Einblicke - Ein Rundgang durch das Parlamentsviertel - Brandner ...
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DAS REICHSTAGSGEBÄUDE<br />
Spurensuche<br />
Soldaten in der unübersichtlichen, zerstörten<br />
Stadt Orientierung darüber, welchen Teil Berlins<br />
sie bereits erobert hatten.<br />
Beim Reichstagsgebäude wurde aus der militärischen<br />
Aktion eine politische: Mehrere Gruppen<br />
mit jeweils einer roten Fahne kämpften sich zu<br />
dem Gebäude vor, um sicherzustellen, <strong>das</strong>s zumindest<br />
eine Fahne auf dem Dach den Sieg der<br />
glorreichen Roten Armee verkündete. Nach der<br />
Eroberung des Gebäudes wurde die rote Fahne<br />
von drei sowjetischen Soldaten auf dem östlichen<br />
Hauptgesims des Gebäudes angebracht.<br />
Die Wochenschauaufnahmen, die in vielen<br />
Dokumentarfilmen gezeigt werden, sowie <strong>das</strong><br />
berühmte Foto, <strong>das</strong> drei Soldaten beim Anbringen<br />
der roten Fahne neben dem Südostturm zeigt, sind<br />
in den folgenden Tagen nachgestellt worden und<br />
gingen als authentische Dokumente um die Welt.<br />
Sie sind vor allem wegen ihres Zeitgeistes von<br />
hohem Wert und haben als Symbol für <strong>das</strong> Ende<br />
der NS-Herrschaft bis heute große Bedeutung.<br />
Die Mauer<br />
Rote Fahne auf<br />
dem Reichstagsgebäude.<br />
(rechts)<br />
Das Reichstagsgebäude lag nach dem Ende des<br />
Zweiten Weltkrieges an der Grenze zwischen Ost<br />
und West. Es stellte <strong>durch</strong> die Lage an dieser markanten<br />
Stelle wiederum ein Symbol dar; ein Symbol<br />
der Spaltung Deutschlands, der Zerrissenheit der<br />
politischen Verhältnisse und der Perspektivlosigkeit<br />
– ein Zustand, der nur langsam verändert werden<br />
konnte.<br />
Der Wiederaufbau der Ruine in den fünfziger Jahren<br />
zeigte die langsame Veränderung der Situation.<br />
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