Mittel <strong>in</strong> der mo men -<br />

tanen Förderperiode allerd<strong>in</strong>gs um 34 Prozent<br />

kle<strong>in</strong>er als im Förderzeitraum 2008–2010. Bei den<br />

EU-Mitteln besteht auch weiterh<strong>in</strong> zusätzliches<br />

Poten zial, das nicht alle Bundesländer nutzen.<br />

Schließlich ist der Großteil der Mittel weiterh<strong>in</strong> auf<br />

den An schluss nicht versorgter Gebiete mit e<strong>in</strong>er<br />

<strong>Breitband</strong>grundversorgung ausgerichtet. Mittel für


A. Zusammenfassung<br />

7<br />

die Beschleunigung des Ausbaus von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> größerem Umfang<br />

nicht verfügbar.<br />

Maßnahmensäule 4: Wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierte<br />

Regulierung<br />

Neben e<strong>in</strong>er Vielzahl an Regulierungsmaßnahmen<br />

der Bundesnetzagentur (z. B. Mustervertrag für den<br />

Zugang zur TAL am Schaltverteiler, Ex-Post-Kontrolle<br />

für Glasfaser TAL) zum <strong>Breitband</strong>ausbau wurden<br />

zwei wesentliche Fortschritte im Bereich der wachstums-<br />

und <strong>in</strong>novationsorientierten Regulierung<br />

erzielt: Die E<strong>in</strong>igung im Rahmen des NGA-Forums<br />

hat die Grundlage für die technische Interoperabilität<br />

von <strong>Breitband</strong>netzen gelegt. Zusätzlich leistet<br />

die TKG-Novelle vorbehaltlich der parlamentarischen<br />

Zustimmung e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag für den<br />

Fortschritt des <strong>Breitband</strong>ausbaus <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Maßnahmensäule 5: Information und Transparenz<br />

Durch e<strong>in</strong>e verstärkte Öffentlichkeitsarbeit wurde<br />

im letzten Jahr der Grad an Information und Transparenz<br />

für Ausbauakteure weiter erhöht. Das <strong>Breitband</strong>büro<br />

des Bundes ist aufgebaut und hat im<br />

Dezember 2010 den Betrieb aufgenommen. Gleichzeitig<br />

haben die Länderkompetenzzentren ihre Aktivitäten<br />

ausgeweitet und professionalisiert. Zudem<br />

hat der <strong>Breitband</strong>atlas der Bundesregierung die<br />

Transparenz über den Ausbaustand <strong>in</strong> Deutschland<br />

weiter verbessert.<br />

Trotz dieser Fortschritte gibt es im Bereich der<br />

Öffentlichkeitsarbeit Themen, die <strong>in</strong> Zukunft noch<br />

verstärkt Berücksichtigung f<strong>in</strong>den sollten. Dazu<br />

gehört unter anderem e<strong>in</strong>e stärkere Positionierung<br />

des <strong>Breitband</strong>ausbaus als Treiber volkswirtschaftlichen<br />

Wachstums. Zudem kann das <strong>Breitband</strong>büro<br />

se<strong>in</strong>e Multiplikatorenwirkung durch zielgruppengerechte<br />

Aufbereitung von Informationen noch<br />

verstärken.<br />

3. Aktueller Ausbaustand und<br />

E<strong>in</strong>schätzung zur Zielerreichung<br />

Die Verfügbarkeit von <strong>Breitband</strong>anschlüssen ist seit<br />

dem letzten Jahr <strong>in</strong> allen Anschlussgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

gestiegen. Die Verfügbarkeit von Anschlüssen<br />

mit e<strong>in</strong>er Bandbreite von m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s liegt<br />

Mitte 2011 bei fast 99 Prozent. Dies bedeutet, dass<br />

seit Anfang 2009 für mehr als 2 Mio. Haushalte e<strong>in</strong>e<br />

Grundversorgung sichergestellt werden konnte.<br />

Um e<strong>in</strong>e flächendeckende Grundversorgung sicherzustellen,<br />

müssen noch rund 520.000 Haushalte mit<br />

<strong>Breitband</strong>anschlüssen versorgt werden. Der größte<br />

Anteil von Neuanschlüssen g<strong>in</strong>g im letzten Jahr auf<br />

Funktechnologien zurück – LTE wird erwartungsgemäß<br />

den maßgeblichen Beitrag zur weiteren<br />

Schließung der verbleibenden weißen Flecken<br />

leisten.<br />

Für rund 41 Prozent aller Haushalte <strong>in</strong> Deutschland<br />

besteht momentan e<strong>in</strong>e Verfügbarkeit von m<strong>in</strong>destens<br />

50 Mbit/s. Seit Anfang 2009 hat sich damit die<br />

Verfügbarkeit um schätzungsweise 30 bis 35 Prozentpunkte<br />

erhöht. Um das Ziel 2014 der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

zu erreichen, ist e<strong>in</strong> höherer Ausbaufortschritt<br />

erforderlich als im ersten Halbjahr 2011. Die<br />

Aufrüstung der Kabelnetze sowie umfangreiche<br />

Investitionsankündigungen aus den Branchenverbänden<br />

lassen e<strong>in</strong>e Beschleunigung der Wachstumsdynamik<br />

erwarten. Trotzdem muss das Ziel auf<br />

Grundlage aktuell verfügbarer Daten ohne weitere<br />

f<strong>in</strong>anzielle Förderung als sehr ambitioniert e<strong>in</strong>gestuft<br />

werden.


8 A. Zusammenfassung<br />

4. Empfehlungen zur<br />

Weiterentwicklung<br />

Der Monitor<strong>in</strong>gbericht 2011 enthält Empfehlungen<br />

zur übergreifenden Weiterentwicklung der Strategie<br />

und zur Verbesserung bestehender Maßnahmen.<br />

Erstere erweitern die bisherige Strategie. Letztere<br />

betreffen die weitere Umsetzung der <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

def<strong>in</strong>ierten Maßnahmen.<br />

Alle Empfehlungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Kapitel D im Detail dargestellt.<br />

Als übergreifende Weiterentwicklungsoptionen<br />

hat das diesjährige Monitor<strong>in</strong>g folgende<br />

Themen identifiziert:<br />

ƒƒ<br />

Ziel – Langfristiges Ziel für den Zeitraum nach<br />

2014 festlegen und 2010-Ziel auslaufen lassen<br />

Die Bundesregierung sollte unter E<strong>in</strong>beziehung<br />

von Branchenexperten, Verbänden und Ausbauakteuren<br />

e<strong>in</strong> langfristiges Ziel für den Zeitraum<br />

nach 2014 festlegen, um e<strong>in</strong>en neuen Orientierungspunkt<br />

für die Planungen der Ausbauakteure<br />

und die Ausrichtung der <strong>Breitband</strong>strategie zu<br />

schaffen. Da das 2010-Ziel perspektivisch erreicht<br />

wird, kann es <strong>in</strong> der neuen <strong>Breitband</strong>strategie<br />

bereits entfallen.<br />

ƒƒ<br />

Bestandteile – Entwicklung <strong>in</strong>novativer Übertragungstechnologien<br />

fördern und<br />

ökonomische, <strong>in</strong>frastrukturbezogene Sichtweise<br />

<strong>in</strong> die Regelungen zur Netzneutralität<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

Als neue Bestandteile sollten die Technologieförderung<br />

und die E<strong>in</strong>wirkung auf die Netzpolitik<br />

aufgegriffen werden. Die Technologieförderung<br />

<strong>in</strong>novativer Übertragungstechnik kann mittelfristig<br />

hohe Bedeutung für den Ausbau gew<strong>in</strong>nen.<br />

Gleiches gilt für e<strong>in</strong>e ökonomisch s<strong>in</strong>nvolle<br />

und <strong>in</strong>vestitionsbezogene Ausgestaltung von<br />

Netzneutralität.<br />

ƒKommunikation ƒ<br />

– <strong>Breitband</strong>ausbau kommunikativ<br />

als Wachstumstreiber mit Bedeutung<br />

für Wettbewerbsfähigkeit und e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />

Energiewende positionieren<br />

Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

sollte den volkswirtschaftlichen Nutzen<br />

des <strong>Breitband</strong>ausbaus sowie dessen Bedeutung<br />

für die Energiewende (z. B. für smart grids) <strong>in</strong> den<br />

Vordergrund der Öffentlichkeitsarbeit stellen. Im<br />

ersten Schritt sollte e<strong>in</strong>e Studie beauftragt werden,<br />

die <strong>in</strong> der Folge mit Kommunikationsmaßnahmen<br />

unterstützt werden kann.<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Zielgruppe – Unternehmen als Zielgruppe der<br />

<strong>Breitband</strong>strategie prüfen<br />

Die Bundesregierung sollte die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von<br />

Unternehmen als Zielgruppe der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

prüfen, um den Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit<br />

des deutschen Mittelstands stärker <strong>in</strong><br />

den Fokus der <strong>Breitband</strong>strategie zu rücken.<br />

Reichweite – Gesetzesänderungen zur Unterstützung<br />

der <strong>Breitband</strong>strategie über das TKG<br />

h<strong>in</strong>aus prüfen<br />

Die Bundesregierung sollte prüfen, ob neben der<br />

Novellierung des Telekommunikationsgesetzes<br />

e<strong>in</strong>e Anpassung der Gesetzestexte anderer Bereiche<br />

e<strong>in</strong>e hohe Relevanz für den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

aufweist.<br />

ƒƒ<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung – <strong>Breitband</strong>dialog als ständiges<br />

Arbeitsgremium zur Konkretisierung und<br />

Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

etablieren<br />

Die Komplexität des <strong>Breitband</strong>ausbaus erfordert<br />

e<strong>in</strong> hohes Maß an Abstimmung zwischen den<br />

Akteuren und regelmäßig auch die Entwicklung<br />

neuer Verfahren und Regeln. Das BMWi sollte<br />

dies noch stärker <strong>in</strong>stitutionalisieren und relevante<br />

Akteure auch auf Leitungsebene <strong>in</strong> die<br />

Weiterentwicklung und Konkretisierung der<br />

Strategie e<strong>in</strong>beziehen. Hierzu eignet sich e<strong>in</strong><br />

zweistufiges Dialogverfahren, <strong>in</strong> dem quartalsweise<br />

Veranstaltungen auf Leitungsebene durch<br />

m<strong>in</strong>destens 14-tägige Arbeitssitzungen vor- und<br />

nachbereitet werden. Dies sollte jeweils für e<strong>in</strong><br />

Fokusthema erfolgen.<br />

Die Handlungsempfehlungen zur Verbesserung von<br />

bestehenden Maßnahmen konzentrieren sich auf<br />

die Bereiche, die e<strong>in</strong> hohes Verbesserungspotenzial<br />

aufweisen. D. h., dass die Umsetzung von Maßnah-


A. Zusammenfassung<br />

9<br />

men noch weiter vorangetrieben werden sollte oder<br />

s<strong>in</strong>nvolle Ergänzungen <strong>in</strong>nerhalb von bereits umgesetzten<br />

Maßnahmen identifiziert werden konnten.<br />

Abbildung 3: Maßnahmen mit<br />

Verbesserungspotenzial<br />

Maßnahmen mit<br />

Verbesserungpotenzial<br />

identifiziert<br />

ƒ F<strong>in</strong>anzierung und Förderung<br />

ƒ Nutzung von Synergien<br />

ƒ Öffentlichkeitsarbeit<br />

Quelle: Roland Berger<br />

Relevante Maßnahmen<br />

bereits e<strong>in</strong>geleitet<br />

ƒ Unterstützende<br />

Frequenzpolitik<br />

ƒ Investitionsorientierte<br />

Regulierung<br />

Folgende neun Empfehlungen sollten im nächsten<br />

Jahr zur Verbesserung der Maßnahmen der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

aufgegriffen werden:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeit der Bereitschaft zur Öffnung<br />

öffentlicher Infrastrukturen für Mitnutzung<br />

erhöhen sowie zur Mitverlegung verpflichten<br />

Bereitstellung von F<strong>in</strong>anzierungsprogrammen<br />

für Ausbau von Hochleistungsnetzen vorantreiben<br />

Nutzung bestehender Fördermöglichkeiten (<strong>in</strong>sbesondere<br />

GRW und EU-Mittel) erhöhen, Erweiterung<br />

der Förderprogramme für den Ausbau<br />

von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen prüfen und<br />

bestehendes Report<strong>in</strong>g ausweiten<br />

Innovative Geschäftsmodelle, z. B. Genossenschaftslösungen,<br />

und technische Lösungen,<br />

z. B. Micro-Trench<strong>in</strong>g, für den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

unterstützen<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Umsetzungsstand des Infrastrukturatlas zeitnah<br />

weiterentwickeln und Datentiefe weiter erhöhen<br />

Erweiterung des <strong>Breitband</strong>atlas prüfen und<br />

Datenverfügbarkeit ausdehnen<br />

Bundesländer bei der Harmonisierung von<br />

Standards lokaler Baustellendatenbanken unterstützen<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Kommunen befähigen, den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

effektiv voranzutreiben<br />

(Leitfaden, direkte Kommunikation und Gütesiegel<br />

für Berater)<br />

Außenauftritt auf www.zukunft-breitband.de<br />

weiterentwickeln und das Angebot des <strong>Breitband</strong>büros<br />

<strong>in</strong>tegrieren


10 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

B. Fortschritte bei der Umsetzung der<br />

<strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

Die <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes hat 15 Maßnahmen<br />

def<strong>in</strong>iert, um den <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong> Deutschland<br />

voranzubr<strong>in</strong>gen.<br />

Abbildung 4 stellt die Maßnahmen mit den dazugehörigen<br />

Zielbeiträgen und Umsetzungsständen dar.<br />

Im „Zielbeitrag“ wird der potenzielle Beitrag e<strong>in</strong>er<br />

Maßnahme zur Erreichung der Ziele bei vollständiger<br />

Umsetzung bewertet. Mit dem „Umsetzungsstand“<br />

wird bewertet, <strong>in</strong>wieweit die <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong> strategie<br />

def<strong>in</strong>ierten Maßnahmen bereits umgesetzt s<strong>in</strong>d.<br />

Die Übersicht macht deutlich, dass e<strong>in</strong> Großteil der<br />

Maßnahmen bereits umgesetzt oder weitgehend<br />

umgesetzt ist. Dies verdeutlicht, dass e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />

und Ergänzung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

notwendig ist, um wieder neue Impulse für den<br />

Ausbau zu setzen.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>schätzungen werden <strong>in</strong> den folgenden<br />

Kapiteln für jede Maßnahme erläutert und<br />

h<strong>in</strong>terlegt.<br />

Abbildung 4: Umsetzungsstände und Zielbeiträge der Maßnahmen<br />

Bereiche<br />

Nutzung von<br />

Synergien<br />

Bewertung<br />

Zielbeitrag<br />

Stand<br />

Umsetzung<br />

2010 2014 2014+ 2010 2014<br />

!<br />

!<br />

1 Mitnutzung bestehender Infrastruktur<br />

2 Aufbau e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses<br />

3 Aufbau (dezentrale) Baustellendatenbanken<br />

4 Mitverlegung Leerrohre<br />

5 <strong>Breitband</strong>verteilung im Haus<br />

F<strong>in</strong>anzierung<br />

und Förderung<br />

6 Digitale Dividende<br />

7 Förderbed<strong>in</strong>gungen, Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben<br />

8 Zusätzliches Geld aus dem Konjunkturpaket II<br />

Unterstützende<br />

Frequenzpolitik<br />

Innovationsorientierte<br />

Regulierung<br />

9 Planungssicherheit<br />

10 Wachstumsorientierte Regulierung<br />

11 Anreizorientierung und Investitionsförderung<br />

Information<br />

und Transparenz<br />

12 Öffentlichkeitsarbeit<br />

13 BB-Kompetenzzentrum des Bundes<br />

14 Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />

15 Monitor<strong>in</strong>g<br />

Umsetzung<br />

Zielbeitrag<br />

Ke<strong>in</strong>e<br />

Nicht<br />

vorhanden<br />

E<strong>in</strong>geleitet<br />

Sehr niedrig<br />

Teilweise<br />

erfolgt<br />

Niedrig<br />

Zum größten<br />

Teil erfolgt<br />

Hoch<br />

Abgeschlossen<br />

Sehr hoch<br />

Quelle: Roland Berger<br />

! Veränderung zu Bericht 2010


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

11<br />

1. Maßnahmensäule 1:<br />

Nutzung von Synergien beim<br />

Infrastrukturausbau<br />

Die Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau<br />

ist e<strong>in</strong> zentrales Element der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

des Bundes. Erhebliche Potenziale zur Nutzung von<br />

Synergien bestehen nicht nur beim Ausbau von leitungsgebundenen<br />

Technologien (Tiefbau), sondern<br />

auch beim Ausbau von Mobilfunklösungen (geme<strong>in</strong>same<br />

Mastnutzung, leitungsgebundene Mastanb<strong>in</strong>dung).<br />

Die Bundesregierung hat fünf Maßnahmen<br />

def<strong>in</strong>iert, um die Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau<br />

voranzutreiben:<br />

1. Mitnutzung bestehender Infrastrukturen und<br />

E<strong>in</strong>richtungen optimieren<br />

2. Aufbau e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses<br />

3. Aufbau e<strong>in</strong>er Baustellendatenbank<br />

4. Bedarfsorientierte Mitverlegung von Leerrohren<br />

und geme<strong>in</strong>samer Aufbau von Infrastrukturen<br />

5. Verbesserung der <strong>Breitband</strong>verteilung im Haus<br />

Die folgenden Kapitel stellen die Umsetzungsstände<br />

und Zielbeiträge der jeweiligen Maßnahmen dar.<br />

1.1. Mitnutzung bestehender Infrastrukturen<br />

und E<strong>in</strong>richtungen optimieren<br />

Die Maßnahme „Mitnutzung bestehender Infrastrukturen<br />

und E<strong>in</strong>richtungen optimieren“<br />

beschreibt die Notwendigkeit, nutzbare Infrastrukturen<br />

<strong>in</strong> die Ausbauplanung mit e<strong>in</strong>beziehen zu<br />

können und diese bereits existierende Infrastruktur<br />

für den <strong>Breitband</strong>ausbau mitzunutzen. Die Maßnahme<br />

bezieht sich dabei auf geeignete Infrastrukturen<br />

von privaten und öffentlichen Eignern.<br />

Zielsetzung<br />

Die E<strong>in</strong>sparpotenziale durch die Mitnutzung von<br />

bestehenden Infrastrukturen sollen verstärkt realisiert<br />

werden. Dabei sollen Infrastrukturen auf allen<br />

föderalen Ebenen e<strong>in</strong>bezogen werden. Auf Bundesebene<br />

betrifft dies <strong>in</strong>sbesondere vorhandene Infrastrukturen,<br />

etwa im Geschäftsbereich von BMVBS,<br />

BMI und BMVg. Neben bundeseigenen Strukturen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere Infrastrukturen der Länder zur<br />

Mitnutzung bereitzustellen. Zusätzlich sollen relevante<br />

Infrastrukturen der Kommunen und privater<br />

Unternehmen <strong>in</strong> das Konzept e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Zielbeitrag<br />

Der Zielbeitrag für das Ziel 2014 und den Zeitraum<br />

darüber h<strong>in</strong>aus wurde für die Maßnahme „Mitnutzung<br />

bestehender Infrastrukturen und E<strong>in</strong>richtungen<br />

optimieren“ als „hoch“ e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Zielbeitrag<br />

Mitnutzung<br />

bestehender Infrastrukturen<br />

2014 2014+<br />

Hoch<br />

Hoch<br />

Die Mitnutzung bereits existierender Infrastrukturen<br />

kann nach Angaben der Synergiestudie des<br />

Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und Technologie<br />

die Kosten des <strong>Breitband</strong>ausbaus erheblich<br />

senken, <strong>in</strong>sbesondere falls Bundesautobahnen und<br />

Eisenbahntrassen mit e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

(2010)<br />

Bereits 2009 haben die relevanten Bundesm<strong>in</strong>isterien<br />

und die M<strong>in</strong>isterpräsidenten der Länder erklärt,<br />

dass sie ihre Infrastrukturen grundsätzlich zum<br />

Zweck des <strong>Breitband</strong>ausbaus für Dritte öffnen wollen.<br />

Trotz dieser grundsätzlichen Offenheit bestand<br />

im E<strong>in</strong>zelfall noch Verbesserungspotenzial für die<br />

tatsächliche Realisierung von Kooperationen, wie<br />

Gespräche mit Ländervertretern und Unternehmen<br />

offenbarten. E<strong>in</strong>ige Länder haben sich aktiv für die<br />

Realisierung der Mitnutzung von Infrastrukturen,<br />

z. B. der Infrastruktur des behördlichen Polizeifunks<br />

BDBOS, e<strong>in</strong>gesetzt, bei weiteren Ländern besteht<br />

hierfür noch Potenzial. In e<strong>in</strong>igen Fällen konnten<br />

aber im Rahmen von Markterkundungsverfahren<br />

durch die Anbieter Synergiepotenziale geprüft und<br />

<strong>in</strong> die Planungen e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Im Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 wurde zum e<strong>in</strong>en empfohlen,<br />

Synergiepotenziale mit öffentlichen Infrastrukturen<br />

systematisch zu prüfen, zu erfassen und<br />

strukturelle Voraussetzungen für die Nutzung zu<br />

schaffen. Zum anderen sollte die Verb<strong>in</strong>dlichkeit der<br />

Bereitschaft zur Öffnung für Mitnutzung <strong>in</strong> den<br />

Behörden erhöht werden und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver Dialogprozess<br />

mit Infrastruktureignern moderiert werden.


12 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

Ebenso sollten auf Bundes- und Landesebene<br />

Ansprechpartner für die Koord<strong>in</strong>ation zwischen<br />

Unternehmen und öffentlichen Infrastruktureignern<br />

benannt werden. Weiterh<strong>in</strong> wurde im Rahmen<br />

des Monitor<strong>in</strong>gberichts 2010 empfohlen, die <strong>Breitband</strong>gremien<br />

um Energieversorger und kommunale<br />

Unternehmen zu erweitern, deren Infrastrukturen<br />

und Geschäftsansätze weiteres Potenzial für den<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau versprachen.<br />

Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />

Der Umsetzungsstand der Maßnahme „Mitnutzung<br />

bestehender Infrastrukturen und E<strong>in</strong>richtungen<br />

optimieren“ wurde im letzten Jahr mit „e<strong>in</strong>geleitet“<br />

bewertet. Dieses Jahr hat sich der Umsetzungsstand<br />

auf „teilweise erfolgt“ weiterentwickelt.<br />

Umsetzung<br />

Mitnutzung<br />

bestehender Infrastrukturen<br />

2010 2011<br />

E<strong>in</strong>geleitet<br />

Teilweise<br />

erfolgt<br />

Die Fortschritte <strong>in</strong> der Umsetzung s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e<br />

gestiegene Bereitschaft zur Mitnutzung und die<br />

gestiegene Transparenz über die Mitnutzungspotenziale<br />

von vorhandenen Infrastrukturen zu begründen.<br />

Falls große Infrastruktureigner ihre zugesagte<br />

Kooperation realisieren, ist mit e<strong>in</strong>em zeitnahen<br />

Anstieg des Umsetzungsstandes dieser Maßnahme<br />

zu rechnen. Hierzu können die Verpflichtungen im<br />

TKG e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag leisten (siehe Kapitel<br />

zu Regulierung).<br />

Schaffung von Transparenz durch die Synergiestudie<br />

Die Synergiestudie des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für<br />

Wirtschaft und Technologie leistet e<strong>in</strong>en Beitrag<br />

über die positiven Effekte e<strong>in</strong>er Mitnutzung. Die<br />

Studie enthält Analysen der vorhandenen Infrastrukturen<br />

und deren jeweiliges Potenzial für e<strong>in</strong>e Mitnutzung<br />

durch andere Akteure. Außerdem enthält<br />

die Studie Informationen zu den technischen und<br />

juristischen Herausforderungen bei der Mitnutzung.<br />

Aufgrund der hohen Relevanz von Leerrohren entlang<br />

von Bundesautobahnen und Eisenbahntrassen<br />

für die Mitnutzung beim <strong>Breitband</strong>ausbau (Abbildung<br />

6) wurden <strong>in</strong>sbesondere diese Infrastrukturen<br />

analysiert (Abbildung 5).<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Synergiestudie<br />

beispielhaft für Eisenbahntrassen und Bundesautobahnen<br />

dargestellt: 1<br />

Eisenbahntrassen der Deutschen Bahn AG bieten<br />

sowohl als Weitverkehrstrasse als auch auf regionaler<br />

und lokaler Ebene e<strong>in</strong> großes Potenzial zur<br />

Mitnutzung. Insgesamt s<strong>in</strong>d rund 10.000 Kilometer<br />

Glasfaserkabel an dem Schienennetz mit e<strong>in</strong>er<br />

Gesamtlänge von rund 38.000 Kilometern verlegt,<br />

die theoretisch mitgenutzt werden könnten. Neben<br />

der Nutzung bereits existierender Glasfaser wäre<br />

auch e<strong>in</strong>e Mitnutzung von Leerrohren/Kabeltrögen<br />

möglich. Insgesamt kommt Eisenbahntrassen <strong>in</strong>sbesondere<br />

im Vergleich zu den übrigen von der Synergiestudie<br />

betrachteten Infrastrukturen e<strong>in</strong> besonderer<br />

Stellenwert bei der Versorgung ländlicher<br />

Räume zu, weil Schienenstrecken flächendeckend <strong>in</strong><br />

Deutschland verlegt s<strong>in</strong>d.<br />

Laut Aussage der Deutschen Bahn muss sich die<br />

geme<strong>in</strong>sam genutzte Infrastruktur aus juristischen<br />

Gründen im Besitz der Deutschen Bahn bef<strong>in</strong>den.<br />

Abbildung 5: Kosten-Nutzen-Analyse verschiedener Infrastrukturen<br />

hoch<br />

Kosten/<br />

Hürden<br />

niedrig<br />

Kabelnetze<br />

Bundesautobahnen, Bundes-/Landstraßen etc.<br />

Eisenbahntrassen<br />

EVU/Stadtwerke<br />

hoch<br />

Nutzen<br />

Quelle: Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie, Synergiestudie, 2011<br />

(Abwasserkanäle)<br />

Wasserwege<br />

niedrig<br />

1<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie, Synergiestudie, 2011


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

13<br />

E<strong>in</strong>e herkömmliche Mitverlegung oder Öffnung von<br />

unbebauten Grundstücken lehnt die Deutsche Bahn<br />

ab, um e<strong>in</strong>e Beh<strong>in</strong>derung des Bahnverkehrs auszuschließen.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, dass die Deutsche Bahn<br />

65 Prozent ihres Erlöses an den Bund abführen muss,<br />

falls er durch die Vermietung von Glasfaser auf<br />

geförderten Schienenstrecken entsteht. Da es sehr<br />

schwer ist, zwischen geförderten und nichtgeförderten<br />

Strecken zu differenzieren, hat sich die Deutsche<br />

Bahn mit dem Eisenbahnbundesamt auf e<strong>in</strong>e<br />

pauschale Abfuhr für das gesamte Schienennetz<br />

gee<strong>in</strong>igt. Insgesamt ergibt sich aus dieser Verpflichtung<br />

e<strong>in</strong> verm<strong>in</strong>derter betriebswirtschaftlicher<br />

Anreiz für die Öffnung der Infrastrukturen für die<br />

Deutsche Bahn.<br />

Innerhalb des letzten Jahres wurden Diskussionen<br />

zwischen dem Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft<br />

und Technologie, dem Eisenbahnbundesamt, dem<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

und der Deutschen Bahn verstärkt, um die<br />

Möglichkeiten zur Mitnutzung zu diskutieren.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wurde e<strong>in</strong>e Bundesrats<strong>in</strong>itiative<br />

gestartet, um die Erlösabfuhr für die Deutsche Bahn<br />

so weit wie möglich zu streichen. Gleichzeitig hat<br />

die Deutsche Bahn signalisiert, dass e<strong>in</strong> grundsätzlicher<br />

Wille zur Öffnung ihrer Infrastruktur besteht.<br />

Beispielsweise hat die Bahn zugesagt, georeferenzierte<br />

Karten aller Strecken an den <strong>Breitband</strong>atlas zu<br />

liefern. Ebenfalls hat die Deutsche Bahn zugesichert,<br />

e<strong>in</strong>e aktuelle und georeferenzierte Karte an den<br />

Infrastrukturatlas zu liefern, die Daten zu allen<br />

bestehenden Glasfaserkabeln und geplanten Glasfaserstrecken<br />

enthält.<br />

In Gesprächen zwischen BMWi, BMVBS, Eisenbahnbundesamt<br />

und DB AG wurden konkrete Geschäftsmodelle<br />

diskutiert; diese werden derzeit weiter<br />

konkretisiert.<br />

Bundesautobahnen erstrecken sich <strong>in</strong> Deutschland<br />

über e<strong>in</strong>e Länge von 54.000 Kilometern, von denen<br />

rund 13.000 elektrifiziert s<strong>in</strong>d. Bundesautobahnen<br />

s<strong>in</strong>d besonders als Weitverkehrstrassen zum An -<br />

schluss von weißen Flecken geeignet. Während die<br />

Mitverlegung von Infrastruktur bereits erfolgt, lehnt<br />

das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

die Mitnutzung se<strong>in</strong>er Infrastrukturen<br />

an Bundesautobahnen aus juris tischen und techni-<br />

schen Gründen ab. Auf technischer Ebene mangelt es<br />

laut Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

an Kapazitäten <strong>in</strong> bestehenden Leerrohren.<br />

Die Leerrohre an Bundesautobahnen haben<br />

<strong>in</strong> der Regel laut Bundesm<strong>in</strong>is terium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung e<strong>in</strong>en Innendurchmesser<br />

von 5 cm. E<strong>in</strong> Glasfaserkabel mit <strong>96</strong> Fasern hat e<strong>in</strong>en<br />

maximalen Durchmesser von 13 mm. Für die Steuerungszwecke<br />

des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung ist laut Expertene<strong>in</strong>schätzung<br />

e<strong>in</strong> Glasfaserkabel ausreichend. Dadurch ergeben<br />

sich Potenziale zur Mitnutzung von Leerrohren,<br />

die bisher nicht realisiert werden. Neben den technischen<br />

Beweggründen sprechen laut Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auch<br />

juristische Gründe ge gen die Mitnutzung der bestehenden<br />

Infrastruktur.<br />

Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

und Vertreter des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung haben die Diskussion<br />

aufgenommen, um die Möglichkeiten für e<strong>in</strong>e<br />

Mitnutzung geme<strong>in</strong>sam zu erschließen.<br />

Auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene gibt<br />

es weitere Beispiele für Fortschritte bei der Erschließung<br />

von Mitnutzungspotenzialen:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Im Monitor<strong>in</strong>gbericht des letzten Jahres wurde<br />

empfohlen, Energieversorger verstärkt <strong>in</strong><br />

Arbeits kreise und relevante Gremien zum Thema<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. Seit 2010 wurde<br />

diese Empfehlung umgesetzt. Auf Bundesebene<br />

engagieren sich Energieversorgungsunternehmen<br />

nun verstärkt <strong>in</strong> Arbeitskreisen und Projektgruppen<br />

zum <strong>Breitband</strong>ausbau. E<strong>in</strong> Beispiel für<br />

diese Entwicklung ist die Zusammenarbeit <strong>in</strong> der<br />

AG „flächendeckendes <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>ternet“ beim<br />

BMWi, <strong>in</strong> der unter anderem der VKU vertreten<br />

ist. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde im NGA-Forum e<strong>in</strong><br />

technischer Standard zur Mitnutzung von<br />

be stehender Infrastruktur def<strong>in</strong>iert. Im Vergleich<br />

zum letzten Jahr ist der Verband Kommunaler<br />

Unternehmen (VKU) nun <strong>in</strong>sgesamt verstärkt <strong>in</strong><br />

Arbeitsgruppen des <strong>Breitband</strong>ausbaus vertreten<br />

und engagiert.<br />

Die bereits im vergangenen Jahr e<strong>in</strong>geleitete<br />

Mitnutzung von BOS-Netz<strong>in</strong>frastruktur <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

wurde dieses Jahr ausgebaut.


