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Einblicke - Ein Rundgang durch das Parlamentsviertel - Brandner ...

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KUNST UND POLITIK<br />

Kunst im Paul-Löbe-Haus<br />

Joseph Kosuths<br />

Installation (oben)<br />

und Neo Rauchs<br />

„Mann auf der<br />

Leiter“. (unten)<br />

Überschauen der Lettern vom Sog der Halle erfasst:<br />

Dabei wird für ihn ein Wesenszug des Lebens als<br />

eines beständigen Fließens fast körperlich erfahrbar.<br />

In der Halle hat ferner Karin Sander ein Podest<br />

mit einem Touchscreen aufgestellt. In diesem virtuellen<br />

Buch können Bilder der Gastgeschenke,<br />

die dem Deutschen Bundestag überreicht wurden,<br />

abgerufen werden.<br />

Die Ostfassade akzentuieren zwei weithin grün<br />

leuchtende, je zehn Meter hohe Neonlichtskulpturen<br />

des Leipziger Künstlers Neo Rauch. Geschickt<br />

hat der Maler die geheimnisvolle Aura seiner<br />

Gemälde auf diese Skulpturen übertragen: Zwei<br />

Männer, jeweils in leicht abgewandelter Haltung<br />

auf einer Leiter stehend, scheinen zu winken oder<br />

nach einer nicht sichtbaren Baumfrucht zu greifen.<br />

Ihre symbolhaften Gebärden lassen sich als<br />

Anspielung deuten auf eine natürliche Hortikultur<br />

ebenso wie auf die Kultur des demokratischen<br />

Gemeinwesens, auf die Gesten eines Redners oder<br />

eines Menschen, der nach hohen Zielen greift.<br />

Geschichte versehen, mit zentralen und bekannten<br />

Daten, aber auch mit weniger bekannten, die<br />

zusammen eine faszinierende Schau deutscher<br />

Geschichtszusammenhänge ergeben.<br />

Im anschließenden Hof hat Franka Hörnschemeyer<br />

aus gelben und roten Schalelementen, wie sie<br />

zum Gießen von Betonwänden verwendet werden,<br />

ein verspieltes und filigranes Raumlabyrinth<br />

geschaffen. Es gibt Wege, die hinein- und hinausführen,<br />

Räume, die <strong>durch</strong>quert werden können,<br />

aber auch Sackgassen oder geschlossene<br />

Kammern. Die Gitter bilden verschiedene Teile von<br />

Grundrissen der ehemaligen und jetzigen Bebauung<br />

des Spreebogenbereiches nach, nämlich sowohl<br />

die Grundrisse von inzwischen verschwundenen<br />

Die Höfe des Paul-Löbe-Hauses sind den Turmrotunden<br />

vorgelagert und für Spaziergänger von<br />

außen einsehbar. <strong>Ein</strong>ige dieser Höfe sind mit geometrisch<br />

geschnittenen Hecken nach Entwürfen des<br />

Architekten gestaltet. Für andere Höfe hingegen<br />

haben Künstler im Rahmen von Kunstwettbewerben<br />

Skulpturen entworfen, von denen einige in die<br />

Heckengestaltung integriert sind. So hat auf der<br />

Nordseite Jörg Herold einen Spiegel oberhalb eines<br />

Hofes installiert, der einen Sonnenstrahl in den Hof<br />

lenkt und im Laufe des Tages über eine Vielzahl<br />

von Steinplatten laufen lässt, die in den Boden eingelassen<br />

sind – allerdings über sämtliche Platten<br />

erst im Laufe eines ganzen Jahres. Jede dieser<br />

Platten ist mit einem historischen Datum deutscher<br />

Franka<br />

Hörnschemeyers<br />

„Raumlabyrinth“.<br />

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