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Einblicke - Ein Rundgang durch das Parlamentsviertel - Brandner ...

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KUNST UND POLITIK<br />

Kunst im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus<br />

Kunst im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus<br />

Maurizio Nannuccis<br />

„Blauer Ring“.<br />

Wie <strong>das</strong> Paul-Löbe-Haus ist <strong>das</strong> Marie-Elisabeth-<br />

Lüders-Haus von dem Architekten Stephan<br />

Braunfels aus München gestaltet. Schon von außen<br />

ist <strong>durch</strong> die Glasfassade der Bibliotheksrotunde<br />

hin<strong>durch</strong> die blau leuchtende Neoninstallation<br />

mit dem Titel „Blauer Ring“ des italienischen<br />

Künstlers Maurizio Nannucci sichtbar. Das blaue<br />

Neonschriftband im Lesesaal der Bibliothek läuft<br />

kreisförmig über eine Länge von achtzig Metern<br />

im Rund unterhalb der Decke. Inspiriert <strong>durch</strong><br />

einen Text von Hannah Arendt weist Nannucci<br />

<strong>durch</strong> die Aneinanderreihung zweier Sätze auf <strong>das</strong><br />

Spannungsverhältnis zwischen den Grundrechten<br />

Freiheit und Gleichheit hin: „Freiheit ist denkbar<br />

als Möglichkeit des Handelns unter Gleichen/<br />

Gleichheit ist denkbar als Möglichkeit des Handelns<br />

für die Freiheit.“ Mit diesen Sätzen beschreibt der<br />

Künstler zwei Möglichkeiten des Handelns in einer<br />

freiheitlichen Staatsform und die sich daraus ergebende<br />

Spannung in einer Demokratie, nämlich die<br />

Frage nach der angemessenen Ausgewogenheit<br />

von Freiheit und Gleichheit.<br />

Marino Marinis<br />

„Miracolo – L’ idea<br />

di un’ immagine“.<br />

(rechts)<br />

Für eine solche Fragestellung ist die Bibliothek<br />

der geeignete Ort, denn sie ist der Ort, an dem<br />

<strong>das</strong> Wissen um unsere Kultur zusammengetragen<br />

ist und als Verpflichtung zu ihrer Wahrung<br />

und Mehrung erfahren wird. Die nicht endende<br />

Möglichkeit und unablässige Herausforderung<br />

des Denkens, die nicht abschließend zu findende<br />

Antwort einer solchen Reflexion über Freiheit und<br />

Gleichheit wird bildhaft deutlich <strong>durch</strong> die umlaufende<br />

Kreisform der Sätze, bei der sich jeweils die<br />

Worte „Freiheit/Freiheit“ und „Gleichen/Gleichheit“<br />

berühren. Nannucci hat einen Text entworfen, der<br />

anregt, die Gestaltungsmöglichkeiten politischen<br />

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