14 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

ƒƒ<br />

Es gibt auch auf kommunaler Ebene zahlreiche<br />

positive Beispiele für die Mitnutzung von existierender<br />

öffentlicher und privater Infrastruktur.<br />

Besonders die vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft<br />

und Technologie angestoßenen Modellprojekte<br />

zeichnen sich durch e<strong>in</strong>en hohen Grad<br />

an Mitnutzung bestehender Infrastruktur aus.<br />

Herausforderungen<br />

ƒƒ<br />

Entscheidungsf<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> M<strong>in</strong>isterien und<br />

Behörden – Innerhalb e<strong>in</strong>iger M<strong>in</strong>isterien gibt es<br />

zwar e<strong>in</strong>e generelle Bereitschaft zur Mitnutzung,<br />

diese Bereitschaft ist allerd<strong>in</strong>gs noch nicht <strong>in</strong><br />

ausreichendem Maße mit klaren Arbeitsanweisungen<br />

untermauert. Gerade das Fehlen standardisierter<br />

Prozesse zur Mitnutzung öffentlicher<br />

Infrastrukturen hemmt die Umsetzung dieser<br />

Maßnahme.<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Fehlende Transparenz bezüglich existierender<br />

Infrastrukturen – Die Synergiestudie hat<br />

Transparenz über die Mitnutzungspotenziale der<br />

verschiedenen Infrastrukturen ermittelt. Um diese<br />

Infrastrukturen nun auch nutzen zu können,<br />

bedarf es mehr Informationen über öffentliche<br />

Infrastrukturen. Die Anzahl öffentlicher Infrastrukturen,<br />

die im Infrastrukturatlas abgebildet<br />

s<strong>in</strong>d, ist weiterh<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>g. Falls Infrastrukturen<br />

verzeichnet s<strong>in</strong>d, so bleibt unklar, ob die verantwortliche<br />

Behörde e<strong>in</strong>e Mitnutzung gestatten<br />

würde. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e<br />

Ansprechpartner <strong>in</strong> den Behörden benannt, die<br />

sich für die Mitnutzung von Infrastrukturen e<strong>in</strong>setzen<br />

könnten. Die TKG-Novelle hat für öffentliche<br />

Infrastruktureigner allerd<strong>in</strong>gs nun e<strong>in</strong><br />

höheres Maß an Verpflichtung geschaffen, das <strong>in</strong><br />

der Folge durch die BNetzA umgesetzt werden<br />

muss.<br />

Mangel an qualifizierter Beratung für den<br />

Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsausbau – Der Ausbau<br />

mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen unter Berücksichtigung<br />

von Nutzung bereits existierender<br />

In frastruktur setzt e<strong>in</strong>e fundierte Expertise voraus,<br />

die Kommunen <strong>in</strong> der Regel aufgrund von<br />

mangelnder Erfahrung nicht vorweisen können.<br />

Daraus ergibt sich e<strong>in</strong> erheblicher Beratungsbedarf,<br />

der von externen Beratern bedient wird. Für<br />

Kommunen ist es oft schwer, geeignete Beratung<br />

ƒƒ<br />

zu f<strong>in</strong>den, weil die Anzahl der geeigneten Berater<br />

<strong>in</strong>sgesamt kle<strong>in</strong> ist.<br />

Weitergabe von Erfahrungswerten der Mitnutzung<br />

– Bereits im letzten Jahr wurde e<strong>in</strong><br />

Mangel an geeigneten Fallbeispielen für die Mitnutzung<br />

identifiziert. Es gibt zwar <strong>in</strong>zwischen<br />

e<strong>in</strong>e Reihe von Best-Practices, diese s<strong>in</strong>d aber<br />

nicht ausreichend aufbereitet, um e<strong>in</strong>en signifikanten<br />

Mehrwert für Kommunen zu bereiten.<br />

Als Beispiel s<strong>in</strong>d hier die Erfahrungswerte aus<br />

den Modellprojekten zu nennen, die aber noch<br />

nicht abgeschlossen s<strong>in</strong>d. Nach Abschluss sollte<br />

die Erfahrung ausgewertet und der Öffentlichkeit<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

1.2. Aufbau e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses<br />

Durch den Infrastrukturatlas können Unternehmen<br />

feststellen, wo bereits relevante Infrastruktur existiert.<br />

Dies ist e<strong>in</strong>e Voraussetzung für die Nutzung<br />

von Synergien.<br />

Derzeit erhebt und verwaltet die Bundesnetzagentur<br />

die Daten zur Darstellung im Infrastrukturatlas.<br />

Zielsetzung<br />

Der Aufbau des bundesweiten Infrastrukturatlasses<br />

dient dazu, bereits existierende Infrastruktur transparent<br />

zu machen, die für den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

relevant se<strong>in</strong> könnte. Der Infrastrukturatlas soll <strong>in</strong>sbesondere<br />

für ausbauende Unternehmen und Kommunen<br />

Unterstützung bereitstellen. Durch die<br />

Nutzung von Synergien können sie die Kosten für<br />

den <strong>Breitband</strong>ausbau – vor allem für die notwendigen<br />

Tiefbauarbeiten – reduzieren.<br />

Der Ausbau des Infrastrukturatlas ist <strong>in</strong> drei Phasen<br />

geplant:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Phase 1: In der ersten Phase des Infrastruktur atlasses<br />

werden den Abfrage-/Nutzungsberechtigten<br />

Informationen über die Art der Techno logie<br />

und Ansprechpartner beim Infra struk tur eigner<br />

zur Verfügung gestellt. Die Datenabfrage erfolgte<br />

<strong>in</strong> dieser Phase über e<strong>in</strong>en schriftlichen Antrag<br />

des Vertreters der abfrageberechtigten Institutionen<br />

bei der Bundesnetzagentur.<br />

Phase 2: In der zweiten Phase des Infrastrukturatlasses<br />

sollen den Abfrageberechtigten auch<br />

Informationen zur Lage der Infrastruktur und


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

15<br />

ƒƒ<br />

Ansprechpartner beim Infrastruktureigentümer<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Phase 3: In der dritten Phase des Infrastrukturatlasses<br />

soll die Datenabfrage über e<strong>in</strong>e Website<br />

durch e<strong>in</strong>e WebGIS-Applikation ermöglicht<br />

werden.<br />

Die folgende Abbildung 6 zeigt die ursprüngliche<br />

und nun aktuelle angepasste Planung zur Umsetzung<br />

der Ausbauphasen.<br />

Zielbeitrag<br />

Der Beitrag e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses wird für das<br />

Ziel 2014 als „niedrig“ und für das Ziel 2014+ als<br />

„hoch“ e<strong>in</strong>geschätzt. Unternehmen und Kommunen<br />

haben im Rahmen von H<strong>in</strong>tergrundgesprächen<br />

wiederholt den theoretischen Nutzen e<strong>in</strong>es bundesweiten<br />

Infrastrukturatlasses betont.<br />

Zielbeitrag<br />

Aufbau<br />

e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses<br />

2014 2014+<br />

Niedrig<br />

Hoch<br />

Im Vergleich zum Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 wird die<br />

Bewertung des Zielbeitrags 2014 von „hoch“ auf<br />

„niedrig“ zurückgestuft. Die E<strong>in</strong>schätzung des<br />

Berichts 2010 basierte auf der Annahme, dass der<br />

Zeitplan der Weiterentwicklung durch die Bundesnetzagentur<br />

e<strong>in</strong>gehalten wird. Die Planung bef<strong>in</strong>det<br />

sich jedoch weiterh<strong>in</strong> deutlich im Verzug, daher<br />

muss auch der Zielbeitrag für das Jahr 2014 angepasst<br />

werden. Es ist nicht zu erwarten, dass der Infrastrukturatlas<br />

zur Zielerreichung 2014 e<strong>in</strong>en entscheidenden<br />

Beitrag leisten wird. Für den Zeitraum<br />

nach 2014 ist der zu erwartende Zielbeitrag allerd<strong>in</strong>gs<br />

weiterh<strong>in</strong> als „hoch“ e<strong>in</strong>zuschätzen, sofern die<br />

Phase 3 zügig realisiert wird. Laut Branchenexperten<br />

und Unternehmensvertretern kann der Infrastrukturatlas<br />

gerade beim Ausbau im ländlichen<br />

Raum e<strong>in</strong>en hohen Zielbeitrag leisten.<br />

Stand der Umsetzung bis zum ersten<br />

Monitor<strong>in</strong>gbericht (2010)<br />

Im Jahr 2010 befand sich der Infrastrukturatlas <strong>in</strong> der<br />

ersten Ausbauphase. Etwa 110 Organisationen,<br />

größtenteils Privatunternehmen, haben Daten an<br />

den Infrastrukturatlas geliefert. Von 425 abfrageberechtigten<br />

Organisationen hatten 157 der Bundesnetzagentur<br />

e<strong>in</strong>en Vertreter benannt. Insgesamt<br />

wurde der Umsetzungsstand der Maßnahme im<br />

Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 mit „teilweise erfolgt“<br />

bewertet.<br />

Bereits 2010 wurden im Monitor<strong>in</strong>gbericht Maßnahmen<br />

zur Weiterentwicklung des Infrastrukturatlasses<br />

empfohlen. E<strong>in</strong>erseits wurde vorgeschlagen, den<br />

Umsetzungsstand des Infrastrukturatlas zügig zu<br />

verbessern, d. h., die Bundesregierung sollte zeitnah<br />

Maßnahmen zur Verbesserung des Infrastrukturatlasses<br />

e<strong>in</strong>leiten. Hierzu sollten die beteiligten<br />

Unternehmen und öffentlichen Stellen <strong>in</strong>tensiv e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden. Andererseits wurde angeregt, die<br />

Möglichkeiten der Verpflichtung zur Datenbereitstellung<br />

zu bestehenden Infrastrukturen zu prüfen.<br />

Es sollte über die TKG-Novelle h<strong>in</strong>aus auch für<br />

öffentliche Infrastrukturen sowie Energieversorger<br />

geprüft werden, <strong>in</strong>wieweit die Offenlegung bestehender<br />

Infrastrukturen im Rahmen des Infrastrukturatlasses<br />

verpflichtend geregelt werden kann.<br />

Abbildung 6: Ausbauplanungen Infrastrukturatlas<br />

Ursprüngliche<br />

Zeitplanung<br />

Stufe I<br />

Stufe II<br />

Stufe III<br />

2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

Angepasste<br />

Zeitplanung<br />

Stufe I<br />

Stufe II<br />

Stufe III<br />

Quelle: Bundesnetzagentur, Roland Berger


16 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />

Die Umsetzung der Maßnahme „Aufbau e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses“<br />

schreitet weiter voran und seit dem<br />

letzten Monitor<strong>in</strong>gbericht Mitte 2010 können e<strong>in</strong>ige<br />

Fortschritte vermerkt werden. Der Übergang <strong>in</strong> die<br />

zweite Ausbaustufe hat begonnen. Vor allem die<br />

gestiegene Bereitschaft der Unternehmen zu e<strong>in</strong>er<br />

Mitwirkung und die zu erwartenden gesetzlichen<br />

Änderungen durch die TKG-Novelle tragen zu dieser<br />

Weiterentwicklung bei. Insgesamt ist der Umsetzungsstand<br />

aber weiterh<strong>in</strong> nur als „teilweise erfolgt“<br />

e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />

Umsetzung<br />

Aufbau<br />

e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses<br />

2010<br />

Teilweise<br />

2011<br />

erfolgt<br />

Teilweise<br />

erfolgt<br />

Zur Verfügung steht nunmehr die zweite Ausbauphase.<br />

Der Hauptgrund für die Verzögerung der für<br />

Mai 2010 geplanten zweiten Ausbauphase s<strong>in</strong>d die<br />

bereits im letzten Monitor<strong>in</strong>gbericht erwähnten und<br />

weiterh<strong>in</strong> ungeklärten Haftungsfragen. Laut e<strong>in</strong>igen<br />

Unternehmensvertretern wird das Inkrafttreten der<br />

TKG-Novelle die Bedenken gegen den Übergang zur<br />

zweiten Ausbauphase des Infrastrukturatlasses allerd<strong>in</strong>gs<br />

weitestgehend aus dem Weg räumen, falls die<br />

Bundesnetzagentur das Gesetz durch entsprechende<br />

Verpflichtungen s<strong>in</strong>nvoll ergänzt. Die Bundesnetzagentur<br />

muss beispielsweise def<strong>in</strong>ieren, welche<br />

Daten konkret zu liefern s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>sbesondere h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der nun geforderten Information über die Verfügbarkeit<br />

der gemeldeten Infrastruktur. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus wird die Bundesnetzagentur auch e<strong>in</strong>en<br />

Sanktionierungsmechanismus für den Fall verspäteter<br />

oder unvollständiger Datenlieferungen prüfen.<br />

Unabhängig vom Inkrafttreten der TKG-Novelle und<br />

gegen den Willen e<strong>in</strong>iger großer Infrastruktureigner<br />

hat der Übergang zur zweiten Ausbauphase des<br />

Infrastrukturatlasses am 4. Oktober 2011 begonnen.<br />

Die Umsetzung der zweiten Ausbauphase be<strong>in</strong>haltet<br />

e<strong>in</strong>e Reihe von Verbesserungen. Insbesondere<br />

erhöht die zweite Ausbauphase des Infrastrukturatlasses<br />

die Sicherheit des Instruments durch folgende<br />

Anpassungen:<br />

ƒƒ<br />

Verb<strong>in</strong>dliche Verträge mit Abfrageund<br />

Nutzungsberechtigten<br />

ƒƒ<br />

Vertragsstrafenregelung für Nutzungs -<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

berech tigte<br />

Verschlüsselter Versand der Informationen<br />

Verwendung digitaler Wasserzeichen auf den<br />

erstellten Karten zur Rückverfolgung von <strong>Dokument</strong>en<br />

Gleichzeitig erhöht die zweite Ausbauphase auch<br />

die Nutzerfreundlichkeit des Infrastrukturatlasses,<br />

weil nun e<strong>in</strong> breiterer Kreis, u. a. jede e<strong>in</strong>zelne<br />

Geme<strong>in</strong>de, unmittelbar Informationen abfragen<br />

kann.<br />

Der Übergang des Infrastrukturatlasses auf e<strong>in</strong>e<br />

neue Ausbauphase erfordert den Neuabschluss von<br />

Verträgen mit partizipierenden Unternehmen. Um<br />

e<strong>in</strong>e möglichst hohe Abdeckung der relevanten<br />

Infrastrukturen zu erzielen, hat die Bundesnetzagentur<br />

<strong>in</strong> zwei Phasen <strong>in</strong>sgesamt über 185 Unternehmen<br />

kontaktiert, um deren Zustimmung zu<br />

e<strong>in</strong>em Übergang <strong>in</strong> die zweite Ausbauphase des<br />

Infrastrukturatlasses e<strong>in</strong>zuholen. Nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil<br />

der Unternehmen sieht sich aufgrund von Haftungsfragen<br />

nicht dazu <strong>in</strong> der Lage, dem Infrastrukturatlas<br />

Daten zur Verfügung zu stellen.<br />

Positiv ist zu bemerken, dass parallel zu den Vorbereitungen<br />

für den Übergang zur zweiten Ausbauphase<br />

durch die Bundesnetzagentur bereits die technischen<br />

Voraussetzungen für e<strong>in</strong>en mittelfristigen<br />

Übergang zur dritten Ausbauphase erarbeitet<br />

werden.


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

17<br />

Die folgende Abbildung 7 stellt die derzeitige Verteilung<br />

der Organisationen dar, die Infrastrukturen<br />

gemeldet haben. Sie zeigt, dass der Anteil von Nicht-<br />

TK-Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr bereits<br />

gestiegen ist und jetzt bei deutlich über 50 Prozent<br />

liegt.<br />

Bezüglich der Registrierung der Abfrageberechtigten<br />

ist ebenfalls e<strong>in</strong> positiver Trend zu erkennen,<br />

wie Abbildung 8 veranschaulicht.<br />

Seit Dezember 2009 gab es bundesweit 376 Abfrageanträge.<br />

Daraus ergeben sich 208 neue Anträge<br />

seit Mai 2010, von denen e<strong>in</strong> Großteil durch Gebietskörperschaften<br />

gestellt wurde. Telekommunikationsanbieter<br />

oder relevante Energieversorger nutzen<br />

den Atlas nur sehr e<strong>in</strong>geschränkt. Die Mehrheit<br />

der Abfragen an den Infrastrukturatlas wurde <strong>in</strong><br />

Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern gestellt.<br />

Die Rückmeldungen über die nach dem letzten<br />

Monitor<strong>in</strong>gbericht neu e<strong>in</strong>gerichtete Feedback-<br />

Funktion zeigen: Der Infrastrukturatlas wird von<br />

den Nutzern als wichtiges Werkzeug angesehen.<br />

Verbesserungsbedarf sehen sie jedoch weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

Bezug auf den Detailgrad der abgebildeten Daten<br />

und die Kontaktaufnahme mit den jeweiligen<br />

Unternehmen.<br />

Neben den beschriebenen Aktivitäten auf Bundesebene<br />

haben e<strong>in</strong>ige Länder mit dem Aufbau eigener<br />

Werkzeuge zur Erfassung von Infrastruktur begonnen.<br />

Die verschiedenen Infrastrukturatlanten unterscheiden<br />

sich jedoch deutlich <strong>in</strong> Zielsetzung, Format,<br />

Detailtiefe und Qualität. Die <strong>in</strong> den Bundesländern<br />

erfasste Infrastruktur wird nur anteilig an den Infrastrukturatlas<br />

übermittelt. So werden beispielsweise<br />

<strong>in</strong> Baden-Württemberg Daten zu Leerrohren erhoben,<br />

welche bisher allerd<strong>in</strong>gs nicht an die Bundesnetzagentur<br />

übergeben werden.<br />

Herausforderungen<br />

Um die Umsetzung weiter zu beschleunigen, s<strong>in</strong>d<br />

folgende Herausforderungen zeitnah zu adressieren:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Ungenaue Erfassung<br />

Die TKG-Novelle spezifiziert, dass telekommunika<br />

tionsrelevante Daten an die Bundesnetzagentur<br />

geliefert werden müssen, falls diese e<strong>in</strong>e<br />

Lieferung verlangt. Das Format und die Detailtiefe<br />

der zu liefernden Daten ist allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />

vorgegeben. Dies kann beispielsweise dazu führen,<br />

dass zwar der Standort von Leerrohren angegeben<br />

wird, nicht aber, ob sie auch tatsächlich<br />

zur Mitnutzung verfügbar s<strong>in</strong>d. Die Bundesnetzagentur<br />

ist jetzt aufgefordert, die „Verfügbarkeit“<br />

genauer zu def<strong>in</strong>ieren und damit Verb<strong>in</strong>dlichkeit<br />

herzustellen.<br />

Haftung<br />

Bis zum Inkrafttreten der TKG-Novelle verbleiben<br />

wichtige Haftungsfragen. Es geht hierbei um<br />

mögliche Schäden bei Endkunden, falls die Daten<br />

z. B. für terroristische Angriffe genutzt werden.<br />

Abbildung 7: Zuliefernde Organisationen des Infrastrukturatlasses<br />

160<br />

Öffentliche Hand<br />

9 %<br />

TK-Unternehmen<br />

34 %<br />

56 %<br />

Energieversorger<br />

Gesamt<br />

Quelle: Bundesnetzagentur


18 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

Nach dem Inkrafttreten der TKG-Novelle könnten<br />

diese Unklarheiten nach Unternehmensangaben<br />

weitestgehend durch entsprechende Erlasse der<br />

Bundesnetzagentur geklärt werden.<br />

anderer Bauherren zu beziehen. Baustellendatenbanken<br />

für den <strong>Breitband</strong>ausbau können vom<br />

Grundsatz her zentral (Bundesebene) oder dezentral<br />

(z. B. Länderebene) e<strong>in</strong>gerichtet werden.<br />

ƒƒ<br />

Nutzungs<strong>in</strong>tensität und tatsächliche Relevanz<br />

für die Ausbauplanung<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d nur 48 Prozent der zunächst 426<br />

Abfrageberechtigten auch tatsächlich für die<br />

Nutzung des Infrastrukturatlasses registriert.<br />

Auch wenn dies e<strong>in</strong>e beachtliche Steigerung im<br />

Vergleich zum Vorjahr darstellt, bleibt die<br />

Anzahl der Registrierten verhältnismäßig niedrig.<br />

Mit 208 neuen Abfragen <strong>in</strong> den vergangenen<br />

15 Monaten ist das volle Potenzial des Infrastrukturatlasses<br />

bisher nicht realisiert worden. Dies<br />

lässt sich sicher zum e<strong>in</strong>en auf die bisher schwierige<br />

Handhabung <strong>in</strong> Ausbauphase 1 zurückführen,<br />

zum anderen aber ggf. auch auf e<strong>in</strong>e (noch)<br />

mangelnde Wahrnehmung des Potenzials der<br />

Mitnutzung <strong>in</strong> den Kommunen.<br />

1.3. Aufbau Baustellendatenbank<br />

Im Rahmen der <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes wurde<br />

der Aufbau e<strong>in</strong>er Baustellendatenbank vorgeschlagen,<br />

die es Telekommunikationsunternehmen<br />

ermöglichen soll, Informationen über Baustellen<br />

Zielsetzung<br />

Durch die E<strong>in</strong>beziehung von Baustellen anderer<br />

Bauherren können Unternehmen und staatliche<br />

Institutionen Synergien im <strong>Breitband</strong>ausbau realisieren.<br />

Durch die Nutzung von Synergien können<br />

die Kosten des Ausbaus, beispielsweise durch die<br />

Mitverlegung von Leerrohren, gegenüber dem<br />

Eigenbau erheblich reduziert werden.<br />

Zielbeitrag<br />

E<strong>in</strong>e zentrale Baustellendatenbank ist nach den vorliegenden<br />

Erkenntnissen nicht s<strong>in</strong>nvoll zu realisieren<br />

und damit nicht dazu geeignet, den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

<strong>in</strong> Deutschland zu beschleunigen. Die Bewertung<br />

des Zielbeitrags betrachtet deshalb auch den<br />

Beitrag e<strong>in</strong>er verstärkten Etablierung dezentraler<br />

Baustellendatenbanken.<br />

Aufgrund der vertieften Analyse im Rahmen der<br />

Synergiestudie wird der Beitrag des Aufbaus dezentraler<br />

Baustellendatenbanken für das Ziel 2014<br />

(m<strong>in</strong>d. 50 Mbit/s für 75 Prozent der Haushalte) als<br />

Abbildung 8: Registrierte Abfragevertreter des Infrastrukturatlasses<br />

Anteil der Kommunen mit registrierten<br />

Abfragevertretern<br />

Anstieg registrierter<br />

Abfragevertretern seit 2010 <strong>in</strong> %<br />

Abfrageberechtigte gesamt<br />

48 % 35%<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

100 %<br />

0%<br />

Brandenburg<br />

89 %<br />

0%<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

64 %<br />

-11%<br />

Sachsen<br />

60 %<br />

28%<br />

Baden-Württemberg<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

Bayern<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

<strong>Hessen</strong><br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

Niedersachsen<br />

Saarland<br />

33 %<br />

33 %<br />

30 %<br />

29 %<br />

50 %<br />

45 %<br />

44 %<br />

41 %<br />

40 %<br />

35%<br />

20%<br />

0%<br />

48%<br />

66%<br />

50%<br />

87%<br />

27%<br />

0%<br />

Quelle: Bundesnetzagentur


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

19<br />

„niedrig“ e<strong>in</strong>gestuft, was e<strong>in</strong>er verbesserten E<strong>in</strong>schätzung<br />

im Vergleich zum Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

2010 entspricht. Für das Ziel 2014+ wird der Zielbeitrag<br />

ebenfalls als „niedrig“ e<strong>in</strong>geschätzt.<br />

Zielbeitrag<br />

Aufbau e<strong>in</strong>er (dezentralen)<br />

2014 2014+<br />

Baustellendatenbank Niedrig !<br />

Niedrig<br />

Derzeit s<strong>in</strong>d Baustellendatenbanken für die Nutzung<br />

durch Telekommunikationsunternehmen konzipiert.<br />

Laut den Ergebnissen der Synergiestudie<br />

müssten die Kommunen und Landkreise stärker als<br />

Adressaten der Baustellendatenbanken verstanden<br />

werden. Kommunen können dabei Baustellendatenbanken<br />

nutzen, um die Synergiepotenziale <strong>in</strong> ihrer<br />

Region aufzuarbeiten. Sobald die Synergiepotenziale<br />

erarbeitet s<strong>in</strong>d, können Kommunen dann diese Daten<br />

nutzen, um auf Telekommunikationsunternehmen<br />

zuzugehen. Telekommunikationsunternehmen<br />

hätten e<strong>in</strong>en größeren Anreiz, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kommune<br />

auszubauen, weil die Kommune bereits Wege zur<br />

Kostenreduktion aufgezeigt hat.<br />

Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

(2010)<br />

Zum Zeitpunkt der Erstellung des ersten Monitor<strong>in</strong>gberichts<br />

2010 waren auf Bundesebene noch ke<strong>in</strong>e<br />

Maßnahmen e<strong>in</strong>geleitet, die <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

vorgesehene nationale Baustellendatenbank<br />

umzusetzen.<br />

Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />

Auf Bundesebene besteht nach wie vor ke<strong>in</strong>e Baustellendatenbank,<br />

deren Umsetzung weiterh<strong>in</strong> von<br />

e<strong>in</strong>igen Ausbauakteuren im Rahmen der Gespräche<br />

zum diesjährigen Monitor<strong>in</strong>g der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

gefordert wurde.<br />

Die Bundesländer haben ihre lokalen Baustellendatenbanken<br />

weiterentwickelt. Während der<br />

Umsetzungsstand 2010 noch als „ke<strong>in</strong>e Umsetzung“<br />

gewertet wurde, ist er für das Jahr 2011 als „Umsetzung<br />

e<strong>in</strong>geleitet“ e<strong>in</strong>zustufen, da die Länder die<br />

dezen tralen Ansätze weiter vorangetrieben haben.<br />

Zudem hat sich vor allem aufgrund der Synergiestudie<br />

der Informationsstand über Best-Practices der<br />

vorhandenen dezentralen Baustellendatenbanken<br />

auf Länderebene verbessert.<br />

Umsetzung<br />

Aufbau e<strong>in</strong>er (dezentralen)<br />

Baustellendatenbank<br />

2010 2011<br />

Ke<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>geleitet<br />

Die Synergiestudie enthält e<strong>in</strong>e Best-Practice-Analyse<br />

der existierenden Baustellendatenbanken auf<br />

Länder ebene. Darüber h<strong>in</strong>aus hat die Synergiestudie<br />

verschiedene Varianten zur Errichtung von Baustellendatenbanken<br />

beschrieben. Sie def<strong>in</strong>iert außerdem,<br />

welche Anforderungen e<strong>in</strong>e dezentrale Baustellendatenbank<br />

m<strong>in</strong>destens erfüllen sollte: Neben<br />

e<strong>in</strong>er Kurzbeschreibung der Baumaßnahme und<br />

Geokoord<strong>in</strong>aten sollte e<strong>in</strong>e Baustellendatenbank<br />

auch Details zum Bauherrn zur Verfügung stellen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus ist es wichtig, dass die Baustellendatenbank<br />

ebenfalls Planunterlagen der Baumaßnahmen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen GIS-Format abbildet.<br />

Der Aufbau von Baustellendatenbanken auf Landesebene<br />

ist <strong>in</strong>nerhalb des letzten Jahres <strong>in</strong>tensiviert<br />

worden. In Bayern (Grabungsatlas), Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

(Baustellenatlas), <strong>Hessen</strong> (<strong>Breitband</strong>-Informationssystem)<br />

und Niedersachsen (Baustellenatlas)<br />

s<strong>in</strong>d dezentrale Baustellendatenbanken bereits <strong>in</strong><br />

Nutzung; <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen ist e<strong>in</strong>e Datenbank <strong>in</strong> Planung.<br />

Die genannten Instrumente vere<strong>in</strong>en, anders<br />

als die auf Bundesebene <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

ursprünglich vorgeschlagene Lösung, jeweils die<br />

Funktionen e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses mit der e<strong>in</strong>er<br />

Baustellendatenbank.<br />

Die Anzahl der dargestellten Baustellen ist dabei<br />

zwischen den Baustellendatenbanken der Länder<br />

unterschiedlich. Während der Grabungsatlas Bayern<br />

rund 900 Baustellen anzeigt, enthält der Baustellenatlas<br />

Niedersachsen Daten zu 42 Baustellen. Auch<br />

die Funktionalität der existierenden Datenbanken<br />

ist nicht homogen. Das Hessische <strong>Breitband</strong>-Informationssystem/Baustellenatlas<br />

erlaubt beispielsweise<br />

die E<strong>in</strong>gabe von neuen Daten über e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Tool.<br />

In Bayern wird derzeit e<strong>in</strong> vergleichbares System<br />

entwickelt, das jedoch noch nicht umgesetzt ist.<br />

Herausforderungen<br />

Für den Aufbau e<strong>in</strong>er dezentralen Baustellendatenbank<br />

muss e<strong>in</strong>e Reihe von Herausforderungen<br />

bewältigt werden:


20 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Umsetzungskomplexität<br />

Der Aufbau und Betrieb e<strong>in</strong>er dezentralen Baustellendatenbank<br />

verursacht hohen Aufwand für<br />

den Betreiber der Baustellendatenbank, weil die<br />

Daten zu Baustellen nur dezentral <strong>in</strong> der Fläche<br />

verfügbar s<strong>in</strong>d. Gleichzeitig muss die Anlieferung<br />

von Daten durch Kommunen auf freiwilliger Basis<br />

erfolgen, wofür e<strong>in</strong>e verstärkte Koord<strong>in</strong>ation<br />

seitens des Betreibers nötig ist. Die Koord<strong>in</strong>ation<br />

der liefernden Organisationen ist aufgrund der<br />

Vielzahl der e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>denden Akteure besonders<br />

aufwändig (<strong>in</strong> Deutschland gibt es mehr als<br />

11.000 Geme<strong>in</strong>den). Aus den Erfahrungen der<br />

dezentralen Baustellendatenbanken lässt sich<br />

schließen, dass selbst die Verwaltung e<strong>in</strong>es solchen<br />

Instruments auf Länderebene signifikante Kapazitäten<br />

b<strong>in</strong>det. Insbesondere die Aufbereitung<br />

von angelieferten Daten wurde von Landesvertretern<br />

wiederholt als sehr aufwändig beschrieben.<br />

Außerdem müsste die Datenbank <strong>in</strong> möglichst<br />

kurzen Abständen aktualisiert werden, um<br />

e<strong>in</strong>en wirklichen Mehrwert zu bieten. Dies ist<br />

notwendig, weil Telekommunikationsunternehmen<br />

im Regelfall spätestens zwei Monate vor<br />

Beg<strong>in</strong>n der geplanten Baumaßnahmen e<strong>in</strong>en<br />

Antrag auf Mitverlegung beim Bauträger stellen<br />

müssen, damit dieser noch berücksichtigt werden<br />

kann. Dadurch ergibt sich e<strong>in</strong> enges Zeitfenster,<br />

<strong>in</strong> dem die Baustellendatenbank von den Telekommunikationsunternehmen<br />

genutzt werden<br />

kann. Dies erfordert e<strong>in</strong>e frühzeitige Meldung<br />

von Baumaßnahmen an die Baustellendatenbank<br />

sowie e<strong>in</strong>e zügige Reaktion der ausbauenden<br />

Unternehmen.<br />

Wirkung auf zusätzlichen <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

Insgesamt werden Baustellendatenbanken laut<br />

Unternehmensvertretern auch langfristig e<strong>in</strong>en<br />

ger<strong>in</strong>gen direkten E<strong>in</strong>fluss auf Unternehmen<br />

haben. Es wird vermutet, dass e<strong>in</strong>e funktionierende<br />

Baustellendatenbank e<strong>in</strong>en größeren E<strong>in</strong>fluss<br />

auf Kommunen und Landkreise hätte; bisher<br />

gibt es jedoch noch ke<strong>in</strong>e umfangreichen<br />

Erfahrungen zur Nutzung und Wirkung dezentraler<br />

Baustellendatenbanken.<br />

ƒƒ<br />

Heterogenität der abgebildeten Daten und<br />

mangelnde Vergleichbarkeit<br />

Derzeit bilden die dezentralen Baustellendatenbanken<br />

sehr unterschiedliche Daten ab. Während<br />

<strong>in</strong> Bayern (Grabungsatlas), <strong>Hessen</strong> (<strong>Breitband</strong>-Informationssystem)<br />

und Niedersachsen<br />

(Baustellenatlas) Leerrohre angezeigt werden, ist<br />

dies <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> (Baustellenatlas) nicht<br />

der Fall. Bei den Baustellendatenbanken, die<br />

Leerrohre anzeigen, ist der Detailgrad der Be schreibung<br />

der Leerrohre wiederum verschieden. <strong>Hessen</strong><br />

ist beispielsweise das e<strong>in</strong>zige Bundes land, das<br />

Angaben zum Durchmesser der existierenden<br />

Rohre macht. Dies erschwert die An wen dung des<br />

Instruments bei e<strong>in</strong>er länderübergreifenden<br />

Planung.<br />

Aufbau e<strong>in</strong>er konsistenten Erfassungsund<br />

Darstellungssystematik<br />

Um die Wirkung der Maßnahme zu erhöhen, ist<br />

e<strong>in</strong>e möglichst hohe Datenvergleichbarkeit das<br />

zentrale Erfolgskriterium. Somit liegt die Herausforderung<br />

dar<strong>in</strong>, über die Def<strong>in</strong>ition von Standards<br />

und deren Abstimmung mit den Ländern<br />

die Vergleichbarkeit zwischen den Baustellendatenbanken<br />

und den Daten <strong>in</strong> Infrastrukturatlas<br />

und <strong>Breitband</strong>atlas zu gewährleisten. Dies<br />

ermöglicht im nächsten Schritt auch den wechselseitigen<br />

Transfer von Daten zwischen den<br />

Instrumenten oder gesamthafte Auswertungen.<br />

1.4. Bedarfsorientierte Mitverlegung<br />

von Leerrohren und geme<strong>in</strong>samer Aufbau<br />

von Infrastrukturen<br />

Zielsetzung<br />

Ziel der Maßnahme ist es, die Bed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>en<br />

wirtschaftlichen <strong>Breitband</strong>ausbau zu verbessern.<br />

Hierfür sah die <strong>Breitband</strong>strategie über das ZuInvG<br />

bis Ende 2010 die f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung u. a. der<br />

(Mit-)Verlegung von Leerrohren vor. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

sollen Kooperationen im Infrastrukturausbau, etwa<br />

zwischen Energieversorgern und Telekommunikationsunternehmen,<br />

gezielt gefördert werden.<br />

Zielbeitrag<br />

Der Zielbeitrag der Maßnahme „Bedarfsorientierte<br />

Mitverlegung von Leerrohren“ wird für das Ziel 2014<br />

und darüber h<strong>in</strong>aus als sehr hoch angesehen. Dies<br />

erklärt sich vor allem daraus, dass bereits 2010 die<br />

wesentlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Mitverlegung<br />

geschaffen waren, konkrete Umsetzungsprojekte<br />

aber erst mit e<strong>in</strong>er langen Vorlaufphase umge-


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

21<br />

setzt werden können. Die gezielte Mitverlegung von<br />

Leerrohren kann <strong>in</strong> der Folge e<strong>in</strong>en erheblichen<br />

Beitrag zum flächendeckenden Ausbau mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

leisten.<br />

Flecken erweitert worden. Die GRW hat die Anwendung<br />

der Bundesrahmenregelung bereits berücksichtigt.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Umsetzung, beispielsweise <strong>in</strong><br />

Landesprogrammen, hat gerade begonnen.<br />

Zielbeitrag<br />

Mitverlegung<br />

Leerrohre<br />

2014 2014+<br />

Sehr<br />

hoch<br />

Sehr<br />

hoch<br />

Umsetzung<br />

Mitverlegung<br />

Leerrohre<br />

2010 Zum 2011 Zum<br />

größten<br />

größten<br />

Teil<br />

erfolgt<br />

Teil<br />

erfolgt<br />

Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

(2010)<br />

Die Umsetzung der Maßnahme war 2010 bereits zum<br />

größten Teil erfolgt. Auf Bundesebene wurden zweierlei<br />

Ansatzpunkte verfolgt, um die (Mit-)Verlegung<br />

von Leerrohren zu fördern. Zum e<strong>in</strong>en wurden die<br />

Fördermöglichkeiten der Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben<br />

erweitert: Die GAK-Rahmenrichtl<strong>in</strong>ie <strong>Breitband</strong>förderung<br />

wurde 2009 um die Möglichkeit zur Leerrohrförderung<br />

mit anbieter- und technologieneutralen<br />

Standards und bei alle<strong>in</strong>iger Verfügungsgewalt<br />

der Kommunen erweitert. In der GRW wurde 2009<br />

die Möglichkeit geschaffen, Leerrohre im Zuge der<br />

Durchführung anderer Infrastrukturmaßnahmen zu<br />

verlegen. Außerdem wurde 2010 die Bundesrahmenregelung<br />

für die Förderung von Leerrohrverlegungen<br />

für NGA-Netze („Bundesrahmenregelung Leerrohre“)<br />

verabschiedet. Die Bundesrahmenregelung<br />

legt die beihilferechtliche Grundlage für die Förderung<br />

der Betreiber von <strong>Breitband</strong>netzen durch<br />

Bereitstellung von Leerrohren durch die öffentliche<br />

Hand (Bund, Länder, Kommunen) <strong>in</strong> ganz Deutschland.<br />

Sie ist nicht mit eigenen Mitteln ausgestattet.<br />

E<strong>in</strong>zelne Länder wie beispielsweise Baden-Württemberg<br />

und Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz hatten bereits mit der<br />

Förderung von Leerrohrmaßnahmen begonnen<br />

oder diese geplant, teilweise unter E<strong>in</strong>satz von EFRE-<br />

Mitteln. Auf kommunaler Ebene fand die Leerrohrförderung<br />

generell großen Zuspruch, da hier e<strong>in</strong><br />

Interesse an leitungsgebundenen, langfristigen<br />

Lösungen bestand.<br />

Bei der Umsetzung der Maßnahme ist die Bundes-,<br />

Länder- und Kommunalebene zu berücksichtigen.<br />

Der Fortschritt bei der Umsetzung hat auf allen drei<br />

Ebenen stattgefunden:<br />

Am 8. Juni 2011 hat die Europäische Kommission<br />

beschlossen, ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>wand gegen die geplante<br />

Änderung der „Rahmenregelung der Bundesregierung<br />

zur Bereitstellung von Leerrohren durch die<br />

öffentliche Hand zur Herstellung e<strong>in</strong>er flächendeckenden<br />

<strong>Breitband</strong>versorgung“ (Sache N53/2010, im<br />

Folgenden „Rahmenregelung“) zu erheben.<br />

Neben den „weißen“ und „grauen“ Flecken ermöglicht<br />

die Rahmenregelung nach der Anpassung nun<br />

auch die Förderung <strong>in</strong> „schwarzen“ Flecken. Die<br />

Kategorien s<strong>in</strong>d wie folgt def<strong>in</strong>iert:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Weiße Flecken der Grundversorgung: Im betreffenden<br />

Gebiet gibt es noch ke<strong>in</strong>e flächendeckende<br />

<strong>Breitband</strong>grundversorgung (Verfügbarkeit<br />

von ≥ 2 Mbit/s).<br />

Graue Flecken der Grundversorgung: Im betreffendem<br />

Gebiet besteht bereits e<strong>in</strong>e <strong>Breitband</strong>grundversorgung<br />

(Verfügbarkeit von ≥ 2 Mbit/s),<br />

die angebotenen Leistungen decken allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>er ggf. vom<br />

Anbieter geplanten Modernisierung nicht den<br />

Bedarf der Bürger. In der Regel existiert <strong>in</strong> grauen<br />

Flecken nur e<strong>in</strong>e Technologie zum Anschluss<br />

mit <strong>Breitband</strong>, beispielsweise nur DSL.<br />

Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />

Der Umsetzungsstand der Maßnahme „Bedarfsorientierte<br />

Mitverlegung von Leerrohren und geme<strong>in</strong>samer<br />

Aufbau von Infrastrukturen“ wurde für das Jahr<br />

2011 genau wie im Jahr 2010 mit „zum größten Teil<br />

erfolgt“ bewertet. Die Bundesrahmenregelung für<br />

Leerrohre ist für die Anwendung <strong>in</strong> schwarzen<br />

ƒƒ<br />

Schwarze Flecken der Grundversorgung: Im<br />

betreffenden Gebiet besteht bereits mehr als e<strong>in</strong><br />

<strong>Breitband</strong>grundversorgungsangebot (Verfügbarkeit<br />

von ≥ 2 Mbit/s). Es gibt also bereits m<strong>in</strong>destens<br />

zwei unterschiedliche Anbieter von Grundversorgung.


