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Begleiterkrankungen bei MS

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Depressionen<br />

Depressionen sind <strong>bei</strong> <strong>MS</strong> überdurchschnittlich häufig und betreffen bis zu 50 % der Patienten.<br />

Da<strong>bei</strong> sollte man vorübergehende depressive Verstimmungen von Episoden einer „echten“<br />

Depression unterscheiden. Depressive Verstimmungen, so genannte „reaktive“ Depressionen,<br />

sind besonders häufig kurz nachdem einem Patienten die Diagnose <strong>MS</strong> mitgeteilt<br />

wurde und im Falle einer Krankheitsverschlechterung. Die Diagnose <strong>MS</strong> stellt naturgemäß<br />

eine äußerst belastende Stresssituation dar. Die meisten Patienten sind noch jung und stehen<br />

am Beginn ihrer beruflichen Karriere oder planen mit ihrem Partner die Gründung einer<br />

Familie. Plötzlich haben sie Zunkunftsängste, weil sie nicht wissen, inwieweit die Krankheit<br />

ihr Leben und ihre Planungen verändert. 2<br />

Sprechen Sie über Ihre Sorgen: mit Angehörigen, einem guten Freund oder einem professionellen<br />

Helfer, z.B. <strong>MS</strong>-Schwester, Hausarzt oder behandelnder Neurologe. Es ist<br />

wichtig, dass Sie Strategien entwickeln, um mit einer chronischen Erkrankung wie <strong>MS</strong><br />

leben zu können. Dazu muss vielleicht auch einiges in der bisherigen Lebensplanung<br />

neu überdacht werden. Sobald die ersten Schritte zur Krankheitsbewältigung erfolgreich<br />

getan sind, bessert sich oft die Stimmungslage wieder.<br />

Bleibt eine gedrückte Stimmung über mehr als zwei Wochen bestehen, dann sollten Sie<br />

unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen. Es könnte sich um eine behandlungsbedürftige<br />

Depression handeln, die mit Antriebsverlust, Interesselosigkeit, Durchschlafstörungen und<br />

möglicherweise Lebensüberdruss verbunden ist. Hier ist professionelle Hilfe erforderlich.<br />

Notwendig ist eine vorübergehende medikamentöse Behandlung, ergänzt durch psychotherapeutische<br />

Verfahren.<br />

Sie selbst können viel zur Stabilisierung Ihres Gemütszustandes <strong>bei</strong>tragen: Verkriechen<br />

Sie sich möglichst nicht, sondern reden Sie mit einer vertrauten Person. Gehen Sie<br />

weiter Ihrem Beruf nach und nehmen Sie am sozialen Leben teil. Treiben Sie Sport und<br />

pflegen Sie Ihre Hobbys. All dies steigert Ihr Selbstwertgefühl und ermöglicht Ihnen,<br />

trotz <strong>MS</strong> ein erfülltes, abwechslungsreiches Leben zu führen.

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