Kirchen musikalische Mitteilungen - Amt für Kirchenmusik
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<strong>Mitteilungen</strong><br />
57<br />
samtleitung an diesem Tag lag beim Dekanatskirchenmusiker<br />
Peter Hirsch. Er konnte brillant<br />
die Chöre in nur 60 Minuten gemeinsamer Probezeit<br />
im Festzelt zu einem harmonischen und<br />
ausdrucksstarken Klangkörper zusammenführen.<br />
Als Co-Dirigent fungierte Manfred Mink(Bösingen)<br />
und am Klavier saß Münsterkantor<br />
Wolfgang Weis(Rottweil).<br />
Dekan Zepf nahm das Motto der Landesgartenschau<br />
»Natur verbindet« in seine Predigt auf<br />
und verknüpfte die Musik als Ausdruck der<br />
menschlichen Natur mit der unbelebten Natur,<br />
dem Pflanzen-und dem Tierreich. Die rund 600<br />
Gottesdienstbesucher im und um das Zelt und<br />
auch die Chöre selber erlebten ein Fest für die<br />
Seele und die Sinne.<br />
Die Traumkarriere eines Träumers<br />
Am Wochenende vor den großen Ferien wurde<br />
zum 30jährigen Bestehen des katholischen Kinderchores<br />
Köngen und Unterensingen das Kindermusical<br />
„Joseph und seine Brüder“ in der Kirche<br />
„Zum Guten Hirten“ in Köngen aufgeführt.<br />
Der Stoff um den Träumer Joseph ist 3000<br />
Jahre alt, dennoch bleibt er immer aktuell. Nirgends<br />
gibt es so viel Streit, Unstimmigkeiten<br />
und Verletzungen wie in der eigenen Familie.<br />
Die Kirche platzte an beiden Aufführungen<br />
fast aus den Nähten, und alle warteten gespannt<br />
auf den Einzug der Kinder im Alter von 5<br />
bis 13 Jahren. Es war bewegend, wie 75 Kinder<br />
in ihren tollen Verkleidungen an den Zuschauern<br />
vorbeizogen. Ein Kamel und zwei Beduinen<br />
begleiteten sie auf ihrem Weg. Die Kirche war<br />
von vielen Eltern, die die Chorleiterin kräftig<br />
unterstützten, liebevoll in die Kulisse Israel und<br />
Ägypten umgestaltet worden. Und schon fühlte<br />
man sich um viele tausend Jahre zurückversetzt<br />
auf ein Schaffeld in Israel.<br />
Die 11 Brüder hassten ihren Bruder Joseph,<br />
weil er immer wieder von ihrem Vater Jakob bevorzugt<br />
wurde. Um ihn endgültig loszuwerden,<br />
warfen sie ihn in einen Brunnen. Doch als gerade<br />
eine Karawane auf ihrem Weg nach Ägypten<br />
vorüberzog, verkauften sie ihn an die Ismaeliter.<br />
Diese brachten Joseph zu einem reichen<br />
ägyptischen Verwalter – so begann die Traumkarriere<br />
des Joseph. Er stieg dort zu einem höheren<br />
Posten auf, kam durch eine weibliche Intrige<br />
ins Gefängnis und rettete später seine eigene<br />
Familie von der großen Hungersnot.<br />
Die Lieder des Musicals von Christine<br />
Gschwandtner sind sehr eingängige Melodien,<br />
die die Kinder innig vortrugen. Begleitet wurden<br />
sie von einer Band und einer Orffgruppe.<br />
Ein Rap wurde bei den Kindern zum Hit, als<br />
Joseph aus dem Gefängnis herausgeholt wurde.<br />
„Bum-tschak-a-bum-bum-tschak“, hallte es<br />
begeistert durch die Kirche.<br />
Die letzte Szene, als Joseph sich seinen Brüdern<br />
zu erkennen gab, war tief bewegend. Alle<br />
Brüder fielen sich gegenseitig in die Arme. Die<br />
Botschaft der Kinder kam bestimmt bei allen<br />
Zuhörern an.<br />
Chorleiterin Martina Krempler, die die Kinderchöre<br />
seit über 20 Jahren leitet, drückt es so<br />
aus: „Auch wenn es ganz dunkel ist, und wir<br />
meinen, nichts mehr zu sehen und zu verstehen;<br />
Gott verlässt uns nicht“.<br />
Auch Joseph wurde von Gott durch<br />
Höhen und Tiefen geführt, doch er hat<br />
ihm immer vertraut. Dies wurde auch<br />
im großen Schlusschor ausgedrückt:<br />
„Auf allen deinen Wegen wird dich<br />
der Herr begleiten, seine Hand sei über<br />
dir nah und fern. Durch dick und dünn<br />
wird dich der Herr begleiten und vertraue<br />
stets auf ihn: Gott den Herrn.“