22 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

Somit s<strong>in</strong>d nun auch Gebiete mit existierenden<br />

Netzen durch die Förderung der Mitverlegung von<br />

Leerrohren förderberechtigt, wenn davon auszugehen<br />

ist, dass diese ohne Förderung <strong>in</strong>nerhalb der<br />

nächsten drei Jahre nicht von e<strong>in</strong>em Ausbau von<br />

Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen profitieren würden.<br />

Dies ist <strong>in</strong>soweit e<strong>in</strong>geschränkt, dass e<strong>in</strong> Gebiet dann<br />

ke<strong>in</strong>e Förderung erhalten kann, wenn bereits e<strong>in</strong>e<br />

Verfügbarkeit von mehr als 25 Mbit/s gegeben ist<br />

oder – <strong>in</strong> grauen bzw. schwarzen Flecken der Grundversorgung<br />

– über Vorabregulierung erreicht werden<br />

könnte.<br />

Auf Länderebene gab es ebenfalls Fortschritte bei<br />

der Verlegung von Leerrohren, beispielsweise <strong>in</strong><br />

<strong>Hessen</strong> und Schleswig-Holste<strong>in</strong>. In <strong>Hessen</strong> werden<br />

nun bedarfsgerecht Leerrohre bei Landestraßenbaumaßnahmen<br />

mit verlegt. In Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

wurden bis Ende Dezember 2010 u. a. 15 Geme<strong>in</strong>den<br />

mit e<strong>in</strong>er Gesamtfördersumme von rund 480.000<br />

Euro bei der Verlegung von Leerrohren gefördert.<br />

Bayern prüft derzeit, e<strong>in</strong> Förderprogramm auf<br />

Grundlage der Rahmenregelung aufzusetzen. Das<br />

BMWi fördert auf Basis der Bundesrahmen regelung<br />

Leerrohre <strong>in</strong>sgesamt 25 Modellprojekte <strong>in</strong> Orten mit<br />

weniger als 10.000 E<strong>in</strong>wohnern.<br />

Neben den Aktivitäten auf Bundes- und Länderebene<br />

gab es auch e<strong>in</strong>ige Kommunen, <strong>in</strong> deren<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau die Mitverlegung von Leerrohren<br />

e<strong>in</strong> zentrales Element war. In e<strong>in</strong>em norddeutschen<br />

Kreis wurde beispielsweise e<strong>in</strong> Zweckverband von<br />

Kommunen gegründet. In diesem Modell gibt der<br />

Zweckverband den Auftrag zur Verlegung von<br />

Leerrohren, sobald e<strong>in</strong> Betreiber gefunden ist, der<br />

im Anschluss die Rohre zur Verlegung e<strong>in</strong>es Netzes<br />

pachten möchte. Auf diese Weise stellt der Kreis<br />

nicht nur Planungssicherheit her, er ermöglicht<br />

auch die Ref<strong>in</strong>anzierung der Investitionen <strong>in</strong> die<br />

Verlegung von Leerrohren.<br />

Herausforderungen<br />

ƒƒ<br />

Mitverlegung von Leerrohren bei Baumaßnahmen<br />

des Bundes<br />

Während die Mitverlegung von Leerrohren bei<br />

Baumaßnahmen e<strong>in</strong>iger Bundesländer, wie zum<br />

Beispiel Baden-Württemberg, gesetzlich ge regelt<br />

ist und aus dem Länderbudget getragen wird,<br />

ƒƒ<br />

f<strong>in</strong>det bei Straßenbaumaßnahmen des Bundes<br />

ke<strong>in</strong>e flächendeckende, bedarfsorientierte Mitverlegung<br />

von Leerrohren statt.<br />

Nutzung der Rahmenregelung <strong>in</strong> konkreten<br />

Förderprogrammen<br />

Wie bereits beschrieben, ist die „Bundesrahmenregelung<br />

Leerrohre“ nicht mit eigenen Mitteln<br />

unterlegt, d. h. sie dient lediglich der beihilferechtlichen<br />

Absicherung. E<strong>in</strong>zelne <strong>Breitband</strong>förderprogramme<br />

auf Bundes- und Landesebene<br />

können sich ihr unterstellen. So wurde bei der<br />

GRW die Möglichkeit der Förderung von Leerrohren<br />

auf Grundlage der „Bundesrahmenregelung<br />

Leerrohre“ geschaffen. Die GRW-Förderung<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs auf strukturschwache Regionen<br />

beschränkt und hat e<strong>in</strong>en gewerblichen Fokus.<br />

D. h., es können nur Gewerbegebiete bzw.<br />

Ansammlungen von Gewerbebetrieben und<br />

umliegende Gebiete gefördert werden. Es bleibt<br />

abzuwarten, ob die Nutzung von GRW-Mitteln<br />

für <strong>Breitband</strong>projekte durch diese zusätzliche<br />

Möglichkeit zunimmt (bisher niedrig). Daneben<br />

ist das Aufsetzen von Länderprogrammen auf<br />

Grundlage der „Bundesrahmenregelung Leerrohre“<br />

möglich. Diese Möglichkeit haben bislang<br />

nur <strong>Hessen</strong> und Schleswig-Holste<strong>in</strong> aufgegriffen,<br />

Bayern erwägt derzeit e<strong>in</strong> Förderprogramm.<br />

Somit wird der gesetzte Rahmen der Förderung<br />

noch nicht bundesweit genutzt, um die Verlegung<br />

von Leerrohren voranzubr<strong>in</strong>gen.<br />

1.5. Verbesserung der <strong>Breitband</strong>verteilung<br />

im Haus<br />

Zielsetzung<br />

Die Maßnahme zielt darauf ab, Anreize für Privathaushalte<br />

zu schaffen, den privaten <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

voranzutreiben und ebenfalls Investitionen <strong>in</strong><br />

die <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>frastruktur zu tätigen.<br />

Zielbeitrag<br />

Zielbeitrag<br />

<strong>Breitband</strong>verteilung<br />

im Haus<br />

2014 2014+<br />

Sehr<br />

nierdrig<br />

Sehr<br />

niedrig


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

23<br />

Sowohl <strong>in</strong> Perspektive auf das Jahr 2014 als auch<br />

darüber h<strong>in</strong>aus wird der Beitrag der Maßnahme zur<br />

Zielerreichung als sehr niedrig e<strong>in</strong>geschätzt. Dies<br />

resultiert vor allem aus folgenden Gründen: Die Verlegung<br />

zusätzlicher Leitungen im Haus leistet ke<strong>in</strong>en<br />

Beitrag zur Erschließung bisher nicht versorgter<br />

Ge biete, sondern dient ausschließlich dem weiteren<br />

Ausbau vorhandener Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetze.<br />

Der Anreizeffekt der beschlossenen steuerlichen<br />

Anrechenbarkeit ist als eher ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>zustufen, da<br />

lediglich 20 Prozent der getätigten Investitionskosten<br />

an gerechnet werden können. Zudem ist die tatsächliche<br />

Anwendbarkeit der Maßnahme auf die<br />

Verlegung von Glasfaser <strong>in</strong> neu erschlossenen<br />

Wohngebieten und die Errichtung privater Richtfunkanlagen<br />

beschränkt. Auch übernehmen Telekommunikationsunternehmen<br />

bislang die Ausbaukosten<br />

<strong>in</strong>klusive des Hausanschlusses. Insofern fallen<br />

für Privathaushalte kaum anrechenbare Investitionen<br />

an und die steuerliche Absetzbarkeit für die Ausbauplanung<br />

von Unternehmen ist ohne Relevanz.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus ist die Maßnahme kaum bekannt.<br />

Weder <strong>in</strong>te grieren Unternehmen sie daher <strong>in</strong> ihre<br />

Geschäftsmodelle, noch können so Anreize für den<br />

privaten Ausbau gesetzt werden. E<strong>in</strong>e aktivere Kommunikation<br />

der Maßnahme und das Aufzeigen von<br />

konkreten Anwendungsbeispielen wären notwendig.<br />

Stand der Umsetzung bis zum zweiten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

(2011)<br />

Umsetzung<br />

<strong>Breitband</strong>verteilung<br />

im Haus<br />

2010 2011<br />

Abgeschlossen<br />

Abgeschlossen<br />

Die Umsetzung der Maßnahme war 2010 bereits<br />

weitgehend abgeschlossen. Nach § 35a, Abs. III EStG<br />

können 20 Prozent der Aufwendungen zum <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

steuerlich bis zu e<strong>in</strong>er Maximalhöhe<br />

von 1.200 Euro angerechnet werden. Im Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

2010 wurde angeregt, Anwendungsszenarien<br />

für die steuerliche Anrechenbarkeit von Maßnahmen<br />

<strong>in</strong> Privathaushalten weiterzuentwickeln,<br />

<strong>in</strong>dem stärker Maßnahmen herausgestellt werden,<br />

die e<strong>in</strong>e höhere Wirkung entfalten können. Nach<br />

Abschluss der Maßnahme 2010 s<strong>in</strong>d bis zum<br />

Berichtszeitpunkt 2011 ke<strong>in</strong>e weiteren Fortschritte<br />

bei der Umsetzung zu verzeichnen. Problematisch<br />

bleiben weiterh<strong>in</strong> die nur ger<strong>in</strong>ge Anrechenbarkeit<br />

privater Investitionen, der beschränkte Anwendungsbereich<br />

der Maßnahme und ihre mangelnde<br />

Bekanntheit. Die im Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 angeregte<br />

Weiterentwicklung von Anwendungsszenarien<br />

mit höherer Wirksamkeit wurde bislang nicht<br />

durchgeführt.<br />

2. Maßnahmensäule 2:<br />

Unterstützende Frequenzpolitik<br />

Derzeit leisten Funktechnologien e<strong>in</strong>en wichtigen<br />

Beitrag zur Erreichung der vollständigen Grundversorgung<br />

und der Versorgung mit mittleren Bandbreiten.<br />

Potenziell könnten Funktechnologien langfristig<br />

auch für die Erreichung höherer Bandbreiten<br />

genutzt werden, falls die Entwicklung neuer Technologien<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ähnlichen Maß wie bisher voranschreitet.<br />

2.1. Rasche Nutzung des Potenzials der<br />

Digitalen Dividende 2010<br />

Die Digitale Dividende beschreibt die Nutzung von<br />

Frequenzen, die aufgrund der Digitalisierung des<br />

Rundfunks nun für die <strong>Breitband</strong>übertragung bereitgestellt<br />

werden konnten.<br />

Zielbeitrag<br />

Der Zielbeitrag dieser Maßnahme für die Erreichung<br />

des Ziels 2014 wurde mit „sehr niedrig“ e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Auch über den Zeitraum 2014 h<strong>in</strong>aus wird der Zielbeitrag<br />

mit „sehr niedrig“ bewertet.<br />

Zielbeitrag<br />

Digitale<br />

Dividende<br />

2014 2014+<br />

sehr<br />

niedrig<br />

sehr<br />

niedrig<br />

Der Zielbeitrag verbleibt sehr niedrig, weil die Nutzung<br />

der Digitalen Dividende laut Unternehmensvertretern<br />

voraussichtlich nur e<strong>in</strong>en limitierten<br />

Beitrag zur Versorgung mit m<strong>in</strong>destens 50 Mbit/s<br />

beitragen kann. Im <strong>Breitband</strong>atlas werden die E<strong>in</strong>zugsgebiete<br />

von LTE derzeit basierend auf den<br />

An gaben der Ausbauakteure mit e<strong>in</strong>er Verfügbarkeit<br />

von maximal 6 Mbit/s ausgewiesen, auch wenn<br />

e<strong>in</strong>ige der Ausbauakteure <strong>in</strong> bestimmten Regionen<br />

LTE-Produkte mit Geschw<strong>in</strong>digkeiten bis zu 50 Mbit/s<br />

anbieten.


24 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

Zielsetzung<br />

Die Zielsetzung dieser Maßnahme <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

war die möglichst schnelle Bereitstellung<br />

der freien Frequenzen mittels e<strong>in</strong>er Versteigerung,<br />

um diese für den <strong>Breitband</strong>ausbau zu nutzen.<br />

Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

(2010)<br />

Die Versteigerung der Digitalen Dividende, für die<br />

<strong>in</strong>sgesamt 3,6 Mrd. Euro geboten wurden, war am<br />

20. Mai 2010 abgeschlossen. Bei der Versteigerung<br />

wurden Nutzungsrechte für den drahtlosen Netzzugang<br />

<strong>in</strong> den Frequenzbereichen 800 MHz, 1,8 GHz,<br />

2,0 GHz und 2,6 GHz vergeben. Im Zuge der Versteigerung<br />

wurde e<strong>in</strong>e Versorgungsverpflichtung für<br />

die so genannten Prioritätsgebiete festgelegt. Als<br />

Prioritätsgebiete galten Städte, Geme<strong>in</strong>den oder<br />

Ortsteile, <strong>in</strong> denen für weniger als 95 Prozent der<br />

E<strong>in</strong>wohner Anschlüsse mit ≥ 1 Mbit/s verfügbar<br />

waren. In diesen Regionen war der Ausbau prioritär<br />

vorzunehmen, d. h., dass es den relevanten Unternehmen<br />

nicht gestattet war, den umfassenden Ausbau<br />

mit 800 MHz <strong>in</strong> anderen Regionen zu betreiben,<br />

bevor die Prioritätsgebiete versorgt waren. Bei<br />

Ersche<strong>in</strong>en des letzten Monitor<strong>in</strong>gberichts konnte<br />

mit dem tatsächlichen Ausbau allerd<strong>in</strong>gs noch nicht<br />

begonnen werden, weil das Zuordnungsverfahren<br />

für die Frequenzen noch andauerte.<br />

Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />

Die Maßnahme „Rasche Nutzung des Potenzials der<br />

Digitalen Dividende“ war – nach Wortlaut der Strategie<br />

– bereits im Jahr 2010 vollständig abgeschlossen.<br />

In diesem Jahr ist die Maßnahme erneut mit<br />

„abgeschlossen“ bewertet.<br />

Umsetzung<br />

Digitale<br />

Dividende<br />

2010 2011<br />

Abgeschlossen<br />

Abgeschlossen<br />

Die Versteigerung der Digitalen Dividende war<br />

bereits 2010 abgeschlossen. Die Nutzung der Digitalen<br />

Dividende ist im letzten Jahr allerd<strong>in</strong>gs deutlich<br />

vorangeschritten. Die relevanten Telekommunikationsunternehmen<br />

haben den Ausbau rasch vorangetrieben,<br />

nachdem die Bundesnetzagentur zeitnah<br />

nach der Versteigerung im Mai 2010 das Zuordnungsverfahren<br />

der Frequenzen abgeschlossen hat.<br />

Die Ausbauakteure haben bereits im August 2010<br />

mit der Umrüstung von GSM- zu Multistandard-<br />

Stationen begonnen, um den Ausbau <strong>in</strong>sgesamt zu<br />

beschleunigen. Laut Bundesnetzagentur haben die<br />

Betreiber den Ausbau <strong>in</strong> den Prioritätsgebieten forciert,<br />

<strong>in</strong> sechs Ländern s<strong>in</strong>d die Ausbauverpflichtungen<br />

bereits erfüllt. Es ist zu erwarten, dass der Ausbau<br />

<strong>in</strong> der zweiten Jahreshälfte weitere Fortschritte<br />

machen wird. Insgesamt wurde der umfassende Aufbau<br />

der neuen Infrastrukturen wesentlich schneller<br />

begonnen und vorangetrieben als nach vergangenen<br />

Versteigerungen, z. B. von UMTS.<br />

Herausforderungen<br />

Aus den Gesprächen mit den relevanten Akteuren<br />

haben sich folgende Herausforderungen ergeben,<br />

welche sich im Bereich der Frequenzpolitik weiterh<strong>in</strong><br />

stellen:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

E<strong>in</strong>geschränkte Frequenznutzung<br />

<strong>in</strong> Grenzgebieten<br />

Die für LTE relevanten Frequenzen werden noch<br />

nicht <strong>in</strong> allen Nachbarländern der Bundesrepublik<br />

auch für den Mobilfunk genutzt. Zum Schutz<br />

bestehender Nutzungen <strong>in</strong> den Nachbarländern<br />

s<strong>in</strong>d entsprechende Grenzkoord<strong>in</strong>ierungsabkommen<br />

erforderlich. Derartige Abkommen<br />

konnten bereits mit e<strong>in</strong>er Reihe von Nachbarländern<br />

abgeschlossen werden. Solange <strong>in</strong> den Nachbarländern<br />

noch Rundfunknutzungen geschützt<br />

werden müssen, hat dies E<strong>in</strong>schränkungen bei<br />

der Frequenznutzung <strong>in</strong> Grenznähe zur Folge.<br />

Sicherstellung der Priorität für den Anschluss<br />

unversorgter Haushalte<br />

In den meisten Fällen wurden bisher GSM-Stationen<br />

aufgerüstet, um den Betrieb von LTE zu<br />

ermöglichen. Ohne regelmäßiges Monitor<strong>in</strong>g<br />

und Offenlegung der Ergebnisse der Versorgung<br />

der Prioritätsgebiete aus dem <strong>Breitband</strong>atlas,<br />

zusätzlich zur Überprüfung der E<strong>in</strong>haltung der<br />

Versorgungsverpflichtung durch die BNetzA,<br />

besteht das Risiko, dass der LTE-Ausbau ke<strong>in</strong>e<br />

vollständige Grundversorgung sicherstellt. Dies<br />

hängt auch damit zusammen, dass Prioritätsgebiete<br />

nicht auf Haushaltsbasis und auf den zum<br />

Teil ungenauen Daten des alten <strong>Breitband</strong>atlas<br />

gemeldet wurden. Die Herausforderung besteht<br />

nun dar<strong>in</strong>, unabhängig von mit der Ausschrei-


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

25<br />

ƒƒ<br />

bung verknüpften Verpflichtungen, dass die<br />

Netzbetreiber über die noch verbleibenden<br />

„weißen Flecken“ <strong>in</strong>formiert werden, so dass e<strong>in</strong><br />

möglichst weitgehender Anschluss ermöglicht<br />

wird.<br />

Zusätzliches Spektrum aus der Digitalen<br />

Dividende<br />

Das Potenzial der Nutzung weiterer Frequenzen<br />

aus der Digitalen Dividende ist nach erst kürzlich<br />

erfolgter Versteigerung und begonnener Nutzung<br />

erster Frequenzen aus der Digitalen Divi dende<br />

(790 bis 862 MHz) noch nicht ausreichend <strong>in</strong> der<br />

Wahrnehmung der Branchen akteu re verankert.<br />

Um die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Bereitstellung<br />

zusätzlicher Frequenzen aus der Digitalen<br />

Dividenden zu schaffen, muss dieser Aspekt allerd<strong>in</strong>gs<br />

frühzeitig, bereits im Rahmen der nächsten<br />

World Radio Conference 2012, auf die Tagesordnung<br />

für die übernächste Konferenz im Jahr<br />

2015 gesetzt werden.<br />

Abbildung 9: Potenzial <strong>in</strong>novativer Funktechnologien<br />

– LTE Advanced<br />

LTE-Technologien entwickeln sich fortwährend weiter.<br />

Laut Unternehmensvertretern wird gerade LTE-<br />

Advanced e<strong>in</strong>e deutliche Verbesserung der Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von Funklösungen mit sich br<strong>in</strong>gen. Während<br />

LTE derzeitig rund 100 Mbit/s <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Funkzelle bereitstellt,<br />

können mit LTE-Advanced gegebenenfalls<br />

300 Mbit/s und mehr pro Funkzelle angeboten werden.<br />

Obwohl <strong>in</strong> der Entwicklung von LTE immer wieder<br />

Fortschritte gemacht werden, werden terrestrische<br />

Systeme voraussichtlich auch langfristig höhere<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeiten bereitstellen als Funklösungen.<br />

E<strong>in</strong> signifikanter Beitrag zur flächendeckenden Versorgung<br />

mit Bandbreiten über 50 Mbit/s ist für die<br />

nächsten Jahre daher <strong>in</strong> Anbetracht der aktuellen<br />

Leistungsfähigkeit der Technologie nicht zu erwarten.<br />

Langfristig gesehen erwarten Branchenexperten<br />

jedoch enorme Technologiesprünge, die perspektivisch<br />

auch höhere Bandbreiten je Nutzer<br />

ermöglichen.<br />

Quelle: Experten<strong>in</strong>terviews im Rahmen des Monitor<strong>in</strong>gs 2011<br />

3. Maßnahmensäule 3:<br />

F<strong>in</strong>anzielle Förderung<br />

Die <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes postuliert, dass<br />

staatliche Förderung als letztes Mittel für den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

genutzt werden kann, wenn e<strong>in</strong> wirtschaftlicher<br />

Ausbau nicht möglich ist. Die Bundesregierung<br />

legt im Rahmen der Strategie besonderen<br />

Wert darauf, dass die <strong>Breitband</strong>fördermaßnahmen<br />

so ausgestaltet s<strong>in</strong>d, dass der Wettbewerb nicht<br />

bee<strong>in</strong>trächtigt wird, Mitnahmeeffekte vermieden<br />

und zusätzliche Investitionen angeregt werden.<br />

Bevor die Wirksamkeit und Umsetzung dieser Maßnahmen<br />

bewertet wird, soll zuerst im folgenden<br />

Kapitel der Status quo zur Fördermittelverfügbarkeit<br />

<strong>in</strong> Deutschland aufgezeigt werden. Dabei werden<br />

zunächst die verfügbaren Mittel sowie Abrufquoten<br />

für den jetzt abgeschlossenen Förderzeitraum 2008<br />

bis 2010 analysiert. Im Anschluss werden die für die<br />

nächste Förderperiode 2011 bis 2013 verfügbaren<br />

und bereits abgerufenen Fördermittel dargestellt.<br />

3.1. Analyse verfügbarer Fördermittel<br />

Insgesamt haben Bund und Länder für den Zeitraum<br />

2008 bis 2013 maximal e<strong>in</strong>e Gesamtsumme von<br />

454 Millionen EUR zur Verfügung gestellt, von der<br />

e<strong>in</strong> Teil jedoch aus Überträgen zwischen den Förderperioden<br />

besteht. In der Förderperiode 2008 bis<br />

2010 waren dies 273 Mio. EUR, für 2011 bis 2013 s<strong>in</strong>d<br />

181 Mio. EUR reserviert.<br />

Die Mittel werden über verschiedene Förderprogramme<br />

bereitgestellt: Zur Förderung des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />

stehen den Flächenländern seit 2008<br />

Mittel aus der Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe „Verbesserung<br />

der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK)<br />

zur Steigerung der Attraktivität ländlicher Gebiete<br />

als Wirtschafts- und Wohnstandort zur Verfügung.<br />

Weiterh<strong>in</strong> gewährt die Bundesregierung seit 2009<br />

Mittel aus der Geme<strong>in</strong>schaftsausgabe „Verbesserung<br />

der regio nalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) <strong>in</strong> struktur<br />

schwachen Regionen. Zusätzlich zu diesen Mitteln<br />

können die Bundesländer Mittel der Europäischen<br />

Union (ELER, EFRE) für die Zwecke des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />

e<strong>in</strong>setzen. Darüber h<strong>in</strong>aus standen den Ländern<br />

<strong>in</strong> der Förderperiode 2008 bis 2010 Mittel aus dem<br />

Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsgesetz (Konjunkturpaket II) zu,<br />

die im Rahmen der <strong>Breitband</strong>strategie als Maßnah-


26 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

me 8 „Zusätzliches Geld für den Infrastrukturausbau<br />

aus dem Konjunkturpaket II“ berücksichtigt wurden.<br />

Diese Mittel mussten bis Ende 2010 abgerufen und<br />

verausgabt se<strong>in</strong>. Für die Förderperiode 2011 bis 2013<br />

stehen diese Mittel nicht mehr zur Verfügung.<br />

Abgeschlossene Förderperiode 2008 bis 2010<br />

Zum Zeitpunkt der Erstellung des letzten Monitor<strong>in</strong>gberichts<br />

(Mitte 2010) lagen noch ke<strong>in</strong>e abschließenden<br />

Werte der Ausschöpfungsquoten der verschiedenen<br />

Fördermittel vor. Daher sollen <strong>in</strong> der<br />

Folge die wichtigsten Kennzahlen zur abgeschlossenen<br />

Förderperiode zusammengefasst werden.<br />

Insgesamt standen <strong>in</strong> der Förderperiode 2008 bis<br />

2010 273 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung.<br />

Davon stammte mit über 44 Prozent (120 Millionen<br />

Euro) der größte Teil der Mittel aus dem zeitlich<br />

begrenzten Konjunkturpaket II (ZuInvG). E<strong>in</strong>en<br />

weiteren signifikanten Anteil bildeten mit weiteren<br />

knapp 39 Prozent zweckgebundene GAK-Mittel,<br />

zuzüglich der Kof<strong>in</strong>anzierung aus ELER-Mitteln.<br />

Ländermittel sowie EFRE-Fördermittel spielten h<strong>in</strong>gegen<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>ere Rolle. GRW-Mittel können zwar<br />

für den <strong>Breitband</strong>ausbau benutzt werden, sie s<strong>in</strong>d<br />

jedoch nicht zweckgebunden und werden daher<br />

hier nicht dargestellt.<br />

In der Analyse der Ausschöpfung zur Verfügung stehender<br />

Mittel wird deutlich, dass nationale Fördermittel<br />

sehr gut ausgeschöpft werden konnten, aber<br />

bei EU-Mitteln weiteres Potenzial bestanden hätte.<br />

Insgesamt wurden <strong>in</strong> der abgeschlossenen Förderperiode<br />

von den 273 Millionen Euro rund 84 Prozent<br />

bewilligt. Unterscheidet man <strong>in</strong> der Betrachtung<br />

nach Fördertöpfen, zeigt sich, dass vor allem GAK,<br />

Landesmittel und die Förderung aus dem ZuInvG<br />

fast vollständig ausgeschöpft wurden. H<strong>in</strong>gegen<br />

muss die Ausschöpfung der ELER- sowie der EFRE-<br />

Mittel als unzureichend bezeichnet werden.<br />

Die Ausschöpfung der Mittel e<strong>in</strong>zelner Bundesländer<br />

stellt sich besonders heterogen dar. Während<br />

Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern<br />

(100 Prozent), Bayern (90 Prozent), und Niedersachsen<br />

(85 Prozent) fast alle verfügbaren Mittel vollständig<br />

bewilligt haben, konnte <strong>in</strong> Brandenburg,<br />

<strong>Hessen</strong>, Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz,<br />

Saarland, Schleswig-Holste<strong>in</strong> und Thür<strong>in</strong>gen nicht<br />

das gesamte Potenzial der Fördermittel genutzt<br />

werden.<br />

Abbildung 10: Verfügbarkeit und Abschöpfung von Fördermitteln 2008–2010<br />

84 %<br />

97 % 76 % 91 % 21 %<br />

273<br />

120<br />

44 %<br />

Ausschöpfung<br />

(Bewilligte Mittel/<br />

Verfügbare Mittel, %)<br />

107<br />

16 %<br />

23 %<br />

ELER<br />

GAK<br />

1) GRW-Mittel s<strong>in</strong>d<br />

nicht für den Breitabandausbau<br />

zweckgebunden<br />

und daher nicht<br />

aufgeführt.<br />

Gesamt<br />

ZukInvG ELER/GAK<br />

2008–2010 1)<br />

32<br />

12 %<br />

Landesmittel<br />

14<br />

5 %<br />

EFRE<br />

Quelle: Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie, 2011


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

27<br />

Laufende Förderperiode 2011 bis 2013<br />

Bei der Betrachtung der laufenden Förderperiode<br />

muss grundsätzlich beachtet werden, dass der vorliegende<br />

Monitor<strong>in</strong>gbericht zu Beg<strong>in</strong>n der Förderperiode<br />

erstellt wurde. Daher s<strong>in</strong>d zum aktuellen<br />

Zeitpunkt die Angaben zu bewilligten Mitteln unter<br />

Vorbehalt zu verstehen, da zum Teil die Ausschöpfung<br />

aus haushaltstechnischen Gründen erst im<br />

zweiten Halbjahr erfasst wird. Zum Zeitpunkt der<br />

Erfassung im Juli 2011 stehen nach Rückmeldungen<br />

der Bundesländer für die Förderperiode 2011 bis<br />

2013 rund 180 Millionen Euro zur Verfügung. Abbildung<br />

11 zeigt die Herkunft der Fördermittel.<br />

Im Vergleich zur Förderperiode 2008 bis 2011 stehen<br />

rund 35 Prozent weniger Mittel für den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

<strong>in</strong>sgesamt zur Verfügung. Die ger<strong>in</strong>gere Fördermittelsumme<br />

erklärt sich vor allem durch den<br />

Wegfall der Mittel aus dem Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsgesetz,<br />

die bis Ende 2010 verausgabt werden mussten.<br />

Daneben reduziert sich zunehmend der Bedarf für<br />

Förderung von Grundversorgung. Fördermöglichkeiten<br />

für Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetze wurden bisher<br />

noch e<strong>in</strong>geschränkt geschaffen. Von den <strong>in</strong>sgesamt<br />

zur Verfügung stehenden 181 Millionen Euro<br />

stammt der größte Förderblock aus GAK/ELER. Die<br />

Ländermittel s<strong>in</strong>d mit 65 Millionen Euro <strong>in</strong> der Förderperiode<br />

2011 bis 2013 im Vergleich zur vorherigen<br />

Förderperiode mehr als doppelt so hoch.<br />

Während <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bundesländern annähernd so<br />

viele Mittel wie letztes Jahr bereitstehen, können die<br />

Ausbauakteure <strong>in</strong> anderen Bundesländern <strong>in</strong> der<br />

zweiten Förderperiode nur auf deutlich ger<strong>in</strong>gere<br />

Mittel zurückgreifen als <strong>in</strong> den vergangenen drei<br />

Jahren.<br />

Auf Basis der Informationen zur Fördersituation<br />

sollen <strong>in</strong> der Folge die zwei Maßnahmen der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

im Bereich „f<strong>in</strong>anzielle Förderung“<br />

beschrieben und auf ihren Umsetzungsstand h<strong>in</strong><br />

untersucht werden:<br />

1. Verbesserte Förderbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben<br />

2. Infrastrukturausbau mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket<br />

II<br />

3.2. Verbesserte Förderbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben<br />

Ziel der Maßnahme ist es, durch verbesserte Förderbed<strong>in</strong>gungen<br />

den <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong> ländlichen<br />

Räumen zu unterstützen und den Mittelabruf zu<br />

erhöhen.<br />

Abbildung 11: Verfügbarkeit und Abschöpfung von Fördermitteln 2011–2013 (vs. 2008–10)<br />

28 %<br />

39 % 17 % 11 %<br />

273<br />

181 <strong>96</strong><br />

Ausschöpfung<br />

(Bewilligte Mittel/<br />

Verfügbare Mittel, %)<br />

28 %<br />

ELER 2)<br />

25 %<br />

GAK 3)<br />

65<br />

36 %<br />

20<br />

11 %<br />

EFRE<br />

Gesamt<br />

Gesamt<br />

2008–2010 1) 2011–2013<br />

GAK/ELER<br />

Landesmittel<br />

1) GRW-Mittel s<strong>in</strong>d nicht für den <strong>Breitband</strong>ausbau zweckgebunden und daher nicht aufgeführt<br />

2) Angaben von Brandenburg zu ELER enthalten Kof<strong>in</strong>anzierungsanteile-Anteile der GAK und des Landes<br />

3) Aus haushaltstechnischen Gründen ist laut BMLV e<strong>in</strong>e Erhöhung der GAK-Ausschöpfung im zweiten Halbjahr 2011 zu erwarten<br />

Quelle: Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie, 2011


28 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

Zielbeitrag<br />

Zielbeitrag<br />

Förderbed<strong>in</strong>gungen<br />

Geme<strong>in</strong>schaftaufgaben<br />

2014 2014+<br />

sehr<br />

Nierdrig<br />

niedrig<br />

Die Maßnahme „Verbesserte Förderbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />

den Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben“, legt <strong>in</strong> ihrem Wortlaut<br />

e<strong>in</strong>en Schwerpunkt auf die flächendeckende<br />

Versorgung der Haushalte <strong>in</strong> Deutschland mit <strong>Breitband</strong>anschlüssen<br />

von m<strong>in</strong>d. 1 Mbit/s. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />

dieser Schwerpunktsetzung ist auch die E<strong>in</strong>schätzung<br />

zur Zielerreichung zu verstehen: Für das<br />

Ziel 2010 kam der Maßnahme e<strong>in</strong> hoher Zielbeitrag<br />

zu. Dieser gilt bis zur vollständigen Zielerreichung<br />

der flächendeckenden Grundversorgung.<br />

Für die GAK-Förderung wurde 2009 zudem die<br />

Förderung der Mitverlegung von Leerrohren ermöglicht.<br />

Auch <strong>in</strong> der GRW wurde 2009 die Möglichkeit<br />

geschaffen, Leerrohre im Zuge der Durchführung<br />

anderer Infrastrukturmaßnahmen zu verlegen.<br />

Nach Inkrafttreten der Bundesrahmenregelung<br />

Leerrohre wurden die Fördermöglichkeiten im Rahmen<br />

der GRW nochmals erweitert: Seit Januar 2011<br />

können hochleistungsfähige <strong>Breitband</strong>anschlüsse<br />

und Netze der nächsten Generation gefördert werden.<br />

Förderfähig ist die Bereitstellung von Leerrohren<br />

mit oder ohne Kabel. Die GRW leistet somit<br />

e<strong>in</strong>en Beitrag für den späteren Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen.<br />

Da die Inanspruchnahme der<br />

GRW-Förderoptionen bislang eher niedrig ist und<br />

die GAK sich auf die Förderung der Grundversorgung<br />

konzentriert, ist der Beitrag für das Ziel 2014<br />

als „niedrig“ und wegen des erwarteten Auslaufens<br />

<strong>in</strong>sbesondere der GAK-Mittel über 2014 h<strong>in</strong>aus als<br />

