die „kleinen Brüder“ - bei GOLDENAge
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Golden<br />
Age<br />
Im Jahr 1860 wird in der k.u.k.<br />
Haupt- und Residenzstadt Wien<br />
ein Architekten-Wettbewerb<br />
ausgeschrieben: An der Ringstraße,<br />
dem Prachtkorso der Habsburger-<br />
Monarchie, soll ein Opernhaus<br />
errichtet werden. Es wird gebaut und<br />
hat heute Weltgeltung. Die überraschende<br />
Parallele: in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
wird Gustav Mahler geboren und<br />
übernimmt 37 Jahre später, 1897, als<br />
bisher jüngster Direktor <strong>die</strong> Leitung<br />
des Hauses: Höhepunkt einer außergewöhnlichen<br />
und erstaunlichen<br />
Musiker-Laufbahn.<br />
Die Biographen berichten übereinstimmend,<br />
dass am Beginn von<br />
Mahlers Kontakt zur Musik ein<br />
Akkordeon stand. Der Vierjährige<br />
versucht sich an <strong>die</strong>sem Instrument,<br />
noch ehe er das Klavierspiel erlernt.<br />
Mit 15 Jahren geht er nach Wien,<br />
ans Konservatorium. Einer seiner<br />
Mitstudenten ist dort Hugo Wolf.<br />
Während <strong>die</strong>ser Zeit ar<strong>bei</strong>tet er an<br />
zwei Opern, <strong>die</strong> nie fertig werden.<br />
Vom später erfolgreichen Operndirektor<br />
gab es nie eine eigene Oper.<br />
Das Ziel seiner Wünsche:<br />
<strong>die</strong> Wiener Hofoper<br />
Gustav Mahlers Musiker-Karriere<br />
ist ein einziges „Stakkato“: mit 20<br />
Kapellmeister am Sommertheater<br />
Bad Hall; dann: Laibach, Olmütz,<br />
Kassel, Prag, Leipzig, Budapest.<br />
Nächste Station: Dirigent am Hamburger<br />
Stadttheater, immerhin für<br />
sechs Jahre. Hier komponiert er viel,<br />
Lieder und <strong>die</strong> ersten Symphonien –<br />
und er bringt neben Opern, z.B. von<br />
Richard Wagner, „Die Fledermaus“<br />
von Johann Strauß. Ein Riesenerfolg.<br />
Das Ziel von Mahlers Wünschen ist<br />
aber immer <strong>die</strong> Wiener Hofoper.<br />
Er setzt alle persönlichen Kontakte<br />
ein, um den Posten des Direktors zu<br />
bekommen. Gerüchte verstummen<br />
nicht, er sei sogar vom jüdischen<br />
Glauben zum Katholizismus übergetreten,<br />
um im antisemitischen Wien<br />
Fuß fassen zu können.<br />
Glanzzeit der Wiener Oper<br />
Gustav Mahler wird sofort zu einer<br />
Zentralfigur des intensiven Kulturlebens<br />
im Wien des „Fin de siècle“.<br />
Den beschaulichen Betrieb der<br />
56<br />
Jubiläum:<br />
150. Geburtstag des Komponisten und Dirigenten<br />
Gustav Mahler –<br />
der Schwierige<br />
Er wurde vor 150 Jahren, am 7. Juli 1860 im kleinen<br />
Dorf Kalischt in der Nähe von Iglau (heute:<br />
Tschechische Republik) geboren. Nach einer<br />
steilen Karriere war er 10 Jahre lang Direktor der<br />
Wiener Hofoper. Die E-Musik am Beginn des<br />
20. Jahrhunderts hat er entscheidend mitgeprägt.<br />
Und – er war ein ziemlicher Macho.<br />
Von Dr. Anton Mayer<br />
Kultur & Genuss<br />
Hofoper schaltet er auf Vollgas: Während seiner 10jährigen<br />
Amtszeit kommen mehr als 100 Opern auf <strong>die</strong> Bühne,<br />
fast zwei Drittel davon inszeniert er selbst. Die aufwändige<br />
Bühnengestaltung überträgt er bekannten Jugendstil-<br />
Künstlern wie Heinrich Lefler und Alfred Roller, „seine“<br />
Sänger müssen nicht nur Gesangsstars sondern auch<br />
Schauspieler sein.<br />
Gustav Mahler und <strong>die</strong> Frauen<br />
Privat geht es Mahler so, wie dem viel besungenen Seemann,<br />
der in jedem Hafen ein Mädchen (verlassen) hat.<br />
Jede Stufe seiner Karriereleiter ist mit einem Frauennamen<br />
aus seinem Musik- und Theaterumfeld verbunden.<br />
Je höher er steigt, umso berühmter werden sie. Bis er in<br />
Wien auf Alma trifft – <strong>die</strong> Liebe seines Lebens. Nur: er<br />
verlangt von ihr, der jungen, society-erprobten, kunstsinnigen<br />
Hobby-Komponistin, völlige Unterordnung. Das<br />
