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Kirchen musikalische Mitteilungen - Amt für Kirchenmusik

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Verkündigung im Konzert<br />

37<br />

folgenden Gesänge thematisieren die zentrale<br />

Botschaft des Apostels: Tod und Auferstehung<br />

Jesu Christi als Grund unserer Erlösung. Die<br />

weiteren Gesänge stellen den Bezug her zwischen<br />

Christus und den Glaubenden, die teilhaben<br />

am Ostermahl (Communio Pascha nostrum),<br />

die in der Taufe Christus wie ein Gewand<br />

angezogen haben (Communio Omnes qui in<br />

Christo) und in deren Herzen Gottes Geist ausgegossen<br />

wurde (Introitus Caritas Dei). Das Responsorium<br />

prolixum Salvatorem exspectamus<br />

und der Introitus Gaudete (Dritter Advent) nehmen<br />

die Wiederkunft Christi in den Blick, die<br />

die Glaubenden mit Hoffnung und Freude erfüllt.<br />

Mit dem Responsorium prolixum Bonum<br />

certamen schließt sich der Kreis, indem hier an<br />

den Introitus Scio cui credidi angeschlossen<br />

wird, wenn der Apostel Paulus von sich sagt<br />

„Ich habe den guten Kampf gekämpft, den<br />

Glauben bewahrt, die Treue gehalten.“ Daraus<br />

schöpft er die Gewissheit, dass für ihn der<br />

„Kranz der Gerechtigkeit“ bereitliegt. In der abschließenden<br />

Magnificat-Antiphon Sancte<br />

Paule Apostole wird schließlich der Apostel<br />

selbst um seine Fürsprache angerufen. Im Magnificat<br />

werden nochmals zentrale Themen der<br />

Verkündigung des Apostels Paulus besungen:<br />

Gott ist der Retter, er erhöht die Niedrigen (vgl.<br />

GR. Christus factus est).<br />

Konzertprogramme als heilsgeschichtliche<br />

Deutung historischer Ereignisse<br />

Dass auch Ereignisse aus der vermeintlich profanen<br />

Geschichte und Gegenwart Thema eines<br />

Konzerts mit Gregorianischen Gesängen sein<br />

können, ist vielleicht weniger üblich. Aber gerade<br />

hier besteht die Möglichkeit, mit einer gezielten<br />

Auswahl an Gregorianischen Gesängen<br />

Geschichte heilsgeschichtlich, das heißt aus<br />

dem Glauben heraus, zu deuten.<br />

So war die Frauenschola Exsulta Sion eingeladen,<br />

anlässlich der ersten Namensnennung<br />

der Stadt Bad Krozingen in einer Urkunde des<br />

Klosters St. Gallen (808) ein Konzert in der dortigen<br />

Pfarrkirche St. Alban zum 1200. Jahrestag<br />

zu singen (2008), bei dem folgende geschichtliche<br />

Ereignisse und Fakten eine berücksichtigt<br />

werden sollten:<br />

– Eine Urkunde des Kloster St. Gallen belegt die<br />

erste Erwähnung der Stadt Krozingen.<br />

– Ursprünglich stand an dem Ort ein Turm, eine<br />

Trutzburg.<br />

– Funde bezeugen die Grablege der Herren von<br />

Krozingen.<br />

– Bernhard von Clairvaux weilte auf dem Weg<br />

zum Kreuzzug an dem Ort.<br />

Daraus wurde folgendes Programm:<br />

Gregorianischer Choral – Liturgische Gesänge<br />

aus der Gründungszeit Bad Krozingens<br />

Das Erbe des Hl. Benedikt: Gott suchen und über sein Wort<br />

nachsinnen<br />

(St. Gallen – Urkunde)<br />

OF. Meditabor<br />

IN. Tibi dixit<br />

Kirchweih (Trutzburg - Turm)<br />

IN. Terribilis est<br />

CO. Dominus firmamentum meum<br />

IN. Dominus illuminatio<br />

Tod und Vollendung bei Gott - Heilige<br />

(Grablege - Herren von Krozingen – Funde)<br />

GR. Unam petii<br />

CO. Passer invenit<br />

IN. Venite benedicti<br />

Das Kreuz Jesu Christi – Zeichen unserer Erlösung<br />

Kreuzzug (Bernhard von Clairvaux)<br />

IN. Nos autem<br />

GR. Christus factus est<br />

Marienverehrung<br />

(Zisterzienser - Bernhard von Clairvaux)<br />

OF. Ave Maria<br />

AN. Salve Regina (Melodiefassung der Zisterzienser)<br />

Das heißt, hier wurde der Versuch unternommen,<br />

die historischen Fakten heilsgeschichtlich<br />

zu deuten und durch die biblischen Texte<br />

der Gregorianischen Gesänge in einen neuen,<br />

größeren Zusammenhang zu stellen.<br />

„Gregorianik PLUS“<br />

Konzerte in Verbindung mit Kunstwerken<br />

– inhaltliche Anknüpfung der Gregorianischen<br />

Gesänge<br />

– Aufstellungsort der Schola als Mittel der Interpretation<br />

Ich habe den <strong>Kirchen</strong>raum als den geeigneten<br />

Ort für Konzerte mit Gregorianischem Choral

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