„sehr niedrig“ e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />

Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

(2010)<br />

E<strong>in</strong>ige bereits 2009 vorgenommene Anpassungen<br />

der Förderbed<strong>in</strong>gungen hatten 2010 die Voraussetzungen<br />

für e<strong>in</strong>en verstärkten Abruf von Mitteln<br />

geschaffen, so dass die Umsetzung der Maßnahme<br />

zum größten Teil erfolgt war. E<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Abfrage<br />

von Mitteln der GRW und stark unterschiedliche<br />

Situationen <strong>in</strong> den Ländern ließen e<strong>in</strong>e höhere E<strong>in</strong>ordnung<br />

der Maßnahme im Sommer 2010 noch<br />

nicht zu.<br />

Die Bundesregierung stellt bereits seit 2008 Mittel<br />

der GAK und seit 2009 der GRW bereit, um den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

<strong>in</strong> ländlichen bzw. strukturschwachen<br />

Gebieten zu fördern. Aufgrund des anfangs unzureichenden<br />

Mittelabrufs wurden 2009 Anpassungen an<br />

den Programmen vorgenommen: Durch Maßnah-<br />

Abbildung 12: Länderübersicht verfügbarer Fördermittel von 2008 bis 2013 (Mio. EUR) 1)<br />

BW<br />

33 20<br />

52<br />

BY<br />

56 54<br />

110<br />

BB 2)<br />

25 14<br />

39<br />

HE<br />

4 4<br />

8<br />

MV<br />

11 8<br />

20<br />

NI<br />

68 12<br />

80<br />

NRW<br />

18 13<br />

31<br />

RLP<br />

SL 1 1<br />

SN 3)<br />

2<br />

16 12<br />

10 16<br />

28<br />

25<br />

Verfügbare Mittel 2008–2010<br />

Verfügbare Mittel 2011–2013<br />

ST<br />

21 10<br />

31<br />

SH<br />

7 5<br />

12<br />

TH<br />

3 14<br />

17<br />

1) GRW-Mittel s<strong>in</strong>d nicht für den <strong>Breitband</strong>ausbau zweckgebunden und daher nicht aufgeführt<br />

2) Angaben von Brandenburg zu ELER enthalten Konfi-Anteile des GAK und des Landes<br />

3) Bei den ELER-Mitteln entscheiden <strong>in</strong> Sachsen die 35 Leader- und ILE-Gebiete <strong>in</strong> eigener Prioritätensetzung im Rahmen ihrer<br />

Budgetierungen über den E<strong>in</strong>satz der Mittel<br />

Quelle: Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie, 2011


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

29<br />

Unzureichende Transparenz und Ergebniscontroll<strong>in</strong>g<br />

der Förderung<br />

Bisher f<strong>in</strong>det – außer für die Nutzung der Bundesrahmenregelung<br />

Leerrohre – ke<strong>in</strong> standardisiertes<br />

Controll<strong>in</strong>g der Wirksamkeit f<strong>in</strong>anzieller<br />

Maßnahmen statt. Weiterh<strong>in</strong> wird nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelmen<br />

wie die Erhöhung des Grenzwerts für den Nachweis<br />

e<strong>in</strong>er unzureichenden <strong>Breitband</strong>versorgung,<br />

die Reduktion des Eigenanteils für Kommunen und<br />

die Anhebung der Zuschüsse zum Schließen der<br />

Wirtschaftlichkeitslücke sowie durch die Aufnahme<br />

von Leerrohrförderung als Fördertatbestand konnte<br />

2010 der Mittelabruf zum Zweck des Netzausbaus<br />

und der Realisierung von Machbarkeitsstudien<br />

erhöht werden. Der Abruf von Mitteln der GRW<br />

blieb aber weiter verhalten, wobei klarzustellen ist,<br />

dass die GRW-Mittel nicht zweckgebunden und für<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl von Fördermaßnahmen genutzt werden<br />

können. Die Länder treffen je nach Bedarf vor<br />

Ort die Entscheidung über den konkreten Mittele<strong>in</strong>satz.<br />

Teilweise wurden Mittel der Europäischen<br />

Union (EFRE/ELER) e<strong>in</strong>gesetzt. ELER-Mittel wurden<br />

beispielsweise zur Kof<strong>in</strong>anzierung von GAK-Förderung<br />

genutzt.<br />

Im Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 wurde zur Verbesserung<br />

der Förderbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben<br />

empfohlen, das Ergebniscontroll<strong>in</strong>g der<br />

f<strong>in</strong>anziellen Förderung auszuweiten. Insbesondere<br />

da der Mittelabruf teilweise noch nicht befriedigend<br />

verlief, sollte e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlicher Monitor<strong>in</strong>gstandard<br />

etabliert werden. Zudem wurde angeregt, den<br />

Erfahrungsaustausch zur Nutzung der Förderprogramme<br />

zu <strong>in</strong>tensivieren.<br />

Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />

Umsetzung<br />

2010 Zum 2011 Zum<br />

größten<br />

größten<br />

Förderbed<strong>in</strong>gungen<br />

Teil<br />

Teil<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben<br />

erfolgt<br />

erfolgt<br />

Bei der Umsetzung der Maßnahme „Verbesserte<br />

Förderbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben“<br />

können seit Mitte 2010 Fortschritte verzeichnet werden.<br />

Zum e<strong>in</strong>en wurde durch die Erweiterung der<br />

Bundesrahmenregelung Leerrohre und die Zustimmung<br />

der EU-Kommission im Juni 2011 die Förderung<br />

von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen stärker<br />

berücksichtigt. Zum anderen s<strong>in</strong>d im Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

2010 empfohlene Verbesserungsmaßnahmen<br />

wie beispielsweise der Erfahrungsaustausch zu<br />

Förderprogrammen und F<strong>in</strong>anzierung umgesetzt<br />

worden. Bis zum vollständigen Abschluss der Programme<br />

verbleibt die Maßnahme bei dem Status<br />

„zum größten Teil erfolgt“.<br />

2011 wurden die Förderbed<strong>in</strong>gungen der Bundesrahmenregelung<br />

Leerrohre für die Anwendung <strong>in</strong><br />

„schwarzen Flecken“ erweitert. Des Weiteren wurde<br />

e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>fachung der GRW-Förderung beschlossen.<br />

Der künftige Verzicht auf den Gew<strong>in</strong>nabschöpfungsmechanismus<br />

bei Projekten mit e<strong>in</strong>er Förderung von<br />

bis zu 500.000 Euro soll Kommunen wirkungsvoll<br />

entlasten und zu e<strong>in</strong>em verstärkten Abruf der GRW-<br />

Mittel führen. Neben der Vere<strong>in</strong>fachung der GRW-<br />

Förderung f<strong>in</strong>den auch Konsultationen mit der<br />

Europäischen Kommission statt, um den Antragsstellungsprozess<br />

für EFRE und ELER zu vere<strong>in</strong>fachen.<br />

Insgesamt ist <strong>in</strong> den Abrufquoten der Fördermittel<br />

e<strong>in</strong> positiver Trend zu beobachten. Wie <strong>in</strong> Kapitel 3.1<br />

dargestellt, wurden <strong>in</strong> der gesamten Förderperiode<br />

2008 bis 2010 knapp 94,6 Prozent der GAK-Mittel<br />

ausgeschöpft. In den ersten sechs Monaten der zweiten<br />

Förderperiode bis Mitte 2011 wurden bereits<br />

20 Prozent der GAK-Förderung bewilligt. 2 Diese<br />

grundsätzliche Entwicklung kann als Erfolg für die<br />

<strong>Breitband</strong>strategie und die angestoßenen Verbesserungen<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe GAK gewertet<br />

werden. H<strong>in</strong>zu kommt, dass im ersten Halbjahr 2011<br />

bereits 55,7 Prozent der ELER- und 11,4 Prozent der<br />

EFRE-Fördermittel für die Förderperiode 2011 bis<br />

2013 abgerufen wurden. 3<br />

Herausforderungen<br />

Um auch 2011 und darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>en größtmöglichen<br />

positiven Beitrag zum <strong>Breitband</strong>ausbau zu<br />

leisten, müssen folgenden Herausforderungen<br />

bewältigt werden:<br />

ƒƒ<br />

2 <br />

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die reale Abrufquote wahrsche<strong>in</strong>lich deutlich höher liegt. Die Mittel werden aus haushaltstechnischen<br />

Gründen erst im zweiten Halbjahr erfasst und liegen zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts noch nicht vor.<br />

3 <br />

Angaben von Brandenburg zu ELER enthalten Kofi-Anteile der GAK und des Landes – dadurch liegt der gemeldete Abschöpfungswert über<br />

der realen Abschöpfung.


30 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

nen Ländern erfasst, wie viele Haushalte durch<br />

die verschiedenen Formen der f<strong>in</strong>anziellen Förderung<br />

versorgt werden.<br />

Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

(2010) und Fortschritte bei der Umsetzung<br />

seit 2010<br />

ƒƒ<br />

Auslaufen der GAK-Förderung und unzureichende<br />

Förderung des Ausbaus von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

Die bisherige Förderung legt ihren Schwerpunkt<br />

auf die Förderung der flächendeckenden Versorgung<br />

von Bandbreiten mit m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s<br />

und kann daher nur mittelbar – durch die Förderung<br />

der Leerrohrverlegung – e<strong>in</strong>en Beitrag zum<br />

Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen leisten.<br />

Derzeit ist somit neben den EU-Mitteln auf Bundesebene<br />

nur GRW als Instrument etabliert, das<br />

Impulse für den stärkeren Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsausbau<br />

setzen könnte.<br />

3.3. Infrastrukturausbau aus dem<br />

Konjunkturpaket II<br />

Zielsetzung<br />

Im Rahmen der Maßnahme „Zusätzliches Geld für<br />

den Infrastrukturausbau“ legte die Bundesregierung<br />

im Rahmen der <strong>Breitband</strong>strategie fest, zusätzliche<br />

Mittel aus dem Konjunkturpaket II für den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

bereitzustellen.<br />

Umsetzung<br />

2010 2011<br />

Zusätzliches Geld (aus<br />

dem Konjunkturpaket II)<br />

Abgeschlossen<br />

Abgeschlossen<br />

Nach Abschluss der Abrufperiode für das ZuInvG<br />

zeigt sich, dass die Mittel fast vollständig abgerufen<br />

wurden (97 Prozent, Stand Sommer 2011). Die Mittel<br />

wurden vor allem für den Netzausbau verwendet, <strong>in</strong><br />

Teilen auch für die Leerrohrverlegung, und wurden<br />

häufig nach ähnlichen Förderrichtl<strong>in</strong>ien vergeben<br />

wie die GAK-Mittel. Über die Mittel aus dem Konjunkturpaket<br />

II h<strong>in</strong>aus haben e<strong>in</strong>ige Länder weitere<br />

eigene Mittel für den <strong>Breitband</strong>ausbau bereitgestellt.<br />

Zudem hat die Bundesregierung Mittel <strong>in</strong><br />

Höhe von über zehn Millionen Euro zur Verfügung<br />

gestellt, um <strong>in</strong>novative Modellprojekte zum Ausbau<br />

von NGA-Netzen zu fördern.<br />

Zielbeitrag<br />

Zielbeitrag<br />

Zusätzliches Geld (aus dem<br />

Konjunkturpaket II)<br />

2014 2014+ Nicht<br />

vorhanden<br />

Niedrig<br />

Die zusätzlichen Gelder für den Infrastrukturausbau<br />

aus dem Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsgesetz waren bereits<br />

zum Jahresende 2010 weitestgehend abgerufen und<br />

<strong>in</strong>vestiert. Da sie <strong>in</strong> Teilen für die Mitverlegung von<br />

Leerrohren e<strong>in</strong>gesetzt wurden und somit <strong>in</strong> den<br />

Ländern wichtige Voraussetzungen für den weiteren<br />

Ausbau schufen, leistet die Maßnahme e<strong>in</strong>en „niedrigen“<br />

Zielbeitrag für das Ziel 2014. Weil nach Ausschöpfung<br />

der Mittel aus dem Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsgesetz<br />

ke<strong>in</strong>e weiteren Mittel im Rahmen der<br />

Maß nahme vorgesehen s<strong>in</strong>d, muss der Zielbeitrag<br />

für die Jahre nach 2014 ihrem Wortlaut nach als<br />

„nicht vorhanden“ beschrieben werden. Das bedeutet<br />

allerd<strong>in</strong>gs nicht, dass weitere zusätzliche Gelder,<br />

die zur Verfügung gestellt würden, ke<strong>in</strong>e Wirkung<br />

auf die Zielerreichung hätten.


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

31<br />

4. Maßnahmensäule 4:<br />

Wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierte<br />

Regulierung<br />

Wesentliches Ziel der <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes<br />

ist es, dass der <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch<br />

Wettbewerb und marktgetrieben durch die Telekommunikationsunternehmen<br />

erfolgt. Um Anreize<br />

für die Unternehmen zu schaffen, die zusätzlichen<br />

notwendigen Investitionen für e<strong>in</strong>en flächendeckenden<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau vorzunehmen, wurden die<br />

folgenden drei Maßnahmen formuliert:<br />

1. Mehr Planungssicherheit für Unternehmen<br />

2. Grundzüge e<strong>in</strong>er wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierten<br />

Regulierung<br />

3. Anreizorientierte und <strong>in</strong>vestitionsfördernde Vorgaben<br />

im EU-Rechtsrahmen<br />

Vor der Darstellung der Maßnahmen sollen zusammenfassend<br />

die wichtigsten Entwicklungen zur TKG-<br />

Novelle beschrieben werden.<br />

Stand und Fortschritt zur Novellierung des<br />

Telekommunikationsgesetzes („TKG-Novelle“)<br />

Nach Vorstellung und Kommentierung des Referentenentwurfs<br />

im Oktober 2010 hat das Bundeskab<strong>in</strong>ett<br />

im März 2011 den Entwurf e<strong>in</strong>er Novelle des TKG<br />

beschlossen. Der Gesetzentwurf setzt umfangreiche<br />

Änderungen <strong>in</strong> den europäischen Richtl<strong>in</strong>ienvor gaben<br />

zur Telekommunikation <strong>in</strong> <strong>in</strong>nerstaatliches<br />

Recht um. Die im Bundestag am 27.10.2011 be schlossene<br />

Fassung be<strong>in</strong>haltet unter anderen folgende<br />

Regelungen, die e<strong>in</strong>e wettbewerbskonforme Förderung<br />

des Aufbaus hochleistungsfähiger <strong>Breitband</strong>netze<br />

zum Ziel haben:<br />

ƒƒ<br />

Antragsrecht für mehr Planungssicherheit für <strong>in</strong><br />

neue Zugangsnetze <strong>in</strong>vestierende Unternehmen<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Befugnis der Bundesnetzagentur, die geme<strong>in</strong>same<br />

Nutzung von Verkabelungen <strong>in</strong> Gebäuden<br />

marktmachtunabhängig anzuordnen, wenn e<strong>in</strong>e<br />

Vervielfachung der Infrastruktur wirtschaftlich<br />

<strong>in</strong>effizient oder praktisch unmöglich wäre<br />

Verpflichtende Bereitstellung von Informationen<br />

über E<strong>in</strong>richtungen, die zu Telekommunikationszwecken<br />

genutzt werden können, durch<br />

Telekom munikationsnetzbetreiber, sonstige<br />

Unternehmen sowie juristische Personen des<br />

öffentlichen Rechts. Künftig muss dabei auch die<br />

Verfügbarkeit der gemeldeten Infrastrukturen<br />

(<strong>in</strong>sbesondere Leerrohre) erhoben werden<br />

Verpflichtung zur Bereitstellung öffentlicher<br />

und privater Infrastruktur zur Mitnutzung für e<strong>in</strong><br />

angemessenes Entgelt<br />

Spezifische Verpflichtungen zur Öffnung der<br />

Bundesfernstraßen, Bundeswasserstraßen und<br />

Eisenbahntrassen für die Mitnutzung<br />

E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Schlichterverfahrens bei der<br />

Bundesnetzagentur zur Öffnung von Infrastrukturen<br />

für den <strong>Breitband</strong>ausbau, um den Zugang<br />

zu alternativen Infrastrukturen (kommunale<br />

Abwasserkanäle, Energieleitungen, Kabelkanäle<br />

<strong>in</strong> Straßen usw.) für Zwecke des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />

zu verbessern<br />

Ergänzung der Regelung zur Nutzung privater<br />

Grundstücke um den so genannten „Hausstich“.<br />

Danach darf e<strong>in</strong> Grundstück bzw. Gebäude an e<strong>in</strong><br />

hochleistungsfähiges Telekommunikationsnetz<br />

auch gegen den Willen des Eigentümers auf Kosten<br />

des TK-Unternehmens angeschlossen werden,<br />

wenn dies nicht zu e<strong>in</strong>er „unzumutbaren“<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung der Eigentumsrechte führt.<br />

Dabei soll der Eigentümer nicht mit Kosten belastet<br />

werden.<br />

ƒƒ<br />

Verbesserte Berücksichtigung von Investitionsrisiken<br />

im Rahmen der Entgeltregulierung<br />

ƒƒ<br />

Erleichterung von Risikobeteiligungsmodellen<br />

ƒƒ<br />

Verlängerung der Regulierungsperioden von<br />

zwei auf drei Jahre


32 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

4.1. Mehr Planungssicherheit für Unternehmen<br />

Zielsetzung<br />

Zielbeitrag<br />

Planungssicherheit<br />

2014 2014+<br />

Hoch<br />

Hoch<br />

Ziel der Maßnahme ist es, die Planungssicherheit<br />

für im <strong>Breitband</strong>ausbau tätige Unternehmen zu<br />

erhöhen. Dies soll durch die Verlängerung der<br />

Geltungsdauer von Marktanalysen von zwei auf drei<br />

Jahre erreicht werden.<br />

Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

(2010)<br />

Umsetzung<br />

Planungssicherheit<br />

2010 2011<br />

Teilweise<br />

erfolgt<br />

Zum<br />

größten<br />

Teil erfolgt<br />

Die Maßnahme „Mehr Planungssicherheit für Unternehmen“<br />

wurde bis zum Ersche<strong>in</strong>en des ersten<br />

Monitor<strong>in</strong>gberichts schrittweise aufgegriffen. Da<br />

die TKG-Novellierung gerade <strong>in</strong> der Anfangsphase<br />

stand, war die Maßnahme erst „teilweise erfolgt“.<br />

Bereits zum Zeitpunkt der Erstellung der Strategie<br />

wurden Maßnahmen des TKG benannt, die bereits<br />

Planungssicherheit schaffen. Dazu zählen unter<br />

anderem:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Beachtung der Anfangs<strong>in</strong>vestitionen unter<br />

Berücksichtigung der Investitionsrisiken bei der<br />

Entscheidung über Zugangsverpflichtungen<br />

Vorgabe bei Regulierungsentscheidungen,<br />

Anreize für effiziente Investitionen <strong>in</strong> Infrastruktur<br />

zu schaffen<br />

Berücksichtigung leistungsspezifischer Risiken<br />

des e<strong>in</strong>gesetzten Kapitals bei der Entgeltregelung<br />

E<strong>in</strong>haltung des Konsistenzgebots e<strong>in</strong>er gleichmäßigen<br />

und widerspruchsfreien Entscheidungspraxis<br />

durch die Bundesnetzagentur.<br />

In e<strong>in</strong>em zweiten Schritt fand die Planungssicherheit<br />

<strong>in</strong> der Stellungnahme der Bundesnetzagentur<br />

„Eckpunkte über die regulatorischen Rahmenbed<strong>in</strong>-<br />

gungen für die Weiterentwicklung moderner Telekommunikationsnetze<br />

und die Schaffung e<strong>in</strong>er leistungsfähigen<br />

<strong>Breitband</strong><strong>in</strong>frastruktur“ Niederschlag.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus hat bis zum Zeitpunkt der Erstellung<br />

des ersten Monitor<strong>in</strong>gberichts (2010) vor allem das<br />

TKG-Eckpunktepapier des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für<br />

Wirtschaft und Technologie zur Erhöhung der<br />

Planungssicherheit beigetragen. Insbesondere die<br />

geplante Verlängerung der gesetzlichen Regulierungsperioden<br />

für Marktanalysen und Regulierungsmaßnahmen<br />

von zwei auf drei Jahre hat zur Erhöhung<br />

der Planungssicherheit beigetragen.<br />

Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />

Seit dem letzten Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 wurden im<br />

Bereich der Planungssicherheit vor allem durch die<br />

Novelle des Telekommunikationsgesetzes Fortschritte<br />

erzielt. Die Punkte wurden <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>leitung<br />

bereits genannt, sollen hier aber nochmals hervorgehoben<br />

werden:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Der Bundesnetzagentur muss bei der Zugangsund<br />

Entgeltregulierung die mit dem Aufbau<br />

neuer Netze verbundenen Investitionsrisiken<br />

berücksichtigen und sicherstellen, dass Investoren<br />

e<strong>in</strong>e angemessene Rendite für das e<strong>in</strong>gesetzte<br />

Kapital erhalten.<br />

Die Regulierungsperioden werden von zwei auf<br />

drei Jahre verlängert.<br />

Mit der weitgehenden F<strong>in</strong>alisierung der TKG-Novelle<br />

ist die Umsetzung der Maßnahme als „zum größten<br />

Teil erfolgt“ e<strong>in</strong>zustufen. Im nächsten Schritt muss<br />

die BNetzA die neuen Möglichkeiten aufgreifen und<br />

konkretisieren, so dass sie Wirkung entfalten können.<br />

Exkurs: Planungssicherheit im Kontext<br />

übergreifender Trends<br />

Im Zusammenhang mit den parlamentarischen<br />

Beratungen zur Novelle des Telekommunikationsgesetzes<br />

(TKG-Novelle) wurden zwei Themen der<br />

Telekommunikations- und Netzpolitik <strong>in</strong>tensiv<br />

diskutiert: Der Universaldienst und die Netzneutralität.<br />

Unternehmensvertreter sehen <strong>in</strong> beiden<br />

Diskussionen e<strong>in</strong>e gewisse E<strong>in</strong>schränkung ihrer Planungssicherheit.<br />

Der Universaldienst wurde <strong>in</strong> der<br />

TKG-Novelle nicht aufgegriffen, das Thema Netz-


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

33<br />

neutralität erstmalig e<strong>in</strong>gefügt. Dies sollte zu e<strong>in</strong>er<br />

ersten Stabilisierung der Erwartungen im Markt beitragen.<br />

Im Folgenden s<strong>in</strong>d beide Diskus sionen näher<br />

beschrieben:<br />

Abbildung 13: Gesetzliche Verpflichtung zu e<strong>in</strong>em<br />

Universaldienst<br />

§<br />

1<br />

In der aktuellen öffentlichen Diskussion zur TKG-<br />

Novelle wurde immer wieder die Forderung nach<br />

e<strong>in</strong>er gesetzlich fest gelegten Versorgung aller Haushalte<br />

mit <strong>Breitband</strong>anschlüssen (<strong>Breitband</strong>-Universaldienst)<br />

erhoben. Die Forderungen reichten dabei von<br />

Mbit/s bis 6 Mbit/s.<br />

Befürworter e<strong>in</strong>es Universaldienstes argumentierten,<br />

dass trotz der Ausbaubemühungen von Bundesregierung<br />

und Telekommunikationsunternehmen<br />

ländliche Regionen zu oft unterversorgt blieben.<br />

Schnelle Internetverb<strong>in</strong>dungen seien aber heute<br />

Bed<strong>in</strong>gung für gesellschaftliche Teilhabe, ob <strong>in</strong> sozialen<br />

Netzwerken, bei der schnellen Kommunikation<br />

mit Behörden oder der Arbeitsplatzsuche. Außerdem<br />

stellten <strong>Breitband</strong>anschlüsse e<strong>in</strong>en wichtigen<br />

Standortfaktor gerade für den ländlichen Raum dar<br />

und seien dort e<strong>in</strong> wichtiger Faktor für den Erhalt<br />

und die Schaffung von Arbeitsplätzen, so dass e<strong>in</strong><br />

gesetzlicher Anspruch auf Versorgung zu schaffen sei.<br />

Demgegenüber setzten Gegner des Universaldienstes<br />

und Telekommunikationsunternehmen sowie<br />

Branchenverbände auf e<strong>in</strong>en wettbewerbsgesteuerten<br />

und marktgetriebenen <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong><br />

Deutschland. Sie sehen den Universaldienst als<br />

unverhältnismäßigen E<strong>in</strong>griff und lehnen e<strong>in</strong>e solche<br />

Maßnahme aufgrund negativer Auswirkungen<br />

für Wirtschaft und Staatsf<strong>in</strong>anzen ab. Der <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

im derzeitigen Rahmen verlaufe<br />

„schneller, kostengüns tiger und besser“ als durch<br />

e<strong>in</strong>en entsprechenden regulatorischen E<strong>in</strong>griff, der<br />

die Telekommunikations unternehmen zu hohen<br />

Investitionen zw<strong>in</strong>gen würde, die sie letztlich an den<br />

Endkunden weitergeben müssten. Im Zuge des<br />

Wettbewerbs werde <strong>in</strong> naher Zukunft ohneh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

flächendeckende <strong>Breitband</strong>-Internetversorgung<br />

erreicht. Dies geschehe vor allem durch den gegenwärtigen<br />

Ausbau des LTE-Netzes, bei dem den Unternehmen<br />

bei der Versteigerung der Digitalen Dividende<br />

strenge Auflagen zur Erschließung ländlicher<br />

Räume gemacht wurden. Es wird zudem angeführt,<br />

dass e<strong>in</strong> Universaldienst nur nach langer Vorlaufzeit<br />

zu tatsächlichen Ausbauaktivitäten führt und konträr<br />

zur derzeitigen Förderlogik läge. Zudem wird<br />

politische Spielmasse geschaffen für Erhöhungen<br />

des Levels für den Universaldienst, was wiederum<br />

die Planungssicherheit<br />

verr<strong>in</strong>gert.<br />

Das zweite derzeit auf europäischer und nationaler<br />

Ebene <strong>in</strong>tensiv erörterte Thema ist die Diskussion<br />

zur „Netzneutralität“.<br />

Abbildung 14: Netzneutralität<br />

„Netzneutralität me<strong>in</strong>t die neutrale Übermittlung<br />

von Daten im Internet durch die Netzbetreiber, also<br />

e<strong>in</strong>e gleichberechtigte Übertragung aller Datenpakete;<br />

unabhängig davon, woher diese stammen,<br />

welchen Inhalt sie haben oder welche Anwendungen<br />

die Pakete generiert haben. In Deutschland ist die<br />

Netzneutralität nicht gesetzlich verankert, die<br />

Bundesregierung hat aber die Enquête-Kommission<br />

„Internet und digitale Gesellschaft“ zu e<strong>in</strong>er<br />

Stellungnahme aufgefordert, deren Ergebnisse nun<br />

vorliegen und die Grundlage für weiteres Handeln<br />

bilden können. Zudem führt das BMWi e<strong>in</strong>e Studie<br />

mit mehreren begleitenden Workshops zum Thema<br />

durch<br />

In der Diskussion treffen zwei unterschiedliche<br />

Vorstellungen von Netzneutralität aufe<strong>in</strong>ander, e<strong>in</strong>e<br />

ökonomisch-wettbewerbsrechtliche und e<strong>in</strong>e<br />

bürgerrechtliche.<br />

Befürworter der Netzneutralität sehen diese als<br />

„digitales Bürgerrecht“, da e<strong>in</strong> freies Internet ohne<br />

staatliche oder wirtschaftliche E<strong>in</strong>griffe der Garant<br />

für freien Me<strong>in</strong>ungsaustausch weltweit sei und freien<br />

Zugang zu Wissen und Informationen gewähre.<br />

Insofern sei Netzneutralität auch e<strong>in</strong> soziales Gebot,<br />

das gesellschaftliche Teilhabe unabhängig von der<br />

f<strong>in</strong>anziellen Leistungsfähigkeit des E<strong>in</strong>zelnen<br />

gewährleiste und e<strong>in</strong>e digitale Spaltung verh<strong>in</strong>dere.<br />

Deshalb müsse die diskrim<strong>in</strong>ierungsfreie Gleichbehandlung<br />

aller Daten im Internet unabhängig von<br />

kommerziellen Interessen geschehen. Letztlich<br />

würden damit auch Innovationsprozesse über das<br />

Netz für kle<strong>in</strong>ere Unternehmen und auch für die<br />

Wissenschaft ermöglicht, denn die privilegierte Versendung<br />

von Daten bedeute faktisch das Ende von<br />

konkurrenzgetriebener Innovation <strong>in</strong> der Webkommunikation.


34 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

Die Internet-Provider h<strong>in</strong>gegen klagen über Kapazitätsengpässe<br />

und die Tatsache, dass so genannte<br />

Heavy User und daten<strong>in</strong>tensive Dienste die bestehenden<br />

Tarifstrukturen unverhältnismäßig ausnutzten.<br />

Viele Netzbetreiber sehen die neutrale Datenübertragung<br />

als kontraproduktiv an. E<strong>in</strong>e<br />

gesteuerte Netzverwaltung sei nötig, um Datenstau<br />

zu verh<strong>in</strong>dern und andere Angebote überhaupt<br />

angemessen zu betreiben. Zudem müssten die Telefon-<br />

und Mobilfunkgesellschaften zwar e<strong>in</strong>en Großteil<br />

der Investitionskosten für den Infrastrukturausbau<br />

tragen, profitierten wegen e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tensiven<br />

Preiskampfes aber unverhältnismäßig wenig von<br />

den Aktivitäten großer Webkonzerne wie etwa<br />

Google, Yahoo oder Facebook. E<strong>in</strong> Interessensausgleich<br />

sei daher notwendig. Deshalb plädieren die<br />

Netzbetreiber für e<strong>in</strong> Modell mit abgestuften Gebühren<br />

beim Datentransfer. E<strong>in</strong>zelne Dienste mit hohem<br />

Datenaufkommen können demnach stärker mit<br />

Kosten belastet werden.<br />

Die Bundesregierung hat das Thema bereits <strong>in</strong> der<br />

aktuellen TKG-Novelle berücksichtigt: Der Gesetzentwurf<br />

sieht vor, dass das Bundesm<strong>in</strong>isterium für<br />

Wirtschaft und Technologie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rechtsverordnung<br />

Transparenz- und M<strong>in</strong>destqualitätsvorgaben<br />

machen kann. Je nach Ausgestaltung dieser Regelungen<br />

kann dies e<strong>in</strong>en Beitrag zur ökonomischen<br />

Rationalität im Markt leisten und damit die Planungssicherheit<br />

für Investitionen erhöhen. Zum<br />

Thema Netzneutralität führt das BMWi 2011 außerdem<br />

e<strong>in</strong>e Studie durch mit mehreren begleitenden<br />

Workshops, erstmals am 16.11.2011. Zudem hatte<br />

der IT-Gipfel Ende 2010 Thesen zur Netzneutralität<br />

formuliert.<br />

4.2. Grundzüge e<strong>in</strong>er wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierten<br />

Regulierung festlegen<br />

Zielsetzung<br />

Zielbeitrag<br />

Wachstumsorientierte<br />

Regulierung<br />

2014 2014+<br />

Hoch<br />

Hoch<br />

Ziel der Maßnahme war es, durch die Bundesnetzagentur<br />

e<strong>in</strong> Eckpunktepapier zur zukünftigen Regulierung<br />

entwickeln zu lassen, das die ökonomische<br />

und rechtliche Planungssicherheit, e<strong>in</strong>e angemessene<br />

Eigenkapitalverz<strong>in</strong>sung, Infrastruktur-Shar<strong>in</strong>g<br />

und die Transparenz des geplanten Netzumbaus für<br />

die Marktakteure e<strong>in</strong>bezieht.<br />

Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

(2010)<br />

Umsetzung<br />

Wachstumsorientierte<br />

Regulierung<br />

2010<br />

Zum<br />

2011<br />

größten<br />

Teil erfolgt<br />

Zum<br />

größten<br />

Teil erfolgt<br />

Der Umsetzungsstand wurde 2010, gemessen am<br />

Wortlaut der Maßnahme, als „abgeschlossen“<br />

bewertet; mit Blick auf den gewünschten Zielbeitrag<br />

der Maßnahme allerd<strong>in</strong>gs auf „zum größten Teil<br />

er folgt“ reduziert, da die Umsetzung der Ankündigungen<br />

noch nicht vollständig erfolgt war.<br />

Im März 2010 hielt die Bundesnetzagentur „Eckpunk<br />

te über die regulatorischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für die Weiterentwicklung moderner Telekommunikationsnetze<br />

und die Schaffung e<strong>in</strong>er<br />

leis tungs fähigen <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>frastruktur“ fest und<br />

konkretisierte dar<strong>in</strong> zusätzlich zu den im Rahmen<br />

der <strong>Breitband</strong>strategie geforderten Inhalten weitere<br />

Aspekte. Dazu gehörte beispielsweise die Feststellung,<br />

dass freiwillige Open-Access Angebote von<br />

Unternehmen, die nicht marktbeherrschend s<strong>in</strong>d,<br />

grundsätzlich ke<strong>in</strong>er Regulierung unterliegen oder<br />

der geplante Aufbau e<strong>in</strong>es NGA-Forums. Zum Zeitpunkt<br />

des Monitor<strong>in</strong>gberichts 2010 war das Forum<br />

bereits e<strong>in</strong>berufen und hatte Mandat und Zeitplan<br />

def<strong>in</strong>iert. Über das Eckpunktepapier h<strong>in</strong>aus wurden<br />

bis Sommer 2010 zwei Regulierungsschritte mit<br />

hoher Relevanz für den <strong>Breitband</strong>ausbau abgeschlossen:<br />

Die DTAG wurde verpflichtet, e<strong>in</strong>erseits<br />

Zugang zu Schaltverteilern und andererseits Zu gang<br />

zu passiver Infrastruktur (Multifunktionsgehäusen,<br />

Kabelkanalanlagen und unbeschaltete Glasfaser) für<br />

die Zwecke der Mitnutzung zu ermöglichen. Als<br />

nächste Umsetzungsschritte im Bereich der Regulierung<br />

wurden im Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 zwei<br />

As pek te empfohlen: Die rasche Verabschiedung der<br />

TKG-Novelle sowie die Festlegung weiterer Regulierungsschritte<br />

auf Grundlage der Eckpunkte der<br />

Bundesnetzagentur und der Ergebnisse des NGA-<br />

Forums.


