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die „kleinen Brüder“ - bei GOLDENAge

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Golden<br />

Age<br />

Sein Name war Hase<br />

... und er wusste von nichts<br />

Ostern naht und ein lebendes<br />

Kuscheltier kann ein Kind unendlich<br />

glücklich machen. Nichts ist<br />

weicher, als ein Hasenfellchen,<br />

nichts ist putziger als ein<br />

hoppelnder Mümmelmann.<br />

Wenn man einem Kaninchen mit<br />

den Fingern über den seidigen<br />

Pelz streicht fühlt man unter dem<br />

warmen Fell das kleine Hasenherz<br />

schlagen und man weiß genau,<br />

dass <strong>die</strong>ses Tier kein Plüschteddy<br />

ist, sondern ein Lebewesen, das<br />

Liebe und Pflege braucht.<br />

Aber es lohnt sich!<br />

40<br />

Von Daniela Schwarz<br />

Wer suchet, der findet<br />

Ich war vier Jahre alt und<br />

freute mich auf den Osterhasen.<br />

Ich hatte schon eine Vorstellung<br />

davon, was passieren würde<br />

und konnte mich an letzte Ostern<br />

erinnern: Die ganze Familie stand im<br />

Garten der Großeltern herum und<br />

ich durfte bunte Eier suchen. Nicht,<br />

dass ich mir aus harten Eiern etwas<br />

gemacht hätte, aber <strong>die</strong> roten und<br />

blauen und gelben leuchtenden Eier<br />

im grünen Frühlingsgras waren etwas<br />

Besonderes und dazwischen gab es<br />

ja auch immer wieder Gelee- oder<br />

Zuckereier, kleine Spielsachen in<br />

eiförmiger Verpackung und andere<br />

süße Überraschungen wie Katzenzungen<br />

oder Milka-Taler.<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr war<br />

das Eiersuchen<br />

genau so spannend<br />

wie immer ...<br />

Osterhase zum Verlieben<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr war das Eiersuchen<br />

genau so spannend wie immer. Aber<br />

<strong>die</strong>ses Osterfest bleibt mir in lebenslanger<br />

Erinnerung, denn hinter dem<br />

efeubewachsenen Baum stand ein<br />

kleines Körbchen mit zwei Klappdeckeln<br />

– und drinnen saß ER: Kasimir,<br />

ein schwarz-weiß geflecktes Hasenbaby<br />

mit dem weichsten Fell, das<br />

ich je gestreichelt habe. Alle weiteren<br />

Eier waren schlagartig uninteressant,<br />

denn das Hasenkind war das schönste<br />

Geschenk, das ich je bekommen<br />

hatte. Ich vergrub meine Nase in<br />

seinem seidigen Pelz und war selig.<br />

Heute weiß ich, dass <strong>die</strong> erste große<br />

Liebe für immer unvergessen bleibt –<br />

meine erste große Tierliebe begann an<br />

<strong>die</strong>sem Ostersonntag 1960.<br />

Studium im Hasenstall<br />

Ich lernte viel über Tiere, ich erfuhr,<br />

was Hasen gerne fressen, was ihnen<br />

gut tut und trocknete <strong>die</strong> Salatblätter<br />

für Kasimir gewissenhaft ab.<br />

Am Morgen, wenn <strong>die</strong> Wiese noch<br />

feucht war, musste der Hase im<br />

Stall bleiben, damit er nicht Bauchweh<br />

bekommt. Nach Spielstunden<br />

musste ich ihn schlafen lassen und<br />

ihm auch Ruhe gönnen. Altes Brot<br />

musste wirklich ganz hart sein, um<br />

Blähungen zu vermeiden und den<br />

Gartenzaun kontrollierte ich genau,<br />

damit Kasimir nicht davon hoppeln<br />

konnte. Er durfte frei im Garten<br />

laufen, meldete wie ein Hund <strong>die</strong><br />

Ankunft neuer Besucher und schlief<br />

im Schatten unter meinem Liegestuhl.<br />

Für unbeobachtete Stunden<br />

bauten wir ein Freigehege und für<br />

den Winter am Balkon wurde sein<br />

Stall gut isoliert.<br />

Verantwortung statt Spielzeug<br />

Meine Familie war geübt und erfahren<br />

im Umgang mit Tieren. Allen<br />

Erwachsenen war bewusst, dass ein<br />

lebendes Ostergeschenk nicht ein<br />

kurzer Gag oder ein Spielzeug für<br />

einen Sommer bedeutete. Natürlich<br />

konnte ich als Kind nicht <strong>die</strong><br />

ganze Verantwortung allein tragen<br />

und meine Großmutter kontrollierte<br />

<strong>die</strong> regelmäßige Fütterung,<br />

meine Mutter zeigte mir, wie man<br />

den Stall putzt und mein Vater fuhr<br />

mit Kasimir und mir zum Tierarzt<br />

impfen. Opa mähte <strong>die</strong> Wiesen und<br />

legte das Heu zum Trocknen auf<br />

und meine Tante brachte Sträuße<br />

aus Löwenzahnblättern mit. Ich aber<br />

lernte viel über Verantwortung und<br />

Fürsorge und darüber, dass man sich<br />

um ein Tier auch dann kümmern<br />

muss, wenn man gerade keine Lust<br />

dazu hat. Der Effekt des Neuen und<br />

Spektakulären verblasst nämlich<br />

rasch und ein Tier ist – anders als ein<br />

Plüschhase – immer servicebedürftig<br />

und kann nicht nur zum gelegentlichen<br />

Spielen aus dem Schrank<br />

genommen werden.<br />

Leben & Style<br />

Eine Entscheidung,<br />

<strong>die</strong> alle betrifft<br />

Ostern steht bevor und auch heuer<br />

werden viele Kinder putzige Haserln,<br />

kuschelige Meerschweinchen oder<br />

goldige Goldhamster bekommen. Die<br />

Eltern, <strong>die</strong> Großeltern, <strong>die</strong> Tanten<br />

und Onkel, <strong>die</strong> sich mit einem sensationellen<br />

Geschenk einstellen wollen,<br />

müssen <strong>die</strong> Konsequenzen bedenken.<br />

Nur wenn sie selbst bereit sind, auch<br />

<strong>die</strong> Ar<strong>bei</strong>t und <strong>die</strong> Kosten zu übernehmen,<br />

dürfen sie ein lebendes Tier<br />

schenken. Nur wenn <strong>die</strong> Anschaffung<br />

eines Tieres auch wirklich mit dem<br />

Einverständnis aller Betroffenen<br />

geplant wird, lernt ein Kind was <strong>die</strong><br />

Übernahme einer dauerhaften Verantwortung<br />

für ein Lebewesen bedeutet.<br />

Wenn aber alle Beteiligten zusammen<br />

spielen, dann ist ein echter Spielkamerad<br />

ein großartiges Ostergeschenk<br />

das auch allen viel Freude bereitet.<br />

Überlegen Sie daher gut, ob Sie ein<br />

Kind UND einen Hasen glücklich<br />

machen können. U<br />

Dieser Ausgabe von <strong>GOLDENAge</strong> ist<br />

ein Gutscheinheft für Sie <strong>bei</strong>gelegt.<br />

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