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Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht.

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Nikolai - Bei Gott gibt es keine Zufälle<br />

Sergej und Galina Charkowoj<br />

Poltawa / Ukraine<br />

6<br />

Ukraine<br />

Gebet für Mitarbeiter <strong>der</strong> MSOE<br />

und die unerreichten Völker Russlands:<br />

In <strong>der</strong> Ukraine gibt es den orthodoxen Brauch,<br />

in <strong>der</strong> Woche nach Ostern die Gräber <strong>der</strong> Verwandten<br />

aufzusuchen. Auf dem Friedhof werden<br />

Tische gedeckt. Die Orthodoxen essen auf diese<br />

Art und Weise für die Ruhe <strong>der</strong> Toten. Gewöhnlich<br />

kommen an diesen Tagen viele Obdachlose<br />

und arme Kin<strong>der</strong> zu den Friedhöfen. Sie hoffen,<br />

dort Nahrung und Süßigkeiten zu bekommen.<br />

Friedhofs-Einsatz<br />

Als Gemeinde haben wir in dieser Woche eine<br />

‚Evangelisations-Wan<strong>der</strong>ung’ geplant. Etwa 30<br />

Personen nahmen an diesem Einsatz teil. Wir teilten<br />

uns in Teams auf und gingen zu verschiedenen<br />

Friedhöfen. Wir stellten uns an die Friedhofstore<br />

und boten den Passanten Neue Testamente<br />

an. Die Mehrheit <strong>der</strong> Menschen nahm sie gerne<br />

entgegen. Auch die Milizen, die auf dem Friedhof<br />

für Ordnung sorgen sollten, nahmen bereitwillig<br />

Gottes <strong>Wort</strong>.<br />

Nikolai<br />

In <strong>der</strong> <strong>große</strong>n Menschenmenge fiel uns ein Junge<br />

auf, ca. 11-12 Jahre alt. Er kam geradewegs auf uns<br />

zu. Seine Kleidung war schmutzig. In den Händen<br />

hielt er eine <strong>große</strong> Tasche. Sein Gesicht war von<br />

<strong>der</strong> Sonne gebräunt. Man konnte erkennen, dass<br />

dieser Junge viel Zeit auf <strong>der</strong> Straße verbringt. Wir<br />

riefen ihn zu uns und schenkten ihm ein Neues<br />

Testament. Dann erzählten wir ihm von Gott und<br />

luden ihn ein, die Bibelkurse zu studieren. Wie erstaunt<br />

waren wir, als er uns sagte, dass er bereits<br />

die Kurse studiere. Galina fragte nach seinem Namen.<br />

Es war Jakovlew Nikolai.<br />

Galina erinnerte sich sofort an die Briefe von<br />

Nikolai. Manchmal waren sie nicht gerade ordentlich.<br />

Nikolai än<strong>der</strong>te oft seine Adresse. Seit<br />

Januar hatten wir keine Briefe mehr von ihm<br />

bekommen. Etwa zwei Stunden standen wir<br />

zusammen und er erzählte uns, warum er nicht<br />

Gerne senden wir<br />

Ihnen auf Wunsch<br />

weitere Übersichtskarten<br />

unserer<br />

Mitarbeiter und <strong>der</strong><br />

Völker Russlands<br />

zu. Bitte wenden<br />

Sie sich direkt an<br />

unsere Mitarbeiter<br />

im Missionshaus in<br />

Siegen-Geisweid.<br />

mehr schrieb und warum sich so oft seine Adresse<br />

geän<strong>der</strong>t hatte.<br />

Unglückliche Familienverhältnisse<br />

Wir waren bis dahin davon ausgegangen, dass<br />

seine Eltern so oft umziehen würden. Aber <strong>der</strong><br />

Grund war ein an<strong>der</strong>er. Nikolai wohnte während<br />

<strong>der</strong> ganzen Zeit zusammen mit s<strong>einer</strong> Mutter<br />

und s<strong>einer</strong> Schwester in ein und demselben<br />

Haus. Er hat keinen Vater. Welchen Lebenswandel<br />

seine Mutter führt, wissen wir nicht. Aber an<br />

dem Jungen war sichtbar, dass es eine arme und<br />

unglückliche Familie ist. Nikolai erzählte, dass<br />

seine Mutter ihm verboten hätte, die Kurse zu<br />

studieren. Deshalb bat er uns, die Kurse an eine<br />

an<strong>der</strong>e Adresse zu schicken, zu s<strong>einer</strong> Oma. Die<br />

Mutter fand heraus, dass Nikolai nicht mit dem<br />

Bibelstudium aufgehört hatte und sich weiter<br />

die Kurse schicken ließ. Sie schimpfte mit <strong>der</strong><br />

Großmutter. Danach bat Nikolai, die Kurse an die<br />

Adresse s<strong>einer</strong> Freundin Tanja zu schicken. Tanja<br />

hat keine Eltern. Sie wohnt bei ihrer Großmutter.<br />

Auch Tanja interessierte sich daraufhin für die<br />

Bibelkurse. So schickten wir bald zwei Kurse an<br />

diese Adresse.<br />

Kein Geld für Briefumschläge<br />

Einige Monate hatte Nikolai nicht mehr geschrieben,<br />

weil er kein Geld hatte, um Briefumschläge<br />

kaufen zu können. Auch Tanja konnte ihm nicht<br />

helfen. Nikolai wusste genau, bei welchem Kurs<br />

er stehen geblieben war. „Wie gut ist es, dass ich<br />

heute ausgerechnet zu diesem Friedhof gekommen<br />

bin. Am Morgen wollte ich eigentlich zu<br />

einem an<strong>der</strong>en Ort gehen, dann hätte ich euch<br />

nicht getroffen!“ So waren Nikolais <strong>Wort</strong>e.<br />

Wir gaben Nikolai unsere Telefonnummer. Schon<br />

am nächsten Tag rief er von s<strong>einer</strong> Großmutter<br />

aus bei uns an. Er bat darum, dass wir auch<br />

seinem Freund Artem die Kurse senden sollten.<br />

Gerne kamen wir dieser Bitte nach. Auch Nikolai<br />

schrieben wir einen Brief. Wir schenkten ihm<br />

eine Kin<strong>der</strong>bibel und legten diesem Brief einen<br />

frankierten Rückumschlag bei, damit er den ausgefüllten<br />

Kurs an uns zurücksenden kann.<br />

Kein Zufall<br />

So wun<strong>der</strong>bar ist Gott. Bei ihm gibt es keine<br />

Zufälle. Es war sein Plan, dass wir inmitten <strong>der</strong><br />

Menge <strong>der</strong> Friedhofbesucher Nikolai treffen sollten.<br />

Bitte beten Sie für Nikolai und seine Mutter.<br />

Möge auch sie zu Christus finden und Nikolai<br />

erlauben, weiterhin die Bibel zu studieren. Unser<br />

Anliegen ist es, dass Nikolai zur Sonntagschule<br />

in unsere Gemeinde kommen und auch an <strong>der</strong><br />

Sommerfreizeit unserer Gemeinde teilnehmen<br />

kann.<br />

Sergej und Galina Charkowoj

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