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

35<br />

Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />

In Bezug auf die Maßnahme „Festlegung der Grundzüge<br />

e<strong>in</strong>er wachstums- und <strong>in</strong>vestitionsorientierten<br />

Förderung“ s<strong>in</strong>d seit 2010 Fortschritte <strong>in</strong> vier Bereichen<br />

zu nennen. Dazu gehören neben dem bereits <strong>in</strong><br />

Kapitel 4.1 beschriebenen Entwurf zur TKG-Novelle<br />

und dem laufenden parlamentarischen Abstimmungsprozess<br />

die E<strong>in</strong>igungen und Vere<strong>in</strong>barungen<br />

im Rahmen des NGA-Forums sowie die seit Mitte<br />

2010 erlassenen Regulierungsmaßnahmen, die den<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau betreffen. Außerdem wurde <strong>in</strong> 2010<br />

e<strong>in</strong>e Studie zur risikoadäquaten Eigenkapitalverz<strong>in</strong>sung<br />

abgeschlossen und veröffentlicht (Gutachten<br />

zur Ermittlung des kalkulatorischen Z<strong>in</strong>s satzes, der<br />

den spezifischen Risiken des <strong>Breitband</strong> aus baus<br />

Rechnung trägt, Prof. Richard Stehle). 4<br />

Fortschritte im Rahmen des NGA-Forums 5<br />

Das NGA-Forum hat se<strong>in</strong>e Arbeit 2010 aufgenommen,<br />

im Dezember 2010 e<strong>in</strong>en Zwischenbericht veröffentlicht<br />

und im Mai 2011 das Grundsatzdokument<br />

„Technische und operationelle Aspekte des Zugangs<br />

zu Glasfasernetzen und anderen NGA-Netzen“<br />

publiziert. Der Abschlussbericht wird am 06.12.2011<br />

vorgelegt. Mit Redaktionsschluss des diesjährigen<br />

Monitor<strong>in</strong>gberichts hat das NGA-Forum zudem die<br />

E<strong>in</strong>igung auf e<strong>in</strong>e Leistungsbeschreibung für e<strong>in</strong>en<br />

Ebene-2-Bitstromzugang bekannt gegeben.<br />

Das Grundsatzdokument hat bereits abgestimmte<br />

Informationen zu folgenden Aspekten festgelegt:<br />

ƒƒ<br />

Ordnung aller relevanten Zugangsprodukte entsprechend<br />

ihrer technischen Anforderungen im<br />

H<strong>in</strong>blick auf die Zugangsschnittstelle sowie weitere<br />

Kooperationsschnittstellen<br />

Die nun erarbeitete Leistungsbeschreibung für<br />

e<strong>in</strong>en Ebene-2-Bitstromzugang stellt e<strong>in</strong>en entscheidenden<br />

Meilenste<strong>in</strong> dar. Zwar ist die Anwendung<br />

nicht rechtsverb<strong>in</strong>dlich, liegt aber im Eigen<strong>in</strong>teresse<br />

der Anbieter. Die Leistungsbeschreibung kann nun<br />

als Grundlage für Musterverträge bei bilateralen<br />

Kooperationsvere<strong>in</strong>barungen genutzt werden und<br />

damit entscheidend zur Planungssicherheit beitragen.<br />

Es konnte darüber h<strong>in</strong>aus auch e<strong>in</strong>e erste E<strong>in</strong>igung<br />

zu den geme<strong>in</strong>samen Regelungen zu „Open Access“<br />

gefunden werden.<br />

Inzwischen ist aufgrund der positiven Resonanz und<br />

den konkreten Ergebnissen e<strong>in</strong>e Fortsetzung des<br />

NGA-Forums beschlossen worden. In der nächsten<br />

Phase soll u. a. die Spezifikation e<strong>in</strong>es Ebene-2-Geschäftskundenprodukts<br />

angegangen werden.<br />

Fortschritte im Rahmen von Regulierungsmaßnahmen<br />

Seit Mitte 2010 wurde von der BNetzA e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />

von Regulierungsmaßnahmen erlassen, die den<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau betreffen. Darunter waren unter<br />

anderem folgende Regulierungsmaßnahmen:<br />

Ex-post-Kontrolle für Glasfaser-Teilnehmeranschlussleitungen:<br />

Die Bundesnetzagentur sieht für die Glasfaser-Teilnehmeranschlussleitung<br />

(TAL) von e<strong>in</strong>er strengen<br />

Ex-Ante-Regulierung ab. Zukünftig soll bei neuen<br />

Glasfaser-Teilnehmeranschlussleitungen (Glasfaser-<br />

TAL) der Telekom Deutschland GmbH lediglich e<strong>in</strong>e<br />

Ex-post-Kontrolle vorgenommen werden. D. h., dass<br />

Abbildung 15: Darstellung verschiedener<br />

Glasfaser<strong>in</strong>frastrukturen<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Beschreibungen und Empfehlungen für Kooperationsschnittstellen<br />

Zugangsnetz-Architekturen und Technologien<br />

Anforderungen an Vorleistungsprodukte<br />

4<br />

Institut für Banken-, Börsen- und Versicherungswesen,<br />

Humboldt-Universität zu Berl<strong>in</strong>, 2010<br />

5<br />

www.bnetza.de<br />

Fibre to the Node<br />

(FTTN)<br />

Fibre to the Curb<br />

(FTTC)<br />

Fibre to the Basement<br />

(FTTB)<br />

Fibre to the Home<br />

(FTTH)<br />

Quelle: Solon<br />

Optical fibres<br />

Coax/Copper


36 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

die Marktteilnehmer sich ohne Vorgaben durch die<br />

Bundesnetzagentur kommerziell e<strong>in</strong>igen. Die Bundesnetzagentur<br />

prüft nur im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> die Konditionen<br />

und steht gegebenenfalls bei Konflikten<br />

bereit, um Missbrauch zu verh<strong>in</strong>dern und im Zweifelsfall<br />

bestimmte Konditionen durchzusetzen.<br />

Geplante Entgeltmaßnahmen s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs zwei<br />

Monate vor Inkrafttreten der Bundesnetzagentur<br />

anzuzeigen, um e<strong>in</strong>e Kontrolle mit Blick auf Missbrauch<br />

zu ermöglichen. Dieses marktgetriebene<br />

Vorgehen verm<strong>in</strong>dert den bürokratischen Aufwand<br />

und kann zur Erhöhung der Ausbaudynamik beitragen.<br />

Für die klassische Kupfer-TAL bleibt die bisherige<br />

Ex-Ante-Regulierung bestehen.<br />

Mustervertrag/Standardangebot für den Zugang zur<br />

TAL am Schaltverteiler:<br />

Die Bundesnetzagentur hat der Telekom Deutschland<br />

GmbH e<strong>in</strong>en Mustervertrag (sog. Standardangebot)<br />

für den Zugang zur „letzten Meile“, der<br />

Teilnehmeranschlussleitung (TAL) an e<strong>in</strong>em Schaltverteiler<br />

vorgegeben. Das Standardangebot legt die<br />

konkreten Bed<strong>in</strong>gungen und wechselseitigen Pflichten<br />

fest, zu denen die Wettbewerber künftig den<br />

Zugang zu e<strong>in</strong>em neu auf dem Hauptkabel der Telekom<br />

Deutschland GmbH zu errichtenden Schaltverteiler<br />

erhalten können. Die Vorgaben ermöglichen<br />

es, auf der Basis des Mustervertrags konkrete Schaltverteiler-Zugangsverträge<br />

mit der Telekom abzuschließen<br />

ohne hierfür zunächst zeitaufwändig<br />

verhandeln oder im Streitfall sogar die Bundesnetzagentur<br />

anrufen zu müssen. Das Standardangebot<br />

vere<strong>in</strong>facht daher künftig die Erschließung bisher<br />

breitbandig nicht oder nur unterversorgter Regionen.<br />

Das Standardangebot ist mit e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>destlaufzeit<br />

bis Ende Mai 2013 versehen worden.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus ist die Verfügung BK3-09-085<br />

„Marktdef<strong>in</strong>ition und Marktanalyse auf dem Vorleistungsmarkt<br />

für den (physischen) Zugang zu Netz<strong>in</strong>frastrukturen<br />

(e<strong>in</strong>schließlich des geme<strong>in</strong>samen<br />

oder vollständig entbündelten Zugangs) an festen<br />

Standorten“ relevant. Des Weiteren s<strong>in</strong>d die „Regulierungsmaßnahmen<br />

zu Verpflichtungen auf den<br />

Märkten des <strong>Breitband</strong>zugangs für Großkunden und<br />

die TAL-Entgeltgenehmigung aus dem Juni 2011<br />

(Kalkulation auf Basis von Wiederbeschaffungswerten<br />

aus Gründen der Investitionsorientierung)<br />

zu nennen.<br />

4.3. Anreiz- und <strong>in</strong>vestitionsorientierte Förderung<br />

im EU-Rechtsrahmen<br />

Zielsetzung<br />

Zielbeitrag<br />

Anreizorientierung und<br />

Investitionsförderung<br />

2014 2014+<br />

Hoch<br />

Hoch<br />

Bevor die <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes verabschiedet<br />

wurde, waren die Vorgaben der Europäischen<br />

Union zur Telekommunikationsregulierung aus der<br />

Perspektive vieler Telekommunikationsunternehmen<br />

und der Bundesregierung nicht ausreichend<br />

auf den <strong>Breitband</strong>ausbau ausgerichtet. Besonders <strong>in</strong><br />

zwei Punkten sollten Veränderungen an den europäischen<br />

Vorgaben vorgenommen werden: Die<br />

Möglichkeiten zur Teilung des Investitionsrisikos<br />

zwischen verschiedenen Telekommunikationsunternehmen<br />

sollten ausgeweitet und die Planungssicherheit<br />

für Investoren erhöht werden.<br />

Stand der Umsetzung im ersten (2010) und zweiten<br />

(2011) Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

Umsetzung<br />

Anreizorientierung und<br />

Investitionsförderung<br />

2010 2011<br />

Abgeschlossen<br />

Abgeschlossen<br />

Aus Sicht der Bundesregierung konnte die Maßnahme<br />

bereits 2010 als abgeschlossen betrachtet werden.<br />

Mit der Richtl<strong>in</strong>ie 2009/140/EG vom 25. November<br />

2009 wurden dabei folgende Änderungen des<br />

Rechtsrahmens vorgenommen, welche die Grundlage<br />

für die Anpassungen des deutschen Telekommunikationsgesetzes<br />

darstellen: Das Risiko für<br />

Investoren wurde bei der Preissteuerung durch<br />

Regulie rungsbehörden berücksichtigt. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

wurde auch die Möglichkeit zur Verpflichtung<br />

zur geme<strong>in</strong>samen Nutzung von Infrastruktur<br />

geschaffen und e<strong>in</strong>e regionalisierte Marktbetrachtung<br />

ermöglicht. Daneben können nun Zugangsbed<strong>in</strong>gungen<br />

festgelegt werden, die während angemessener<br />

Überprüfungszeiträume kohärent bleiben,<br />

um die Planungssicherheit für Unternehmen zu<br />

erhöhen.


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

37<br />

5. Maßnahmensäule 5:<br />

Information und Transparenz<br />

Die vier def<strong>in</strong>ierten Maßnahmen im Handlungsfeld<br />

Information und Transparenz sollen die Umsetzung<br />

aller anderen Maßnahmensäulen unterstützen. Ziel<br />

ist es, alle beteiligten Akteure umfassend mit allen<br />

relevanten Informationen zu versorgen, Wissensdefizite<br />

über Maßnahmen und Möglichkeiten zum<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau zu reduzieren und e<strong>in</strong> breiteres<br />

Bewusstse<strong>in</strong> für die Notwendigkeit des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />

zu schaffen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus ist es Ziel, alle beteiligten Akteure<br />

stärker zu vernetzen, um kooperative Lösungen<br />

weiter voranzubr<strong>in</strong>gen. Die <strong>Breitband</strong>strategie hat<br />

deshalb die folgenden Maßnahmen def<strong>in</strong>iert:<br />

1. Aktive und aktivierende Öffentlichkeitsarbeit<br />

2. Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrums des<br />

Bundes<br />

3. E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />

und Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

zwischen Bund und Ländern<br />

4. Erstellung e<strong>in</strong>es jährlichen Monitor<strong>in</strong>gberichts<br />

5.1. Aktive und aktivierende Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die geplanten Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit,<br />

wie Onl<strong>in</strong>e-Informationen auf dem Internetportal<br />

„Zukunft <strong>Breitband</strong>“, Veranstaltungen und<br />

Pr<strong>in</strong>tmaterialien, werden weiterh<strong>in</strong> forciert.<br />

Zielsetzung<br />

Die <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie vorgestellten Instrumente<br />

der Öffentlichkeitsarbeit sollen den beteiligten<br />

Akteuren und der Öffentlichkeit alle relevanten<br />

Informationen über den <strong>Breitband</strong>ausbau zur Verfügung<br />

stellen. U. a. soll das Portal Zukunft <strong>Breitband</strong><br />

(www.zukunft-breitband.de) um folgende Features<br />

erweitert werden: Ausbau des <strong>Breitband</strong>atlasses,<br />

Erweiterung der Best-Practice-Datenbank und<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er entsprechenden Studie, Ausweitung<br />

der Hilfestellungen für Kommunen zu Fördermöglichkeiten<br />

sowie Erstellung e<strong>in</strong>er Bedarfsdatenbank.<br />

Zielbeitrag<br />

Zielbeitrag<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

2014 2014+<br />

Hoch<br />

Hoch<br />

Die Maßnahme „Aktive und aktivierende Öffentlichkeitsarbeit“<br />

leistet als flankierende Maßnahme für<br />

die anderen Säulen (Nutzung von Synergien, f<strong>in</strong>anzielle<br />

Förderung, unterstützende Frequenzpolitik,<br />

wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierte Regulierung)<br />

e<strong>in</strong>en hohen Beitrag zur Zielerreichung. Ihre<br />

Durchführung hilft, das Potenzial der anderen Maßnahmensäulen<br />

voll auszuschöpfen. Daneben <strong>in</strong>formiert<br />

sie die breite Öffentlichkeit und schafft dort<br />

e<strong>in</strong> Problembewusstse<strong>in</strong>, das die Notwendigkeit<br />

raschen Handelns deutlich werden lässt.<br />

Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

(2010)<br />

Umsetzung<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

2010<br />

Zum<br />

2011<br />

größten<br />

Teil erfolgt<br />

Zum<br />

größten<br />

Teil erfolgt<br />

Die Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit waren<br />

zum Zeitpunkt der Erstellung des ersten Monitor<strong>in</strong>gs<br />

(2010) weitgehend bekannt und wurden<br />

genutzt. Die verfügbaren Informationen des Bundes<br />

wurden auf der Plattform „Zukunft <strong>Breitband</strong>“ zur<br />

Verfügung gestellt, unter denen der <strong>Breitband</strong>atlas<br />

die am häufigsten genutzte Informationsquelle war.<br />

Der <strong>Breitband</strong>atlasauftritt konnte dabei entscheidend<br />

verbessert werden und fungiert <strong>in</strong>zwischen als<br />

zentrales Informationsportal. Bereits vor Ersche<strong>in</strong>en<br />

des ersten Berichts wurde die Best-Practice-Datenbank<br />

erweitert und wurden Publikationen herausgegeben,<br />

die die Faktenbasis zum <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

erweitern und Kommunen und Unternehmen Hilfestellung<br />

leisten sollten. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde e<strong>in</strong>e<br />

Bedarfsdatenbank realisiert, die aufgrund mangelnder<br />

Nutzerfreundlichkeit und nicht aktualisierter<br />

Daten die Nutzung jedoch weit h<strong>in</strong>ter den Erwartungen<br />

zurückbleiben ließ. Zudem wirkten die Länder<br />

sowie die kommunalen Spitzen-, Industrie- und<br />

Branchenverbände bei verschiedenen Angeboten im<br />

Bereich der Öffentlichkeitsarbeit mit.


38 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

Basierend auf den bisherigen Maßnahmen der<br />

Öffentlichkeitsarbeit und den identifizierten Lücken<br />

empfahl der Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010, <strong>in</strong>novative und<br />

beispielhafte Geschäftsmodelle für den Ausbau von<br />

Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen zu kommunizieren<br />

und zu unterstützen.<br />

Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />

Im vergangenen Jahr s<strong>in</strong>d die Anstrengungen der<br />

Akteure <strong>in</strong> der Öffentlichkeitsarbeit weiter verstärkt<br />

worden. Die Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit<br />

werden im Folgenden für den Bund, die Bundesländer<br />

und ausgewählte Verbände aufgezeigt.<br />

Aktivitäten des Bundes:<br />

Das Portal „Zukunft <strong>Breitband</strong>“ (www.zukunft-breitband.de)<br />

ist weiterh<strong>in</strong> die zentrale Informationsstelle<br />

des Bundes zum <strong>Breitband</strong>ausbau. Der <strong>Breitband</strong>atlas<br />

ist auch 2010/2011 die am häufigsten<br />

genutzte Informationsquelle der Seite. Der <strong>Breitband</strong>atlas<br />

gibt Auskunft über die Verfügbarkeit von<br />

<strong>Breitband</strong>anschlüssen für Privathaushalte. Bürger,<br />

Unternehmen und Kommunen haben die Möglichkeit,<br />

die Ver fügbarkeit von <strong>Breitband</strong> differenziert<br />

nach Geschw<strong>in</strong>digkeiten und Technologien bis auf<br />

e<strong>in</strong>e Genauigkeit von 250 mal 250 Metern e<strong>in</strong>zusehen.<br />

Seit der Freischaltung des <strong>Breitband</strong>atlasses im<br />

Juli 2005 wurde das Instrument kont<strong>in</strong>uierlich<br />

weiterentwickelt.<br />

Die Ausweitung der Best-Practice-Datenbank des<br />

Bundes wurde seit dem letzten Jahr nur bed<strong>in</strong>gt vorangetrieben.<br />

Im letzten Jahr enthielt die Datenbank<br />

des Portals „Zukunft <strong>Breitband</strong>“ noch <strong>in</strong>sgesamt<br />

38 Best-Practice-Beispiele, <strong>in</strong> diesem Jahr s<strong>in</strong>d es 37.<br />

Die Best-Practice-Beispiele zum Ausbau der Grundversorgung<br />

werden momentan nicht aktualisiert,<br />

allerd<strong>in</strong>gs werden derzeit Best-Practice-Beispiele für<br />

den Aufbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

gesammelt. Diese Best-Practices sollen u. a. Angaben<br />

zu den vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und<br />

Technologie geförderten Modell projekten enthalten.<br />

Im Herbst 2010 hat das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft<br />

und Technologie mit der Durchführung e<strong>in</strong>er<br />

Informationskampagne für Kommunen begonnen.<br />

Im Rahmen der Informationskampagne hat das<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

mehr als 1.100 ausgewählte Geme<strong>in</strong>den, die zu diesem<br />

Zeitpunkt noch nicht mit <strong>Breitband</strong> versorgt<br />

waren, e<strong>in</strong> umfangreiches Informationspaket zur<br />

Verfügung gestellt. Neben aufbereiteten Best-Practice-Beispielen<br />

enthielt das Paket u. a. e<strong>in</strong>e Musterbedarfsanalyse<br />

und e<strong>in</strong>en Leitfaden zum Infrastrukturausbau<br />

<strong>in</strong> Kommunen. Die Informationskampagne<br />

wurde von e<strong>in</strong>er Veranstaltungsreihe begleitet, <strong>in</strong><br />

deren Rahmen regionale Workshops organisiert<br />

wurden. Darüber h<strong>in</strong>aus hat das Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Wirtschaft und Technologie auch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

wieder die Möglichkeiten des <strong>Breitband</strong>ausbaus auf<br />

der CeBIT präsentiert. E<strong>in</strong>e Beteiligung des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />

für Wirtschaft und Technologie an der<br />

CeBIT 2012 ist <strong>in</strong> Planung.<br />

Seit dem letzten Jahr gab es vonseiten der Bundesregierung<br />

e<strong>in</strong>e neue Studie zum <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

mit dem Arbeitstitel „Möglichkeiten des effizienten<br />

E<strong>in</strong>satzes vorhandener geeigneter öffentlicher und<br />

privater Infrastrukturen für den Ausbau von Hochleistungsnetzen“.<br />

Es ist zu erwarten, dass diese so<br />

genannte Synergiestudie des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />

für Wirtschaft und Technologie, die im Herbst 2011<br />

ersche<strong>in</strong>en soll, e<strong>in</strong>en Beitrag zu mehr Transparenz<br />

im Infrastrukturausbau leisten wird.<br />

Aktivitäten der Bundesländer:<br />

Neben den Aktivitäten auf Bundesebene haben sich<br />

auch die Bundesländer seit dem Jahr 2010 verstärkt<br />

<strong>in</strong> der Öffentlichkeitsarbeit engagiert. Insbesondere<br />

haben die <strong>Breitband</strong>kompetenzzentren e<strong>in</strong>en stärkeren<br />

Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit geleistet.<br />

Das <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrum Niedersachsen<br />

hat beispielsweise die Entwicklung des <strong>Breitband</strong>atlasses<br />

Niedersachsen weiter vorangetrieben. In<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> hat das <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrum<br />

die Verabschiedung e<strong>in</strong>er neuen <strong>Breitband</strong>strategie<br />

begleitet.<br />

Aktivitäten der Verbände:<br />

Neben den staatlichen Institutionen haben auch die<br />

Spitzen-, Industrie- und Branchenverbände zu e<strong>in</strong>er<br />

verbesserten Transparenz im <strong>Breitband</strong>ausbau beigetragen.<br />

Abbildung 16 und 17 zeigen dabei beispielhaft<br />

die Aktivitäten e<strong>in</strong>iger Verbände.


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

39<br />

Abbildung 16: Aktivitäten der kommunalen Verbände<br />

Kommunale Spitzenverbände<br />

Deutscher Landkreistag<br />

Deutscher Städtetag<br />

Deutscher Städte- und Geme<strong>in</strong>debund<br />

Beispiele für Aktivitäten<br />

ƒ Unregelmäßige Artikel <strong>in</strong> der Verbandszeitschrift („Der Landkreis“) mit stärkerer Ausrichtung<br />

auf Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanb<strong>in</strong>dung<br />

ƒ Best-Practice-Broschüre mit 25 Beispielen<br />

ƒ Onl<strong>in</strong>eplattform mit Informationen über Förderrichtl<strong>in</strong>ien<br />

ƒ Eigener Bereich für das Thema <strong>Breitband</strong> im Intranet<br />

ƒ „Innovators Lounge“ für engagierte Bürgermeister<br />

ƒ H<strong>in</strong>tergrundpapiere zum Ausbau von LTE <strong>in</strong> ländlichen Räumen, Fokus auf Grundversorgung<br />

ƒ „Mehr <strong>Breitband</strong> für alle“ – Informationspapier für Laien<br />

Quelle: H<strong>in</strong>tergrundbefragungen der kommunalen Spitzenverbände, 2011<br />

Abbildung 17: Aktivitäten der Branchenverbände<br />

Kommunale Spitzenverbände<br />

ANGA<br />

BITKOM<br />

BREKO<br />

BUGLAS<br />

VATM<br />

VKU<br />

Beispiele für Aktivitäten<br />

ƒ Organisation von drei Workshops im Jahr 2011, bespielsweise „Hybride Endgeräte und<br />

Hybride Dienste – Revolution im Wohnzimmer?“<br />

ƒ Broadband World auf der CeBit<br />

ƒ Tascforce <strong>Breitband</strong><br />

ƒ Bürger- und Kommunengespräche<br />

ƒ Stellungnahme und Positionspapiere, beispielsweise zu Universaldienst<br />

ƒ Veranstaltungen wie „Förderungs- und F<strong>in</strong>anzierungskonzepte für den Glasfaserausbau“<br />

ƒ Regelmäßige Kolumnen, Fachzeitschriften zum Thema <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

ƒ Stellungnahme und Positionspapiere, beispielsweise zu e<strong>in</strong>em möglichen Infrastrukturgesetz<br />

oder der Anpassung des TAL-Entgelt<br />

ƒ Mitarbeit <strong>in</strong> den Unterarbeits- und Projektgruppen des IT-Gipfels<br />

ƒ Regelmäßige Artikel <strong>in</strong> der Tages- und Fachpresse<br />

ƒ Stellungnahmen und Positionspapiere, beispielsweise zum Thema Netzneutralität<br />

ƒ Veranstaltungen wie „FTTx gerät <strong>in</strong> Bewegung: Was tut sich im Land bei der Glasfaser?“<br />

ƒ Erarbeitung von Marktanalysen, beispielsweise zum Effekt von Änderungen beim TAL-Entgelt<br />

ƒ Stellungnahmen und Positionspapiere, beispielsweise zur TKG-Novelle<br />

ƒ Mitwirkung an Veranstaltungen wie dem Alcatel-Lucent Glasfasertag<br />

für kommunale Unternehmen<br />

ƒ Publikation von H<strong>in</strong>tergrundpapieren wie „Glasfaserausbau im ländlichen Raum“<br />

ƒ Arbeitskreis <strong>Breitband</strong> für alle <strong>in</strong>teressierten KMU mit Themen wie Open Access<br />

Quelle: H<strong>in</strong>tergrundbefragungen der Verbände, 2011<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wirken alle Verbände <strong>in</strong> der Arbeitsgruppe<br />

2 für den IT-Gipfel mit und werden <strong>in</strong><br />

Arbeitsgruppen und Workshops des BMWi zum<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau e<strong>in</strong>gebunden.<br />

Herausforderungen<br />

Folgende Herausforderungen s<strong>in</strong>d im nächsten<br />

Schritt zu bewältigen, um die Öffentlichkeitsarbeit<br />

noch effektiver zu gestalten:<br />

ƒƒ<br />

Positionierung des <strong>Breitband</strong>ausbaus als<br />

Treiber für wirtschaftliches Wachstum sowie<br />

Unterstützung für die Energiewende<br />

In der öffentlichen Diskussion wird der <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

oftmals nicht als Treiber für Wachstum<br />

und Wohlstand, sondern als Kostenfaktor wahrgenommen.<br />

Meist stehen die Kosten des Ausbaus<br />

und nicht die positiven volkswirtschaftlichen<br />

Effekte e<strong>in</strong>er flächendeckenden Verfügbarkeit


40 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

von <strong>Breitband</strong> im Vordergrund. Ähnlich wenig diskutiert<br />

s<strong>in</strong>d die Datenübertragungs bedarfe für die<br />

zukünftige Energie<strong>in</strong>frastruktur („smart grids“)<br />

und den hierfür notwendigen <strong>Breitband</strong>ausbau.<br />

Zielbeitrag<br />

Das Kompetenzzentrum des Bundes kann für 2014<br />

und darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>en hohen Beitrag zum <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

leisten.<br />

ƒƒ<br />

Moderne Kommunikation der Informationen<br />

zum <strong>Breitband</strong>ausbau im Internet<br />

Das Internetportal „Zukunft <strong>Breitband</strong>“ ist die<br />

zentrale Informationsstelle des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />

für Wirtschaft und Technologie zum Thema<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau. Das Portal ist aufgrund mangelnder<br />

Nutzerfreundlichkeit und Interaktivität<br />

nur bed<strong>in</strong>gt dazu geeignet, um den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

auch onl<strong>in</strong>e als wichtiges Thema zu positionieren<br />

und den Ausbauakteuren – vor allem<br />

Kommunen sowie kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen<br />

(KMU) – Informationen zur Verfügung<br />

zu stellen. Ansätze für Weiterentwicklungen<br />

liegen <strong>in</strong> der Benutzerführung, dem Aufbau<br />

<strong>in</strong>teraktiver Elemente (z. B. moderierte Foren)<br />

und der E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung anderer Medien, beispielsweise<br />

Filmmaterial zu Technologien.<br />

Zielbeitrag<br />

BB-Kompetenzzentrum<br />

des Bundes<br />

2014 2014+<br />

Hoch<br />

Hoch<br />

Dies geschieht zum e<strong>in</strong>en über die Unterstützung<br />

der Länder bei der zielgerichteten Beratung der<br />

Kommunen und zum anderen durch die konzeptionelle<br />

Unterstützung der weiteren Umsetzung<br />

der <strong>Breitband</strong>strategie.<br />

Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

(2010)<br />

Zum Zeitpunkt des ersten Monitor<strong>in</strong>gberichts<br />

befand sich der Auftrag zur Errichtung e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>büros<br />

auf Bundesebene noch <strong>in</strong> der Ausschreibungsphase.<br />

Die Aufnahme des Betriebs wurde für<br />

Herbst 2010 erwartet.<br />

5.2. Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrums<br />

des Bundes<br />

Zielsetzung<br />

Die Maßnahme zielt darauf ab, den Bund durch den<br />

Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrums <strong>in</strong> die<br />

Lage zu versetzen, Informations- und Beratungsleistungen<br />

für Unternehmen und Kommunen zu<br />

erbr<strong>in</strong>gen. Folgende Aufgaben sollen dabei u. a.<br />

erbracht werden:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Betrieb e<strong>in</strong>er Hotl<strong>in</strong>e als zentraler Anlaufstelle<br />

zur direkten Beantwortung von Fragen oder<br />

Weitervermittlung an die zuständigen Stellen,<br />

z. B.bei Fragen zur Versorgungssituation oder<br />

Fragen von KMU zu Fördermöglichkeiten und<br />

Ausschreibungsverfahren<br />

Fachliche und <strong>in</strong>haltliche Begleitung von<br />

Veranstaltungen<br />

Bereitstellung von praxisorientierten Arbeitshilfen<br />

Entwicklung weitergehender Unterstützungsangebote<br />

für Kommunen<br />

Vernetzung mit Branchen- und Länder vertretern<br />

Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />

Seit dem letzten Monitor<strong>in</strong>gbericht im Jahr 2010<br />

wurde die Maßnahme „Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrums<br />

des Bundes“ vollständig umgesetzt.<br />

Das <strong>Breitband</strong>büro hat zum 1. Dezember 2010 se<strong>in</strong>e<br />

Arbeit aufgenommen. Der Umsetzungsstand für das<br />

Jahr 2011 ist daher – gemessen am Wortlaut der<br />

Maßnahme – als „abgeschlossen“ e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />

Umsetzung<br />

BB-Kompetenzzentrum<br />

des Bundes<br />

2010 2011<br />

E<strong>in</strong> -<br />

geleitet<br />

Abgeschlossen<br />

Das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes berät Kommunen,<br />

kommunale Unternehmen, Bundesländer und<br />

Unternehmen zum <strong>Breitband</strong>ausbau. Das <strong>Breitband</strong>büro<br />

trägt durch folgende Aktivitäten zu mehr<br />

Transparenz beim <strong>Breitband</strong>ausbau bei:<br />

Beratung: Um die Akteure des <strong>Breitband</strong>ausbaus zu<br />

beraten, hat das <strong>Breitband</strong>büro e<strong>in</strong>e Kontakt-Hotl<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>gerichtet. Seit der E<strong>in</strong>richtung des <strong>Breitband</strong>büros<br />

hat die Kontakt-Hotl<strong>in</strong>e mehr als 1.000 telefonische<br />

Anfragen entgegengenommen. Der<br />

Schwer punkt der Beratung liegt dabei auf der Unterstützung<br />

von Kommunen und Bundesländern bei


B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

41<br />

Fragestellungen der f<strong>in</strong>anziellen Förderung und des<br />

Beihilferechts. Neben den Kommunen berät das<br />

<strong>Breitband</strong>büro allerd<strong>in</strong>gs auch Systemzulieferer und<br />

Netzplaner. In den Anrufstatistiken ist tendenziell<br />

e<strong>in</strong>e Abnahme der Anfragen zu bemerken. G<strong>in</strong>gen<br />

zu Beg<strong>in</strong>n des <strong>Breitband</strong>büros im Februar noch über<br />

14 Anrufe und fünf E-Mails pro Tag e<strong>in</strong>, waren im<br />

Mai nur noch durchschnittlich fünf Anrufe und<br />

zwei E-Mails pro Tag zu bearbeiten. E<strong>in</strong>e Analyse<br />

der Themengebiete zeigt, dass im August 2011 zwölf<br />

Prozent aller Anfragen den <strong>Breitband</strong>atlas betrafen,<br />

zehn Prozent Technologien wie LTE und acht Prozent<br />

die momentane Gesetzeslage. Den größten Anteil<br />

der Anfragen machten mit 35 Prozent allgeme<strong>in</strong>e<br />

Fragen zum <strong>Breitband</strong>ausbau, beispielsweise zur<br />

aktuellen Versorgungssituation, aus.<br />

Vernetzung: Das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes steht <strong>in</strong><br />

regelmäßigem Kontakt mit großen Telekommunikationsunternehmen,<br />

Spitzenverbänden der Industrie,<br />

dem VKU und der Deutschen Bahn. Um mehr Transparenz<br />

über den <strong>Breitband</strong>ausbau zu schaffen, hat<br />

das <strong>Breitband</strong>büro <strong>in</strong> den letzten zwölf Monaten<br />

unter anderem Workshops für die Bundesländer<br />

und kommunale Unternehmen organisiert. Derzeit<br />

arbeitet das <strong>Breitband</strong>büro darüber h<strong>in</strong>aus an zwei<br />

Leitfäden zu den Themen F<strong>in</strong>anzierung und kommunaler<br />

Infrastrukturausbau. Um den F<strong>in</strong>anzierungsleitfaden<br />

zu begleiten, wurde am 02. November<br />

2011 e<strong>in</strong> Workshop veranstaltet. Überdies verwaltet<br />

das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes e<strong>in</strong>en Kalender, der<br />

alle für den <strong>Breitband</strong>ausbau relevanten Term<strong>in</strong>e<br />

zusammenfasst.<br />

Herausforderungen<br />

Der Aufbau des <strong>Breitband</strong>büros ist abgeschlossen.<br />

Um allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>en größtmöglichen positiven Beitrag<br />

zum <strong>Breitband</strong>ausbau zu leisten, muss das <strong>Breitband</strong>büro<br />

des Bundes die folgenden Herausforderungen<br />

bewältigen:<br />

ƒƒ<br />

Multiplikatorenwirkung durch zielgruppengerechte<br />

Aufbereitung von Informationen<br />

stärken<br />

Zwar wird e<strong>in</strong>e Reihe von Leitfäden vom <strong>Breitband</strong>büro<br />

des Bundes geplant, bisher ist allerd<strong>in</strong>gs<br />

noch ke<strong>in</strong>e gebündelte Wissensweitergabe<br />

erfolgt. Insgesamt bef<strong>in</strong>det sich das <strong>Breitband</strong>büro<br />

des Bundes bei der zielgruppengerechten<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Aufbereitung von Informationen im Verzug. Der<br />

Grundleitfaden „Kommunaler Ausbau“ sollte<br />

beispielsweise bereits fertiggestellt se<strong>in</strong>, derzeit<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs noch der erste <strong>in</strong>haltliche Entwurf<br />

<strong>in</strong> Arbeit.<br />

Rollenprofil und Marke des <strong>Breitband</strong>büros<br />

Derzeit ist vielen Akteuren, auch bed<strong>in</strong>gt durch<br />

den e<strong>in</strong>geschränkten Außenauftritt, nicht<br />

bewusst, welche Leistungen das <strong>Breitband</strong>büro<br />

bereitstellt. Insbesondere ist nicht immer klar,<br />

<strong>in</strong>wiefern sich das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes von<br />

den Länderkompetenzzentren abgrenzt. Bed<strong>in</strong>gt<br />

durch diesen Zustand gibt es e<strong>in</strong>en hohen Anteil<br />

an Anfragen, die aufgrund fehlender Zuständigkeit<br />

nicht bearbeitet werden können. Gleichzeitig<br />

ist die „Marke“ <strong>Breitband</strong>büro stark von e<strong>in</strong>zelnen<br />

Personen getrieben, die Vernetzung ist noch<br />

nicht <strong>in</strong> ausreichendem Maße <strong>in</strong>stitutionalisiert.<br />

Abstimmung mit den anderen Akteuren des<br />

<strong>Breitband</strong>ausbaus<br />

Neben dem <strong>Breitband</strong>büro bieten auch die Bundesnetzagentur<br />

und der <strong>Breitband</strong>atlas Unterstützung<br />

für Ausbauakteure an. Die Prozesse der<br />

Abstimmung zwischen den Akteuren, beispielsweise<br />

zur Weitergabe von Daten und Informationen,<br />

s<strong>in</strong>d derzeit noch nicht <strong>in</strong> ausreichendem<br />

Maße standardisiert und teilweise langwierig.<br />

5.3. E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />

Umsetzung<br />

Bund-Länder-<br />

Arbeitsgruppe<br />

2010 2011<br />

Abgeschlossen<br />

Zum größten<br />

Teil<br />

erfolgt<br />

Die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />

wurde beschlossen, um die Aktivitäten des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />

zwischen dem Bund und den Bundesländern<br />

abzustimmen. Im letzten Jahr wurde der<br />

Umsetzungsstand dieser Maßnahme als „abgeschlossen“<br />

bewertet, weil die Arbeitsgruppe aufgebaut<br />

war und sich regelmäßig traf. In diesem Jahr<br />

wurde der Umsetzungsstand der Maßnahme als<br />

„zum größten Teil abgeschlossen“ bewertet.


