Kirchen musikalische Mitteilungen - Amt für Kirchenmusik
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<strong>Kirchen</strong><strong>musikalische</strong> <strong>Mitteilungen</strong> Dezember 2010<br />
nete Akklamationen finden. Der Teil des großen<br />
Lobpreises wird abgeschlossen mit dem Vaterunser,<br />
auf das auch noch ein Schlussgebet folgen<br />
kann, das in besonderer Weise auf die Feier<br />
der Orgelweihe Bezug nimmt. Nach dem Segen<br />
und dem Entlassruf beschließt ein festliches<br />
großes Postludium der Orgel den Gottesdienst.<br />
Dabei sollte es selbstverständlich sein, dass<br />
mit dem Auszug des Vorstehers und derjenigen,<br />
die einen besonderen Dienst ausüben<br />
bzw. mit dem Verlassen der Kirche gewartet<br />
wird, bis das Orgelspiel beendet ist. Gerade<br />
hier gehört die Orgelmusik zum integralen Bestandteil<br />
der Feier. Zudem hat sich der Organist<br />
auf diesen Anlass entsprechend vorbereitet,<br />
um die neue bzw. restaurierte Orgel angemessen<br />
vorstellen zu können; dies sollte man auch<br />
von Seiten der Zuhörerschaft würdigen.<br />
Das große Fest, das eine Pfarrgemeinde feiern<br />
kann, wenn sie eine neue oder restaurierte<br />
Orgel (wieder-)bekommen hat, wird mit einem<br />
Orgelkonzert beschlossen, wobei das Instrument<br />
in seinem ganzen klanglichen Reichtum<br />
vorgestellt werden kann.<br />
Dr. theol. Gabriele Zieroff ist wissenschaftliche Assistentin<br />
am Lehrstuhl für Praktische Theologie an der<br />
Universität Regensburg.<br />
20jähriges Organistinnenjubiläum in<br />
Gaildorf<br />
Mit Jubiläen ist das so eine Sache: manche werden<br />
pflichtbewusst und brav absolviert, andere<br />
einfach vergessen und wieder andere würdig<br />
gefeiert. Dass Jubiläen würdig gefeiert werden<br />
können und dabei auch nebenamtliche Organisten<br />
zu entsprechender Ehre kommen, zeigt<br />
die Kath. <strong>Kirchen</strong>gemeinde St. Josef in Gaildorf<br />
(Dekanat Schwäbisch Hall). Anlässlich der<br />
20jährigen Dienstzeit der beiden nebenamtlichen<br />
Organistinnen Claudia Manske und Heike<br />
Winkler lud die <strong>Kirchen</strong>gemeinde am<br />
19.09.2010 zur Feier ein. Kein Geringerer als<br />
Prof. Wolfgang Seifen (Berlin) war dazu angereist,<br />
gab dem Jubiläum die Ehre und begeisterte<br />
mit einem 80minütigen Improvisationskonzert<br />
(Suite francaise, Triosonate, Symphonie<br />
pour Grand Orgue). Die abschließende Zugabe<br />
hatte das Lied „Viel Glück und viel Segen“ zum<br />
Thema. Den Zweck des am Ende dieser Improvisation<br />
angesteuerten Dominantseptakkords<br />
verstanden die Hörer der vollbesetzten Kirche<br />
richtig und stimmten augenblicklich ein in den<br />
Glückwunschgesang.<br />
Im Namen des <strong>Kirchen</strong>gemeinderats bedankte<br />
sich Herr Buchhofer herzlich und unterstrich<br />
dabei, dass die <strong>Kirchen</strong>gemeinde den<br />
Dienst ihrer beiden Organistinnen sehr zu<br />
schätzen weiß. Gleichzeitig sei festzustellen,<br />
dass die Freude am Spiel durch die neue Orgel<br />
nochmals Aufschwung erfahren habe.<br />
Reichlich Gelegenheit zum Gespräch gab es<br />
beim anschließenden Empfang, wobei neben<br />
Speis und Trank auch ein Feuerwerk zum Einsatz<br />
kam, das farbenfroh und lautstark nochmals die<br />
Feierlichkeit dieses Jubiläums betonte.<br />
Oftmals wird die Rolle des Organisten als Musiker<br />
unterschätzt, was im Ausdruck „…die Orgel<br />
spielt“ vermutlich deutlich wird. Organisten<br />
aber tragen wesentlich dazu bei, liturgischen<br />
Feiern ein klangliches Gesicht zu geben, diese<br />
sinnlich zu erweitern und zu vertiefen. In Gaildorf<br />
scheint dieses Bewusstsein vorhanden zu<br />
sein, was die großartige Jubiläumsfeier gut zum<br />
Ausdruck brachte. Sicherlich hat hier auch die<br />
neu erbaute Orgel ihren Teil dazu beigetragen,<br />
das <strong>Amt</strong> des Organisten stärker zu profilieren.<br />
Man darf darauf gespannt sein, wie die <strong>Kirchen</strong>gemeinde<br />
St. Josef wohl das noch gewichtigere<br />
Jubeljahr „25“ ihrer beiden Organistinnen<br />
feiern wird.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Eberhard Schulz, Dekanatskirchenmusiker<br />
Heike Winkler Prof. Wolfgang Seifen Claudia Manske