PDF-Dokument 2,96 MB - Breitband in Hessen
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24 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
Zielsetzung<br />
Die Zielsetzung dieser Maßnahme <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
war die möglichst schnelle Bereitstellung<br />
der freien Frequenzen mittels e<strong>in</strong>er Versteigerung,<br />
um diese für den <strong>Breitband</strong>ausbau zu nutzen.<br />
Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
(2010)<br />
Die Versteigerung der Digitalen Dividende, für die<br />
<strong>in</strong>sgesamt 3,6 Mrd. Euro geboten wurden, war am<br />
20. Mai 2010 abgeschlossen. Bei der Versteigerung<br />
wurden Nutzungsrechte für den drahtlosen Netzzugang<br />
<strong>in</strong> den Frequenzbereichen 800 MHz, 1,8 GHz,<br />
2,0 GHz und 2,6 GHz vergeben. Im Zuge der Versteigerung<br />
wurde e<strong>in</strong>e Versorgungsverpflichtung für<br />
die so genannten Prioritätsgebiete festgelegt. Als<br />
Prioritätsgebiete galten Städte, Geme<strong>in</strong>den oder<br />
Ortsteile, <strong>in</strong> denen für weniger als 95 Prozent der<br />
E<strong>in</strong>wohner Anschlüsse mit ≥ 1 Mbit/s verfügbar<br />
waren. In diesen Regionen war der Ausbau prioritär<br />
vorzunehmen, d. h., dass es den relevanten Unternehmen<br />
nicht gestattet war, den umfassenden Ausbau<br />
mit 800 MHz <strong>in</strong> anderen Regionen zu betreiben,<br />
bevor die Prioritätsgebiete versorgt waren. Bei<br />
Ersche<strong>in</strong>en des letzten Monitor<strong>in</strong>gberichts konnte<br />
mit dem tatsächlichen Ausbau allerd<strong>in</strong>gs noch nicht<br />
begonnen werden, weil das Zuordnungsverfahren<br />
für die Frequenzen noch andauerte.<br />
Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />
Die Maßnahme „Rasche Nutzung des Potenzials der<br />
Digitalen Dividende“ war – nach Wortlaut der Strategie<br />
– bereits im Jahr 2010 vollständig abgeschlossen.<br />
In diesem Jahr ist die Maßnahme erneut mit<br />
„abgeschlossen“ bewertet.<br />
Umsetzung<br />
Digitale<br />
Dividende<br />
2010 2011<br />
Abgeschlossen<br />
Abgeschlossen<br />
Die Versteigerung der Digitalen Dividende war<br />
bereits 2010 abgeschlossen. Die Nutzung der Digitalen<br />
Dividende ist im letzten Jahr allerd<strong>in</strong>gs deutlich<br />
vorangeschritten. Die relevanten Telekommunikationsunternehmen<br />
haben den Ausbau rasch vorangetrieben,<br />
nachdem die Bundesnetzagentur zeitnah<br />
nach der Versteigerung im Mai 2010 das Zuordnungsverfahren<br />
der Frequenzen abgeschlossen hat.<br />
Die Ausbauakteure haben bereits im August 2010<br />
mit der Umrüstung von GSM- zu Multistandard-<br />
Stationen begonnen, um den Ausbau <strong>in</strong>sgesamt zu<br />
beschleunigen. Laut Bundesnetzagentur haben die<br />
Betreiber den Ausbau <strong>in</strong> den Prioritätsgebieten forciert,<br />
<strong>in</strong> sechs Ländern s<strong>in</strong>d die Ausbauverpflichtungen<br />
bereits erfüllt. Es ist zu erwarten, dass der Ausbau<br />
<strong>in</strong> der zweiten Jahreshälfte weitere Fortschritte<br />
machen wird. Insgesamt wurde der umfassende Aufbau<br />
der neuen Infrastrukturen wesentlich schneller<br />
begonnen und vorangetrieben als nach vergangenen<br />
Versteigerungen, z. B. von UMTS.<br />
Herausforderungen<br />
Aus den Gesprächen mit den relevanten Akteuren<br />
haben sich folgende Herausforderungen ergeben,<br />
welche sich im Bereich der Frequenzpolitik weiterh<strong>in</strong><br />
stellen:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
E<strong>in</strong>geschränkte Frequenznutzung<br />
<strong>in</strong> Grenzgebieten<br />
Die für LTE relevanten Frequenzen werden noch<br />
nicht <strong>in</strong> allen Nachbarländern der Bundesrepublik<br />
auch für den Mobilfunk genutzt. Zum Schutz<br />
bestehender Nutzungen <strong>in</strong> den Nachbarländern<br />
s<strong>in</strong>d entsprechende Grenzkoord<strong>in</strong>ierungsabkommen<br />
erforderlich. Derartige Abkommen<br />
konnten bereits mit e<strong>in</strong>er Reihe von Nachbarländern<br />
abgeschlossen werden. Solange <strong>in</strong> den Nachbarländern<br />
noch Rundfunknutzungen geschützt<br />
werden müssen, hat dies E<strong>in</strong>schränkungen bei<br />
der Frequenznutzung <strong>in</strong> Grenznähe zur Folge.<br />
Sicherstellung der Priorität für den Anschluss<br />
unversorgter Haushalte<br />
In den meisten Fällen wurden bisher GSM-Stationen<br />
aufgerüstet, um den Betrieb von LTE zu<br />
ermöglichen. Ohne regelmäßiges Monitor<strong>in</strong>g<br />
und Offenlegung der Ergebnisse der Versorgung<br />
der Prioritätsgebiete aus dem <strong>Breitband</strong>atlas,<br />
zusätzlich zur Überprüfung der E<strong>in</strong>haltung der<br />
Versorgungsverpflichtung durch die BNetzA,<br />
besteht das Risiko, dass der LTE-Ausbau ke<strong>in</strong>e<br />
vollständige Grundversorgung sicherstellt. Dies<br />
hängt auch damit zusammen, dass Prioritätsgebiete<br />
nicht auf Haushaltsbasis und auf den zum<br />
Teil ungenauen Daten des alten <strong>Breitband</strong>atlas<br />
gemeldet wurden. Die Herausforderung besteht<br />
nun dar<strong>in</strong>, unabhängig von mit der Ausschrei-