42 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />

Die Herabstufung im Bericht 2011 beruht darauf,<br />

dass der letzte Austausch von Bund und Ländern im<br />

Rahmen der <strong>in</strong>stitutionalisierten Bund-Länder-<br />

Arbeitsgruppe im Sommer 2010 stattfand, e<strong>in</strong> weiteres<br />

Treffen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe fand<br />

im Rahmen des Berichtszeitraumes nicht mehr statt.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, dass die Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />

zur Koord<strong>in</strong>ation der Bereitstellung der Grundversorgung<br />

gegründet wurde. Es gibt bisher ke<strong>in</strong>e<br />

etablierte Arbeitsgruppe zwischen Bund und Ländern,<br />

die sich mit den zentralen Fragen des Ausbaus<br />

von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen befasst.<br />

Unabhängig von der Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />

kam es jedoch zu regelmäßigen themenspezifischen<br />

Treffen, <strong>in</strong> deren Rahmen sich Länder- und Bundesvertreter<br />

austauschen konnten: Hierzu gehört der<br />

Länderarbeitskreis Telekommunikation, Informationswirtschaft,<br />

Post sowie die Länderworkshops des<br />

<strong>Breitband</strong>büros und die Treffen der <strong>Breitband</strong> AG.<br />

5.4. Erstellung e<strong>in</strong>es jährlichen<br />

Monitor<strong>in</strong>gberichts<br />

Umsetzung<br />

Monitor<strong>in</strong>g<br />

2010 2011<br />

Abgeschlossen<br />

Abgeschlossen<br />

Seit 2010 f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> jährliches Monitor<strong>in</strong>g der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

des Bundes statt. Das vorliegende<br />

<strong>Dokument</strong> ist der zweite Bericht. Der nächste Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

erfolgt im Jahr 2012.


C. Ausbaustand und Zielerreichung<br />

43<br />

C. Ausbaustand und Zielerreichung<br />

Aufgrund der E<strong>in</strong>führung der neuen Systematik des<br />

<strong>Breitband</strong>atlasses waren im ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

ke<strong>in</strong>e belastbaren Analysen des tatsächlichen<br />

Ausbaufortschritts möglich. In diesem Jahr liegen<br />

nun vergleichbare Daten für Ende 2010 und Mitte<br />

2011 vor, die e<strong>in</strong>e – wenngleich methodisch stark<br />

begrenzte – Analyse des Ausbaus und erste Rückschlüsse<br />

auf dessen Dynamik zulassen.<br />

Die folgenden Analysen betrachten zunächst den<br />

Ausbaufortschritt mit Blick auf die flächendeckende<br />

Grundversorgung mit Geschw<strong>in</strong>digkeiten von m<strong>in</strong>d.<br />

1 Mbit/s. Im nächsten Schritt steht die Verfügbarkeit<br />

von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanschlüssen (≥ 16 Mbit/s<br />

und ≥ 50 Mbit/s) im Fokus.<br />

Die Analyse der Daten wurde geme<strong>in</strong>sam vom Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Wirtschaft und Technologie,<br />

dem TÜV Rhe<strong>in</strong>land und Roland Berger Strategy<br />

Consultants durchgeführt. Abbildung 18 stellt die<br />

Gesamtverfügbarkeit von <strong>Breitband</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />

je Geschw<strong>in</strong>digkeit dar:<br />

1. Ausbaustand zur Grundversorgung<br />

und E<strong>in</strong>schätzung zum Erreichen<br />

e<strong>in</strong>er Flächendeckung<br />

Insgesamt könnten 98,7 Prozent aller Haushalte<br />

(HH) <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>en <strong>Breitband</strong>anschluss mit<br />

e<strong>in</strong>er Geschw<strong>in</strong>digkeit von m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s<br />

nutzen. Dies stellt e<strong>in</strong>e deutliche Weiterentwicklung<br />

zu Ende 2008 (erster Erfassungszeitpunkt) mit da -<br />

mals 93.43 Prozent dar. Rund 520.000 (1,3 Prozent)<br />

Haushalte s<strong>in</strong>d noch nicht versorgt oder unterversorgt.<br />

Das Ziel der Bundesregierung bis Ende 2010<br />

e<strong>in</strong>e Verfügbarkeit von <strong>Breitband</strong>anschlüssen ≥ 1<br />

Mbit/s für alle Haushalte <strong>in</strong> der Bundesrepublik zu<br />

schaffen, ist somit noch nicht vollständig erreicht.<br />

Die Detailanalyse zeigt im Weiteren, dass im ländlichen<br />

Raum mit e<strong>in</strong>er Verfügbarkeit von 88,6 Prozent<br />

noch häufiger ke<strong>in</strong>e Grundversorgung gewährleistet<br />

ist. Dies ist <strong>in</strong> städtischen Regionen deutlich<br />

anders, dort s<strong>in</strong>d mit 99,9 Prozent nahezu alle Haushalte<br />

versorgt (Abbildung 19). 6<br />

Abbildung 18: <strong>Breitband</strong>verfügbarkeit Deutschland – Stand Mitte 2011, nach Geschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

[% der Haushalte (HH)]<br />

98,7 %<br />

94,2 %<br />

84,4 %<br />

68,5 %<br />

40,6 %<br />

≥ 1 Mbit/s ≥ 2 Mbit/s ≥ 6 Mbit/s ≥ 16 Mbit/s ≥ 50 Mbit/s<br />

Quelle: <strong>Breitband</strong>atlas TÜV Rhe<strong>in</strong>land<br />

6<br />

Folgende Def<strong>in</strong>itionen wurden <strong>in</strong> Anlehnung an DESTATIS und Eurostat herangezogen (Vergleiche dazu auch<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie, Bericht zum <strong>Breitband</strong>atlas 2010):<br />

Städtisch: Geme<strong>in</strong>den mit e<strong>in</strong>er Bevölkerung größer als bzw. gleich 500 E<strong>in</strong>wohner/km 2 (500 EW/km 2 ≤ x)<br />

Halbstädtisch: Geme<strong>in</strong>den mit e<strong>in</strong>er Bevölkerung größer als bzw. gleich 100 E<strong>in</strong>wohner/km 2 und kle<strong>in</strong>er 500 E<strong>in</strong>wohner/km 2 ,<br />

(100 EW/km 2 ≤ x < 500 EW/km 2 ), Ländlich: Geme<strong>in</strong>den mit e<strong>in</strong>er Bevölkerung kle<strong>in</strong>er 100 E<strong>in</strong>wohner/km 2 (x < 100 EW/km 2 )


44 C. Ausbaustand und Zielerreichung<br />

Deutliche Unterschiede zeigen sich auch <strong>in</strong> den Verfügbarkeiten<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Bundesländer, u. a.<br />

bed<strong>in</strong>gt durch die ungleiche Bevölkerungsdichte <strong>in</strong><br />

den e<strong>in</strong>zelnen Ländern. Die Stadtstaaten Berl<strong>in</strong>,<br />

Bremen und Hamburg weisen die höchsten Verfügbarkeiten<br />

für ≥ 1 Mbit/s auf. Die niedrigsten Verfügbarkeitswerte<br />

für ≥ 1 Mbit/s s<strong>in</strong>d für Brandenburg<br />

(93,5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (94,0<br />

Prozent), Thür<strong>in</strong>gen (94,6 Prozent), Sachsen-Anhalt<br />

(95,2 Prozent) und Sachsen (<strong>96</strong>,4 Prozent) verzeichnet.<br />

Im Vergleich zur letzten Erhebung Ende 2010 ist e<strong>in</strong><br />

Zuwachs der Verfügbarkeit von Anschlüssen mit<br />

m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s nur für UMTS/LTE zu verzeichnen<br />

(390.000 HH, 1 Prozentpunkt). H<strong>in</strong>zu kommen<br />

noch Haushalte, die seitdem über Satellitentechnik<br />

Zugang zu Internet von bis zu 6 Mbit/s im Download<br />

erhalten haben. Die Verfügbarkeit von WIMAX/<br />

WLAN, xDSL/FTTx und Kabel (CATV) blieb <strong>in</strong> den<br />

letzten sechs Monaten konstant. Der Ausbaufortschritt<br />

zur flächendeckenden Versorgung mit<br />

≥ 1 Mbit/s wurde somit im Wesentlichen durch Funktechnologien<br />

erreicht.<br />

Der Anschluss der Haushalte <strong>in</strong> ländlichen Regionen<br />

stellt die größte Herausforderung für die Zielerreichung<br />

2010 dar. Marktteilnehmer und Experten<br />

erwarten jedoch fast durchgehend, dass die letzten<br />

weißen Flecken Ende 2011 bzw. Anfang 2012 ge -<br />

schlossen werden. Dazu trägt nach Expertenme<strong>in</strong>ung<br />

vor allem der laufende LTE-Ausbau sowie die<br />

Inanspruchnahme der auslaufenden GAK-Förderung<br />

bei. Die positiven Erwartungen der Marktteilnehmer<br />

bzgl. der Schließung der weißen Flecken<br />

noch im Laufe des Jahres 2011 erfordert vor dem<br />

H<strong>in</strong>tergrund der Ausbaudynamik im ersten Halbjahr<br />

2011 e<strong>in</strong>e deutliche Ausbaubeschleunigung. E<strong>in</strong>e<br />

Be schleunigung ist aufgrund der <strong>in</strong>tensiven Ausbauaktivitäten<br />

und der Ankündigungen der Betreiber<br />

durchaus möglich. Somit muss das Grundversorgungsziel<br />

nicht mehr stark im Vordergrund der<br />

Kommunikation zur <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes<br />

stehen, da die Schließung letzter Lücken absehbar ist.<br />

Abbildung 19: <strong>Breitband</strong>verfügbarkeit ≥ 1 Mbit/s <strong>in</strong> verschiedenen Regionen, Stand Mitte 2011<br />

[<strong>in</strong> % der HH]<br />

HH<br />

[Mio.]<br />

4,2 13,1 22,2<br />

ø 98,7<br />

88,6<br />

97,6<br />

99,9<br />

Ländlich: Weniger als 100 E<strong>in</strong>wohner/km 2<br />

Halbstädtisch: 100–500 E<strong>in</strong>wohner/km 2<br />

Städtisch: Mehr als 500 E<strong>in</strong>wohner/km 2<br />

Ländlich Halbstädtisch Städtisch<br />

Quelle: <strong>Breitband</strong>atlas TÜV Rhe<strong>in</strong>land<br />

Halbstädtisch: Geme<strong>in</strong>den mit e<strong>in</strong>er Bevölkerung größer als bzw. gleich 100 E<strong>in</strong>wohner/km 2 und kle<strong>in</strong>er 500 E<strong>in</strong>wohner/km 2 ,<br />

(100 EW/km 2 ≤ x < 500 EW/km 2 )<br />

Ländlich: Geme<strong>in</strong>den mit e<strong>in</strong>er Bevölkerung kle<strong>in</strong>er 100 E<strong>in</strong>wohner/km 2 (x < 100 EW/km 2 )


C. Ausbaustand und Zielerreichung<br />

45<br />

2. Überblick über den Ausbaustand<br />

mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

und E<strong>in</strong>schätzung zur<br />

Zielerreichung 2014<br />

Wie Abbildung 18 zeigt, besteht für 16,2 Millionen<br />

(40,6 Prozent) Haushalte die Möglichkeit, e<strong>in</strong>en<br />

Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanschluss mit e<strong>in</strong>er Ge -<br />

schw<strong>in</strong> digkeit ≥ 50 Mbit/s zu beziehen. In 2009 wurden<br />

Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanschlüsse noch nicht<br />

erfasst; Schätzungen gehen aber davon aus, dass<br />

die Zahl der Anschlüsse bei maximal fünf Millionen<br />

lag. Die Entwicklung seitdem, besonders getrieben<br />

durch die Aufrüstung der Kabelnetze, ist somit dynamisch.<br />

Für die Zielerreichung 2014 müsste zuzüglich<br />

zu den bereits angeschlossenen Haushalten noch für<br />

weitere 13,7 Millionen Haushalte die Verfügbarkeit<br />

von ≥ 50 Mbit/s sichergestellt werden. Während<br />

bereits heute für 60,3 Prozent aller städtischen Haushalte<br />

e<strong>in</strong>e Verfügbarkeit dieser Ge schw<strong>in</strong> digkeit<br />

besteht, ist dies bisher nur für vier Prozent der Haushalte<br />

<strong>in</strong> ländlichen Regionen der Fall. Dies hängt <strong>in</strong>sbesondere<br />

mit der Möglichkeit der Aufrüstung der<br />

Kabelnetze <strong>in</strong> städtischen Regionen und deren<br />

Abbildung 20: Verfügbarkeit ≥ 1 Mbit/s und<br />

≥ 50 Mbit/s je Technologie,<br />

Stand Ende Juni 2011 [<strong>in</strong> % der HH]<br />

Nicht-Verfügbarkeit im ländlichen Raum zusammen.<br />

Wiederum ergibt sich e<strong>in</strong> heterogenes Bild im Vergleich<br />

der Bundesländer. Während <strong>in</strong> drei Ländern<br />

(Baden-Württemberg, Berl<strong>in</strong> und Hamburg) bereits<br />

e<strong>in</strong>e Verfügbarkeit von 75 Prozent und mehr für<br />

≥ 50 Mbit/s gegeben ist, liegt die Verfügbarkeit <strong>in</strong><br />

anderen Ländern noch deutlich unter dem durchschnittlichen<br />

Wert von 40,6 Prozent.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Technologien tragen derzeit <strong>in</strong> sehr<br />

unterschiedlichem Maß zur Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsversorgung<br />

bei. Während Funk <strong>in</strong> diesen Bandbreiten<br />

bisher ke<strong>in</strong>e Rolle spielt, ist der Großteil versorgter<br />

Haushalte über Kabel angeschlossen (siehe<br />

Abbildung 20). Durch die Aufrüstung der bestehenden<br />

Kabelanschlüsse (von DOCSIS 2.0 auf 3.0) <strong>in</strong> rund<br />

480.000 Haushalten hat CATV im ersten Halbjahr<br />

2011 den größten Beitrag zur Verfügbarkeit von<br />

≥ 50 Mbit/s geleistet. Das größte prozentuale Wachstum<br />

während des vergangenen Halbjahres war<br />

jedoch mit rund sieben Prozent bei xDSL /FTTx<br />

Anschlüssen zu verzeichnen.<br />

Um bis Ende 2014 für 75 Prozent der Haushalte e<strong>in</strong>e<br />

Verfügbarkeit von ≥ 50 Mbit/s zu ermöglichen,<br />

wären die Ausbauanstrengungen deutlich zu verstärken.<br />

E<strong>in</strong>e gewisse Beschleunigung der Ausbaudynamik<br />

ist zu e<strong>in</strong>em gewissen Maß durchaus zu<br />

erwarten. Folgende Gründe sprechen dafür:<br />

xDSL/FTTx<br />

CATV<br />

UMTS/LTE<br />

WIMAX/WLAN<br />

Quelle: <strong>Breitband</strong>atlas, TÜV<br />

1 Mbit/s<br />

92,0<br />

53,2<br />

88,1<br />

11,2<br />

50 Mbit/s<br />

9,9<br />

38,4<br />

6,5<br />

8,1<br />

06/2011 06/2011<br />

ƒƒ<br />

Aufrüstungspläne der Kabelnetzbetreiber –<br />

Stand Juni 2011 versorgen die Kabelnetzbetreiber<br />

37 Prozent der Haushalte mit Bandbreiten von<br />

m<strong>in</strong>d. 50 Mbit/s. Weitere 16 Prozent der Haushalte<br />

können mit schnellen <strong>Breitband</strong>anschlüssen<br />

≥ 50 Mbit/s versorgt werden, wenn die Kabelnetzbetreiber<br />

ihre Netze komplett auf DOCSIS 3.0<br />

umstellen. Dies ist angekündigt und durchaus<br />

realistisch. Durch die Aufrüstung der bestehenden<br />

Kabelnetze auf diesen Standard können <strong>in</strong><br />

den nächsten drei Jahren circa 53 Prozent der<br />

Haushalte mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen von<br />

m<strong>in</strong>destens 50 Mbit/s versorgt werden. Dieser<br />

Wert liegt unter den von den Kabelnetzbetreibern<br />

kommunizierten 60 Prozent, da für den<br />

<strong>Breitband</strong>atlas nur die Haushalte als versorgt<br />

gezählt werden, die ohne Kosten und <strong>in</strong>nerhalb


46 C. Ausbaustand und Zielerreichung<br />

ƒƒ<br />

von drei Monaten versorgt werden können.<br />

60 Prozent werden aber nur dann erreicht, wenn<br />

alle Haushalte mitgezählt werden, die <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er Zelle von 250 x 250 m <strong>in</strong> der Nähe e<strong>in</strong>es<br />

Kabelnetzes liegen.<br />

Investitionspläne – Die Branchenverbände<br />

haben <strong>in</strong> 2011 verstärkte Investitionen <strong>in</strong> Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetze<br />

angekündigt. Deren<br />

Wirkung ist bisher noch nicht <strong>in</strong> Verfügbarkeitszahlen<br />

abgebildet.<br />

Haushalte bis 2014 für ambitioniert. Dies ist auch<br />

deshalb kritisch zu bewerten, da die Nachfrage nach<br />

Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen weiterh<strong>in</strong> verhalten<br />

ist und die Erwartungen der Netzbetreiber bezüglich<br />

Penetration und Zahlungsbereitschaft entsprechend<br />

kritisch s<strong>in</strong>d. Diese Faktoren entscheiden<br />

jedoch darüber, ob e<strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>ess Case, auch von Banken,<br />

als realistisch e<strong>in</strong>geschätzt wird oder nicht.<br />

ƒƒ<br />

Effekte der <strong>Breitband</strong>strategie – Viele Maßnahmen<br />

mit Wirkung auf Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetze<br />

wirken erst mittelfristig, beispielsweise die<br />

Verlegung von Leerrohren. Hier s<strong>in</strong>d Effekte<br />

noch bis 2014 realistisch. Außerdem werden die<br />

Aktivitäten im ländlichen Bereich verstärkt und<br />

erste modellhafte Ausbauprojekte s<strong>in</strong>d zu<br />

be obachten. Auch hier ist e<strong>in</strong>e Beschleunigung<br />

der Dynamik zu erwarten.<br />

ƒƒ<br />

Weitere Potenziale des Anschlusses an bestehende<br />

Netze – Betrachtet man alle Haushalte <strong>in</strong><br />

geografischer Nähe zu Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen,<br />

ergibt sich e<strong>in</strong>e höhere Verfügbarkeit.<br />

Um diese allerd<strong>in</strong>gs zu realisieren, fielen für<br />

Haushalte noch Erschließungskosten an, z. B. um<br />

den Anschluss an e<strong>in</strong> Kabelnetz <strong>in</strong> der Nähe herzustellen.<br />

Fünf bis zehn Prozent der Haushalte<br />

fallen <strong>in</strong> diese Kategorie (örtliche Nähe zu Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen;<br />

Anschluss nur mit<br />

Mehrkosten). Das derzeitige Nachfrageverhalten<br />

von Haushalten lässt allerd<strong>in</strong>gs die Bereitschaft,<br />

Kostenbeteiligungen zu akzeptieren, unwahrsche<strong>in</strong>lich<br />

ersche<strong>in</strong>en. E<strong>in</strong>e solche Beteiligung<br />

könnte aber zu e<strong>in</strong>er erheblichen Dynamisierung<br />

des Ausbaus <strong>in</strong> ländlichen Gebieten führen.<br />

Trotz der beschriebenen Potenziale halten wir die<br />

vollständige Schließung der Lücke zu 75 Prozent der


D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

47<br />

D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung<br />

der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

Die Bundesregierung hat im Februar 2009 die <strong>Breitband</strong>strategie<br />

verkündet. Die dynamische Weiterentwicklung<br />

des Marktes und der Technologien<br />

erfordert e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Anpassung und<br />

Ergänzung der <strong>Breitband</strong>strategie. Für 2011 empfehlen<br />

wir <strong>in</strong>sbesondere aufgrund der folgenden<br />

drei Beobachtungen e<strong>in</strong>e Anpassung der Strategie:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

E<strong>in</strong>es der zwei <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie def<strong>in</strong>ierten<br />

Ziele liegt <strong>in</strong> der Vergangenheit. Bis Ende<br />

2010 sollten alle Haushalte mit Bandbreiten von<br />

m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s versorgt se<strong>in</strong>.<br />

Die Europäische Union hat im Rahmen ihrer<br />

Strategie für e<strong>in</strong>e digitale Wirtschaft eigene Ziele<br />

formuliert, deren Auswirkungen auf die deutsche<br />

Strategie zu prüfen s<strong>in</strong>d. Die EU strebt an,<br />

bis 2020 europaweit Anschlüsse von m<strong>in</strong>destens<br />

30 Mbit/s flächen deckend verfügbar zu machen.<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der aktuellen Ausbausituation<br />

und der bisherigen Wachstumsdynamik ist<br />

e<strong>in</strong>e Erreichung des Ziels der Bundesregierung<br />

für 2014 durch zusätzliche Maßnahmen zu verstärken.<br />

Die Weiterentwicklung der Strategie sollte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

neu formulierten Strategiedokument münden, das<br />

Ziele und Maßnahmen enthält. Das bestehende Strategiedokument<br />

sollte <strong>in</strong>soweit abgelöst werden, als<br />

dass nur die weiterh<strong>in</strong> relevanten und aktiv verfolgten<br />

Maßnahmen im neuen <strong>Dokument</strong> Berücksichtigung<br />

f<strong>in</strong>den und beispielsweise bereits abgeschlossene<br />

Maßnahmen entfallen.<br />

Als Grundlage für die empfohlene Neuformulierung<br />

der Strategie gliedern wir <strong>in</strong> diesem Jahr die Empfehlungen<br />

<strong>in</strong> zwei Ebenen:<br />

Abbildung 21: Zwei Ebenen der Empfehlungen des<br />

Monitor<strong>in</strong>gberichts 2011<br />

1. Empfehlungen zur<br />

Weiterentwicklung der Strategie<br />

Im Rahmen des Monitor<strong>in</strong>gs wurden sechs zentrale<br />

Themenfelder identifiziert, die für e<strong>in</strong>e grundsätzliche<br />

Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie <strong>in</strong><br />

Frage kommen:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Strategische Ebene<br />

Operative Ebene<br />

Quelle: Roland Berger<br />

Ziele der Strategie<br />

Weiterentwicklung der Strategie<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen<br />

Zielgruppe der Strategie<br />

Reichweite der Strategie<br />

Bestandteile der Strategie<br />

Kommunikation der Strategie<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Umsetzungsakteure <strong>in</strong> die Strategiekonkretisierung<br />

und -weiterentwicklung<br />

Die Empfehlungen zur Weiterentwicklung der<br />

<strong>Breitband</strong>strategie werden im Folgenden im Detail<br />

erläutert, Abbildung 22 stellt sie nochmals im Überblick<br />

dar.<br />

ƒƒ<br />

Weiterentwicklung der Strategie – Diese Empfehlungen<br />

erweitern die grundsätzlichen Dimensionen<br />

der Strategie.<br />

Weiterentwicklung der Strategie – Empfehlung 1<br />

Ziel: Langfristiges Ziel für den Zeitraum nach<br />

2014 festlegen und 2010-Ziel auslaufen lassen<br />

ƒƒ<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen – Diese<br />

Empfehlungen fußen auf den bestehenden<br />

Maßnahmen und betreffen deren weitere<br />

Um setzung.<br />

Die konkreten Ziele der Bundesregierung für 2010<br />

und 2014 haben bei den meisten Ausbauakteuren<br />

für erhöhte Planungssicherheit und Transparenz<br />

gesorgt. Die Bundesregierung sollte daher für den<br />

Zeitraum nach 2014 unter E<strong>in</strong>beziehung von Bran-


48 D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

chenexperten, Verbänden und Ausbauakteuren e<strong>in</strong><br />

langfristiges Ziel für den <strong>Breitband</strong>ausbau festlegen.<br />

Bei der Festlegung des Ziels sollte folgender Orientierungsrahmen<br />

berücksichtigt werden:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Der wirtschaftliche Ausbau mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere im ländlichen<br />

Raum, steht <strong>in</strong> direktem Zusammenhang mit tatsächlich<br />

erwarteter Nachfrage und Zahlungsbereitschaft.<br />

Bisher ist sowohl die Nachfrage als<br />

auch die Zahlungsbereitschaft als niedrig e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />

Das festzusetzende Ziel sollte diesem<br />

Zusammenhang zwischen Bedarf und Ausbauplanung<br />

stärker Rechnung tragen und entsprechend<br />

der Nachfrageentwicklung (z. B. nachgewiesen<br />

durch entsprechende Applikationen,<br />

die Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanschlüsse erfordern)<br />

flexibel gestaltet werden.<br />

Das langfristige Ziel der Bundesregierung sollte<br />

das genannte Verfügbarkeitsziel der Europäischen<br />

Union im Rahmen ihrer Strategie für e<strong>in</strong>e<br />

digitale Wirtschaft nicht unterschreiten.<br />

ƒƒ<br />

Das Ziel sollte so ausgestaltet se<strong>in</strong>, dass es alle<br />

Ausbauakteure dazu anregt, ihre Anstrengungen<br />

zu verstärken. Es sollte geeignet se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e vollständige<br />

Glasfaser<strong>in</strong>frastruktur vorzubereiten,<br />

statt diese im ersten Schritt e<strong>in</strong>zufordern. Zudem<br />

sollte es, soweit politisch gewünscht, auch be -<br />

stimmte Zielgruppen oder Zielgebiete benennen.<br />

Das 2010-Ziel wird aufgrund von LTE-Ausbau und<br />

Förderaktivitäten der Länder <strong>in</strong> Kürze erreicht und<br />

kann <strong>in</strong> der neuen <strong>Breitband</strong>strategie entfallen.<br />

Weiterentwicklung der Strategie – Empfehlung 2<br />

Zielgruppe: Unternehmen als Zielgruppe der<br />

<strong>Breitband</strong>strategie prüfen<br />

Bisher hat die <strong>Breitband</strong>strategie vor allem die Versorgung<br />

von Privathaushalten <strong>in</strong> den Vordergrund<br />

gestellt und Unternehmen <strong>in</strong> Zielen oder Maßnahmen<br />

nicht explizit berücksichtigt. Dem liegt die Auffassung<br />

zugrunde, dass Unternehmen die Kosten<br />

e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>anschlusses e<strong>in</strong>planen und bei<br />

Bedarf auch bereit s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> Unternehmensangebote<br />

zu <strong>in</strong>vestieren. Diese Auffassung ist allerd<strong>in</strong>gs bei<br />

kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen, gerade <strong>in</strong><br />

ländlichen Lagen, nicht immer adäquat.<br />

Abbildung 22: Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Strategie – Übersicht<br />

Strategische Ebene<br />

Weiterentwicklung der Strategie<br />

Operative Ebene<br />

Ziel: Langfristiges Ziel für den Zeitraum nach 2014 festlegen und 2010-Ziel auslaufen lassen<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen<br />

Zielgruppe: Unternehmen als Zielgruppe der <strong>Breitband</strong>strategie prüfen<br />

Reichweite: Gesetzesänderungen zur Unterstützung der <strong>Breitband</strong>strategie über das TKG h<strong>in</strong>aus prüfen<br />

Bestandteile: Entwicklung <strong>in</strong>novativer Übertragungstechnologien fördern und ökonomische,<br />

<strong>in</strong>frastrukturbezogene Sichtweise <strong>in</strong> die Regelungen zu Netzneutralität e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

Kommunikation: <strong>Breitband</strong>ausbau kommunikativ als Wachstumstreiber mit Bedeutung<br />

für Wettbewerbsfähigkeit und e<strong>in</strong>e erfolgreiche Energiewende positionieren<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung: <strong>Breitband</strong>dialog als ständiges Arbeitsgremium zur Konkretisierung<br />

und Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie etablieren<br />

Quelle: Roland Berger


D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

49<br />

Deutschlands Position als Weltmarktführer <strong>in</strong> vielen<br />

Hochtechnologiebranchen, beispielsweise der<br />

Umwelttechnik, ist vor allem durch kle<strong>in</strong>e und mittlere<br />

Unternehmen getrieben. Diese Unternehmen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel im halbstädtischen und ländlichen<br />

Raum angesiedelt. Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

dieser Unternehmen zu sichern, ist e<strong>in</strong>e Versorgung<br />

mit Hochleistungsnetzen von großer Bedeutung.<br />

Außerdem sichert gerade <strong>in</strong> ländlichen Räumen die<br />

<strong>Breitband</strong>verfügbarkeit die Standorttreue der lokalen<br />

Wirtschaft. Die Bundesregierung könnte bei der<br />

Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie auch<br />

Maßnahmen für die Versorgung von kle<strong>in</strong>en und<br />

mittelständischen Unternehmen def<strong>in</strong>ieren.<br />

Weiterentwicklung der Strategie – Empfehlung 3<br />

Reichweite: Gesetzesänderungen zur Unterstützung<br />

der <strong>Breitband</strong>strategie über das TKG<br />

h<strong>in</strong>aus prüfen<br />

Der Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen <strong>in</strong><br />

Deutschland ist nicht alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Thema der Telekommunikationsanbieter.<br />

Auch andere Anbieter mit<br />

ge eigneten Infrastrukturen s<strong>in</strong>d im Bereich der<br />

Breit bandversorgung tätig (Stadtwerke, Energieversorger<br />

etc.). Für die Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

sollte die Ergänzung und Erweiterung<br />

relevanter Gesetze im S<strong>in</strong>ne des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />

(z. B. mit Blick auf Synergien) als Maßnahme aufgegriffen<br />

werden. Hierzu muss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt<br />

e<strong>in</strong> Überblick über relevante Gesetze und Potenziale<br />

durch Anpassungen geschaffen werden, der e<strong>in</strong>e<br />

Grundlage für die Konkretisierung der Strategie bilden<br />

kann. Die Synergiestudie gibt hierzu erste<br />

Anhaltspunkte; beispielsweise werden bezüglich der<br />

Meldung von Bauvorhaben (z. B. zur Aufnahme <strong>in</strong><br />

Baustellendatenbanken) das Baugesetzbuch (BauGB)<br />

sowie für öffentliche Bauvorhaben die jeweiligen<br />

Spezialgesetze (Fernstraßengesetz, Wasserstraßengesetz<br />

usw.) genannt.<br />

Weiterentwicklung der Strategie – Empfehlung 4<br />

Bestandteile: Entwicklung <strong>in</strong>novativer Übertragungstechnologien<br />

fördern und ökonomische,<br />

<strong>in</strong>frastrukturbezogene Sichtweisen <strong>in</strong> die<br />

Regelungen zu Netzneutralität e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

Die neue <strong>Breitband</strong>strategie kann <strong>in</strong> zwei Bereichen<br />

bisher weniger berücksichtigte Bestandteile betonen,<br />

nämlich bei der Technologieförderung und bei<br />

der Gestaltung der Regelungen zur Netzneutralität.<br />

Die Bundesregierung setzt im Rahmen der <strong>Breitband</strong>förderung<br />

auf e<strong>in</strong>e technologieneutrale<br />

Stra tegie, um Potenziale zukünftiger technischer<br />

Entwicklungen nicht von vornhere<strong>in</strong> auszuschließen.<br />

Inno vative Übertragungstechnologien können maßgeblich<br />

zu e<strong>in</strong>er flächendeckenden Versorgung mit<br />

hohen Bandbreiten beitragen. In Absprache mit<br />

anderen Ressorts (z. B. Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung<br />

und Forschung) sollte deshalb auch die relevante<br />

Technologieförderung (z. B. <strong>in</strong>novativer Funktechnologie,<br />

Lasertechnologie, usw.) <strong>in</strong> den Gesamt kontext<br />

der <strong>Breitband</strong>strategie aufgenommen wer den. Hierzu<br />

ist im ersten Schritt e<strong>in</strong> Screen<strong>in</strong>g relevanter Aktivitäten<br />

im Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und<br />

Technologie und Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung<br />

und Forschung zu empfehlen, um die Tiefe eigener<br />

Aktivitäten und Maßnahmen abzustimmen.<br />

In der Debatte um Netzneutralität sollte die <strong>Breitband</strong>strategie<br />

den Schwerpunkt auf die Sicherstellung<br />

e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>vestitionsfreundlichen Regelung legen,<br />

die sich an ökonomischen Überlegungen orientiert.<br />

Dies liegt im Interesse der weiteren Erschließung<br />

und Erhöhung der <strong>Breitband</strong>verfügbarkeit. Die<br />

<strong>Breitband</strong>strategie sollte, aufbauend auf der nun<br />

durchgeführten Studie Grundpr<strong>in</strong>zipien aus Sicht<br />

des Infrastrukturausbaus formulieren, die bei<br />

zukünftigen Regeln zur Netzneutralität zu berücksichtigen<br />

s<strong>in</strong>d.