geht nur so lange gut, bis eines Tages der junge<br />
Architekt Walter Gropius als ihr Liebhaber<br />
auftritt. Gustav Mahler kann das überhaupt<br />
nicht verwinden und stirbt, körperlich<br />
krank und seelisch zerrüttet, am 18. Mai<br />
1911 in Wien.<br />
Jahresregent Mahler<br />
Im Jubiläumsjahr gibt es eine große Zahl von<br />
Musikveranstaltungen, vor allem natürlich in<br />
Wien. Musikverein und Konzerthaus bieten<br />
entsprechende Programme, das Theater an der<br />
Wien zeigt eine Ballettproduktion (Premiere:<br />
28. März). Im Theatermuseum wird am<br />
11. März eine Sonderausstellung über das<br />
Wirken Mahlers in Wien eröffnet. Spezielle<br />
Sommerprogramme finden in den<br />
Urlaubsorten Gustav Mahlers statt: In<br />
Steinbach am Attersee, in Maiernigg am<br />
Wörthersee und in Toblach in Südtirol.<br />
Für besondere Mahler-Fans: am 7. Juli<br />
gibt der amerikanische Star-Bariton<br />
Thomas Hampson im Geburtshaus<br />
in Kalischt ein Konzert. U<br />
Alma Mahler<br />
Veranstaltungs-Überblick im Internet:<br />
Internat. Gustav-Mahler-Gesellschaft Wien:<br />
www.gustav-mahler.org<br />
Tel.: 01/505 73 30<br />
Österreich-Werbung:<br />
www.austriatourism.com/gustav_mahler<br />
Tel.: 01/588 66 – 299<br />
Buchstäblich<br />
erlesen<br />
Von Univ.-Prof.<br />
Ing. Wolfgang Pappler<br />
Von Goethe lernen<br />
Wie Sie einfach Ar<strong>bei</strong>t und Leben meistern<br />
Stephan Küthe / Monika Schuch<br />
Linde Verlag<br />
Goethe war außer genialer Dichter und Denker<br />
gleichzeitig Maler, Naturwissenschaftler, Theaterleiter<br />
und „Manager“. Sehr erfolgreich organisierte<br />
er <strong>die</strong>se unterschiedlichen Tätigkeiten und<br />
schaffte immer <strong>die</strong> Balance zwischen Beruf und<br />
Privat.<br />
Stefan Küthe und Monika Schuch führen in<br />
ihrem Buch durch <strong>die</strong> Gedankenwelt des großen<br />
Dichters – anhand von ausgewählten Zitaten<br />
bringen sie <strong>die</strong>se mit praktischen Tipps und<br />
anwendbaren Beispielen in Verbindung.<br />
Das Buch stellt eine spannende Darstellung prägnanter Goetheworte<br />
aus alten Weisheiten und neuen Ideen rund um <strong>die</strong> Themen beruflicher<br />
und privater Erfolg.<br />
Gender Medicine<br />
Ringvorlesung an der Medizinischen Universität Innsbruck<br />
Bd 3: Sexualität<br />
Margarethe Hochleitner (Hg.)<br />
facultas.wuv 2010, 160 Seiten, broschiert<br />
EUR 22,90 (A) / EUR 22,30 (D) / sFr 38,50<br />
ISBN 978-3-7089-0551-8<br />
Aus unterschiedlichen Perspektiven werden<br />
Themen wie Sexualprobleme in der gynäkologischen<br />
Ambulanz, Varianten in der Geschlechtsentwicklung,<br />
aber auch ästhetische<br />
Operationswünsche bis hin zu Schamlippenkorrekturen<br />
und libido- und potenzsteigernde<br />
Maßnahmen und Angebote beleuchtet. Auch<br />
wird <strong>die</strong> Frage der Verhütung und ob <strong>die</strong>se<br />
weiterhin Frauensache bleibt diskutiert.<br />
„Erfolg mit Stil“<br />
Wie Sie mit Charme und Eleganz besser durchs Leben kommen<br />
Desirée Treichl-Stürgkh<br />
Brandstätter Verlag, September 2009<br />
Stilvoll zu agieren und zwar in jeder Situation<br />
ist ein menschliches Bedürfnis.Auf stilvolle<br />
Art mit Menschen umzugehen, ihnen Respekt<br />
und Achtung zu zollen hat in der heutigen Zeit<br />
einen hohen Stellenwert – Stil ist eine Form<br />
der Intelligenz, ist eine Tugend wie Disziplin<br />
und Zurückhaltung. Dies führt zu Erfolg im<br />
Leben – aber eben mit Stil. Die Organisatorin<br />
des Wiener Opernballes präsentiert hier nicht<br />
ein Benimmbuch, oder gar einen altmodischen<br />
Knigge für richtiges Benehmen. Sie verrät<br />
auf unterhaltsame und sehr persönliche Art soziale Fragen, bis hin zu<br />
Lifestile Themen – von Beziehungsfragen bis hin zur Kindererziehung<br />
und allgemeinen Regeln der Kommunikation.<br />
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