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Vivum 10 | SCHÖNE NEUE WELT?

Die vivum ist ein Magazin für trendige Erwachsene der Region Laupheim.

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Geilomat<br />

15<br />

kulturschock<br />

Dominic en republica Dominicana<br />

Afrika, Asien, Lateinamerika… Immer mehr Jugendliche zieht es<br />

ins Ausland. Als Backpacker, Au-Pairs, FSJ-ler – noch nie waren<br />

die Möglichkeiten vielfältiger und das Interesse größer. Im vergangenen<br />

Jahr haben über 3350 Freiwillige mit dem entwicklungspolitischen<br />

Freiwilligendienst „weltwärts“ Deutschland verlassen,<br />

um in Projekten in einem der über 80 Ländern zu arbeiten.<br />

Die Aufgabenbereiche reichen von der Arbeit an Schulen und Kindergärten,<br />

über Umwelt- und Gesundheitsaufklärung bis hin zu<br />

Einsatzstellen, bei denen Sport, Kunst und Kultur im Fokus stehen.<br />

In den Projekten nimmt man als Freiwilliger eine unterstützende<br />

Position ein und arbeitet zusammen mit Einheimischen.<br />

Der kulturelle Austausch und das „Voneinander-<br />

Lernen“ stehen dabei im Vordergrund.<br />

Einer dieser Freiwilligen war ich. Zusammen mit einem deutschen<br />

Kollegen wohnte und arbeitete ich in einem kleinen Dorf in der Dominikanischen<br />

Republik. Das Projekt, in dem ich beschäftigt war,<br />

besteht aus einer ökologischen Urlaubsanlage und einem Büro,<br />

welches unseren Einsatz und sonstiges Organisatorisches regelt.<br />

Durch den erwirtschafteten Gewinn werden Freiwillige finanziert,<br />

die im nahegelegenen Dorf vor allem mit Kindern, Jugendlichen<br />

und Frauen arbeiten.<br />

In meinem Freiwilligendienst organisierte ich zum Beispiel Musikkurse,<br />

Vor- und Nachmittagsbetreuung für Kinder, Hausaufgabenhilfe<br />

und Englischkurse. Der Höhepunkt des Jahres war ein zweitägiges<br />

Zeltlager mit Spielen und unterschiedlichen Lerneinheiten.<br />

Die Situation ist schwierig.<br />

Überforderte, unzureichend ausgebildete und schlecht bezahlte<br />

Lehrkräfte an öffentlichen Bildungseinrichtungen, für das Bildungssystem<br />

stehen zu wenig finanzielle Mittel zur Verfügung,<br />

wer Geld hat, schickt seinen Nachwuchs auf private Schulen,<br />

Zwei-Klassen-Bildungsgesellschaft, ein Teufelskreis... Etwa 11 %<br />

der Bevölkerung sind Analphabeten. Wenn Kinder von zuhause<br />

aus keine Unterstützung erfahren, bzw. die Eltern (Schul-)Bildung<br />

nicht als wichtig empfinden, ist es auch für den Nachwuchs<br />

schwer, aus der Armut auszubrechen. Was außerdem dazu<br />

kommt: viele Kinder werden tagsüber zu Hause gebraucht und<br />

können deshalb nicht zur Schule gehen.<br />

80% der Viertklässler konnten nicht einmal ihren<br />

eigenen Namen schreiben oder lesen.<br />

Besonders Spaß hat mir die Musik-AG gemacht. In kleinen Gruppen<br />

von 4-6 Schülern wurde getrommelt, gesungen und Gitarre<br />

gespielt. Es war schön zu sehen, wie viel Spaß die Kinder am Musikmachen<br />

hatten. Das kleine Konzert bei der Zeugnisübergabe<br />

war der Höhepunkt unseres Schuljahres.<br />

Kulturelles Verständnis bedeutet, zu erkennen, dass<br />

es kein Gut und kein Schlecht gibt, nur ein Anders.<br />

Wenn man in einer fremden Kultur lebt, kommt man mit einigen<br />

zuvor unbekannten Dingen in Berührung. Oft eckt man mit<br />

dem eigenen kulturellen Hintergrund an die Andersartigkeit des<br />

Gastlandes an. Doch umso mehr man sich auf eine solche Erfahrung<br />

einlässt, beginnt man diese neuen, anderen Sichtweisen<br />

auch zu verstehen. Durch kulturelles (Kennen-)Lernen rücken Kulturen<br />

zusammen und werden nicht mehr als fremd oder als „Gefahr“<br />

wahrgenommen. Wenn man so will, wurden „mir die Augen<br />

geöffnet“. Dafür, dass ich nicht allein auf der Welt bin. Dafür, dass<br />

nicht alle die selben Möglichkeiten haben und man sich deshalb<br />

der eigenen durchaus bewusst sein sollte. Und dafür, dass bloßes<br />

Vorurteilsdenken einfach nur Schwachsinn ist.<br />

Mein Freiwilligendienst war eine riesen Chance für mich. Ich habe<br />

unheimlich viel über mich, die Welt und das Leben gelernt. Die<br />

Arbeit im Projekt hat mir Spaß gemacht und ich bin davon<br />

überzeugt, etwas Sinnvolles gemacht zu haben. Mit<br />

der Dominikanischen Republik habe ich eine zweite Heimat<br />

gefunden, mit den Menschen dort neue Freunde.<br />

Dominic Graf<br />

• Es ist niemals ruhig, aus jeder Ecke kommt Musik<br />

• Gelassene Unpünktlichkeit / in den Tag hineinleben<br />

• Bei Regen fällt die Schule aus und einige Straßen<br />

verwandeln sich in Schlammpisten.<br />

Bilder: Dominic Graf<br />

Neueröffnung<br />

Schönheit beginnt mit schönen Händen<br />

Dunja Schäfer • Im Schlößle 20 • 88483 Burgrieden/Rot • [ T ] 07392.913 17 30 • [ M ] 0157.84 31 49 32<br />

hallo@dunjas-nagelstudio.de • www.dunjas-nagelstudio.de • facebook.com/dunjasnagelstudio<br />

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