50 D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

Weiterentwicklung der Strategie – Empfehlung 5<br />

Kommunikation: <strong>Breitband</strong>ausbau kommunikativ<br />

als Wachstumstreiber mit Bedeutung für<br />

Wettbewerbsfähigkeit und e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />

Energiewende positionieren<br />

Weiterentwicklung der Strategie – Empfehlung 6<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung: <strong>Breitband</strong>dialog als ständiges<br />

Arbeitsgremium zur Konkretisierung und<br />

Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

etablieren<br />

Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

sollte den volkswirtschaftlichen Nutzen des<br />

<strong>Breitband</strong>ausbaus und dessen Bedeutung für die<br />

großen gesellschaftlichen Herausforderungen, <strong>in</strong>sbesondere<br />

die Energiewende, als Basis der weiteren<br />

Entwicklung der Strategie sowie der künftigen Kommunikation<br />

des Themas <strong>in</strong> den Vordergrund stellen.<br />

Bisher dom<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> der öffentlichen Diskussion <strong>in</strong><br />

Deutschland tendenziell der Fokus auf die Versorgung<br />

e<strong>in</strong>zelner Regionen und Haushalte, der reelle<br />

ökonomische Nutzen der Verfügbarkeit von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

wird <strong>in</strong> der Regel erst an<br />

zweiter Stelle <strong>in</strong> der Argumentation berücksichtigt.<br />

Dies ist für e<strong>in</strong>e Strategie zur Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanb<strong>in</strong>dung<br />

nicht mehr angemessen. Wir empfehlen<br />

den Aufbau e<strong>in</strong>es Kommunikationsprogramms mit<br />

folgenden möglichen Elementen:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Querschnittsstudie zur Zusammenfassung<br />

be stehender volkswirtschaftlicher Studien sowie<br />

ggf. ergänzender Modellrechnungen 7 ; ergänzende<br />

Berücksichtigung der Bedeutung der <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>frastruktur<br />

für die Energieversorgung<br />

der Zukunft<br />

Unternehmensbefragungen und Fallbeispiele für<br />

die Nutzung von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

durch den deutschen Mittelstand<br />

Anschauliche Darstellung der „Disruptive Innovation“<br />

<strong>in</strong> der Vergangenheit des Internets und<br />

des entsprechenden Potenzials für sprunghaftes<br />

Bandbreitenwachstum sowie damit verbundene<br />

Geschäftsmodelle<br />

Gesamthafte Darstellung auf www.zukunft-breitband.de<br />

ggf. <strong>in</strong> Kooperation mit der Branche (die<br />

hier auch Ergebnisse aus ihren Zukunftsstudien<br />

e<strong>in</strong>fließen lassen sollten)<br />

Die Komplexität des <strong>Breitband</strong>ausbaus erfordert e<strong>in</strong><br />

hohes Maß an Abstimmung, aber auch <strong>in</strong> vielen<br />

Bereichen die Entwicklung neuer Instrumente und<br />

die Veränderung von bewährten Prozessen und<br />

Regeln. Damit dies erreicht wird, s<strong>in</strong>d regelmäßig<br />

Konkretisierungen auf Arbeitsebene, aber auch Entscheidungen<br />

auf Leitungsebene <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Behörden und Organisationen notwendig. Dem entsprechend<br />

sollte das BMWi die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Breitband</strong>dialogs vorschlagen, der wie folgt aufgebaut<br />

ist:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Thema: Der Dialog sollte jeweils e<strong>in</strong> Schwerpunktthema<br />

bearbeiten. Im ersten Jahr bietet sich das<br />

Thema Mitnutzung öffentlicher Infrastruktur an.<br />

Weitere Themen könnten <strong>in</strong> der Folge F<strong>in</strong>anzierung,<br />

weitere Frequenzen aus der Digitalen<br />

Dividende oder Standardisierung von Infrastrukturerfassung<br />

werden.<br />

Teilnehmer: Die Zusammensetzung sollte aus<br />

e<strong>in</strong>em ständigen Kreis sowie themenspezifischen<br />

Teilnehmern bestehen. Für das Thema „Mitnutzung<br />

öffentlicher Infrastruktur“ s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere<br />

Vertreter des BMVBS sowie der nachgeordneten<br />

Behörden (z. B. Eisenbahnbundesamt)<br />

relevant.<br />

Formate: Der Dialog sollte auf Leitungsebene<br />

erfolgen, aber durch Arbeitsabstimmungen aktiv<br />

vor- und nachbereitet werden. Deshalb ist e<strong>in</strong>e<br />

zweistufige Struktur zu schaffen aus:<br />

– Dialogsitzungen (vierteljährlich): Teilnahme<br />

der Leitungsebene aus Behörden (m<strong>in</strong>destens<br />

AL-Ebene) sowie Vertretern der Industrie<br />

(Management-Vertreter)<br />

– Arbeitssitzungen (m<strong>in</strong>destens monatlich): Vertreter<br />

der gleichen Organisationen mit spezifischem<br />

Themen-Know-how<br />

7<br />

Es gibt bereits Studien, die die Effekte des <strong>Breitband</strong>ausbaus beziffern. Dennoch ist bis heute der ökonomische Mehrwert des flächendeckenden<br />

Ausbaus von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen <strong>in</strong> Deutschland laut E<strong>in</strong>schätzung von Akteuren aus dem politischen Umfeld nicht<br />

ausreichend und belastbar dokumentiert. Bestehende Analysen stehen aufgrund getroffener Annahmen <strong>in</strong> der Kritik oder s<strong>in</strong>d stark auf<br />

das Potenzial e<strong>in</strong>zelner Technologien fokussiert.


D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

51<br />

2. Ansätze zur Verbesserung der<br />

bestehenden Maßnahmen<br />

Im Rahmen der Analysen des Umsetzungsstands<br />

aller Maßnahmen der <strong>Breitband</strong>strategie wurden<br />

Herausforderungen für deren erfolgreiche Realisierung<br />

identifiziert. Die Handlungsempfehlungen zur<br />

Verbesserung von bestehenden Maßnahmen konzentrieren<br />

sich dabei auf die Bereiche, die e<strong>in</strong> hohes<br />

Verbesserungspotenzial aufweisen. Abbildung 23<br />

stellt die Empfehlungen im Überblick dar:<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />

Empfehlung 1<br />

Umsetzungsstand des Infrastrukturatlasses zeitnah<br />

weiterentwickeln und Datentiefe erhöhen<br />

Im Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 wurde bereits die rasche<br />

Weiterentwicklung des Infrastrukturatlasses empfohlen.<br />

Das Potenzial der Maßnahme wird weiterh<strong>in</strong><br />

nicht optimal ausgeschöpft. Grund dafür s<strong>in</strong>d die<br />

drei bereits im Rahmen der Bewertung des Umsetzungsstandes<br />

aufgezeigten Aspekte: die zeitliche<br />

Strategische Ebene<br />

Verzögerung <strong>in</strong> der Umsetzung, die Quantität sowie<br />

die Qualität der vorhandenen Daten. Folgende Aktivitäten<br />

s<strong>in</strong>d dr<strong>in</strong>gend anzugehen:<br />

1. E<strong>in</strong>führung der nächsten Phase zügig<br />

vorantrieben<br />

Die Bundesregierung sollte <strong>in</strong> der Zusammenarbeit<br />

mit der Bundesnetzagentur nach Start der<br />

zweiten Phase im Oktober 2011 die weitere<br />

Umsetzung der Phase 3 des Infrastrukturatlasses<br />

verstärkt vorantreiben. Es ist zu erwarten, dass<br />

die geplanten Veränderungen des Infrastrukturatlasses<br />

im Zuge der Umsetzung der zweiten und<br />

vor allem der dritten Ausbaustufe zu e<strong>in</strong>er Verbesserung<br />

der am häufigsten benannten Schwächen<br />

des Infrastrukturatlasses führen werden.<br />

2. Anteil abgebildeter Infrastrukturen erhöhen<br />

Um den Infrastrukturatlas tatsächlich als Instrument<br />

zur Kostenreduktion nutzen zu können,<br />

muss e<strong>in</strong>e Vollständigkeit der Daten gegeben<br />

se<strong>in</strong>. Der aktuelle Entwurf der TKG-Novelle<br />

ermächtigt die BNetzA (nach der Verabschiedung<br />

des Entwurfs), die Infrastruktureigner zur<br />

Weiterentwicklung der Strategie<br />

Abbildung 23: Empfehlungen zur Verbesserung bestehender Maßnahmen – Übersicht<br />

Operative Ebene<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen<br />

1 Umsetzungsstand des Infrastrukturatlasses zeitnah weiterentwickeln und Datentiefe erhöhen<br />

2 Erweiterung des <strong>Breitband</strong>atlasses prüfen und Datenverfügbarkeit ausdehnen<br />

3 Bundesländer bei der Harmonisierung von Standards lokaler Baustellendatenbanken unterstützen<br />

Synergien<br />

4 <br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeit der Bereitschaft zur Öffnung für Mitnutzung öffentlicher Infrastrukturen erhöhen<br />

sowie zu Mitverlegung verpflichten<br />

5 Bereitstellung von F<strong>in</strong>anzierungsprogrammen vorantreiben<br />

6<br />

Erweiterung der Förderprogramme für den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen prüfen<br />

<br />

und bestehendes Report<strong>in</strong>g ausweiten<br />

Förderung/<br />

F<strong>in</strong>anzierung<br />

7 Innovative Geschäftsmodelle uund technische Lösungen für den NGA-Ausbau unterstützen<br />

8 Kommunen befähigen, den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen effektiv voranzutreiben<br />

9 <br />

Außenauftritt auf www.zukunft-breitband.de weiterentwickeln und mit dem Angebot des<br />

<strong>Breitband</strong>büros <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Kommunikation<br />

Quelle: Roland Berger


52 D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

Lieferung ihrer Daten zu verpflichten. Im Nachgang<br />

sollten Bundesregierung und BNetzA auf<br />

e<strong>in</strong>e aktive Umsetzung der Datenlieferungsverpflichtung<br />

drängen, Nichtlieferung dokumentieren<br />

und – soweit möglich – sanktionieren.<br />

3. Qualität der Information über verfügbare<br />

Infrastrukturen erhöhen und Sanktionen bei<br />

Lieferung von unvollständigen Daten prüfen<br />

Für e<strong>in</strong>e verstärkte Nutzung des Potenzials des<br />

Infrastrukturatlasses ist e<strong>in</strong>e Verbesserung der<br />

Qualität der vorhandenen Daten dr<strong>in</strong>gend erforderlich.<br />

Die Bundesnetzagentur sollte die liefernden<br />

Organisationen dazu anhalten, möglichst<br />

detaillierte Daten bereitzustellen, um den Mehrwehrt<br />

der Nutzung des Infrastrukturatlasses zu<br />

erhöhen. Dazu s<strong>in</strong>d vor allem Daten zu den<br />

Eigenschaften der Infrastrukturen notwendig.<br />

Dazu gehören: Durchmesser, verwendetes Material,<br />

bestehende Füllungen und die Verfügbarkeit<br />

zur Mitnutzung, zusätzlich zum genauen<br />

Verlauf der Infrastruktur. Es sollte geprüft werden,<br />

ob die Detailtiefe der Datenlieferung und<br />

Abfrage mit vertretbarem Aufwand realisiert<br />

werden kann. Nach Inkrafttreten der TKG-Novelle<br />

sollte die BNetzA außerdem prüfen, <strong>in</strong>wiefern<br />

Sanktionen für e<strong>in</strong>e Lieferung von unvollständigen<br />

Daten realisierbar s<strong>in</strong>d.<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />

Empfehlung 2<br />

Erweiterung des <strong>Breitband</strong>atlasses prüfen<br />

und Datenverfügbarkeit ausdehnen<br />

Der <strong>Breitband</strong>atlas macht erfolgreich Verfügbarkeiten<br />

und bisher noch unversorgte Gebiete transparent.<br />

Um das volle Potenzial des Instruments zu<br />

realisieren, schlagen wir auf der Grundlage des<br />

Monitor<strong>in</strong>gs 2011 folgende Erweiterungen vor:<br />

1. Ausweisung von Gewerbegebieten<br />

Im aktuellen Stand ist im <strong>Breitband</strong>atlas nur die<br />

Verfügbarkeit von <strong>Breitband</strong>anschlüssen für<br />

Privathaushalte ausgewiesen; über die Verfügbarkeit<br />

von <strong>Breitband</strong>anschlüssen <strong>in</strong> Gewerbegebieten<br />

trifft der Atlas bisher noch ke<strong>in</strong>e Aussage.<br />

Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und<br />

Technologie sollte auf Basis der bereits erfolgten<br />

ersten Gespräche zum Thema <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem Ersteller des <strong>Breitband</strong>atlasses und<br />

weiteren relevanten Akteuren prüfen, <strong>in</strong>wieweit<br />

e<strong>in</strong>e Verschränkung der Informationen zur Lage<br />

der Gewerbe(gebiete) mit den Verfügbarkeitsdaten<br />

des <strong>Breitband</strong>atlasses sowie der Lage der<br />

GRW-Fördergebiete möglich ist. Die Abbildung<br />

dieser Information im <strong>Breitband</strong>atlas soll <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em ersten Schritt vor allem Transparenz über<br />

die Verfügbarkeit <strong>in</strong> Gewerbegebieten schaffen.<br />

E<strong>in</strong>e Aufnahme der Verfügbarkeiten von <strong>Breitband</strong><br />

<strong>in</strong> Gewerbegebieten würde es Unternehmen<br />

erlauben, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>formierte Entscheidung<br />

über die Ansiedlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gewerbegebiet zu<br />

treffen, und Kommunen, Lücken <strong>in</strong> der Versorgung<br />

mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen der<br />

Gewerbe <strong>in</strong> ihrer Region zu erkennen. Außerdem<br />

liefert diese Darstellung die Datenbasis für e<strong>in</strong>e<br />

Konzeption möglicher Förderprogramme für<br />

Gewerbegebiete.<br />

2. Darstellung öffentlich zugänglicher<br />

Infrastruktur im <strong>Breitband</strong>atlas, zusätzlich<br />

zum Infrastrukturatlas<br />

Derzeit wird bereits existierende Infrastruktur,<br />

die für den <strong>Breitband</strong>ausbau relevant se<strong>in</strong> könnte,<br />

auf Bundesebene nur im Infrastrukturatlas abgebildet.<br />

Die Benutzerfreundlichkeit des Infrastrukturatlasses<br />

wird voraussichtlich mittelfristig von<br />

den restriktiven Datenschutzvere<strong>in</strong>barungen<br />

zwischen der Bundesnetzagentur und den liefernden<br />

Organisationen e<strong>in</strong>geschränkt werden.<br />

Der <strong>Breitband</strong>atlas h<strong>in</strong>gegen verfügt mit se<strong>in</strong>er<br />

bereits nutzbaren WebGIS-Applikation über e<strong>in</strong>e<br />

hohe Nutzerfreundlichkeit, die beim Infrastrukturatlas<br />

im bisherigen Umsetzungsstand noch<br />

nicht gegeben ist.


D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

53<br />

Der Bund sollte daher prüfen, ob die Infrastruktur<br />

von <strong>in</strong>teressierten Unternehmen auch im<br />

<strong>Breitband</strong>atlas abgebildet werden könnte. Hier<br />

wären beispielsweise die Unternehmen zu nennen,<br />

die die Mitnutzung ihrer Infrastrukturen als<br />

Teil ihres Geschäftsmodells vermarkten. Diese<br />

Darstellung würde e<strong>in</strong>em größeren Nutzerkreis<br />

die E<strong>in</strong>sicht der Daten ohne aufwändiges<br />

Antragsverfahren ermöglichen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus sollten auch Informationen zu<br />

verfügbaren, <strong>in</strong>sbesondere öffentlich geförderten,<br />

Leerrohren im <strong>Breitband</strong>atlas öffentlich<br />

zugänglich gemacht werden. Anders als bei<br />

Hauptverteilern sowie sicherheitskritischen E<strong>in</strong>richtungen<br />

gibt es nur vere<strong>in</strong>zelt Bedenken<br />

gegen die Veröffentlichung von Daten zu Leerrohren.<br />

Um die Datenbestände aus <strong>Breitband</strong>atlas und<br />

Infrastrukturatlas zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt<br />

auch wieder zusammenführen zu können,<br />

sollte e<strong>in</strong>e flexible Datenschnittstelle zwischen<br />

Infrastrukturatlas und <strong>Breitband</strong>atlas def<strong>in</strong>iert<br />

werden. Diese sollte die mittelfristige Zu -<br />

sammenführung der Instrumente technisch<br />

vorbereiten und ermöglichen.<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />

Empfehlung 3<br />

Bundesländer bei der Harmonisierung<br />

von Stand ards lokaler Baustellendatenbanken<br />

unterstützen<br />

E<strong>in</strong>e zentrale Baustellendatenbank ist nach den vorliegenden<br />

Erkenntnissen nicht s<strong>in</strong>nvoll zu realisieren<br />

und deshalb nicht geeignet, den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

<strong>in</strong> Deutschland zu beschleunigen. In e<strong>in</strong>igen<br />

Bundesländern gibt es bereits dezentrale Baustellendatenbanken.<br />

Die Realisierung erfolgt jedoch ohne<br />

zentrale Abstimmung re<strong>in</strong> auf Landesebene. Daher<br />

s<strong>in</strong>d die Konzeptionen und Umsetzungen sehr<br />

heterogen, die Ergebnisse damit kaum vergleichbar.<br />

Der Bund sollte die bestehenden Aktivitäten der<br />

Bundesländer verstärkt aufe<strong>in</strong>ander abstimmen, um<br />

e<strong>in</strong>e Vergleichbarkeit von Daten zu schaffen und<br />

„Best-Practice“-Lösungen allen anderen Bundesländern<br />

zur Verfügung zu stellen. E<strong>in</strong>e Möglichkeit der<br />

Unterstützung der Bundesländer bei der Harmonisierung<br />

der Inhalte lokaler Datenbanken ist die<br />

Def<strong>in</strong>ition von M<strong>in</strong>deststandards, die die Datenbanken<br />

abbilden sollen. Darüber h<strong>in</strong>aus sollte die Bundesregierung<br />

prüfen, <strong>in</strong>wieweit sie e<strong>in</strong>e mögliche<br />

Softwarelösung für e<strong>in</strong>e dezentrale Baustellendatenbank<br />

schaffen kann, die sie dann allen Bundesländern<br />

zur weiteren Verwendung zur Verfügung<br />

stellt. Hier kann ggf. auf bestehende Lösungen <strong>in</strong><br />

den Bundesländern aufgesetzt werden.<br />

Als wichtige Zielgruppe zur Nutzung der Informationen<br />

aus den Datenbanken müssen die Kommunen<br />

gezielt zur Beteiligung und Nutzung <strong>in</strong>formiert<br />

werden. Hier kann das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes<br />

e<strong>in</strong>en Beitrag leisten.<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />

Empfehlung 4<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeit der Bereitschaft zur Öffnung<br />

für Mitnutzung öffentlicher Infrastrukturen<br />

erhöhen sowie zu Mitverlegung verpflichten<br />

In der Synergiestudie des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für<br />

Wirtschaft und Technologie wurden die Synergiepotenziale<br />

ausgewählter Infrastrukturen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

ihrer Eignung zur Mitnutzung bewertet. Die Studie<br />

benennt dabei <strong>in</strong>sbesondere die Infrastrukturen der<br />

öffentlichen Hand als wesentlichen Hebel mit e<strong>in</strong>em<br />

hohen Mitnutzungspotenzial. E<strong>in</strong>ige dieser Infrastrukturen,<br />

beispielsweise Bundesautobahnen oder<br />

Abwasserkanäle, werden durch die Eigner bisher<br />

nur bed<strong>in</strong>gt zur Mitnutzung freigegeben.<br />

Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen, um<br />

die Verb<strong>in</strong>dlichkeit zu erhöhen:<br />

Kab<strong>in</strong>ettsbeschluss zur Öffnung öffentlicher<br />

Infrastruktur für die Mitnutzung erlassen<br />

Die Bundesregierung sollte daher e<strong>in</strong>e „verb<strong>in</strong>dliche<br />

Selbstverpflichtung“ im Rahmen e<strong>in</strong>es Kab<strong>in</strong>ettsbeschlusses<br />

zur Öffnung staatlicher Infrastruktur für<br />

die Mitnutzung e<strong>in</strong>gehen. Der Kab<strong>in</strong>ettsbeschluss<br />

sollte dabei nicht nur die Bereitschaft zur Mitnutzung<br />

festhalten, sondern auch die relevanten Infrastrukturen<br />

und zuständigen M<strong>in</strong>isterien benennen<br />

und Bed<strong>in</strong>gungen der Mitnutzung für die jeweiligen


54 D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

Infrastrukturen klar def<strong>in</strong>ieren. Zudem sollte jedes<br />

M<strong>in</strong>isterium bzw. betroffene untergeordnete Behörden<br />

e<strong>in</strong>e zuständige Stelle benennen, die als<br />

Ansprechpartner zur Verfügung steht und die sich<br />

auf Arbeitsebene für die Nutzung von Synergien<br />

e<strong>in</strong>setzt.<br />

Entwicklung von Kriterien, unter denen Mitnutzung<br />

gewährt werden kann<br />

Der konstruktive Dialog mit Infrastruktureignern,<br />

der bislang bereits mit der DB AG aufgenommen<br />

worden ist, ist fortzusetzen und auf weitere Infrastruktureigner<br />

auszuweiten. Aufbauend auf der<br />

übergreifenden Festlegung im Rahmen e<strong>in</strong>es Kab<strong>in</strong>ettsbeschlusses<br />

können auf diesem Wege die konkreten<br />

Mitnutzungsmodelle ausgearbeitet werden.<br />

Verb<strong>in</strong>dliche Beschlüsse auf Länderebene<br />

Die Verb<strong>in</strong>dlichkeit der Zusage zur Mitnutzung<br />

muss gleichzeitig aber auch auf Länderebene erhöht<br />

werden. Die Bundesregierung sollte daher beispielsweise<br />

im Rahmen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />

bzw. über die <strong>Breitband</strong>kompetenzzentren darauf<br />

h<strong>in</strong>wirken, dass auch auf Länderebene die Mitnutzung<br />

öffentlicher Infrastrukturen verb<strong>in</strong>dlich<br />

geregelt wird.<br />

Bedarfsorientierte Mitverlegung von Leerrohren<br />

bei Bundesbauvorhaben<br />

Die Mitverlegung von Leerrohren soll, bei erkennbarem<br />

mittelfristigem Bedarf für den <strong>Breitband</strong>ausbau,<br />

standardmäßig erfolgen.<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />

Empfehlung 5<br />

Bereitstellung von F<strong>in</strong>anzierungsprogrammen<br />

vorantreiben<br />

In den Gesprächen mit Unternehmensvertretern<br />

und Akteuren der öffentlichen Verwaltung wurde<br />

verstärkt auf das Potenzial von F<strong>in</strong>anzierungsprogrammen<br />

für kle<strong>in</strong>e und mittlere Unternehmen h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

Ausgewählte Beispielprojekte zeigen, dass<br />

e<strong>in</strong>e Differenz von 2 Prozent im Z<strong>in</strong>ssatz (im Vergleich<br />

zum am Kapitalmarkt erzielbaren Z<strong>in</strong>s des<br />

Unternehmens) e<strong>in</strong>e zuvor als verlustreich e<strong>in</strong>gestufte<br />

Ausbauplanung im ländlichen Raum rentabel<br />

machen kann. Nicht alle Unternehmen bestätigen<br />

jedoch diese Wirksamkeit. In e<strong>in</strong>er 2009 für das Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

erstellten Studie 8 wird dargestellt, dass vor allem die<br />

F<strong>in</strong>anzlage des Unternehmens entscheidend für die<br />

primäre Entscheidung der Kreditvergabe ist. Erst<br />

nach der grundsätzlichen Ja/Ne<strong>in</strong>-Entscheidung, die<br />

für die meisten KMU das hauptsächliche H<strong>in</strong>dernis<br />

darstellt, könnte e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>anzierungsprogramm zur<br />

Z<strong>in</strong>sverbilligung greifen. Die Bundesregierung sollte<br />

daher folgende Maßnahmen prüfen und ggf. umsetzen,<br />

um die Bereitstellung von F<strong>in</strong>anzierungsprogrammen<br />

voranzutreiben:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Modelle der <strong>Breitband</strong>f<strong>in</strong>anzierung im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Studie systematisch prüfen, Transparenz<br />

über bestehende Angebote schaffen und Verbreitung<br />

von Best-Practice <strong>in</strong> den Bundesländern<br />

anregen<br />

Banken für die Möglichkeiten des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />

sensibilisieren<br />

Modelle der <strong>Breitband</strong>f<strong>in</strong>anzierung im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Studie systematisch prüfen und Verbreitung<br />

von Best-Practice <strong>in</strong> den Bundesländern anregen<br />

Die derzeitige Diskussion zu Möglichkeiten der<br />

<strong>Breitband</strong>f<strong>in</strong>anzierung ist geprägt von e<strong>in</strong>er oberflächlichen<br />

Kenntnis der bestehenden Modelle und<br />

ihrer betriebswirtschaftlichen Effekte. Die Bundesregierung<br />

sollte daher im Rahmen e<strong>in</strong>er Studie die<br />

Modelle zur <strong>Breitband</strong>f<strong>in</strong>anzierung auf ihre Wirksamkeit<br />

h<strong>in</strong> auswerten und damit vollständige<br />

Transparenz über bestehende Angebote schaffen.<br />

Auf der Basis dieser Auswertung sollte sie die Übertragung<br />

bestehender Best-Practice auf andere Bundesländer<br />

oder Institutionen aktiv vorantreiben und<br />

die relevanten Akteure (z. B. Bundesländer, Landesförderbanken,<br />

KfW, Privatbanken) bei der Etablierung<br />

solcher Programme beratend unterstützen.<br />

F<strong>in</strong>anzierungsprogramme, die auf ihre Wirksamkeit<br />

h<strong>in</strong> untersucht werden sollten, s<strong>in</strong>d beispielsweise:<br />

8<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie/Roland Berger 2009, Potenziale von kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen<br />

bei der Überw<strong>in</strong>dung von <strong>Breitband</strong>versorgungslücken.


D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

55<br />

ƒƒ<br />

F<strong>in</strong>anzierungsprogramme mit Fokus<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau<br />

In e<strong>in</strong>igen Bundesländern gibt es bereits speziell<br />

auf den Ausbau von <strong>Breitband</strong>netzen ausgerichtete,<br />

technologieneutrale <strong>Breitband</strong>f<strong>in</strong>anzierungsprogramme<br />

der Landesförderbanken. In<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> wird das Programm beispielsweise<br />

durch die Landwirtschaftliche Rentenbank<br />

(LRB) und die Europäische Investitionsbank (EIB)<br />

ref<strong>in</strong>anziert. Das Beispiel Schleswig-Holste<strong>in</strong> hat<br />

gezeigt, dass es bei der F<strong>in</strong>anzierung von <strong>Breitband</strong>projekten<br />

nicht nur um die Bereitstellung<br />

e<strong>in</strong>es Darlehens geht – vielmehr steht die Beratung<br />

der Unternehmen zur Ausgestaltung ihrer<br />

F<strong>in</strong>anzierungsanträge im Vordergrund. Gleichermaßen<br />

wichtig ist der <strong>in</strong>tensive Austausch mit<br />

lokal ansässigen Banken über die Vorteile der<br />

<strong>Breitband</strong>f<strong>in</strong>anzierung für die Bank.<br />

daher häufig Schwierigkeiten, die Rentabilität e<strong>in</strong>es<br />

Ausbaus von Telekommunikationsnetzen adäquat<br />

zu bewerten. Der Ausbau von <strong>Breitband</strong>netzen <strong>in</strong><br />

Deutschland wird erheblich verlangsamt, weil die<br />

Hausbanken kle<strong>in</strong>en und mittleren Ausbauakteuren<br />

oft – mangels Transparenz – ke<strong>in</strong>en angemessenen<br />

Kredit gewähren. Um den Informationsstand der<br />

Privatbanken und Sparkassen zum <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

zu verbessern, ist es s<strong>in</strong>nvoll, e<strong>in</strong>e Landesförderbank,<br />

mit Erfahrung im Bereich der <strong>Breitband</strong>förderung,<br />

die Bankenverbände sowie das <strong>Breitband</strong>büro des<br />

Bundes e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />

Empfehlung 6<br />

Erweiterung der Förderprogramme für<br />

den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

prüfen und bestehendes Report<strong>in</strong>g ausweiten<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Landesbürgschaftsprogramme<br />

Neben der Bereitstellung von neuen F<strong>in</strong>anzierungsprogrammen<br />

sollte der Bund auch die<br />

Transparenz über bereits bestehende Bürgschaftsprogramme<br />

verbessern. Durch e<strong>in</strong>zelne<br />

Landesbanken werden bereits verschiedene<br />

Bürgschaftsprogramme angeboten. Die WIBank<br />

<strong>Hessen</strong> bietet beispielsweise Bürgschaftsmodelle<br />

von 80 bis zu 100 Prozent für Kommunen an, um<br />

den <strong>Breitband</strong>ausbau zu unterstützen.<br />

Nationales F<strong>in</strong>anzierungsprogramms<br />

Es gibt bisher ke<strong>in</strong> bundesweit verfügbares<br />

F<strong>in</strong>anzierungsprogramm, das speziell auf die<br />

Situation der im <strong>Breitband</strong>ausbau tätigen Unternehmen<br />

zugeschnitten ist. Die Bundesregierung<br />

sollte die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es solchen nationalen<br />

F<strong>in</strong>anzierungsprogrammes, beispielsweise über<br />

die KfW, prüfen und im H<strong>in</strong>blick auf se<strong>in</strong>en Zielbeitrag<br />

sowie se<strong>in</strong>e Aufwand-/Nutzenrelation<br />

über die Aktivitäten der Länder h<strong>in</strong>aus bewerten.<br />

Auf Basis der Auswertung sollte e<strong>in</strong> Programm<br />

konzipiert werden, das von Kommunen und<br />

Unternehmen <strong>in</strong> Anspruch genommen werden<br />

kann.<br />

Banken für die Möglichkeiten des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />

sensibilisieren<br />

Banken vor Ort haben häufig wenig Erfahrung mit<br />

mittel- bis langfristigen Projektf<strong>in</strong>anzierungen und<br />

Ausgehend vom Status quo der <strong>Breitband</strong>verfügbarkeit<br />

im Sommer 2011 muss die Wachstumsdynamik<br />

des Ausbaus von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen signifikant<br />

steigen, um e<strong>in</strong>e Erreichung des Ziels 2014<br />

zu sichern.<br />

E<strong>in</strong>e signifikante Bee<strong>in</strong>flussung der Ausbaudynamik<br />

über das bestehende Maßnahmenpaket h<strong>in</strong>aus ist<br />

mit weiterer staatlicher Förderung möglich. Je nach<br />

politischer Entscheidung h<strong>in</strong>sichtlich Ausbauprioritäten<br />

und gewünschtem Mittele<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d folgende<br />

Szenarios weiter zu prüfen:<br />

ƒƒ<br />

Alternative 1: Generelles Förderprogramm für<br />

den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

Die derzeit verfügbaren Fördermittel s<strong>in</strong>d primär<br />

für die Bereitstellung der Grundversorgung konzipiert<br />

und <strong>in</strong> der Regel nicht für den Ausbau von<br />

Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen nutzbar. Die e<strong>in</strong>zige<br />

Möglichkeit, Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetze zu<br />

fördern, besteht aktuell im Rahmen von GRW<br />

und Landesprogrammen über die Anwendung<br />

der Bundesrahmenregelung Leerrohre. E<strong>in</strong>e<br />

höhere Wirkung auf den Ausbaufortschritt ist<br />

durch das Aufsetzen e<strong>in</strong>es unabhängigen Förderprogramms<br />

denkbar.


56 D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

ƒƒ<br />

Alternative 2: Gezieltes Förderprogramm für<br />

den Anschlusses von Gewerbegebieten mit<br />

Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen <strong>in</strong> ländlichen<br />

Räumen<br />

Mit der GRW besteht bereits die Möglichkeit,<br />

Gewerbegebiete und Ansammlungen von<br />

Gewerbebetrieben mit <strong>Breitband</strong> zu versorgen.<br />

Die GRW-Förderung erfolgt dabei allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht deutschlandweit, sondern ist auf strukturschwache<br />

Regionen beschränkt. Zudem handelt<br />

es sich bei den GRW-Mitteln um e<strong>in</strong> Globalbudget<br />

für alle Fördertatbestände, die Mittel s<strong>in</strong>d<br />

nicht quotiert. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund und da<br />

Gewerbegebiete derzeit oftmals noch unzureichend<br />

mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanschlüssen<br />

versorgt s<strong>in</strong>d, könnte e<strong>in</strong> auf der GRW aufbauendes<br />

bzw. ergänzendes (bspw. für die GRW-Nicht-<br />

Fördergebiete) Förderprogramm für den<br />

Anschluss von Gewerbegebieten mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

aufgesetzt werden. Derzeit<br />

zeigt sich, dass die Kaufkraft der angesiedelten<br />

Firmen oftmals nicht hoch genug ist, um den<br />

(nachträglichen) Ausbau des Gebiets durch Telekommunikationsunternehmen<br />

rentabel zu<br />

gestalten. Aus diesem Grund bleibt gerade <strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>en Städten und ländlichen Regionen beim<br />

Ausbau von Gewerbegebieten e<strong>in</strong>e Wirtschaftlichkeitslücke<br />

bestehen. Erste Abschätzungen<br />

zeigen, dass <strong>in</strong> vielen Gewerbegebieten die Versorgung<br />

mit <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>ternetanschlüssen bisher<br />

noch h<strong>in</strong>ter den Erwartungen zurückgeblieben<br />

ist. In Schleswig-Holste<strong>in</strong> beispielsweise<br />

haben knapp 20 Prozent aller IHK-Betriebe <strong>in</strong><br />

Gewerbegebieten nicht die Möglichkeit, e<strong>in</strong>en<br />

<strong>Breitband</strong>anschluss mit e<strong>in</strong>er Bandbreite von<br />

mehr als 2 Mbit/s <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus bietet die Versorgung von Gewerbegebieten<br />

ergänzendes Potenzial zur Umlandanb<strong>in</strong>dung.<br />

Sobald Gewerbegebiete durch etwaige<br />

Förderung angeschlossen s<strong>in</strong>d, gestaltet sich der<br />

Ausbau <strong>in</strong> den umliegenden Gebieten weitaus<br />

kostengünstiger. So profitieren mittelbar auch<br />

die Privathaushalte e<strong>in</strong>er Region von der Förderung.<br />

Um den effektiven E<strong>in</strong>satz bestehender und neu zur<br />

Verfügung zu stellender Mittel zu gewährleisten,<br />

sollte der Bund über die Prüfung neuer Förderprogramme<br />

h<strong>in</strong>aus die Ergebnisreport<strong>in</strong>g-Mechanismen<br />

verbessern und ausweiten. E<strong>in</strong>e Forderung<br />

zur Ausweitung des Ergebniscontroll<strong>in</strong>gs bei der<br />

f<strong>in</strong>anziellen Förderung wurde bereits 2010 im Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />

aufgenommen. Bislang wird aber weiterh<strong>in</strong><br />

nur von e<strong>in</strong>igen Bundesländern überprüft,<br />

welche Anzahl neuer Haushalte durch die f<strong>in</strong>anzielle<br />

Förderung angeschlossen wurde. Die Bundesländer<br />

sollten diese Daten konsistent erfassen und dem<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie/<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz <strong>in</strong> aufbereiteter Form unter<br />

E<strong>in</strong>haltung von regelmäßigen Fristen zur Verfügung<br />

stellen. E<strong>in</strong> erster Schritt <strong>in</strong> die richtige Richtung<br />

wurde bereits durch das Monitor<strong>in</strong>g der Bundesrahmenregelung<br />

Leerrohre durch das <strong>Breitband</strong>büro<br />

des Bundes e<strong>in</strong>geleitet.<br />

Die Analyse der Abrufquoten <strong>in</strong>nerhalb der Förderperiode<br />

2008 bis 2010 zeigt, dass nicht alle Bundesländer<br />

das Potenzial der Mittel der Europäischen<br />

Union <strong>in</strong> vollem Maße ausnutzen. Die Bundesländer<br />

s<strong>in</strong>d daher beim Abruf bestehender Fördermittel<br />

der Europäischen Union zu unterstützen, um die<br />

Ausschöpfung zu erhöhen. Das <strong>Breitband</strong>büro des<br />

Bundes sowie die Länderkompetenzzentren sollten<br />

hier weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong>formieren und Transparenz über<br />

bestehende Programme schaffen. E<strong>in</strong> Förderleitfaden<br />

sollte zeitnah erstellt werden, um den Ausbauakteuren<br />

die gezieltere Abfrage von Fördergeldern<br />

der Europäischen Union für den <strong>Breitband</strong>ausbau zu<br />

erleichtern und die Möglichkeiten der Förderung<br />

über GRW, zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> der Förderkulisse, zu verdeutlichen.<br />

Bei der Erstellung des Förderleitfadens<br />

sollte die Benutzerfreundlichkeit und zielgruppengerechte<br />

Ausarbeitung im Vordergrund stehen.<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />

Empfehlung 7<br />

Innovative Geschäftsmodelle und technische<br />

Lösungen für den NGA-Ausbau unterstützen<br />

Die Bundesregierung sollte weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong>novative<br />

Geschäftsmodelle mit Vorbildcharakter für den<br />

NGA-Ausbau unterstützen. Dazu sollte die Bundesregierung<br />

e<strong>in</strong>erseits für mehr Transparenz über<br />

bestehende Lösungen wie Risikoteilungsmodelle<br />

sorgen und andererseits Realisierungsoptionen für<br />

bereits bekannte Lösungen aktiv vorantreiben.


D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

57<br />

Best-Practice <strong>in</strong>novativer Geschäftsmodelle zum<br />

Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen auswerten<br />

Bisher fehlt es noch an Transparenz über geeignete<br />

Beispiele und <strong>in</strong>novative Lösungen der Kommunen<br />

und Unternehmen, um den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

voranzutreiben. E<strong>in</strong> erster<br />

Schritt s<strong>in</strong>d die vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft<br />

und Technologie geförderten Modellprojekte,<br />

die nach Abschluss auf ihre Wirkung und übertragbare<br />

Lösungsansätze h<strong>in</strong> evaluiert werden sollten.<br />

Auf dieser Basis sollte die Bundesregierung auswerten,<br />

welche <strong>in</strong>novativen Betriebsmodelle derzeit<br />

darüber h<strong>in</strong>aus Anwendung f<strong>in</strong>den und welches<br />

betriebswirtschaftliche Potenzial beispielsweise<br />

Risikoteilungsmodelle aufweisen. Gerade das Potenzial<br />

von Genossenschaftslösungen, Infrastrukturgesellschaften<br />

und anderer Risikoteilungsmodelle<br />

sollte evaluiert werden.<br />

Realisierungsoptionen für bekannte Geschäftsmodelle<br />

zum Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

aktiv verfolgen<br />

Zeitgleich sollte sich der Bund darum bemühen,<br />

Realisierungsoptionen für die folgenden, bereits<br />

bekannten Geschäftsmodelle zu f<strong>in</strong>den:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Genossenschaftslösungen: Die <strong>in</strong>sgesamt über<br />

5.000 Genossenschaften <strong>in</strong> Deutschland 9 erbr<strong>in</strong>gen<br />

Leistungen, die betriebsübergreifend effizienter<br />

zu erbr<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnem<br />

Betrieb. Die Genossenschaften könnten den<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau f<strong>in</strong>anzieren und geschaffene<br />

Netze betreiben, weil sie ohneh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e koord<strong>in</strong>ierende<br />

Rolle <strong>in</strong> der lokalen Wirtschaftsstruktur<br />

e<strong>in</strong>nehmen. In den Niederlanden wurde dieses<br />

Geschäftsmodell genutzt, um e<strong>in</strong>e flächendeckende<br />

Versorgung mit <strong>Breitband</strong>anschlüssen<br />

sicherzustellen. Das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes<br />

sollte <strong>in</strong> enger Kooperation mit dem Deutschen<br />

Raiffeisenverband die Realisierung solcher<br />

Lösungen <strong>in</strong> Deutschland vorantreiben.<br />

Infrastrukturgesellschaften: Ausbauunternehmen<br />

gründen mit Kommunen geme<strong>in</strong>same<br />

Infrastrukturgesellschaften, an denen die Kommunen<br />

<strong>in</strong> aller Regel die Mehrheitseigner s<strong>in</strong>d.<br />

Durch die Gründung e<strong>in</strong>er solchen Gesellschaft,<br />

z. B. e<strong>in</strong>er GmbH mit der Kommune als Mehrheitseigner,<br />

ergibt sich e<strong>in</strong> deutlich reduzierter<br />

Z<strong>in</strong>ssatz im Vergleich zu dem, den das ausbauende<br />

Unternehmen selbst am Kapitalmarkt erzielen<br />

könnte. Dieses Modell wurde beispielsweise<br />

bereits erfolgreich <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz oder <strong>in</strong><br />

<strong>Hessen</strong> (Stadt Her<strong>in</strong>g) umgesetzt. Für Kommunen<br />

ergeben sich durch dieses Modell viele Vorteile:<br />

Die Kommunen beschleunigen den Ausbau<br />

entscheidend, ohne die Kontrolle über den Ausbau<br />

oder die entstehende Infrastruktur zu verlieren.<br />

Für das ausbauende Unternehmen s<strong>in</strong>d die<br />

verbesserten Z<strong>in</strong>skonditionen sowie die langfristige<br />

Sicherung der Erträge <strong>in</strong>teressant, weil vor<br />

dem Ausbau bereits e<strong>in</strong> Betreibervertrag mit der<br />

Kommune abgeschlossen wird. Das <strong>Breitband</strong>büro<br />

des Bundes sollte die Umsetzung solcher<br />

Modelle vorantreiben, <strong>in</strong>dem es die Kommunen<br />

durch Informationsmaterialien, wie beispielsweise<br />

Checklisten oder Standardvertragswerke,<br />

zur Gründung von Infrastrukturgesellschaften<br />

unterstützt. Daneben sollte das NGA-Forum die<br />

Frage der Betreibergesellschaften für unabhängige<br />

Netzausbauer (Infrastrukturgesellschaften<br />

oder auch Energieversorger) aufgreifen, da im<br />

Moment zum Teil e<strong>in</strong> Mangel an Firmen besteht,<br />

die fremde Netze betreiben wollen.<br />

Innovative Verlegetechniken wie Micro-Trench<strong>in</strong>g<br />

verstärkt zum E<strong>in</strong>satz br<strong>in</strong>gen<br />

Micro-Trench<strong>in</strong>g kann aufgrund der im Vergleich zu<br />

regulären Tiefbaumaßnahmen deutlich ger<strong>in</strong>geren<br />

Kosten e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag zu effizienterem<br />

Ausbau, vor allem im ländlichen Raum, beitragen.<br />

Derzeit bestehen allerd<strong>in</strong>gs aufgrund der fehlenden<br />

rechtlichen Standards und daraus resultierender<br />

Sicherheitsbedenken Vorbehalte aufseiten der<br />

Landesbauämter. 10 Die Bundesregierung sollte die<br />

bestehende rechtliche und technische Situation<br />

prüfen und nach erfolgter Prüfung anpassen.<br />

9<br />

DGRV, Zahlen und Fakten, Website (http://www.dgrv.de/de/ueberuns/zahlenfakten.html.)<br />

10<br />

In den H<strong>in</strong>tergrundgesprächen wurde wiederholt dargestellt, dass es vonseiten der Landesbauämter Sicherheitsbedenken gegenüber<br />

Micro-Trench<strong>in</strong>g-Verfahren gibt. E<strong>in</strong>e der Herausforderungen ist, dass durch Micro-Trench<strong>in</strong>g nicht die bisher verb<strong>in</strong>dlich vorgeschriebene<br />

Grabungstiefe von m<strong>in</strong>destens 120 Zentimetern erreicht wird.


58 D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />

Empfehlung 8<br />

Kommunen befähigen, den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

effektiv voranzutreiben<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der Komplexität des Ausbaus<br />

von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen (von der technischen<br />

Netzplanung über das Beihilferecht und die<br />

Nutzung von Synergien bis h<strong>in</strong> zu Fragen im kommunalen<br />

Tiefbau) kommt der Sensibilisierung der<br />

Kommunen und der Weiterbildung von Multiplikatoren<br />

e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung zu. Die Bundesregierung<br />

sollte daher über das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes<br />

und die <strong>Breitband</strong>kompetenzzentren der Länder die<br />

Transparenz für Kommunen erhöhen:<br />

Kommunen für die Bedeutung lokal verfügbarer<br />

Infrastrukturdaten als Treiber des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />

sensibilisieren<br />

In der Regel liegen auf kommunaler Ebene Informationen<br />

über geplante Tiefbaumaßnahmen oder über<br />

mitnutzungsfähige Infrastruktur den Bau-/ Tiefbauämtern<br />

bereits vor, werden aber nicht gebündelt für<br />

den <strong>Breitband</strong>ausbau dargestellt. Kommuniziert<br />

e<strong>in</strong>e Kommune aktiv die Lage ihrer mitnutzungsfähigen<br />

Infrastruktur sowie die geplanten Bauaktivitäten,<br />

signalisiert sie ihr Interesse an e<strong>in</strong>em Ausbau<br />

und erleichtert gleichzeitig den Unternehmen die<br />

Nutzung möglicher Synergien.<br />

Die Bundesregierung sollte über die <strong>Breitband</strong>kompetenzzentren<br />

sowie die kommunalen Spitzenverbände<br />

auf e<strong>in</strong>e Sensibilisierung der Verantwortlichen<br />

für den Wert dieser Informationen h<strong>in</strong> wir ken.<br />

Hier kann der Leitfaden für Kommunen des <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrums<br />

des Bundes e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Grundlage bilden. Dieser kann, so die jeweiligen<br />

Voraussetzungen geschaffen s<strong>in</strong>d, mit der Erläuterung<br />

der Nutzung dezentraler Baustellendatenbanken<br />

verknüpft werden.<br />

Qualifikation der Multiplikatoren erhöhen<br />

Beratungsunternehmen und selbstständigen <strong>Breitband</strong>ausbau-Beratern<br />

kommt beim <strong>Breitband</strong>ausbau<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle zu. Sie s<strong>in</strong>d derzeit aber aufgrund<br />

der Komplexität des Themas nicht immer <strong>in</strong><br />

der Lage, umfassend vom Beihilferecht bis Ausbauplanung<br />

zu beraten. Der Bund sollte daher <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit den Ländern <strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>aren die technischen<br />

und juristischen Grundlagen vermitteln, die<br />

für den NGA-Ausbau <strong>in</strong> Deutschland erforderlich<br />

s<strong>in</strong>d, und so die Weiterbildung von NGA-Beratern<br />

vorantreiben. Mit dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g könnte e<strong>in</strong> deutschlandweit<br />

nach e<strong>in</strong>heitlichen Kriterien vergebenes<br />

Gütesiegel verknüpft werden. Dabei ist zu beachten,<br />

dass e<strong>in</strong> Gütesiegel nicht als verpflichtende Voraussetzung,<br />

sondern als re<strong>in</strong> freiwillige Maßnahme etabliert<br />

werden sollte.<br />

Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />

Empfehlung 9<br />

Außenauftritt auf www.zukunft-breitband.de<br />

weiter entwickeln und das Angebot des <strong>Breitband</strong>büros<br />

<strong>in</strong>tegrieren<br />

Die Website zukunft-breitband.de nutzt bisher nicht<br />

das vollständige Potenzial des Internets, um Informationen<br />

zielgerichtet an die Besucher zu vermitteln.<br />

Die Weiterentwicklung sollte u. a. folgende<br />

Aspekte e<strong>in</strong>schließen:<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

ƒƒ<br />

Bessere Nutzerführung und vere<strong>in</strong>fachte<br />

Bedienbarkeit<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Medien (z. B. Filme zu Technologien)<br />

Schaffung von Interaktionsmöglichkeiten<br />

(z.B. Frageformular für das <strong>Breitband</strong>büro,<br />

Forendiskussion, usw.)<br />

Inhaltliche Überarbeitung des Angebots mit<br />

stärkerer Ausrichtung auf den Ausbau von<br />

Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />

Das Portal sollte als zentrale Anlaufstelle des BMWi<br />

fungieren und somit auch die Informationen,<br />

Kontakt<strong>in</strong>formationen und Angebote des <strong>Breitband</strong>büros<br />

<strong>in</strong>tegrieren.


E. Anhang<br />

59<br />

E. Anhang<br />

1. Abkürzungsverzeichnis<br />

ANGA<br />

Verband deutscher Kabelnetzbetreiber e.V.<br />

IT<br />

Information und Telekommunikation<br />

BDI Bundesverband der deutschen Industrie e. V.<br />

KBW<br />

Kabel Baden-Württemberg<br />

BITKOM<br />

BMELV<br />

Bundesverband Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und neue Medien e. V.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz<br />

KMU<br />

LRB<br />

LTE<br />

Kle<strong>in</strong>e und mittlere Unternehmen<br />

Landwirtschaftliche Rentenbank<br />

Long-term Evolution (Mobilfunkstandard)<br />

BMVBS<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

Mbit/s<br />

Megabit pro Sekunde<br />

(Übertragungs geschw<strong>in</strong>digkeit)<br />

BMWi<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

MHz<br />

Megahertz<br />

BNetzA<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas,<br />

Telekommunikation, Post und Eisenbahnen<br />

NGA<br />

Next Generation Access (Anschluss der nächsten<br />

Generation mit hohen Bitraten)<br />

BOS-Netze<br />

BREKO<br />

Netze der Behörden und Organisationen mit<br />

Sicherheitsaufgaben<br />

Bundesverband <strong>Breitband</strong>kommunikation e. V<br />

BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.<br />

CATV<br />

Cable TV<br />

PPP<br />

TK<br />

TKG<br />

UMTS<br />

Public Private Partnership<br />

Telekommunikation<br />

Telekommunikationsgesetz<br />

Universal Mobile Telecommunications System<br />

(Mobilfunkstandard)<br />

DGRV<br />

DSL<br />

Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband<br />

Digital Subscriber L<strong>in</strong>e (Anschlusstechnik für den<br />

digitalen breitbandigen Teilnehmer-Anschluss)<br />

VATM<br />

VKU<br />

Verband der Anbieter von Telekommunikationsund<br />

Mehrwertdiensten e. V.<br />

Verband kommunaler Unternehmen e.V.<br />

DTAG<br />

Deutsche Telekom AG<br />

WebGIS<br />

Anwendung, die das Geo<strong>in</strong>formations system nutzt<br />

EFRE<br />

EIB<br />

ELER<br />

EStG<br />

EUR<br />

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung<br />

Europäische Investitionsbank<br />

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die<br />

Entwicklung des Ländlichen Raumes<br />

E<strong>in</strong>kommensteuergesetz<br />

Euro<br />

WIK<br />

WIMAX<br />

WLAN<br />

xDSL<br />

Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und<br />

Kommunikationsdienste GmbH<br />

Worldwide Interoperability for Microwave Access<br />

(drahtlose Zugangstechnik zu <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>ternet)<br />

Wireless Local Area Network (lokales Funknetz)<br />

Zusammenfassende Bezeichnung aller<br />

DSL-Technologien<br />

FTTB<br />

Fibre-to-the-Build<strong>in</strong>g (Glasfaser bis zum Gebäude)<br />

ZuInvG<br />

Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsgesetz<br />

FTTH<br />

Fibre-to-the-Home (Glasfaser <strong>in</strong> die Wohnung)<br />

FTTx<br />

Fibre-to-the-x (Glasfasernetz; x kann z. B. für Home,<br />

Node, Build<strong>in</strong>g etc. stehen)<br />

GAK<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe „Verbesserung der<br />

Agrarstruktur und des Küstenschutzes“<br />

Gbit/s Gigabit pro Sekunde (Übertragungs ge -<br />

schw<strong>in</strong>digkeit)<br />

GHz<br />

GRW<br />

GSM<br />

IHK<br />

Gigahertz<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe „Verbesserung der<br />

regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />

Global System for Mobile Communications<br />

(Datenübertragungsstandart für Mobilfunknetze)<br />

Industrie- und Handelskammer


60 E. Anhang<br />

2. Quellenverzeichnis<br />

2.1. Allgeme<strong>in</strong>e Informationen<br />

CISCO (2011): CISCO Visual Networki<strong>in</strong>g Index:<br />

Forecast and Methodology 2010–2015.<br />

Deloitte (2011): <strong>Breitband</strong> reloaded. Perspektiven<br />

für die Glasfaser <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Deloitte (2011) Technology, Media & Telecommunications<br />

Predictions 2011.<br />

Doose, Anna Maria/Elixmann, Dieter/<br />

Jay, Stephan (2009): „<strong>Breitband</strong>/Bandbreite für<br />

alle“: Kosten und F<strong>in</strong>anzierung e<strong>in</strong>er nationalen<br />

Infrastruktur (WIK Diskussionsbeitrag Nr. 330).<br />

Gritsch, Thomas (2011): Starke E<strong>in</strong>flüsse von außen,<br />

<strong>in</strong>: der geme<strong>in</strong>derat 5/11.<br />

Inderst, Roman/Kühl<strong>in</strong>g, Jürgen/Neumann,<br />

Karl-He<strong>in</strong>z/Peitz, Mart<strong>in</strong> (2011): Ökonomische<br />

und rechtliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zum Ausbau<br />

und zur F<strong>in</strong>anzierung von <strong>Breitband</strong>-Hochleistungs<strong>in</strong>frastrukturen<br />

<strong>in</strong> dünn besiedelten Gebieten.<br />

Inderst, Roman/Kühl<strong>in</strong>g, Jürgen/Neumann,<br />

Karl-He<strong>in</strong>z/Peitz, Mart<strong>in</strong> (2011): Privatwirtschaftliche<br />

F<strong>in</strong>anzierungsansätze und öffentlich gestützte<br />

F<strong>in</strong>anzierung von Hochleistungsnetzen außerhalb<br />

von Ballungsgebieten.<br />

<strong>in</strong>forma telecoms & media (2010):<br />

Industry outlook 2011.<br />

Institut für Informationsmanagement Bremen<br />

GmbH (2008): „E-Partizipation – Elektronische<br />

Beteiligung von Bevölkerung und Wirtschaft am<br />

E-Government“. Studie im Auftrag des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />

des Innern, Ref. IT 1.<br />

Jay, Stephan/Neumann, Dr. Karl-He<strong>in</strong>z/Plückebaum,<br />

Dr. Thomas (2011): Implikationen e<strong>in</strong>es<br />

flächendeckenden Glasfaserausbaus und se<strong>in</strong> Subventionsbedarf.<br />

Ergebnisse e<strong>in</strong>es Forschungsprojektes.<br />

Jay, Stephan/Neumann, Dr. Karl-He<strong>in</strong>z/<br />

Plückebaum, Dr. Thomas (2011): Implikationen<br />

e<strong>in</strong>es flächendeckenden Glasfaserausbaus und se<strong>in</strong><br />

Subventionsbedarf. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

e<strong>in</strong>es Forschungsprojektes mit zusätzlichen<br />

Sensitivitäten.<br />

Katz, Raul L./Vaterlaus, Stephan/Zenhäusern,<br />

Patrick/Suter, Stephan: Die Wirkung des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />

auf Arbeitsplätze und die deutsche<br />

Volkswirtschaft.<br />

Neukirchen, Udo (2011): Tooway die revolutionäre<br />

<strong>Breitband</strong>lösung.<br />

Neumann, Karl-He<strong>in</strong>z (2011): Architekturen und<br />

Wettbewerbsmodelle bei Glasfasernetzen. Ergebnisse<br />

e<strong>in</strong>er Studie für Vodafone olc.<br />

Neumann, Karl-He<strong>in</strong>z (2011): Szenarien e<strong>in</strong>er<br />

nationalen Glasfaserausbaustrategie <strong>in</strong> der Schweiz.<br />

Prampol<strong>in</strong>i, Franco (2010): Telco 2015. Five tell<strong>in</strong>g<br />

years, four future scenarios.<br />

Solon Management Consult<strong>in</strong>g GmbH & Co. KG:<br />

Broadband on demand. Cable‘s 2020 vision.<br />

Stumpf, Ulrich (2011): Der Zugang zur Glasfaser –<br />

Hausverkabelung. Erste Erfahrungen <strong>in</strong> Frankreich<br />

und Lehren für Deutschland.<br />

TÜV Rhe<strong>in</strong>land (2010): Bericht zum <strong>Breitband</strong>atlas<br />

2010 des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und<br />

Technologie. Teil 1: Ergebnisse.<br />

TÜV Rhe<strong>in</strong>land (2010): Bericht zum <strong>Breitband</strong>atlas<br />

2010 des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und<br />

Technologie. Teil 2: Methode.<br />

TÜV Rhe<strong>in</strong>land (2011): Der <strong>Breitband</strong>atlas des<br />

Bundes (10. Sitzung des NGA-Forums).<br />

Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und<br />

Kommunikationsdienste (2010): Pressemitteilung<br />

WIK-Studie untersucht <strong>in</strong>ternationale <strong>Breitband</strong>-<br />

Strategien.


E. Anhang<br />

61<br />

Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und<br />

Kommunikationsdienste (2010): Zum Glasfasernetz<br />

durch <strong>Breitband</strong>pauschale.<br />

Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur<br />

und Kommunikationsdienste (2009). „<strong>Breitband</strong>/<br />

Bandbreite für alle“: Kosten und F<strong>in</strong>anzierung<br />

e<strong>in</strong>er nationalen Infrastruktur.<br />

Wulf, Alf Henryk/Hoffmann, Robert: NGA-Forum<br />

der BNetzA, AG: Interoperabilität. 1. Ergebnisprotokoll.<br />

2.2. Quellen Umsetzungsakteure – Bund<br />

2.2.1. Bundesregierung<br />

Bundesregierung (2011): Rahmenregelung der<br />

Bundesregierung zur Bereitstellung von Leerrohren<br />

(Kabelschutzrohren) durch die öffentliche Hand zur<br />

Herstellung e<strong>in</strong>er flächendeckenden <strong>Breitband</strong>versorgung<br />

(„Bundesrahmenregelung Leerrohre“).<br />

Bundesregierung (2011): Status quo der <strong>Breitband</strong>strategie<br />

des Bundes.<br />

Bundesregierung (2009). <strong>Breitband</strong>strategie der<br />

Bundesregierung. Kräfte bündeln für Deutschlands<br />

Zukunft: Wege zu e<strong>in</strong>em schnellen Internetzugang<br />

bis <strong>in</strong> jedes Haus.<br />

2.2.2. Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und<br />

Technologie<br />

Bundesbreitbandbüro (2011): Ergebnisprotokoll<br />

1. Länderworkshop des <strong>Breitband</strong>büros des Bundes.<br />

Bundesbreitbandbüro (2011): Programm<br />

2. Länderworkshop.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie:<br />

H<strong>in</strong>weise zur Gestaltung e<strong>in</strong>es Fragebogens<br />

zur Erfassung der Internet-Versorgung.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und<br />

Technologie: Plakat „Zukunft <strong>Breitband</strong>“.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie:<br />

Zukunft <strong>Breitband</strong>. Umsetzungsbeispiele <strong>in</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den mit bis zu 200 betroffenen Haushalten.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie/Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz (2011):<br />

Pressemitteilung „ Bundeskab<strong>in</strong>ett beschließt<br />

Gesetzentwurf zur TKG-Novelle“.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

(2011): Pressemitteilung „Bundeswirtschaftsm<strong>in</strong>isterium<br />

legt Bericht zum <strong>Breitband</strong>atlas vor“.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

(2010): Auszug Best-Practice Werra-Meißner-<br />

Kreis. Erfolgreiche kommunale/regionale Projekte<br />

zur Überw<strong>in</strong>dung von <strong>Breitband</strong>versorgungslücken.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

(2010): Bericht zum <strong>Breitband</strong>atlas 2010<br />

des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und Technologie.<br />

Teil 1: Ergebnisse.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

(2010): Bericht zum <strong>Breitband</strong>atlas 2010<br />

des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und Technologie.<br />

Teil 2: Methode.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

(2010): Eckpunkte zur TKG Novelle 2010.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

(2010, nicht veröffentlicht): Ergebnisniederschrift<br />

über die Bund-Länder-Besprechung zur<br />

<strong>Breitband</strong>förderung am 10.02.2010.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

(2010): IKT-Strategie der Bundesregierung<br />

„Deutschland digital 2015“.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

(2010): Initiative Internet erfahren<br />

Internet-Pat<strong>in</strong>nen und -Paten: Erfahrung teilen.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie/Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2010):<br />

Möglichkeiten der <strong>Breitband</strong>förderung.<br />

E<strong>in</strong> Leitfaden.


62 E. Anhang<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

(2010, nicht veröffentlicht): Rahmenregelung<br />

der Bundesregierung zur Bereitstellung von<br />

Leerrohren durch die öffentliche Hand zur Herstellung<br />

e<strong>in</strong>er flächendeckenden <strong>Breitband</strong>versorgung<br />

(„Bundesrahmenregelung Leerrohre“).<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

(2010): Stellungnahme des Bundesm<strong>in</strong>is terium<br />

für Wirtschaft und Technologie auf die Kle<strong>in</strong>e Anfrage<br />

der Abgeordneten Sab<strong>in</strong>e Zimmermann, Katr<strong>in</strong><br />

Kundert, Dr. Barbara Höll, Dr. Petra Sitte u. a. und der<br />

Fraktion DIE LINKE betr.: „Aktuelle Entwicklungen<br />

bei der <strong>Breitband</strong>-Versorgung“.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

(2010): Stellungnahme der Deutschen Telekom<br />

AG zu den „Eckpunkten zur TKG-Novelle 2010“ des<br />

Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und Technologie.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />

(2010): Zukunft <strong>Breitband</strong>. Schnell <strong>in</strong>s Netz.<br />

Überall. Für alle.<br />

2.2.3. Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt<br />

Bundeskartellamt (2011): Pr<strong>in</strong>zipien der<br />

Nicht-Diskrim<strong>in</strong>ierung.<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen (2011):<br />

Beschluss im Verwaltungsverfahren BK 3g-09/085.<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen (2011):<br />

Der bundesweite Infrastrukturatlas bei der Bundesnetzagentur.<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen (2011):<br />

Pressemitteilung „Bundesnetzagentur legt neue<br />

Regulierungsbed<strong>in</strong>gungen für die „letzte Meile“<br />

zur Stellungnahme vor“.<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen (2011):<br />

Pressemitteilung „ Bundesnetzagentur legt Mustervertrag<br />

für den Schaltverteiler-Zugang fest“.<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen (2011):<br />

Pressemitteilung „ Bundesnetzagentur gibt endgültige<br />

Genehmigung der Entgelte für die „letzte Meile“<br />

bekannt“.<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen (2011):<br />

Pressemitteilung „ Bundesnetzagentur will<br />

Frequenznutzung nach 2016 schon jetzt klären“.<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen (2011):<br />

Standardangebot Layer-2 Bitstrom. Vorschlag Telekom<br />

Austria.<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen (2011):<br />

TKG-Novelle 2010. Regulatorischer Aufbruch <strong>in</strong> die<br />

NGA-Welt?<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen (2010):<br />

Pressemitteilung „Neue Entgelte für die Schaltung<br />

der TAL und das „L<strong>in</strong>e Shar<strong>in</strong>g“.<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen (2010):<br />

Zwischenbericht NGA-Forum.<br />

2.2.5. Weitere Bundesm<strong>in</strong>isterien<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung<br />

(2011): Thesen zum zukünftigen Internet.<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung<br />

(2011): Vernetzte Welt. Kommunikation für die<br />

Gesellschaft.<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen (2011):<br />

Pressemitteilung „ Bundesnetzagentur veröffentlicht<br />

Gutachten zur Frequenzverteilungsuntersuchung“.


E. Anhang<br />

63<br />

2.3. Quellen Umsetzungsakteure – Länder<br />

Roland Berger Strategy Consultants (2011)<br />

Antworten aus der schriftlichen Befragung der<br />

Bundesländer<br />

2.4. Quellen Umsetzungsakteure – Verbände<br />

2.4.1. Branchenverbände<br />

ANGA Verband deutscher Kabelnetzbetreiber<br />

e.V.: Stellungnahme <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong><br />

Deutschland.<br />

ANGA Verband deutscher Kabelnetzbetreiber e. V.<br />

(2011): Das deutsche <strong>Breitband</strong>kabel. Infrastruktur<br />

der Zukunft.<br />

BDI Bundesverband der deutschen Industrie e. V.<br />

(2009): Schnelles Internet für die Informationsgesellschaft.<br />

Hochmoderne <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>frastruktur für<br />

mehr Wachstum, Beschäftigung und Innovation im<br />

21. Jahrhundert.<br />

BDI Bundesverband der deutschen Industrie e. V.<br />

(2009): Informationsgesellschaft – FIT für das<br />

21. Jahrhundert. Kernbotschaften für die 17. Legislaturperiode<br />

des Deutschen Bundestags.<br />

BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und neue Medien e. V.<br />

(2011): Positionspapier <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong> Deutschland.<br />

BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und neue Medien e. V.<br />

(2011): Pressekonferenz Intelligente Netze.<br />

BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und neue Medien e. V.<br />

(2011): Stellungnahme zum Kab<strong>in</strong>ettsentwurf zur<br />

Änderung des Telekommunikationsgesetzes 2011.<br />

BREKO Bundesverband <strong>Breitband</strong>kommunikation<br />

e.V. (2011): Marktbefragung der BREKO-Mitgliedsunternehmen.<br />

BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.:<br />

Positionspapier „Netzneutralität“.<br />

BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.:<br />

Positionspapier „Open Access“.<br />

BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.:<br />

Positionspapier „Regionalisierte Regulierung“.<br />

BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.:<br />

Positionspapier „Symmetrische Regulierung“.<br />

BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.:<br />

Positionspapier „Universaldienst“.<br />

BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.<br />

(2011): TKG-Novelle 2011 Kernpunkte des BUGLAS<br />

zum Gesetzgebungsverfahren, Stand 20. Juni 2011.<br />

VATM e. V. Verband der Anbieter von Telekommunikations-<br />

und Mehrwertdiensten (2011):<br />

Stellungnahme des VATM zum <strong>Breitband</strong>universaldienst.<br />

VATM e.V. Verband der Anbieter von Telekommunikations-<br />

und Mehrwertdiensten (2011):<br />

Symmetrische Regulierung von FTTB/FTTH Netzen.<br />

VATM e.V. Verband der Anbieter von Telekommunikations-<br />

und Mehrwertdiensten (2011):<br />

Verbesserung der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für den<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau – Grundbuchartige Sicherung von<br />

TK-Infrastrukturen.<br />

VATM e.V. Verband der Anbieter von Telekommunikations-<br />

und Mehrwertdiensten (2010): Stellungnahme<br />

des VATM zum Initiativbericht<br />

„Europäische <strong>Breitband</strong>netze – Investitionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>ternetgestütztes Wachstum“.<br />

VKU Verband kommunaler Unternehmen e. V.<br />

(2011): <strong>Breitband</strong>netze verb<strong>in</strong>den Menschen. Kommunale<br />

Unternehmen vor neuen Herausforderungen,<br />

<strong>in</strong>: F<strong>in</strong>anzreport 6. Aktuelle Informationen des<br />

F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftsrates beim VKU.<br />

VKU Verband kommunaler Unternehmen e. V.<br />

(2011): Positionspapier Glasfaserausbau im ländlichen<br />

Raum: Schnelles Internet durch <strong>in</strong>terkommunale<br />

Zusammenarbeit.


64 E. Anhang<br />

VKU Verband kommunaler Unternehmen e.V.<br />

(2011): Positionspapier Universaldienst für <strong>Breitband</strong>netze.<br />

VKU Verband kommunaler Unternehmen e.V.<br />

(2011): Stellungnahme Entwurf e<strong>in</strong>es Gesetzes<br />

zur Änderung telekommunikationsrechtlicher<br />

Regelungen (TKG-Novelle).<br />

2.4.2. Kommunale Spitzenverbände<br />

Deutscher Städte- und Geme<strong>in</strong>debund (2011):<br />

Kooperationen mit der öffentlichen Hand im ländlichen<br />

Raum.<br />

Deutscher Städte- und Geme<strong>in</strong>debund (2011):<br />

Statement zur <strong>Breitband</strong>versorgung. <strong>Breitband</strong> im<br />

ländlichen Raum unverzichtbar – Wirtschaftsstandort<br />

stärken.<br />

2.5. Sonstige<br />

Bundesrat (2011): Stellungnahme des Bundesrats<br />

zum Entwurf e<strong>in</strong>es Gesetzes zur Änderung telekommunikationsrechtlicher<br />

Regelungen, Drucksache<br />

129/11.<br />

Bundesrat (2010): Mitteilung der Kommission an<br />

das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen<br />

Wirtschafts- und Sozialausschuss und den<br />

Ausschuss der Regionen: Europäische <strong>Breitband</strong>netze<br />

– Investition <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternetgestütztes Wachstum.<br />

Drucksache 566/10.<br />

CSU-Landesgruppe (2011): Deutschlands Stärken<br />

stärken. Beschluss der XXXV. Klausurtagung der<br />

CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag vom<br />

05.–07. Januar 2011 <strong>in</strong> Wildbad Kreuth.<br />

Cullen International (2011): First Digital Agenda<br />

Assembly: Lack of demand is the ma<strong>in</strong> obstacle for<br />

high-speed broadband roll-out.<br />

Eickers, Gerd (2011): Entwurf Rahmenvertrag Fttx<br />

Open Access.<br />

Entwurf e<strong>in</strong>es Gesetzes zur Änderung telekommunikationsrechtlicher<br />

Regelungen.<br />

Europäisches Parlament (2011): Europäische<br />

<strong>Breitband</strong>netze: Investition <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternetgestütztes<br />

Wachstum.<br />

Europäische Union. Delegation bei den Vere<strong>in</strong>igten<br />

Staaten von Amerika (2011): Developments <strong>in</strong><br />

US Digital Agenda.<br />

F<strong>in</strong>nland. M<strong>in</strong>isterium für Transport und Kommunikation<br />

(2011): F<strong>in</strong>nish NGA state-aid scheme.<br />

Holznagel, Bernd (2011): TKG Novelle: Wesentliche<br />

Änderungen des Regierungsentwurfs.<br />

Japan. M<strong>in</strong>isterium für Innere Angelegenheiten<br />

und Kommunikation (2011): The New Broadband<br />

Super Highway Initiative.<br />

Lokale Lösungen f<strong>in</strong>den. <strong>Breitband</strong>-Infoveranstaltung<br />

<strong>in</strong> Arneburg, <strong>in</strong>: Altmarkzeitung 20.10.2010.<br />

Fraktion der SPD (2011): Schnelles Internet für alle<br />

– Flächendeckende <strong>Breitband</strong>-Grundversorgung<br />

sicherstellen und Impulse für e<strong>in</strong>e dynamische Entwicklung<br />

setzen, Drucksache 17/5902 Deutscher<br />

Bundestag.<br />

Fraktion DIE LINKE (2011): Antrag Universaldienst<br />

für <strong>Breitband</strong>-Internetanschlüsse jetzt, Drucksache<br />

17/6912 Deutscher Bundestag.<br />

Hoffmann, Robert (2011): Vorschlag zur<br />

Mandatserweiterung für die Beschreibung e<strong>in</strong>es<br />

NGA-Ebene 2-Zugangsprodukts.<br />

NGA-Forum, AG Interoperabilität (2011): Grundsatzdokument<br />

Technische und operationelle Aspekte<br />

des Zugangs zu Glasfasernetzen und anderen<br />

NGA-Netzen.<br />

OECD Organisation for Economic Co-operation<br />

and Development (2011): Next generation access<br />

networks and market structure.<br />

Roland Berger Strategy Consultants (2011):<br />

Presserecherche zum Thema „Widerstand gegen<br />

<strong>Breitband</strong>ausbau per Funk“.<br />

Roland Berger Strategy Consultants (2010):<br />

Monitor<strong>in</strong>g <strong>Breitband</strong>strategie. Bundesland-Profile.


Herausgeber<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi)<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

10115 Berl<strong>in</strong><br />

www.bmwi.de<br />

Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und<br />

Technologie ist mit dem audit berufundfamilie ®<br />

für se<strong>in</strong>e familienfreundliche Personalpolitik<br />

ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von<br />

der berufundfamilie gGmbH, e<strong>in</strong>er Initiative der<br />

Geme<strong>in</strong>nützigen Hertie-Stiftung, verliehen.<br />

Stand<br />

November 2011<br />

Gestaltung und Produktion<br />

PRpetuum GmbH, München<br />

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und<br />

Technologie herausgegeben. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Sie darf weder<br />

von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während e<strong>in</strong>es Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung<br />

verwendet werden. Missbräuchlich ist <strong>in</strong>s be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Infor ma tionsständen<br />

der Parteien sowie das E<strong>in</strong> legen, Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder<br />

Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhängig<br />

da von, wann, auf welchem Weg und <strong>in</strong> welcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zugegangen ist, darf sie<br />

auch ohne zeit lichen Bezug zu e<strong>in</strong>er Wahl nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise verwendet werden, die als Parte<strong>in</strong>ahme der Bundesregierung<br />

zu gunsten e<strong>in</strong>zelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.

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